Cover-Bild Pussy
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 267
  • Ersterscheinung: 09.01.2018
  • ISBN: 9783608503517
Howard Jacobson

Pussy

Roman
Johann Christoph Maass (Übersetzer)

Ein Jahr Donald Trump - eine bissige Gesellschaftssatire vom Booker-Preisträger

In der einst so friedlichen Republik Urbs-Ludus sind unruhige Zeiten angebrochen: Zu viele ausländische Brotbäcker bedrohen den Frieden in der Stadt. Alle Hoffnungen ruhen auf dem Prinzen mit dem senfgelben Haar. Doch weiß der, wie man ein Land regiert? Böse Zungen behaupten, er habe sogar Schwierigkeiten, vollständige Sätze zu bilden ...

Prinz Fracassus ist der einzige Sohn des Herzogs von Urbs-Ludus und wächst im Überfluss heran. Dem Knaben mit dem senfgelben Haar mangelt es weder an Bildung noch an Zerstreuung. Viel spricht er zwar nicht, dafür verbringt er zu viel Zeit vor dem Fernseher, aber das wird schon noch, oder? Es wird nicht. Selbst dem liebenden Vater fällt irgendwann auf: Seinem Sohn fällt es schwer, zusammenhängende Sätze zu formulieren. Stattdessen ist eine große Begeisterung für Prostituierte, Gladiatorenkämpfe sowie für Reality-Shows zu verzeichnen.

Kann so ein Mann ein ganzes Land regieren? Ein Land, das murrt, weil es zu viele ausländische Brotbäcker gibt? Verzweifelte Zeiten verlangen verzweifelte Maßnahmen. Politische Berater werden herbeigeholt, Allianzen werden geschlossen, eine Twitterkampagne organisiert. Und am Ende? Am Ende siegt die Einfalt.

»Wenn Trumps Präsidentschaft irgendetwas Positives bewirkt hat, dann ist es die Tatsache, dass einer der besten Schriftsteller unserer Zeit diese geschliffene und gnadenlose Satire verfasst hat.«
Andrew Anthony, Observer

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Lesejury-Facts

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  • Jazz hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2018

Bitterböse und mit einer geballten Portion der Jacobson’schen Finesse gibt es seit dem Beginn von Trumps Präsidentschaft mal wieder was zu Lachen.

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Seit ich letztes Jahr im Rahmen des Hogarth Shakespeare Projekts Jacobsons „Shylock“ gelesen hatte, war mir klar: Der Mann kann schreiben. Nachdem ich mir sein Werk „J“zugelegt (und ins Regal gestellt) ...

Seit ich letztes Jahr im Rahmen des Hogarth Shakespeare Projekts Jacobsons „Shylock“ gelesen hatte, war mir klar: Der Mann kann schreiben. Nachdem ich mir sein Werk „J“zugelegt (und ins Regal gestellt) habe, war jedoch erst mal Ruhe. Als ich aber gesehen habe, dass der King of Cynicism eine Trump Satire geschrieben hat, musste diese doch direkt bei mir einziehen. Und so landete Howard Jacobsons „Pussy“ in meinem Regal. Zugegeben, das Cover hat mich zunächst aufgrund der Karikatur abgeschreckt, aber der Name des Autors hat dies dann wieder wett gemacht. ? Das Buch handelt von Prinz Fracassus, der im Reich Urbs-Ludus aufwächst, in dem strikte Mantelpflicht herrscht und der Überfluss regiert. Fracassus‘ Eltern merken bereits früh, dass mit ihrem Spross etwas nicht stimmt, gehen aber doch davon aus, dass sein verschlossenes Wesen auf ein hart arbeitendes Gehirn schließt. Einige Zeit später beginnt Fracassus zu sprechen und spätestens dann wird jedem klar, dass dieser Junge eine Spezialbildung benötigt, um seine Spezialtalente zu fördern. Ihm werden diverse Mentoren zur Seite gestellt, die einer nach dem anderen zum selben Schluss kommen: Es hilft nichts.

"So etwas wie Volkes Wille gibt es nicht. Es gibt bloß den Willen derjenigen, die dem Volk sagen, was Volkes Wille sein soll."

