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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2025

Gestohlene Erinnerungen

Thirteen Witches - Die Erinnerungsdiebin
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Rosie kennt die Liebe ihrer Mutter nicht, ständig verhält sie sich abweisend gegenüber Rosie. Dann stößt Rosie jedoch auf ein Buch über dreizehn Hexen und erkennt mit Hilfe des Geistes Ebb, dass ihrer ...

Rosie kennt die Liebe ihrer Mutter nicht, ständig verhält sie sich abweisend gegenüber Rosie. Dann stößt Rosie jedoch auf ein Buch über dreizehn Hexen und erkennt mit Hilfe des Geistes Ebb, dass ihrer Mutter sämtliche schönen Erinnerungen von einer Hexe gestohlen wurden. Rosie erkennt, dass sie die Erinnerungen zurückholen kann und versucht ihre Mutter zu retten.

Die Erinnerungsdiebin von Jodi Lynn Anderson ist der erste Teil der Thirteen Witches Trilogie. Der Einstieg fiel uns etwas schwer, aber mit der Zeit konnten wir uns immer mehr mit den Figuren anfreunden und mochten den düsteren, gruseligen Schreibstil der Autorin sehr. Diese düstere Atmosphäre zog sich durch das komplette Buch und ist vermutlich nicht für jedes Kind geeignet. Allerdings eine tolle Geschichte, für alle die solche Elemente in Büchern lieben.
Besonders gefallen hat uns auch die Freundschaft zwischen Rosie, Ebb und Keim.

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Veröffentlicht am 20.05.2025

Gefangen in einer Zeitschleife?!

Gestern waren wir unendlich
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Louis ist sich sicher, dass er in Henry die Liebe seines Lebens gefunden hat und mit ihm alt werden möchte. Doch das Schicksal macht ihm einen Strich durch die Rechnung, denn die beiden sind in einen schweren ...

Louis ist sich sicher, dass er in Henry die Liebe seines Lebens gefunden hat und mit ihm alt werden möchte. Doch das Schicksal macht ihm einen Strich durch die Rechnung, denn die beiden sind in einen schweren Unfall verwickelt, den Henry nicht überlebt. Louis Welt gerät aus den Fugen und wird von der Dunkelheit eingeholt, doch dann öffnet Louis wieder seine Augen und Henry ist wieder da. Schnell merkt Louis, dass ihm alles verdächtig bekannt vorkommt und der Tag des Unfalls sich wiederholt. Muss Louis den Unfall nochmal erleben oder kann er Henry retten?

Gestern waren wir unendlich von Dominik Gaida ist der erste Teil einer Dilogie. Der Klappentext klang unfassbar vielversprechend und versprach eine Menge Herzschmerz und berührende Momente, doch leider konnte das Buch mir nichts davon geben.

Bereits mit dem Einstieg hatte ich etwas meine Probleme, da ich eher eine rationale Leserin bin, benötige ich eine Beziehung zu den Figuren, um auch emotional berührt zu werden. Da wir aber ziemlich schnell zum Unfall kommen, kann ich diese nicht aufbauen, weswegen ich keinerlei Emotionen entwickeln konnte. Grundsätzlich würde ich es sogar begrüßen, wenn Inhalte des Klappentexts schnell abgehandelt werden und dadurch die Sogwirkung und Spannung erzeugt wird. Doch hier wurden die Figuren und die besondere Beziehung zueinander nicht nur nicht vorgestellt, sondern durch den Einstieg auch in Frage gestellt. Das war für mich leider ein ziemlich unglücklicher Beginn, mag von emotionalen Leser:innen jedoch auch anders empfunden werden.

Die Thematik der Zeitschleife wurde gut umgesetzt, die natürlich eintreffenden Wiederholungen haben das Lesegefühl nicht beeinträchtigt und wurden sehr gering gehalten. Gaidas Schreibstil ist simpel gehalten und verleiht daher ein gutes Lesetempo, an einigen Stellen waren mir die Beschreibungen aber zu trivial, so würde ich zum Beispiel niemals davon ausgehen, dass sich eine Badtür nicht abschließen ließe. Mag es geben, ist aber nicht der Standard und sind daher Anmerkungen, die ich als Leserin nicht benötige, um mir das Szenario vorzustellen.

