Cover-Bild EXIT® - Das Buch: Der Jahrmarkt der Angst
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kosmos
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 14.03.2019
  • ISBN: 9783440162514
  • Empfohlenes Alter: bis 18 Jahre
Anna Maybach, Inka Brand, Brand, Markus

EXIT® - Das Buch: Der Jahrmarkt der Angst

Silvia Christoph (Illustrator), Burkhard Schulz (Illustrator)

Die EXIT®-Bücher bieten eine einzigartige Kombination aus Rätselspaß und Lesevergnügen und sorgen für spannendes Live-Escape-Feeling für zu Hause. Löst knifflige Rätsel und versucht, so schnell wie möglich zu entkommen!

Party in einem verfallenen, geheimnisumwitterten Freizeitpark? Wer kann da schon Nein sagen – Mina jedenfalls nicht! Und die Gerüchte um einen Killer, der seit Jahren nur darauf wartet, dass sich mal wieder jemand auf das Gelände verirrt? Doch dann ist plötzlich der Weg nach draußen versperrt und einer nach dem anderen verschwindet …

Jetzt beginnt für Mina und die verbliebenen Partygäste eine Rätselreise der Extraklasse. Wer steckt hinter dem Ganzen? Das herauszufinden, ist die Aufgabe des Lesers. Er muss die Rätsel lösen, um zu erfahren, auf welcher Seite die Geschichte weitergeht. Hinweise können überall versteckt sein, kreative Lösungen sind gefragt, ausschneiden, zeichnen, knicken – alles ist erlaubt. Und die Zeit läuft ...

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Lesekatze in einem Regal.
  • Lesekatze hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2019

Starke Mädchen – starke Handlung

0

Mein Neffe hatte mir vom ersten Exit-Band erzählt, weil der ihm so besonders gut gefallen hatte, „wirklich gut gemacht“, meinte er, „nicht so ein Schrott, wie der Rest am Markt. Sogar mit funktionierender ...

Mein Neffe hatte mir vom ersten Exit-Band erzählt, weil der ihm so besonders gut gefallen hatte, „wirklich gut gemacht“, meinte er, „nicht so ein Schrott, wie der Rest am Markt. Sogar mit funktionierender Story, was echt selten ist“. Er ist ein richtiger Fan von Escape-Games, sowohl live als auch in anderen medialen Formaten. Als ich gesehen habe, dass es einen zweiten Band gibt, hab ich also zugegriffen, um mal nachzuvollziehen, was er so daran findet!

Und ich muss sagen, ich bin tatsächlich sehr positiv überrascht. Ich bin gar nicht so ein besonderer Knobelfan, dafür bin ich vielleicht auch einfach zu ungeduldig (auch wenn ich länger als ein Jahr sogar als Rätselredakteurin gearbeitet habe, aber das ist was anderes). Den Großteil der Rätsel konnte ich jedoch gut lösen (mit Hilfe), nur bei zweien stand ich etwas doof da, bis ich nachvollziehen konnte, wo’s eigentlich langgeht.

Aber was mich eigentlich viel mehr interessiert hat, war, dass ich hier ein richtig gut gemachtes Jugendbuch in der Hand hatte! Die Erzählung von Anna Maybach amüsiert durch ihren hintergründigen Humor und ist tatsächlich sehr spannend aufgemacht. Das ganze Prinzip ist wahnsinnig clever durchdacht, also das Konzept geht in allen Punkten auf, denn offenbar gibt es ja auch Exit-Spiele etc. Es ist grafisch toll gestaltet, was schon dazu führt, dass es großen Spaß macht, es in Händen zu halten. Großes Lob an den Verlag, dass hier eine Reihe mit hoher Qualität verfolgt wird, was leider wirklich selten geworden ist. Der Markt ist voll mit 08/15-Stories, die austauschbar geworden sind und sich durch nichts Besonderes auszeichnen. Dabei können gerade Jugendliche sehr gut erkennen, was billig gemachter Mist ist.

Willkürlich herausgegriffen hier ein paar Aspekte, die mir besonders gut gefallen haben: Der Cliffhanger am Anfang. Man wird als Lesende mit vollem Karacho in die Handlung geworfen, indem einer der Spannungshöhepunkte vorweggenommen, aber nicht aufgelöst wird. Man ist natürlich neugierig und will wissen, wie Protagonistin Mina um Himmels Willen in die Lage gekommen ist, Oli mit einer Herzmassage das Leben retten zu müssen. Im Prinzip ist man also sofort hooked und muss weiterlesen.