Der junge Fracassus wächst langsam heran und relativ schnell wird klar, dass er mindestens in die Fußstapfen seines Vaters treten will, mindestens ein Casino mit jeder Menge „Nutten“ aufmachen möchte und eine Mauer errichten, mit der er jene aussperren kann, die nicht seine Meinung teilen. Fracassus‘ kindliche Züge spiegeln sich allerdings nicht nur in seiner beschränkten Sichtweise, sondern auch in seinem ebenso beschränkten Vokabular und seinem fehlenden Verständnis für die Dinge dieser Welt wider. Schnell empfiehlt man „seiner Durchlaucht“ die Nutzung von Twitter, damit die Leute Notiz von ihm und seinem ungeheuren Potential nehmen mögen. Während seine Mentoren besorgt sind, er würde die 140 Zeichen nur mit Unsinn füllen, hält seine Mutter dagegen, dass er nicht genügend Worte kenne, um diese Zeichen zu füllen. „Prostituierte“ sei schließlich sein längstes Wort.

Gespickt von einigen von Fracassus‘ Tweets lässt uns Howard Jacobson hier an der kleinen Pilgerreise teilhaben, die Fracassus von seinem Vater empfohlen wird, um zu „reifen“. Dass er dabei diverse Bordelle und Casinos besucht und mit einem Diktator namens Spravchik Zehenwrestling macht und im Anschluss dessen Seelenverwandter wird, hat er sich mit Sicherheit nicht vorgestellt. Als Fracassus schließlich den Präsidenten Phonocrates auf seinem Sterbebett besucht, offenbart dieser ihm das ultimative Geheimnis guter Staatsführung: »Halte nie deine Versprechen.« Fracassus kehrt schließlich von seiner Reise zurück, und ich muss wohl kaum erwähnen, dass das letzte Kapitel »Das Ende aller Tage« heißt. ?



Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: https://killmonotony.de/rezension/howard-jacobson-pussy

Veröffentlicht am 19.02.2018

Satire auf hohem Niveau

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Trumps Biographie als tiefschwarze Satire.

Inhalt: Das Aufwachsen in Saus und Braus bis hin zum Wahlkampf.

Leider habe ich aufgrund des Niveaus oder wegen den fehlenden Informationen zu Trumps Leben ...

Trumps Biographie als tiefschwarze Satire.

Inhalt: Das Aufwachsen in Saus und Braus bis hin zum Wahlkampf.

Leider habe ich aufgrund des Niveaus oder wegen den fehlenden Informationen zu Trumps Leben wohl viele Witze nicht verstanden. Aber die Tweets sind definitiv es wert zu lesen, denn ich habe Tränen gelacht!

Allerdings habe ich auch ein paar Stellen als grenzwertigen Humor empfunden...also seid gewarnt. Es ist wirklich tiefschwarzer Humor.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Fail

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Urbs-Ludus wurde lange Zeit friedlich vom Großfürsten und seiner Frau regiert. Doch jetzt bahnt sich eine Revolte, ein Aufstand an. Das Volk ist unzufrieden, denn man möchte zwar exquisite Backwaren im ...

Urbs-Ludus wurde lange Zeit friedlich vom Großfürsten und seiner Frau regiert. Doch jetzt bahnt sich eine Revolte, ein Aufstand an. Das Volk ist unzufrieden, denn man möchte zwar exquisite Backwaren im Überfluss haben, aber die begabten Bäcker mögen doch bitte außerhalb der Republik bleiben. Der Zustrom dieser Ausländer wird immer mehr zum Problem. Die Hoffnung liegt auf Fracassus, dem Sohn des Großfürsten. Doch der lässt sich den ganzen Tag vom TV berieseln und vor die Tür hat er schon lange keinen Fuß mehr gesetzt; in die Schule schon gar nicht. Die Zukunft von Urbs-Ludus ist in ernster Gefahr…

Howard Jacobson hat mit seinen vorherigen Werken große und auch verdiente Aufmerksamkeit gewonnen. Für dieses Werk gewinnt er von mir keinen Blumentopf; noch nicht einmal einen alten, schäbigen. Ich hatte eine bissige, spritzige, schwarzhumorige Satire erwartet. Bekommen habe ich seitenweise Quatsch. Jacobson hat sich in der Klischeekiste bedient, schnell noch ein paar hervorstechende Eigenarten des aktuellen US-Präsidenten (twitteraffin, laut und blond) dazu gemischt und damit eine hahnebüchene und dazu noch langweilige Geschichte gebastelt. Nicht einmal sprachlich konnte ich irgendein gutes Haar an der Story finden. Am Witzigsten fand ich noch Cover und gelegentlich eingestreute Zeichnungen und selbst da kam ich kaum über ein müdes Lächeln hinaus. „Pussy“ ist bei mir komplett durchgefallen.