Cover-Bild Das Fell des Bären
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 13.11.2017
  • ISBN: 9783896675996
Matteo Righetto

Das Fell des Bären

Roman
Bruno Genzler (Übersetzer)

Ein großes Abenteuer in den Dolomiten und eine berührende Vater-Sohn-Geschichte.

Seit dem Tod seiner Mutter vor zwei Jahren hat der zwölfjährige Domenico ein hartes Leben: Sein Vater, ein Tischler, ist schweigsam und ungesellig wie ein Luchs geworden und interessiert sich nicht einmal für die glänzenden schulischen Leistungen seines Sohnes. Dieser findet Trost nur in der Natur, an den Bächen und Wasserfällen der Dolomiten.

An einem Herbstmorgen im Jahr 1963 eröffnet Pietro, der Vater, seinem Sohn, dass er heute nicht zur Schule gehen soll: Sie werden für einige Tage in die Berge gehen - mit Proviant und zwei alten Gewehren. Im Laufe des mühevollen Aufstiegs erfährt der Junge, dass Pietro eine Wette eingegangen ist: Ausgerechnet er, der Außenseiter im Dorf, hat versprochen, den Bären zu erlegen, der in dieser Gegend seit einigen Wochen Bienenstöcke zermalmt, Hirsche und Rehe reißt. Auf ein solches Abenteuer hat Domenico schon lange gewartet. Dass es ihn an seine Grenzen führt, wird rasch deutlich. Zugleich spürt er im Laufe der abenteuerlichen Jagd eine wundersame Wandlung seines Vaters: Unter dessen rauer Schale bricht ein zugänglicherer, viel emotionaler Mensch hervor, als Domenico je für möglich gehalten hätte.



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2017

Leise, gewaltig, rührend und einfach nur wunderbar erzählt der Autor von einer Vater-Sohn-Beziehung, die sich erst noch entwickeln muss.

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Auf einer längeren Busfahrt habe ich mir dieses kleine Schätzchen von Buch zu Gemüte geführt. Bereits nach den ersten Seiten ahnte ich, dass dieses Buch ein kleines Highlight wird, ganz in der Art wie ...

Auf einer längeren Busfahrt habe ich mir dieses kleine Schätzchen von Buch zu Gemüte geführt. Bereits nach den ersten Seiten ahnte ich, dass dieses Buch ein kleines Highlight wird, ganz in der Art wie Seethalers „Ein ganzes Leben“ oder Cognettis „Acht Berge“. Und ich sollte Recht behalten, denn auf nur knapp 160 Seiten schafft der Autor es, eine wahnsinnig rührende, wunderbare Geschichte zu erzählen: Domenico leidet seit dem Tod seiner Mutter unter den immer schlimmer werdenden Launen seines Vaters Pietro. Dieser ist stets schlecht gelaunt, schreit viel und wird des öfteren auch gewalttätig. Obwohl Domenico nur die besten Schulnoten nach Hause bringt, interessiert sich sein Vater herzlich wenig für seinen Sohn; alles was für ihn zählt ist die freie Natur vor der Tür: die Dolomiten. Als immer mehr Gerüchte von einem gigantischen Bären aufkommen, der Wild reißt, einen ekelerregenden Gestank und übel zugerichtete Kadaver hinterlässt, trauen die Dorfbewohner in den Bergen ihren Ohren kaum. Doch leider gibt es immer wieder Fälle, wo Anwohner ihre Herde verlieren oder nachts von grauenerregendem Geschrei aufgeschreckt werden. Während die Männer des Dorfs sich in der örtlichen Kneipe treffen, um die neusten Bären-Berichte auszutauschen, legt Pietro, der Außenseiter des Dorfs, es darauf an, eine Wette mit einem der Männer abzuschließen: Er würde diesen Bären eigenhändig töten! Ungläubig bietet im der Wettpartner dafür nicht weniger als eine Million Lire. Kurzerhand bricht Pietro am nächsten Tag mit seinem Sohn im Schlepptau auf in den Wald, um sich dem Monster zu stellen. Es wird eine anstrengende Reise, und nach und nach gelingt es Pietro, sich für seinen Sohn zu öffnen…

Nirgendwo fühlte Domenico sich so wohl wie am Wasser. Das Angeln bot ihm Gelegenheit, für sich zu sein, weit weg vom Zorn und den schwieligen, harten Händen seines Vaters Pietro. Dann warf er die Angelschnur aus, lauschte dem Rauschen des Flusses und ließ sich von den Bildern forttragen, die ihm durch den Kopf gingen und sein Herz bewegten.