Dann ist Mina eine großartige Protagonistin – endlich mal ein Mädchen mit Witz, das zupacken kann, nicht auf den Kopf gefallen ist und im Zweifel blöde Machosprüche auch schon mal als das entlarven kann, was sie sind: dumm und einfach nur daneben. Dabei ist sie keine supercoole Überfliegerin, sondern einfach ganz normal und auch ein bisschen verknallt in ihren Tutor.

Daneben hat sich Anna Maybach Mühe gegeben, die ProtagonistInnen relativ divers zu gestalten, eher als Abbild unserer Lebensrealität. Es sind eben nicht nur die kinderbuchtypischen Mädchen- und Jungs-von-Nebenan, sondern es gibt Punks und Nerds, Pärchen und Singles, durchgeknallte und normale Leute, türkische Namen und queere Charaktere. Ich finde das alles so beachtlich, weil es eben auf knapp 160 Seiten stattfindet, inklusive Spannungsaufbau, Weiterentwicklung der Charaktere, Rätselhandlung. Und die Geschichte funktioniert dabei von Anfang bis Ende!

Atmosphärisch ist das Buch sehr dicht, die Düsterkeit des alten Freizeitparks, sein morbider Charme und auch die beginnende Vermischung der tatsächlichen Begebenheiten mit der Gruselstory, die die Partyveranstalter im Buch als Setting für ihr Rätselspiel etablieren, kommen sehr gut rüber. Daneben hat mich der leicht ironische Sprachwitz immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Es gibt ein paar Einfälle, über die ich ständig kichern musste, z. B. das unzertrennliche Jungsduo (Marke eingebildeter Jura- oder BWL-Studentli mit Markenfetisch), das sich Mina gegenüber ziemlich ungehobelt und plump verhält, Max und Moritz zu nennen.

Was ich als Berlinerin besonders mochte: das Setting, die Stadt, den öffentlichen Nahverkehr und den verfallenen Rummel, hab ich trotz der Anonymisierung und der Absicht, die Stadt möglichst neutral zu halten, zwischen den Zeilen wiederkannt. Eher als Ahnung, als atmosphärisches Motiv. Das hat mir eine diebische Freude bereitet und ich habe große Lust, nachdem ich das Buch gelesen habe, mal eine Führung durch den verfallenden Freizeitpark im Plänterwald zu machen, dessen Riesenrad eben nach wie vor den Treptower Park so markant überschattet. Als ich in die Stadt gezogen bin, war der Freizeitpark noch aktiv und das verlassene Gelände übt heute (zumindest in der Fantasie) tatsächlich einen starken Reiz auf mich aus.

Tatsächlich hat ein Freund von mir (Produktdesigner, also auf sowas spezialisiert) einmal so eine Art Schnitzeljagd-Rätselspiel quer durch Berlin für eine Party entworfen, die er zusammen mit seinem besten Kumpel an einem See veranstaltet hat. Ich war in der Tat damals auch Studentin – nicht im ersten Semster wie die Protagonistinnen hier, aber doch noch ganz schön grün hinter den Ohren, zumindest, was die Stadt betraf. Hab übrigens vergessen, an welchem See das dann war, muss ihn mal fragen – irgendwo in Müggelseenähe, glaube ich. Ich weiß noch, dass ich einen der Hinweise bei einem vietnamesischen Imbiss, dessen Betreiber eingeweiht waren, im Prenzlauer Berg einsammeln musste, in der Gleimstraße, die (am Mauerpark gelegen) heute super hip und super gentrifiziert ist. Damals war das noch ne unbekannte runtergekommene Straße. Das war eine irre Tour und es ist ein Wunder, dass ich die Party gefunden habe!

Ich hatte also in Erinnerung an diese Aktion beim Lesen ein ganz, ganz fettes Grinsen im Gesicht, als Mina und die übrigen Partygänger
innen mit dieser rätselhaften Einladung in der Hand im Dunkeln durch die Stadt (Berlin) irren, um die Party im verlassenen Freizeitpark zu finden. Das war echt ein gelesenes Déja-vu-Erlebnis. Ich bin damals übrigens auch Bus gefahren, das gehörte dazu, eine bestimmte Linie zu finden und mit ihr ein bisschen Sightseeing durch die Stadt zu machen. Das ist also keineswegs weit hergeholt. Im Gegenteil, es war damals ein ganz besonderer Tag und ein ganz besonderer Spaß, dass dieser Freund sich eben die Mühe gemacht hat, genau so etwas zu entwickeln.

