Cover-Bild Abgrund
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mareverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 28.02.2017
  • ISBN: 9783866482517
Bernhard Kegel

Abgrund

So hatte sich Anne Detlefsen den ersten gemeinsamen Urlaub nicht vorgestellt: Statt mit ihr die Sonne von Santa Cruz zu genießen, hat Hermann Pauli sich auf die Suche nach einem seltsamen Hai begeben, der selbst den Experten der örtlichen Charles-Darwin-Forschungsstation Rätsel aufgibt. Ist es möglich, dass die Lebensgemeinschaften im Meer sich rasant verändern? Und auch Anne bekommt plötzlich zu tun. Als vor der Insel Nacht für Nacht Schiffe in Flammen aufgehen, juckt es die Leiterin der Kieler Mordkommission in den Fingern, der Sache auf den Grund zu gehen. Kommt der Brandstifter aus den Reihen der Fischer, die zur Durchsetzung ihrer Interessen bekanntlich auch vor Gewalt nicht zurückschrecken? Die Verhältnisse sind kompliziert – im Wasser wie an Land.
Fesselnd und zugleich sachlich fundiert gewährt Bernhard Kegel in seinem neuesten Wissenschaftsroman Einblicke in Faszination und Abgründe der biologischen Forschung – diesmal vor der zauberhaften und legendenumrankten Kulisse des Galapagos-Archipels.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2017

Darwin und Explosionen

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Was haben eine mysteriöse neue Haiart vor der Küste der Galápagos-Inseln und brennende Boote im Hafen von Puerto Ayora, ebenfalls Galápagos-Inseln, gemeinsam?
Damit beschäftigt sich der promovierte Biologe, ...

Was haben eine mysteriöse neue Haiart vor der Küste der Galápagos-Inseln und brennende Boote im Hafen von Puerto Ayora, ebenfalls Galápagos-Inseln, gemeinsam?
Damit beschäftigt sich der promovierte Biologe, Sachbuch- und Romanautor Bernhard Kegel in seinem neuesten Roman "Abgrund".

Galapágos - beim Klang dieses Namens denkt man sofort an Charles Darwin, seien legendäre Schiffsreise mit der "Beagle" und Finken als eine Basis der Evolutionstheorie, aber auch an Traumstrände, Vulkane, herrliche und abgeschieden Landschaften und ungewöhnliche, einzigartige Flora und Fauna.
Anne und Hermann, ein deutsches Liebespaar aus Kiel in mittleren Jahren, sie Kriminalistin und er Biologe, sind für ihren ersten gemeinsamen Urlaub auf dem Galápagos Archipel mit eben diesen Erwartungen gestartet, doch alles kommt anders.
Hermann begibt sich zusammen mit zwei Kollegen auf die Suche nach einem rätselhaftem Hai, den er zusammen mit Anne bei einem vorangegangenen Tauchgang entdeckt hatte, und stößt dabei auf überraschende Veränderungen der Lebensgemeinschaften von Riffen vor der Küste. Alles deutet auf neue Tierarten hin, die im Hexenkessel der Evolution aufgrund der globalen klimatischen Veränderungen entstanden sein könnten.
Anne, in Puerto Ayora auf Santa Cruz zurückgeblieben, wird in kriminalistische Ermittlungen verwickelt, als nachts Schiffe in Flammen aufgehen und der zuständige Inspektor sie um Hilfe bittet. Sie gerät dabei in ein kompliziertes Geflecht aus Naturschutz, traditioneller Fischerei, Tourismusboom und und dem komplizierten sozialen Gefüge der Inseln.