Hach, was für ein leises und doch gewaltiges Buch! Matteo Righetto hat es mit „Das Fell des Bären“ geschafft, mich aus der Reserve zu locken. Innerhalb weniger Seiten habe ich mich auf die Geschichte eingelassen und mit dem jungen Domenico mitfühlen können – aber auch mit seinem Vater. Zugegeben, dieses Buch ist nicht unbedingt außerhalb meiner Komfortzone, sondern genau ein solches, wo ich bereits vorher wusste, dass es toll wird. Zudem habe ich noch erfahren, dass es verfilmt wurde, da steht mir noch ein Leckerli bevor! ? Dieses Buch ist jedenfalls zwischen den übrigen Büchern, die ich die letzte Zeit gelesen habe, herausgestochen und konnte mich komplett überzeugen. Man erfährt nicht allzu viel von den Charakteren, gerade genug, dass es für die Länge des Buches genügt, aber das tut der wunderbaren Geschichte keinen Abbruch. Die Erzählsprache ist wunderbar, leicht und schnörkellos; man hat das Gefühl, dass kein Satz überflüssig ist. Die Charaktere wurden vom Autor liebevoll gestaltet, sodass man als Leser „mittendrin statt nur dabei“ ist. Pietro leidet auch nach zwei Jahren noch an dem Tod seiner Frau und zieht sich immer weiter in sein Schneckenhaus zurück. Für seinen Sohn hat er nicht mehr übrig als ein paar kalte Worte. Doch als er mit seinem Sohn den schwierigsten Weg seines Lebens antritt, um den Riesenbär niederzustrecken, taut er doch langsam auf und vertraut seinem Sohn allerhand Dinge an; über seine Mutter Claudia, über diese Hütte im Wald, über Dinge, die wichtig sind.

Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.de

Veröffentlicht am 19.11.2017

Eine berührende und tiefgehende Vater und Sohn Geschichte

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Meine Meinung:

Zum Autor:
Matteo Righetto, hat mich mit seinem Vater-Sohn Roman , Das Fell des Bären, sehr verzaubert und ergriffen, eine Geschichte die tief mein Herz berührt hat. Mit seinem Schreibstil ...

Meine Meinung:

Zum Autor:
Matteo Righetto, hat mich mit seinem Vater-Sohn Roman , Das Fell des Bären, sehr verzaubert und ergriffen, eine Geschichte die tief mein Herz berührt hat. Mit seinem Schreibstil und der großartigen Erzählkunst, in sehr leisen und doch kraftvollen Tönen hat er mich beim Lesen mitgerissen, es war wie ein Strudel der einem mit in die tiefe reißt und dem man sich nicht mehr entziehen konnte. Das ganze geschehen ist sehr Bildhaft und real erzählt, man spürte die Anspannung und Angst der Protagonisten als sie diese Ausgrubt eines Teufels von Bären jagen und töten wollen. Man roch den bestialischen Gestank die dieses Ungeheuer ausströmte und hörte das schauerliche Gebrüll, das einem durch Mark und Bein ging. Sehr spannend ist das Leben und sehr Bildhaft die Landschaft in den Dolomiten in den 1963er Jahren beschrieben.Seine Figuren sind sehr real und lebendig, zum Greifen nah, auch die einzelnen Charaktere und deren Seelenleben ist sehr gut herausgearbeitet.

Zum Inhalt:
Man lernt den Tischler Pietro den Witwer und Vater und seinen Sohn den 12 Jährigen Domenico kennen. Der Vater ist ein griesgrämiger und wortkarger Mensch, nach dem Tod seiner Frau hat er sich noch mehr in sich zurückgezogen, wie eine Auster. Auch im Dorf ist er nicht beliebt, er ist eben ein zugereister. Domenico dagegen ist ein sehr liebenswertes und intelligentes Kerlchen. Das man mal gerne in die Arme nehmen würde, um das zugeben was ihm sein Vater nicht geben kann. Das alles ändert sich eines Abends als Pietro mal wieder im Gasthaus sitzt. Es geht in den Gesprächen um die Bestie den Diablo, der die Gegend unsicher macht, alle haben Angst und keiner hat den Mumm, dem Ungeheuer den Garaus zumachen. Da meldet sich Pietro zu Wort, er will das Tier jagen und töten, der großspurige Geschäftsmann Crepaz bietet ihm 1 Million Lire wenn er es Schaft, 1963 sehe viel Geld. Am nächsten morgen wird Domenico von seinem Vater aufgefordert ihn auf der Jagd zu begleiten. Es war aufregend mit ihnen durch die Dolomiten zu wandern, mit ihnen auf Spurensuche zu gehen, und in diesem dunklen und verwunschenen Hexenwald zu landen. Aber es hat auch etwas gutes auf sich, hier kommen sich Vater und Sohn so nahe wie nie zuvor und man lernt einen ganz anderen Pietro kennen, selbst Domenico ist erstaunt und Stolz auf seinen Vater. Er öffnet sich seinem Sohn und erzählt ihm seine Lebensgeschichte. Als beide im Hexenwald landeten, konnte man den Bären riechen und spüren, man zuckte bei jedem knacken zusammen. Als sie endlich der Ausgeburt einer Bestie gegenübertraten und sie ihm in die Augen blicken konnte, spürte man die ganze Anspannung und Angst der beiden, die Gewehre im Anschlag. Domenico der wie versteinert ist und sich an die Worte seines Vaters erinnert, nur der Sieger gewinnt, und hofft und betet das sie lebend daraus hervorgehen werden und mit ihrer erlegten Beute das Tal wiedersehen werden.

Eine Geschichte die einem tief berührt und unter die Haut geht.