Cover-Bild Der Vorleser
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 28.06.2017
  • ISBN: 9783257261349
Bernhard Schlink

Der Vorleser

Band der Reihe "diogenes deluxe"
Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder. Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängenden Vergangenheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2016

Ein "Must read". Per Zufall.

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Michael Berg, ein junger Teenager mit 15 Jahren lernt eines Tages eine Frau kennen. Hanna ist merklich älter als er, aber sie ist so reizbar, so rätselhaft, sie zieht ihn magisch an, zwischen den beiden ...

Michael Berg, ein junger Teenager mit 15 Jahren lernt eines Tages eine Frau kennen. Hanna ist merklich älter als er, aber sie ist so reizbar, so rätselhaft, sie zieht ihn magisch an, zwischen den beiden entwickelt sich eine gewisse Harmonie... Doch auf einmal ist sie plötzlich verschwunden, von einem auf den anderen Tag. Zuerst sucht er noch nach ihr, dann gibt er es auf. Ein paar Jahre später trifft Michael wieder auf sie - er als Jura-Student, sie als Angeklagte.

Eigentlich wusste ich nicht wirklich, was hier mit diesem Buch auf mich zukommt. Generell hatte ich schon mal vom Film gehört, mich aber nicht wirklich mit der Geschichte befasst. Anfangs hat mich das Buch wirklich sehr gepackt, es war sehr spannend, ich wollte immer wieder wissen wie die Geschichte um Michael und Hanna weitergeht. Geschildert ist die Geschichte meiner Ansicht nach sehr gut und auch nachvollziehbar, wenngleich sie nicht in der heutigen Zeit spielt.

Von der Sprache her finde ich, dass das Buch durchaus ein etwas gehobenes Niveau hat, die Sprache ist keinesfalls flapsig oder einfach, sondern sehr gewählt, gut gewählt, gelegentlich spezielle Begriffe, die man aber dennoch kennt.
Und auch der Verlauf der Geschichte ist sehr interessant, wie so manches eine Wende nimmt. Zuviel möchte ich hier auf keinen Fall verraten, denn man sollte das Buch durchaus lesen. Wenngleich ich der Meinung bin, dass es zum Schluss hin nicht mehr ganz so spannend ist wie am Anfang bzw. da war es für mich (!) einfach manchmal etwas zu langatmig bzw. zu umschrieben. (Die Gedanken die er sich macht etc.)

Dennoch ist das Buch ein "Must read", wie ich finde. Und es ist meiner Ansicht nach auch nicht so sagenumwoben wie manch andere vermeintliche "must-read" Bücher (wenn ich da nur an den "Hundertjährigen..." denke.). Sondern ein Buch, das dennoch auf dem Boden geblieben ist, wenn man das mal so sagen kann, und still begeistert.
Ich möchte nun baldmöglichst mal den Film sehen. :)

Von mir gibts hier eine Empfehlung und 4 von 5 Sternen aus den genannten Gründen.

Veröffentlicht am 24.10.2020

Moralisch kontrovers, philosophisch geschmückt und außergewöhnlich besonders

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Vermutlich hätte ich dieses Buch niemals in die Hände genommen, wenn unsere Deutschlehrerin uns nicht dazu verdonnert hätte. Vielleicht hätte ich irgendwann einmal den Film geschaut, aber auch das nur, ...


Vermutlich hätte ich dieses Buch niemals in die Hände genommen, wenn unsere Deutschlehrerin uns nicht dazu verdonnert hätte. Vielleicht hätte ich irgendwann einmal den Film geschaut, aber auch das nur, wenn ich durch Zufall darauf gestoßen wäre.

Doch unsere Deutschlehrerin hat uns den Auftrag gegeben das Buch zu lesen - zumindest den ersten Teil - und so habe ich innerhalb von ein paar Tagen das Buch beendet. Vielleicht hätte ich auch schneller lesen können, doch zugegeben waren manche Passagen nur schwer zu verstehen und der 1. Teil hat es mir auch nicht immer leicht gemacht, das Buch weiterzulesen. Dazu aber gleich mehr.

Ich wusste im Vorhinein ein wenig worum es geht, auch da ich mir den Trailer zum Film angeschaut habe und war so erstmal wenig überrascht vom Inhalt. Allerdings von Bernhard Schlinks teils wirklich philosophischen Einwürfen, über die ich mehr als einmal nachdenken musste.

Der erste Teil hat mir nicht sonderlich gut gefallen, er war gut geschrieben, bestand jedoch vor allem aus Sex - und auch wenn mir solche Szenen in gewissen Maßen nichts ausmachen, so waren es doch beachtlich viele. Und zu wissen, dass es ein 15-jähriger mit einer Mitte 30-Jährigen tut macht das ganze nicht viel besser. Dementsprechend hat dieser Teil mir einiges abverlangt und ich habe kaum erwartet, dass es besser wird... Doch das wurde es.

Ab dem 2. Teil habe ich angefangen das Buch zu genießen, mit all seinen komplexen Fragen, den moralischen Zwiespalten, zwischen denen der Protagonist steht und dem so ungewöhnlichen Schreibstil. Es ist eine besondere und doch so lehrreiche Aufarbeitung der NS-Zeit und zeigt Facetten, die man so z.B nicht im Geschichtsunterricht behandelt, und gerade für meine, noch so junge Generation, unheimlich viel Wert hat.
Ja, es war teilweise schwer verständlich, manche Zeilen mussten mehrmals gelesen werden, und doch fiel es mir irgendwie leicht.

Ich möchte weiterhin nicht zu viel verraten, doch ich kann eines Sagen: Am Ende habe ich geweint. Und dann habe ich mich gefragt, ob ich das überhaupt darf, oder ob das Weinen nicht auch moralisch verwerflich ist...

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