Cover-Bild Die Witwen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Jung u. Jung
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 234
  • Ersterscheinung: 26.08.2016
  • ISBN: 9783990270882
Dagmar Leupold

Die Witwen

Ein Abenteuerroman
Witwe ist keine der vier Frauen, von denen hier erzählt wird. Dazu wären sie vielleicht auch noch zu jung. Aber zu Witwen fehlen ihnen vor allem die Männer. Nur die eine, Penny, war verheiratet. Ist verheiratet? Der Mann ist verschwunden, und so lebt sie mit Sohn und Schwiegereltern abgelegen am Moselstrand zwischen Weinbergen. Nicht allein, ihre drei Freundinnen (Beatrice, Dodo und Laura) sind ihr von Berlin in die Provinz gefolgt. Die vier haben sich gut eingerichtet, jede für sich, im Leben, im Warten. Aber worauf? Also beschließen sie eines Tages, große Fahrt zu machen, aufzubrechen. Sie mieten sich einen Wagen und suchen per Anzeige jemanden, der sie fährt. Wohin? An die Quelle, an den Ursprung, zurück. Dass sie unterwegs dahin eine Panne haben, wird zu unserem Glück. Und zum Glück ihres Chauffeurs, der auch etwas vermisst, nur nicht das, was er zurückgelassen hat: Zierfische mit den Namen von Philosophen. Die vier beginnen zu erzählen, ihm, den anderen, sich selbst, und sie erzählen wie im Rausch: herzzerreißend, vergnüglich und vergnügt, doch ungeschminkt ehrlich und schonungslos.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2016

Abenteuerliche Witwen auf Reisen

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Meine Meinung zum Buch und Autorin:

Ich muss sagen es ist wirklich ein Abenteuerlicher Roman. Voller Witz, Charme, tiefgründiger Wahrheiten mit viel Humor. Er hat die Qualität einer sehr Guten Mosel Auslese ...

Meine Meinung zum Buch und Autorin:

Ich muss sagen es ist wirklich ein Abenteuerlicher Roman. Voller Witz, Charme, tiefgründiger Wahrheiten mit viel Humor. Er hat die Qualität einer sehr Guten Mosel Auslese mit Goldmedaille.

Es geht um die vier Frauen beste Freundinnen von Kindesbeinen an, sie halten zusammen wie Pech und Schwefel, man kann sie wie ein Kleeblatt vergleichen. Sie leben an der Mosel in einem verträumten Ort der in der Moselschleife liegt.
Penny, die seit ihrer Hochzeit mit Otto dort lebt und das Weingut und das Lokal mit ihrer Schwiegermutter führt. Die drei anderen Beatrice, Dodo und Laura sind ihr von Berlin dort hin gefolgt, und sich in ihren Berufen erfüllt fühlen. Aber eines fehlt dem Kleeblatt ein Mann, sie fühlen sich wie Witwen, obwohl das auf keine zutrifft. Bei Penny vielleicht, Otto ist von einer Geschäftsreise nicht zurückgekehrt. Sie sind eine lustige Gesellschaft für jeden Spaß und Blödsinn zu haben. Sie Planen in einer Weinseeligen Laune auf Reisen zu gehen, aber dafür muss ein Chauffeur her, die Wahl fällt auf Bendix, schwer einzuschätzen, ein Eigenbrötler mit Macken.
Es wird wirklich eine Abenteuerliche Reise auf der man sie begleitet, bis zur Mündung der Mosel und weiter.
Es gibt so manche Pannen, bei der größten wo der Wagen streikt, haben sie viel Zeit in sich zu gehen, So erzählt jeder von den Fünfen seine Lebensgeschichte. Ihre Erinnerungen sind Humorvoll, aber auch teilweise von tiefgründiger Traurigkeit überschattet. Ich musste oft schmunzeln über diese Gemeinschaft, ihre Reise die begleitet ist von Witz, Charme und Humor. Ihnen wurde so einiges klar auf dieser Reise, ohne genauen Plan wo sie eigentlich hingehen sollte

Zur Autorin:
Sie hat mit viel Einfühlungsvermögen, Witz, Charme, Humor und einem Augenzwinkern, eine sehr spannende Lektüre über das Leben und eine Planlose Abenteuerliche Reise geschrieben, man kam an so viele Orte, lernte neues kennen. Erfährt viel über ihre Protagonisten, ihr Seelenleben und ihre Liebenswerte Macken. Den Schreibstil fand ich sehr mitreißend, tiefgründig , Humorvoll und temporeich, es kam nie Langeweile auf. Ein Roman voller überraschender Wendungen über die Dinge des Lebens.

