Cover-Bild Die Unbezwingbare
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 22.11.2022
  • ISBN: 9783365000861
Katja Kettu

Die Unbezwingbare

Roman
Angela Plöger (Übersetzer)

Zwischen Traum und Wirklichkeit, wild und zugleich poetisch erzählt

Jahrzehnte nach dem Verschwinden ihrer Mutter Rose kehrt Lempi in das Reservat in Minnesota zurück, in dem sie aufgewachsen ist. Ihr Vater Ettu hat zum wiederholten Mal Rose bei der Polizei als vermisst gemeldet – dieses Mal berichtet er aber zusätzlich von einem verschwundenen blonden Mädchen. Lempi, halb Finnin, halb Ojibwe, kämpft seit jeher mit dem Konflikt ihrer Identität: Im Reservat gilt sie als zu weiß, außerhalb ist sie nicht weiß genug. Zurück im Reservat sieht sie sich sofort mit den alten Vorurteilen konfrontiert und einer Gesellschaft, die Verbrechen gegen indigene Frauen systematisch totschweigt. Unbeirrt macht sie sich trotzdem daran herauszufinden, was mit dem blonden Mädchen passiert ist, und begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit.

»Ein außergewöhnliches Buch, spannend und in einem ganz eigenen Tonfall erzählt, zu empfehlen.« EKZ-Bibliotheksservice , KW 13/2021

»Von der heilsamen Kraft, mit der sich der Strom des Lebens Bahn bricht, davon erzählt Katja Kettu mit poetischem Zauber und der Kreativität weiblicher Sinnlichkeit.« Ö1 Ex libris , 11.04.2021

»Spannend wie ein Krimi, magisch wie ein Mythos und knallhart wie die Realität.« Frizz , 30.04.2021

»Dieser Roman ist nachdenklich stimmend, vor allem aber großartige und lehrreiche Literatur über ein hierzulande eher wenig betrachtetes Thema.« Frank Rehag, Finnland-tour.de , 06.2021

»Eine Protagonistin, die durch Lebenslust und Leidenschaft beeindruckt.« Eva Pfister, Lesart , 06.2021

»Katja Kettu weiß bei der Verflechtung der [Erzähl-]Stränge genau was sie tut, und noch besser, wie sie nebenher vom Leben der Ureinwohner Nordamerikas im zwanzigsten Jahrhundert erzählt.« Matthias Hannemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung , 10.07.2021

»Spannend wie ein Krimi, magisch wie ein Mythos und knallhart wie die Realität: Der Roman hat alles drin.« Sabine Prasch, FRIZZ Magazin Frankfurt , 05.2021

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2023

Auf der Suche nach Identität und der Wahrheit

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Lempi wächst in einem Reservat in Minnesota auf. Sie ist 12 als ihre Mutter spurlos verschwindet, kaum erwachsen verlässt auch sie ihre Heimat.
Nirgends füllt sie sich richtig angenommen, im Reservat gilt ...

Lempi wächst in einem Reservat in Minnesota auf. Sie ist 12 als ihre Mutter spurlos verschwindet, kaum erwachsen verlässt auch sie ihre Heimat.
Nirgends füllt sie sich richtig angenommen, im Reservat gilt sie als zu weiß, außerhalb als nicht weiß genug und so ist ihr ganzes Leben eine endlose Suche nach Identität.
Jahrzehnte später, ihr Vater der an einer Amnesie leidet hat mal wieder ihre Mutter Rose als vermisst gemeldet, kehrt sie ins Reservat zurück. Ihr Vater spricht nun auch von einem verschwunden Mädchen und Lempi macht sich auf Spurensuche sowohl nach dem Mädchen, als auch nach der Vergangenheit und dem Verbleib der Mutter.
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Katja Kettu macht hier unglaublich große Themen auf. Mit viel Feingefühl und einer angenehmen Sprache geht sie auf Identität, Rassismus, Trauma und die Verbrechen an der indigenen Bevölkerung ein. Vor allem die systematische Verschleppung und der Missbrauch an indigenen Frauen spielt eine große Rolle und wird eingehend beleuchtet. Dies führte bei mir zu viel Wut und Unverständnis. Wut über die Taten an sich, Unverständnis darüber, dass alle es zu wissen scheinen und niemand etwas dagegen unternimmt.
Das Schicksal von Rose und damit auch Lempi‘s Schicksal, aber auch das anderer Beteiligter, zeigen den Zusammenhang transgenerationaler Traumata und das ein Ausbruch daraus schwer möglich ist. Am Beispiel von Ettu, dem Vater, wird ein weiteres Ausmaß von Trauma sichtbar, dass hier in dem völligen Vergessen der Ereignisse und einer gestörten Hirnaktivität mündet. Auch dies ist sehr anschaulich dargestellt.
Überaus gut gelingt es der Autorin die Ungerechtigkeit gegenüber indigenen Personen in ihre Geschichte einzuflechten, sei es der Landraub oder das Verschleppen und zwangsweise Christianisieren der Kinder und auch auf Probleme (Alkoholismus, Spielsucht) einzugehen. Dies alles hier auseinander zu nehmen und zu betrachten, würde den Rahmen sprengen, daher lest einfach selbst.
Sprachlich konnte mich das Buch auch überzeugen. Die einzelnen Abschnitte sind in Briefform verfasst, einmal alte Briefe von Rose an Lempi, einmal Briefe von Lempi an eine nahestehende Person. Dies macht es sehr nahbar auch wenn die Protagonsitin ansonsten distanziert auftritt.
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Im Fazit ein wirklich tolles Buch, thematisch sehr dicht, sprachlich wunderschön und eine große Empfehlung von mir.