Die Geschichte selbst wird und auf zwei Zeitebenen und aus zwei Perspektiven erzählt. Diese Aufteilung hat mir sehr gut gefallen, wobei mir die Rückblicke deutlich besser gefielen, da sie mehr Tiefe und eine für mich nachvollziehbarere Gedankenwelt hatten.

Problematisch war für mich leider Louis’ Perspektive. Seine Verhaltensweise war für mich an vielen Stellen nicht nachvollziehbar. Das hätte man ändern können bzw. zumindest ein Verständnis für rational nicht ganz verständliche Handlungen erzeugen können, wenn man die psychische Belastung der Situation herangeführt hätte, aber das blieb aus und ist für mich - anders als abgeschlossene Badtüren - kein Aspekt, der sich aus der Situation heraus ergibt und vom Leser als gegeben gesehen werden muss. Diese Tiefgründigkeit fehlte mir nicht nur im Bezug auf Louis’ gegenwärtige Situation, sondern auch bezüglich seiner Vergangenheit, in der besonders eine Sache in den Fokus gerückt wird und dadurch die Last der Jahre verliert, weswegen es am Ende nicht stimmig wirkt.

Zeitweise konnte mich der Autor nochmal etwas mitnehmen, weil einzelne Sequenzen einen Tiefgang besaßen, den ich mir so sehr gewünscht habe. Doch mit dem Ende kam dann die große Enttäuschung. Die Auflösung war für mich leider gar nichts. Sie war für mich weder inhaltlich ersichtlich und selbst wenn sie es gewesen wäre, wäre sie mir doch zu gewollt. Diesen Willen gewisse moralische Ansichten durchzubringen, merkt man dem Buch leider immer wieder an. Ich find Werte und Botschaften durchaus wichtig, mag es aber mehr, wenn diese nicht auf dem Tablett serviert werden, sondern sich durch die Szenen ergeben und zum Nachdenken anregen. Auch das ist dem Autoren durchaus gelungen, nur leider wurde auch häufiger der Holzhammer geschwenkt.

Gestern waren wir unendlich von Dominik Gaida konnte mich daher leider nicht von sich überzeugen und das obwohl mir die Grundidee weiterhin sehr gut gefällt und ich auch viele tolle Ansätze entdeckt habe, aber insgesamt war es mir leider zu oberflächlich.

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Veröffentlicht am 02.05.2025

Beeindruckende Gedankenwelt

Die Kollegin – Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?
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Natalie Farrell wundert sich als die sonst so pünktlich Dawn Schiff nicht an ihrem Arbeitsplatz erscheint und dann erhält sie auch noch einen anonymen Anruf, der Natalie komplett beunruhigt. Kurzerhand ...

Natalie Farrell wundert sich als die sonst so pünktlich Dawn Schiff nicht an ihrem Arbeitsplatz erscheint und dann erhält sie auch noch einen anonymen Anruf, der Natalie komplett beunruhigt. Kurzerhand fährt sie zur Wohnung der seltsamen Kollegin, doch von dieser ist dort keine Spur. Allerdings findet Natalie Blut im Haus der Vermissten vor und ist sich sicher, jemand muss Dawn getötet haben. Wer kann Dawn das angetan haben?

Die Kollegin von Freida McFadden ist ein atmosphärischer (PsychThriller, der vor allem mit dem Innenleben der Charaktere überzeugen kann und auf der psychologischen Ebene für mich ganz großes Kino darstellt. Dabei fand ich das Buch inhaltlich nur bedingt spannend, schnell hatte ich eine Idee, wie sich die Puzzleteile fügen könnten und doch hat die Autorin durch die Gedankenwelt der Protagonistin eine unglaublich interessante Geschichte erschaffen, die mich weitestgehend unterhalten konnte und vor allem durch eine eindrückliche Atmosphäre zu überzeugen wusste.