Eine Lektüre die ich mit Begeisterung gelesen habe, sie ist wie ein guter Alter Wein, den man genießt.

Veröffentlicht am 16.10.2016

„Ein Idiot, der davon träumte, unbehelligt zu bleiben…“

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Gefällig beginnt der Roman und gefällig ist auch das Leben der vier Frauen, Freundinnen seit der Einschulung, gefällig ist auch die Sprache der Autorin. Gefällig - so etwas wie nett.
Die „Witwen“, das ...

Gefällig beginnt der Roman und gefällig ist auch das Leben der vier Frauen, Freundinnen seit der Einschulung, gefällig ist auch die Sprache der Autorin. Gefällig - so etwas wie nett.
Die „Witwen“, das sind vier Frauen, Freundinnen seit der gemeinsamen Einschulung in Berlin, die jetzt in Steinbronn leben, zwischen zwei Moselarmen:
„In einem solchen buchstäblich von allen Seiten umfassten Ort einsam zu sein, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit – und doch gelang es vier Frauen, nicht mehr jung, aber längst nicht alt. Nur ratlos. Und irgendwie übrig.“ S. 1 „Lasst uns etwas erleben!“ („Witwe“ Laura) S. 4 wird beschlossen, man sucht per Annonce einen Chauffeur, findet Bendix und fährt los, über Trier die Mosel entlang bis zur Moselquelle.

Aus dem Roadmovie wird kapitelweise Lebensbeichte, als das Leihfahrzeug beim Hartmannswillerkopf, der Gedenkstätte zum Ersten Weltkrieg, symbolträchtig den Dienst verweigert. Keine der Frauen ist wirklich Witwe. Der von seiner Freundin verlassene Bendix, eigentlich studierter Philosoph und Geschichtswissenschaftler, definiert es so: „Er [Bendix] hatte keinerlei Wissen über ihren zivilen Status und nannte sie auch keineswegs Witwen, weil er annahm, ihren wären die Männer weggestorben. Aber es schwang etwas bei ihnen mit, das ihm zu benennen schwerfiel, außer mit: verwitwet. Als hinge allen eine zarte Schleppe aus Trauer und Abgelebtem an. Aus seiner Sicht war er auch Witwer. … Witwenschaft als Abwesenheit von Zukunft, Witwenschaft als Zustand der Abhandenheit.“ S. 36 „Nicht Männer waren ihnen abhandengekommen, sondern die Zuversicht oder die Verwegenheit oder die Fantasie.“ S. 20

Jeder der fünf Protagonisten, ja, auch Bendix gehört irgendwann dazu, erzählt. Das geschieht milieugerecht gebildet, eloquent – man findet für sich kleine Sätze zum Herausschreiben wie „Witwe“ Pennys „Im Traum sind wir nicht die Summe unserer Jahre, sondern die Fülle unserer Erfahrung.“ S. 130; das geschieht versöhnlich (wobei mir der Schluss etwas zu viel rosarot andeutete); das geschieht vor allem voller Sprachmeisterschaft, wie dem Namen des Hundes, Zwiebel, er ist so vielschichtig“ S. 7; „In ‚Spanisch‘ steckte ‚panisch‘ “ S. 111 oder weiteren Wortspielen wie Pennys „Man kann Verwobenes auch wieder auftrennen, aufrebbeln, rebellieren.“ S. 42 Ich mag so etwas, aber es wird mir hier gelegentlich zu viel des Guten. Wer das ebook hat, möge z.B. nach „Erstreckung“ suchen im Text.

Ein Buch, das wohl eher Frauen gefallen wird, das auch eher nicht bei jüngeren Lesern Anklang finden wird – das mich aber, obwohl ich mich unbestimmt deutlich zu jung fühlte für die Witwen, mit seiner Thematik der Freundschaft und der Geheimnisse und Verletzungen, die wir mit uns herumtragen, dann doch ganz gut gefiel – besonders mit Blick auf die Milde, mit der man miteinander umgehen kann, sollte. Gefällig - so etwas wie nett, aber doch so meisterhaft in der Sprache.