Profilbild von subechto

subechto

Lesejury Star
offline

subechto ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit subechto über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2025

Das Spukhaus im Spessart

Welcome Home – Du liebst dein neues Zuhause. Hier bist du sicher. Oder?
0


„Welcome Home“ liest sich weg wie warme Semmeln, wie (fast) alle Psychothriller von Arno Strobel. Worum geht es?
Ein mysteriöser Prolog. Danach lernen wir Ines und Marco Winkler, ihre kleine Tochter Emilia ...


„Welcome Home“ liest sich weg wie warme Semmeln, wie (fast) alle Psychothriller von Arno Strobel. Worum geht es?
Ein mysteriöser Prolog. Danach lernen wir Ines und Marco Winkler, ihre kleine Tochter Emilia und den Familienhund James kennen. Sie beziehen gerade ihr eigenes Haus in der neu gebauten Siedlung „Auf Mons“.
Doch dann hat Ines eines Nachts das Gefühl, im Schlaf beobachtet zu werden. Unheimliche Dinge geschehen. Sogar nachdem Marco die Schlösser ausgetauscht hat.
Als im leerstehenden Nachbarhaus eine Leiche gefunden wird, kommt Panik auf. Denn Ines hatte in der Nacht zuvor dort einen Schatten gesehen.
Nach einem zweiten Mord gründen die Männer der Siedlung eine Bürgerwehr. Aber sie können weitere Verbrechen nicht verhindern.
Ist der Täter einer von ihnen? Wie schafft er es in die Häuser einzudringen, ohne dabei gesehen oder bemerkt zu werden?
„Welcome Home“ hat alles, was einen guten Thriller ausmacht: Spannung bis zur letzten Seite und überraschende Wendungen. Immer wieder sind Kapitel in Kursivschrift eingestreut, auch aus Tätersicht.
Die Figurenzeichnung ist gut gelungen. Auch, wenn Marco etwas naiv und blauäugig rüberkommt. Interessant fand ich die Erklärungen zum Thema Synästhesie.
Arno Strobel versteht das Spiel mit der Angst. „Welcome Home“, eine fesselnde Lektüre, die mich wieder bestens unterhalten hat.

Fazit: Packender Psychothriller mit Gänsehaut-Garantie.

Veröffentlicht am 28.07.2025

Tödlicher Tango

Eisblau
0


„Weißglut“ von Tobias Quast, Auftakt einer Krimireihe, die in Finnland verortet ist, hatte ich für gut befunden und auch die Fortsetzung, „Eisblau“ überzeugt. Im Mittelpunkt steht die Münchnerin Sarah ...


„Weißglut“ von Tobias Quast, Auftakt einer Krimireihe, die in Finnland verortet ist, hatte ich für gut befunden und auch die Fortsetzung, „Eisblau“ überzeugt. Im Mittelpunkt steht die Münchnerin Sarah Fuchs. Schauplatz ist diesmal Tampere. Worum geht es?
Nach einem mysteriösen Einstieg gibt es ein Wiedersehen mit Sarah, Sie ist nach Tampere gekommen, um an einem Tango-Festival teilzunehmen. Doch gleich am ersten Tag stirbt ihr Tanzpartner in ihren Armen. Was wollte er ihr kurz vor seinem Tod noch sagen? Arttu Mäkelä war ein reicher Mann. Wer profitiert von seinem Tod? Denn bald steht fest, es war Mord!
Sarah und ihre finnische Freundin Ilvi forschen nach…
„Eisblau“ ist spannend und unterhaltsam. Sarah gerät mehr als einmal in Gefahr. Der Schreibstil ist nicht so witzig wie im ersten Band, aber das macht den Plot glaubwürdiger.
Sarah ist mir ans Herz gewachsen. Neben ihren Louboutins hat sie diesmal auch Sneaker im Gepäck. Kommissar Toivo Aalto aus dem Vorgänger ist wieder mit von der Partie.
Es geht um Korruption, auch in den Reihen der Polizei. Aber am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Und so freue ich mich schon heute auf Sarahs nächsten Einsatz.

Fazit: Fall Nr. 2 für Sarah Fuchs. Besser, spannender als der Vorgänger.

Veröffentlicht am 28.07.2025

Unter Verdacht

Deckname: Bird
0


„Deckname: Bird“ von Louise Doughty wird empfohlen von einer meiner Lieblingsautorinnen, Val McDermid, also ein Must-read für mich. Worum geht es?
Birmingham. Heather Berriman. genannt Bird, ist für den ...


„Deckname: Bird“ von Louise Doughty wird empfohlen von einer meiner Lieblingsautorinnen, Val McDermid, also ein Must-read für mich. Worum geht es?
Birmingham. Heather Berriman. genannt Bird, ist für den britischen Geheimdienst tätig, in einer Abteilung, die für Korruption in den eigenen Reihen zuständig ist.
Ein Besprechungsraum mit dem Namen Alaska. „Bis zu den Aufzügen sind es keine 30 Schritte“. Bird flieht. Ist sie paranoid? Weit gefehlt! Bird wird gejagt. WARUM?
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Heather erzählt. Der Anfang ist durchaus spannend. Aber danach dümpelt die Handlung lange vor sich hin, bis wir Lesende verstehen. Sie nimmt erst im dritten Teil wieder Fahrt auf.
„Deckname: Bird“ ist mein erstes Buch der Autorin. Ein klassischer Thriller ist es nicht, eher ein Spannungsroman. Herausfordernd und anspruchsvoll, dennoch mühelos zu lesen.
Heather erzählt von ihrer beruflichen Laufbahn bei Armee und Geheimdienst, ihrer Beziehung zu ihren Eltern (ihr Vater war ebenfalls beim Geheimdienst), ihrer Freundschaft zu Flavia und von ihrer Flucht über Schottland und Norwegen bis nach Island.
„Deckname: Bird“ habe ich gerne gelesen, aber so richtig zu fesseln vermochte mich die Lektüre nicht. Denn die langatmigen Schilderungen Heathers Gedanken und Gefühle gehen zu Lasten der Spannung.