Alles in allem: „Der Jahrmarkt der Angst“ ist eine runde Sache. Ich werd’s gleich meiner kleinen Großcousine im richtigen Alter schenken und kann das Buch jedem und jeder als cooles Geschenk wirklich nur empfehlen. Oder selbst schenken lassen. Geht auch.

Veröffentlicht am 30.11.2019

Für ein einmaliges Abenteuer zu wenige Rätsel und zu viel Geschichte

0

Wenn ich etwas liebe, dann Rätsel, Geheimnisse und knifflige Aufgaben. Egal, ob Wimmelbild, Kreuzworträtsel oder Point& Click-Adventure, ab und an muss es einfach etwas sein, bei dem der Kopf mal richtig ...

Wenn ich etwas liebe, dann Rätsel, Geheimnisse und knifflige Aufgaben. Egal, ob Wimmelbild, Kreuzworträtsel oder Point& Click-Adventure, ab und an muss es einfach etwas sein, bei dem der Kopf mal richtig ausgelastet wird. Um so mehr freute ich mich auf mein erstes Buch der EXIT-Reihe, welche neben dem Buchformat auch als Spiel zu erhalten ist. Ich versprach mir viel, da es ja nicht nur einfach Rätsel enthielt, sondern auch einen Jugendkrimi.



Schon der Beginn der Geschichte zeigte deutlich, das alles darauf ausgelegt war, von einem Rätsel ins Nächste zu kommen. Trotzdem fing es sehr spannend an, da man sich mit dem Aufbau der Handlung und der Charaktere sehr viel Mühe gegeben hatte. Überrascht war ich schließlich, nachdem ersten Abschnitt, da die Geschichte nicht einfach von vorne nach hinten, sondern stets kreuz und quer gelesen wurde. Entweder stand es direkt da oder das Rätsel führte einen zur nächsten Seitenzahl. Eine tolle Idee, da man so nicht weiß, wie die Handlung weiter geht und man nicht einfach durchblättern kann.



Als ich schließlich zum ersten Rätsel kam, stand mir allerdings die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Ich konnte nur ansatzweise erkennen, was das Rätsel von mir wollte und muss gestehen, das selbst die Tipps nicht besonders hilfreich waren, da sie zwar die Lösung sagten, aber nicht, wie man darauf kommen könnte. Gerade wenn man doch etwas länger braucht, ist es nicht sonderlich hilfreich nur zu sagen, was man tun muss, um auf eine Lösung zu kommen.



Zum Glück ging es mir nicht immer so, denn ansonsten kam ich, bis auf ein oder 2 härtere Brocken gut durchs Buch. Allerdings sah es zu diesem Moment in meinem Wohnzimmer aus, als wäre eine Glitter-Bombe explodiert. Der Grund waren die Tipp-Felder im Codex-Heft, welche stets freigerubbelt werden mussten und dabei dermaßen bröselten. Das fand ich nicht nur sehr umweltbelastend, sondern auch störend. Hier hätte man mit Abziehbildern arbeiten können, die deutlich weniger Dreck gemacht hätten.


Besonders enttäuschend war für mich aber die Aussage auf der Rückseite des Buches, wo man darauf hinwies, das dieses Buch nur einmaligen Rätseln gedacht wäre. Das die Felder freigerubbelt werden mussten, konnte ich noch verkraften, aber ein Buch, das ich nur einmal Rätseln kann, war mir dann zu viel. Ich hatte vor das Buch Freunden auszuleihen, welche ebenfalls gerne rätseln, kann dies aber nicht, da viele Rätsel durch das Schneiden oder Reinschreiben zu offensichtlich sind. Schade, denn ich hätte es spannender gefunden, wenn man ein Buch geschaffen hätte, bei dem es mehr als einen Ausweg gegeben hätte und das man dadurch mehrmals beschreiten könnte.






Mein erster Ausflug in die Welt der „EXIT“-Bücher war leider nicht so gut wie erhofft. Trotz spannendem Jugendkrimi, konnten die Aufmachung und besonders die Rätsel nicht so ganz überzeugen. Ein überaus negativer Aspekt ist für mich aber die angestrebte Einmal-Verwendung des Buches. Hier bedarf es tatsächlich ein wenig Überarbeitung, damit die Bücher auch einen Mehrwert erhalten.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Tolles Game, schwache Story

0

Mit Der Jahrmarkt der Angst habe ich zu meinem ersten Exit-Jugendkrimi aus dem Kosmos Verlag gegriffen. Exit selbst kennt ihr bestimmt: Angelehnt an Escape Rooms veröffentlicht der Kosmos Verlag schon ...