Das Buch ist vom Autor als Wissenschaftsroman angelegt und bietet eine mehr oder weniger glückliche Mischung aus Sachbuch, Forschungsberichten und Krimi.
Als Einstieg und Prolog erlebt man einen sehr schönen kurzen Ein- und Rückblick in Darwins Galapágos-Reise und das Sammeln der berühmten Darwin-Finken durch seinen Helfer und Begleiter Syms Covington. Der Rahmen schließt auf gelungene Weise, wenn im letzten Teil des Romanes die moderne und aktuelle Forschung an den Darwin-Finken die Handlung bestimmt.
Die Beschreibung der Tauchgänge zur Suche der neuen Haiart, zur Untersuchung des Lebens auf Riffen vor dem Archipel und die damit verknüpfte Vermittlung von Wissen zu Veränderungen dazu hat mir ebenso gut gefallen wie Informationen zu globalem Klimawandel und den damit verbundenen Folgen.
Weniger gelungen finde ich den Teil der kriminalistischen Handlung. Zum einen ist für mich sehr vorhersehbar, was passieren wird, zum anderen hätte hier etwas mehr Subtilität bei den Ermittlungen und ein weiterer Blickwinkel außer dem von Anne der Spannung gut getan, zumal sich insbesondere im mittleren Teil des Romans doch recht umfangreiche Passagen nur damit befassen.

Sprachlich halte ich das Buch für sehr geeignet, auch Nicht-Biologen gute erste Einblicke in die Abstammungslehre und die Forschung dazu zu geben. Es regt dazu an, auf diesem Gebiet weiteres zu lesen, bei mir zumindest hat das funktioniert. Angenehm fand ich beim Lesen, dass ich zwar ein paar Kleinigkeiten nachgeschlagen habe, da ich biologisch doch sehr unbedarft bin, der Roman jedoch nicht vor Unverständlichkeiten bezüglich Begriffe und Erläuterungen strotzt.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen, wenn ich mir auch mehr Raum für Herman's Part und die Forschung nach Veränderungen in der Fauna und weniger für den Krimiteil gewünscht hätte.
Ich vergebe 3,5 Sterne für ein interessantes Buch bezüglich gut verpacktem Wissenserwerb, das etwas mehr Spannung vertragen hätte.

Veröffentlicht am 01.03.2017

Der erste seiner Art

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„Abgrund“, ist bereits der dritte Roman mit dem Kieler Biologen Hermann Pauli. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum ...

„Abgrund“, ist bereits der dritte Roman mit dem Kieler Biologen Hermann Pauli. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Hermann kann es einfach nicht lassen. Kaum ist er mit seiner Partnerin, der Kriminalhauptkommissarin Anne Detlefsen, auf den Galápagos-Inseln gelandet, sticht er erneut in See, auf der Suche nach einem unbekannten Hai. Bizarre Vulkanlandschaften und die atemberaubende Unterwasserwelt, ziehen Hermann und seine Freunde in ihren Bann.
Anne ist frustriert. So hatte sie sich den ersten gemeinsamen Urlaub mit Hermann nicht vorgestellt. Doch dann bekommt auch sie plötzlich zu tun. Denn im Hafen von Santa Cruz brennt ein Schiff, anscheinend nicht das erste. Als es sogar einen Toten gibt, bittet Polizist Jorge sie um Hilfe. Was haben beide Handlungsstränge miteinander zu tun?
Die Verhältnisse auf Galápagos sind kompliziert. Jeder hat seine eigenen Interessen. Die Touristen bringen Geld ins Land. Die Quoten der Fischer werden dagegen aus Naturschutzgründen gekürzt. Und die Mitarbeiter der örtlichen Forschungsstation sind auch nicht gerade willkommen. Jeder kämpft gegen jeden. Da hat es die Polizei wirklich nicht leicht.
Nach „Der Rote“ und „Ein tiefer Fall“ legt Bernhard Kegel, selbst promovierter Biologe, mit „Abgrund“ erneut einen Wissenschaftsroman vor. Schauplatz ist diesmal das Naturparadies Galápagos. Sachlich, dennoch unterhaltsam, gibt uns der Autor faszinierende Einblicke in die biologische Forschung: „Fiction Meets Science“.
Klimawandel versus Evolution. Die Natur ist stark. Sie hat schon immer Möglichkeiten gefunden, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Da ich selbst tauche, fand ich die Geschichte um diesen seltsamen Hai natürlich besonders interessant. Nichtsdestotrotz hätte der Roman für meinen Geschmack etwas spannender sein können.

Fazit: Gelungener Mix aus Fakten und Fiktion, der mich gut unterhalten hat.