Fazit: Ein literarischer Thriller mit einer vielschichtigen Protagonistin.

Veröffentlicht am 21.07.2025

In einer kleinen Stadt

Dunkle Sühne
0


„Dunkle Sühne“ von Karin Slaughter ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe, die in North Falls verortet ist, einer ländlichen Kleinstadt in Georgia, in der zwei 15-jährige Mädchen, Madison und Cheyenne, ...


„Dunkle Sühne“ von Karin Slaughter ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe, die in North Falls verortet ist, einer ländlichen Kleinstadt in Georgia, in der zwei 15-jährige Mädchen, Madison und Cheyenne, verschwinden.
Von der Autorin habe ich (fast) alles gelesen. Denn bei Karin Slaughter kann man eigentlich nichts falsch machen. Obwohl ich das Cover einfach nur schrecklich finde.
Emmy Clifton ist Polizistin. Sie kannte die Mädchen. Wurden sie tatsächlich entführt oder sind sie „nur“ weggelaufen? Wird es Emmy gelingen, sie nach Hause zu bringen?
„Dunkle Sühne“ ist ein Slow Burner, der einen längeren Anlauf benötigt, um Spannung aufzubauen. Viel Familiengedöns. Jeder kennt jeden. Doch fast jeder hat ein Geheimnis, eine dunkle Seite.
Ein Täter wird zwar verhaftet, aber wieder freigelassen. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, bekommt Emmy Unterstützung von Jude Archer, einer FBI-Beamtin.
„Dunkle Sühne“ ist unterhaltsam und wendungsreich. Aber die privaten Probleme der Protagonisten nehmen viel Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung.
Die Geschichte beginnt in der Vergangenheit, als Madison und Cheyenne verschwanden und wird zwölf Jahre später fortgesetzt, als der Fall neu aufgerollt wird.
Der eigentliche Kriminalfall nimmt über einen weiten Teil der Strecke nur eine nachrangige Rolle ein - bis die Handlung im letzten Viertel endlich Fahrt aufnimmt.
Es geht um Sex und Drogen, Gewalt in all ihren Facetten. Ein typisches „Südstaaten“-Buch: Todesstrafe, Waffen und Selbstjustiz.
Jude kommt sympathisch rüber. Sie ist eine starke Frau. Emmy mochte ich dagegen nicht. Denn sie macht zu viel im Alleingang. Die Cliftons, eine große, glückliche Familie? Eher eine kaputte.
Für einen Thriller hat mir der Thrill gefehlt. Auch den Plot fand ich nicht besonders glaubwürdig. Zu viel Statistik, zu viele Zufälle. Ob ich die Reihe weiterverfolge, weiß ich noch nicht.

Fazit: Solide Krimikost mit Seelenpein und Beziehungskisten. 3,5 von 5*

Veröffentlicht am 16.07.2025

Beängstigend und beklemmend

Reset
0

„Reset - Die Wahrheit stirbt zuerst“ von Peter Grandl ist mein erstes Buch des Autors und ich habe es gerne gelesen. Worum geht es?
München, 2024: Ein Flugzeug befindet sich in der Hand von Terroristen ...

„Reset - Die Wahrheit stirbt zuerst“ von Peter Grandl ist mein erstes Buch des Autors und ich habe es gerne gelesen. Worum geht es?
München, 2024: Ein Flugzeug befindet sich in der Hand von Terroristen und soll das Terminal des Münchner Flughafens in Schutt und Asche legen. In letzter Sekunde entscheidet sich Wolfgang Jäger, Pilot der deutschen Luftwaffe, das Flugzeug abzuschießen. 176 Tote.
Doch dann stellt sich heraus, dass es gar keine Entführung gab. Global kommt es zu einer Häufung von Fake News, die täuschend echt sind. Es ist unmöglich zu wissen, ob eine Nachricht eine Fälschung ist oder nicht. Weltweit wird der Flugverkehr eingestellt.
In Frankreich, in Mantes-la-Ville, entsteht das Hauptquartier der Cyber-Taskforce, in dem Spezialisten aus allen Nationen fieberhaft an einer Lösung des Problems arbeiten.
Im Fokus stehen Valentine O'Brian von der britischen Metropolitan Police, Camille Miloz von der Generalbundesanwaltschaft, Seiko Ito, die Cybercrime-Expertin des japanischen Geheimdienstes und Laurent Lamy, der Leiter der Interpol-Taskforce zur Bekämpfung von Cyberkriminalität.
Durch die verschiedenen Handlungsstränge und wechselnde Perspektiven erhält die Handlung ihren eigenen Drive. Peter Grandl versteht es, einen komplexen Plot zu weben.

Fazit: Dystopie über KI und Deepfake. Starkes Thema! 4,5 von 5*