Cover-Bild heute graben
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 14.03.2022
  • ISBN: 9783218013239
Mario Schlembach

heute graben

Alles beginnt mit A. Ein Totengräber steigt in einen Zug und trifft A., seine erste Liebe. A. ist auch der Grund, weshalb er zu schreiben beginnt. In seinem Tagebuch begibt er sich auf eine Irrfahrt entlang der Untiefen des Dating- und Friedhofsalltags. Als bei ihm dieselbe Lungenkrankheit wie bei Thomas Bernhard diagnostiziert wird – kurioserweise, nachdem er sich intensiv mit dessen Werk auseinandergesetzt hat –, befeuert die Todesangst noch die unermüdliche Suche nach der wahren Liebe. Wird er sie finden oder bleibt sie für immer unerreichbar?
Mario Schlembach zieht in heute graben sämtliche Register des autofiktionalen Erzählens und gräbt sich mit einer Baggerschaufel voll Ironie durch eine nicht abreißen wollende Enzyklopädie des Scheiterns. Dabei erweist sich Schlembach als wahrer Meister des Tragisch-Komischen, das Lachen ist selbst in den traurigsten Momenten nicht weit. Keine Zeit für Gedanken an die eigene Vergänglichkeit – vor dem nächsten Grab gilt es noch die größte Liebesgeschichte aller Zeiten zu vollenden.
"Wie viele Wege muss ich noch suchen, um A. nicht zu finden?"

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2022

„Das Ich möchte Wurzeln schlagen“

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Mario ist Totengräber, Schriftsteller und hängt seiner großen Liebe A. nach, die er im Zug kennenlernte. Er verarbeitet diese Liebe in Form eines Romans, schreibt nebenbei Notizbücher und legt in ihnen ...

Mario ist Totengräber, Schriftsteller und hängt seiner großen Liebe A. nach, die er im Zug kennenlernte. Er verarbeitet diese Liebe in Form eines Romans, schreibt nebenbei Notizbücher und legt in ihnen sein Innerstes offen. Ein Inneres, in dem viel vergraben ist: Vergangenes, Sehnsüchte, Verluste und eine Lungenkrankheit, die nun ausbricht und unter der auch Thomas Bernhard zu leiden hatte.

„Heute graben“ erzählt von Tod und Liebe, von Sehnsüchten und Vergänglichkeit, von Entfremdung und gleichzeitig von dem Wunsch nach Verwurzelung im eigenen Leben. Mario macht häufig den Eindruck, als wäre er in jeder Hinsicht auf der Suche, als würde ihm nichts Halt geben. Seine Dates und Bekanntschaften mit Frauen, die in alphabetischer Reihenfolge von A. bis Z. durchbenannt sind, sind zum Scheitern verurteilt. Er wird verlassen, zurückgewiesen und sogar das Schreiben, das einzige Mittel der Verarbeitung, scheint ihm zuweilen zu entgleiten. Auch sein eigener Körper wird ihm fremd, steht Thomas Bernhard fast schon näher als ihm selbst.

Es ist ein Entfremdungsnarrativ, das sich vor den Augen des Lesers auftut, eine Geschichte über Enttäuschungen und Scheitern. Gleichzeitig ist der Roman komisch, ironisch und driftet nie ins Düstere, ins depressive Dunkle ab, trotz dieser schweren Themen. Schlembach bewahrt eine Balance und scheut nicht davor zurück, auch die leichten Momente zu suchen. Sein Stil wechselt dabei, ist in den tagebuchartigen Einträgen mal fragmentarisch, dann wieder ausfüllender und länger.

Der Roman liest sich intensiv, ist eine wahre Entdeckung und hat viele Leser verdient!

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Herzschmerz

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Ein Totengräber sucht die Liebe. Er verliert sich in der Sehnsucht nach seiner ersten Liebe, läuft ihr hinterher und spinnt sie immer weiter.
Der Totengräber erzählt, monologisiert. Er beobachtet und kommentiert ...

Ein Totengräber sucht die Liebe. Er verliert sich in der Sehnsucht nach seiner ersten Liebe, läuft ihr hinterher und spinnt sie immer weiter.
Der Totengräber erzählt, monologisiert. Er beobachtet und kommentiert sich, versucht sich schreibend zu erretten. Er traut sich nicht über den Weg, verliebt sich in die Verliebtheit, kommt nicht darüber hinaus. Der Totengräber vergisst, verklärt, wandert rastlos weiter, bleibt einsam, beziehungslos und voll von Träumen, Illusionen und Poesie. Dem Autor gelingt es sehr gut, die teilweise sehr depressive Stimmung des jungen Mannes, dem Leser zu verdeutlichen. Man hofft beim Lesen, dass alles sich noch zum Guten wenden möge. Wie in einem Tagebuch erlebt man hautnah den Alltag des jungen Mannes mit. Die Erzählung ist autofiktional, da hier Erfahrungen des Autors, der auch als Totengräber tätig ist, eingeflossen sind. Tod und Leiden, Scheitern und Verzweiflung sind in diesem Roman übermächtig und drücken Ironie und Wortwitz komplett in eine dunkle Ecke, aus der sie sich nicht wirklich befreien können.

Es mag da draußen viele Fans geben, die dieses Buch lieben werden. Meinen Nerv hat es leider nicht getroffen.

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