Mit Der Jahrmarkt der Angst habe ich zu meinem ersten Exit-Jugendkrimi aus dem Kosmos Verlag gegriffen. Exit selbst kennt ihr bestimmt: Angelehnt an Escape Rooms veröffentlicht der Kosmos Verlag schon seit einer ganzen Weile kleine Spiele, die den Escape Room quasi zu euch nach Hause holen. Eigentlich genau mit dem gleichen Prinzip: Aufgrund einer Vorgeschichte seid ihr irgendwo gefangen und müsst ausbrechen. Dabei gilt es, Rätsel zu lösen und Hinweise zu sammeln. Und das in einer möglichst kurzen Zeit. Meistens innerhalb von 60 bis 90 Minuten.

Der Jugendkrimi funktioniert ganz ähnlich neben dem Buch gibt es einen kleinen Codex mit der Anleitung und Rätseln. Man liest los, taucht erst einmal in die Geschichte ein und wird immer wieder von Rätseln unterbrochen, die man lösen muss, um zu wissen, auf welcher Seite man weiterlesen muss. Die verstecken sich entweder direkt im Buch oder im beigelegten Codex und die Lösung der Rätsel muss man auf der Innenseite des Buchdeckels in eine Seitenzahl umwandeln. Die Zeit spielt hier keine Rolle, da man auch relativ viel lesen muss. Dafür kann man aber Tipps zu Rate ziehen. Die angewendeten Tipps beeinflussen am Ende die eigene Wertung, sodass man auch hier am Ende ermitteln kann, wie gut man war. Einen Unterschied zu anderen Exit-Games gibt es doch: Das Buch kann man nicht wirklich gut mit mehreren Spielen. Der Leseanteil ist meist sehr hoch und das gemeinsam zu lesen, würde ewig dauern.

Soviel zur Funktionsweise des Buches. Aber wie hat mir Der Jahrmarkt der Angst jetzt gefallen? Eigentlich müsste ich die Bewertung in Spiel und Buch aufteilen. Der Spielteil hat mir unheimlich gut gefallen. Das Level ist "Fortgeschrittene" und das bei einem Jugendkrimi. Ich würde sagen, passt. Nicht alle Rätsel konnte ich auf Anhieb lösen und brauchte den einen oder anderen Tipp aber insgesamt war alles machbar und hat Spaß gemacht. Die Rätsel waren vielfältig und man musste mehr als einmal um die Ecke denken. Sie haben mir echt gut gefallen und wäre Der Jahrmarkt der Angst ein reines Exit-Game würde ich es lieben.

Das war er aber nicht. Es handelt sich schließlich bei diesem Werk um einen Jugendkrimi und ich würde grob schätzen, dass Lesezeit und Rätselzeit in etwa gleich groß sind, während man bei den typischen Exit-Games ja immer nur eine kleine Einweisung hat und dann nur noch rätselt. Betrachten wir jetzt die Geschichte des Exit-Jugendthrillers, dann kommen wir jetzt allerdings zum großen Minuspunkt des Buches. Es war schlecht. Richtig schlecht. So schlecht, dass ich beinahe die Rätsel Rätsel hätte sein lassen und es abgebrochen hätte. Man könnte jetzt sagen, na klar, hier stehen ja die Rätsel im Vordergrund und man kann ja nicht von jemandem, der gut Rätsel entwickeln kann erwarten, dass er ein guter Autor ist. Und genau dem stimme ich absolut nicht zu. Während Inka und Markus Brand die Rätsel erstellt haben, hat sich Anna Maybach allein auf die Geschichte konzentriert. Folglich ist sie Autorin und muss das schreiben nicht noch erlernen. Und auf die Rätsel kommt es an? Nein, dann hätte ich mir wohl ein richtiges Exit-Game gekauft und rückblickend kann ich auch sagen: Hätte ich das mal lieber. Die Geschichte hatte keinen Tiefgang, die Charaktere waren blass und eigenschaftslos und die Geschichte selbst hangelte sich nur von Rätsel zu Rätsel. Man hätte sie sich also schlichtweg sparen können. Schade für die tollen Rätsel.

Obwohl der Jahrmarkt der Angst als Exit-Jugendthriller das gewohnte Exitflair bot und sich dies auch in den Rätseln wiederspiegelt, hat mich das Buch ansonsten leider nicht überzeugt. Die Geschichte, die einen ebenso wichtigen Teil einnimmt oder einnehmen sollte, wie die Rätsel selbst, blieb blass und einfallslos und hätte mich fast dazu bewogen, das Buch abzubrechen. Mit einem normalen Exit-Game wäre ich an dieser Stelle vermutlich besser beraten gewesen.