Cover-Bild Heimliche Versuchung
Teil 27 der Serie "Commissario Brunetti"
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 23.05.2018
  • ISBN: 9783257803891
Donna Leon

Heimliche Versuchung

Commissario Brunettis siebenundzwanzigster Fall
Joachim Schönfeld (Sprecher), Werner Schmitz (Übersetzer)

Als eine Bekannte von Paola in der Questura vorspricht, glaubt Brunetti zunächst, sie mache sich unnötig Sorgen um ihre Familie. Da wird ihr Mann im Koma ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Überfall und Verbindungen ins Drogenmilieu liegen nah. Konkrete Anhaltspunkte fehlen. Und doch stößt der Commissario allerorten auf Betrügereien, ja sogar auf ein Leck in der Questura. Fakten bekommt er keine zu fassen, geschweige denn einen Täter. Aber sein Gerechtigkeitssinn lässt ihm keine Ruhe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2018

Die hier vorliegende ungekürzte Lesung von Joachim Schönfeld besticht durch ihren ruhigen Duktus und eine Stimme, die sich hervorragend in die handelnden Personen hineinversetzt und das Hörbuch so zu einem wirklichen Erlebnis macht.

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Donna Leon, Heimliche Versuchung. Commissario Brunettis siebenundzwanzigster Fall (Hörbuch), Diogenes 2018, ISBN 978-3-257-80389-1

Dieser neue, der mittlerweile 27. Roman von Donna Leon mit ihrem Commissario ...

Donna Leon, Heimliche Versuchung. Commissario Brunettis siebenundzwanzigster Fall (Hörbuch), Diogenes 2018, ISBN 978-3-257-80389-1

Dieser neue, der mittlerweile 27. Roman von Donna Leon mit ihrem Commissario Guido Brunetti aus Venedig hat mir im Gegensatz zu den letzten Romanen wieder richtig gut gefallen. Zwar muss man sich nach wie vor mit einer zunächst langsam sich abzeichnenden Handlung arrangieren und einem Stil, der recht wenig mit anderen Krimis zu tun hat. Leons Romane entwickeln sich in den letzten Jahren zunehmend zu mehr oder weniger resignierten Beschreibungen des bewusst in Kauf genommenen Verfalls einer alten und ehrwürdigen Stadt, die jedes Jahr über 1000 alteingesessene Einwohner verliert und der die Millionen Touristen, insbesondere die, die von den Kreuzfahrtschiffen angelandet werden, den Rest geben. Leon lässt ihren Commissario immer deutlicher darüber reflektieren.

Im vorliegenden Buch spricht eines Tages eine alte Bekannte von Brunettis Ehefrau Paolo in der Questura vor. Eine Architekturprofessorin macht sich Sorgen um ihren heranwachsenden Sohn, von dem sie vermutet, dass er Drogen konsumiert. Brunetti wird aus ihren Schilderungen nicht recht klug, zumal sie sich bei seinen Nachfragen nach einem Dealer sehr seltsam verhält.
Kurze Zeit später ruft man Brunetti mitten in der Nacht zu einem Tatort. Ein schwer verletzter Mann liegt neben einer Brücke. Es ist völlig unklar, ob es ein Unfall war oder ob der Mann, der sich als der Ehemann der Professorin, die ihn in der Questura aufsuchte, herausstellt, einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.

Hat er sich etwa mit dem Dealer seines Sohnes getroffen und die Sache ist aus dem Ruder gelaufen? Brunetti hat keine konkreten Anhaltspunkte. Er findet keine wirklichen Fakten, geschweige denn einen Täter. In der Questura steht die sonst so korrekte Signorina Elletra unter dem Verdacht , der Ausgangspunkt eines Informationslecks zu sein, was Brunetti extrem irritiert. Dafür ist sein Chef Patta dieses Mal sehr kooperativ und unterstützend.

Der Roman war für mich eine unterhaltsame Lektüre. Ich lese Leons Bücher auch schon lange nicht mehr als Krimis, sondern als Milieustudien einer verfallenden Stadt und als Charakterstudien von interessanten Menschen.
Die hier vorliegende ungekürzte Lesung von Joachim Schönfeld besticht durch ihren ruhigen Duktus und eine Stimme, die sich hervorragend in die handelnden Personen hineinversetzt und das Hörbuch so zu einem wirklichen Erlebnis macht.






Veröffentlicht am 28.11.2018

Nur für Hardcore-Fans der Autorin

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Im Büro bei Commissario Guido Brunetti spricht eine Bekannte von Paola vor, weil sie sich um ihren Sohn sorgt, der anscheinend Drogen nimmt. Da Brunetti Kinder in dem Alter hat, versteht er ihre Ängste ...

Im Büro bei Commissario Guido Brunetti spricht eine Bekannte von Paola vor, weil sie sich um ihren Sohn sorgt, der anscheinend Drogen nimmt. Da Brunetti Kinder in dem Alter hat, versteht er ihre Ängste und kümmert sich neben seiner normalen Arbeit um die Angelegenheit. Kurze Zeit später wird er wegen eines Überfalls mit einem Schwerverletzten aus dem Bett geklingelt. Der Patient stellt sich als der Ehemann der Bekannten von Paola heraus. Da dieser wegen seiner schweren Schädelverletzung im Koma liegt, deshalb nicht sprechen kann und man auch nicht weiß, ob das jemals wieder der Fall sein wird, steht Brunetti vor einem schwierigen Fall. Erste Vermutungen gehen wegen des Sohnes in Richtung Drogenszene. Intensive Unterstützung bei seinen Ermittlungen findet er wie immer bei Elettra. Bevor dieser Fall jedoch erfolgreich und schlüssig aufgeklärt werden kann, eröffnet die Autorin noch etliche unnötige Handlungsstränge, die am Ende ungeklärt in der Luft hängen bleiben.

Nach etlichen Jahren der Abstinenz hatte ich das vorherige Buch „Stille Wasser“ gelesen und war positiv überrascht, deshalb habe ich jetzt auch diesen 27. Band gelesen. Ok, die Autorin kennt ihr Venedig, deshalb führt sie die Leser in jedem Buch über diverse Brücken, Calli und lässt sie mit dem Vaporetto zu den einzelnen Orten fahren. Positiv finde ich ihre gesellschaftspolitische Kritik und daß sie diese immer in ihre Krimis mit einfließen läßt. Durch die Filme habe ich bei den Büchern die Schauspieler vor Augen, was durchaus Spaß macht und ich vor allem Elettra und ihr Auftreten hervorragend nachvollziehen kann. Sie hat ja eine ganz spezielle Art zu helfen, indem sie sich z.B. mit einem Lächeln in diverse, fremde Internet-Seiten hackt, um an Informationen zu kommen und in diesem Fall auch noch das Zimmer von Patta verwanzt. Ok, dieser Part sollte im realen Leben so nicht vorkommen, bringt aber Brunetti weiter und mich im Buch zum Schmunzeln. Die Idee des Krimis fand ich nicht schlecht und auch die Lösung hat mir gut gefallen, nur die vielen kleinen Nebenschauplätze, u. a. auch Brunettis Vorliebe für die griechische Tragödie lassen die zielführende Ermittlung in den Hintergrund treten und damit kam für mich Langeweile auf.

Dieser Band ist m. E. nur etwas für eingefleischte Donna-Leon-Fans, anderen Krimilesern fehlt eindeutig die Spannung. Ich werde in nächster Zeit wieder Abstand von ihren Büchern nehmen.