Das Ende lässt mich noch etwas zwiegespalten zurück. Einerseits denke ich durchaus, dass solche Dinge möglich sind, andererseits gab es für mich einfach ein paar Gedankengänge zu viel, die es gar nicht benötigt hätte (und dem Ende inhaltlich auch nichts mehr gaben). Dennoch bin ich beeindruckt mit welcher Finesse die Autorin die Gedankenwelt ihrer Protagonistin erschaffen und transportiert hat und ich bin mir sicher, dass ich bald zu einem weiteren Buch der Autorin greifen werde!

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Veröffentlicht am 02.05.2025

Familie Mandil

Wie ein Foto unser Leben rettete
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Der fünfjährige Gavra Mandil lebt mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Irena im ehemaligen Jugoslawien. Gavras Vater arbeitet als Fotograf und so kommt es, dass die Mandil Kinder öfter von ihm ...

Der fünfjährige Gavra Mandil lebt mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Irena im ehemaligen Jugoslawien. Gavras Vater arbeitet als Fotograf und so kommt es, dass die Mandil Kinder öfter von ihm fotografiert werden. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges zerrütten die Nazis Gavras heile Welt und besetzen seine Heimat. Die jüdischen Menschen müssen sich fortan zu erkennen geben, so auch Familie Mandil. Ihnen droht die Deportation in ein Konzentrationslager, doch das möchten sie verhindern und schmieden einen Fluchtplan. Auf der Flucht gibt es viele Gefahren und ausgerechnet ein Foto von Irena und Gavra wird das Leben der Familie Mandil entscheidend verändern.

Wie ein Foto unser Leben rettete von Maya C. Klinger erzählt auf eindrückliche Weise die Geschichte des jungen Gavra Mandils. Durch die Ich-Erzählweise wird die Geschichte Gavras übermittelt und sorgt dadurch schnell dafür, dass man sich in den Jungen hineinversetzen und die Welt aus seiner Perspektive erleben kann. Während des Lesens vergisst man beinahe, dass es nicht Gavra war, der diese Geschichte niedergeschrieben hat. Die Gefühle des Jungen wirken so authentisch, dass man wirklich glauben könnte, dass alles genau so passiert ist und gefühlt wurde.

Das Buch ist kindgerecht erzählt und eignet sich sehr gut, um Kindern aus der Vergangenheit zu berichten (und ihnen andere Lebenswelten zu zeigen). Mir als Erwachsene hat das Buch sehr gut gefallen, allerdings gab es bei den Kindern doch etwas zu wenig (künstliche) ‚Spannung‘. Ein Wunsch, den ich durchaus nachvollziehen kann, da die Geschichte eher einer Erzählung ohne Spannungsbogen gleichkommt. Inhaltlich ist das natürlich schwierig umzusetzen, denn es handelt sich um eine wahre Geschichte und umfasst wichtige Thematik, die nicht durch unterhaltende Elemente ausgeschmückt werden sollte, doch der Schreibstil hätte an manchen Stellen lebhafter/emotionaler sein und dadurch eine künstliche Spannung erzeugen können.

Dennoch fand ich Wie ein Foto unser Leben rettete sehr eindrücklich und finde vor allem, dass zumindest einige Kapitel ein sehr großes Potenzial zur Wissensvermittlung (emotional wie informativ) für Kinder haben können. Außerdem hat mir das Nachwort besonders gut gefallen, dass über Gavras weiteres Leben (und das seiner Familie) berichtete und die Schönheit des Lebens zeigt.

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Veröffentlicht am 02.05.2025

Das Ritual des Lichts

Eislotus. Wasser findet seinen Weg
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Nara ist eine Mondgebundene und lebt in Kori. Einer Stadt, der es immer schlechter geht. Deswegen möchte Nara das Ritual des Lichts gewinnen und die Buchbinder endlich in ihre Heimatstadt holen. Denn die ...

Nara ist eine Mondgebundene und lebt in Kori. Einer Stadt, der es immer schlechter geht. Deswegen möchte Nara das Ritual des Lichts gewinnen und die Buchbinder endlich in ihre Heimatstadt holen. Denn die Buchbinder sind die wichtigste Ressource in ihrer Welt und haben die Macht, Kori wieder zum Leben zu erwecken. Außerdem ist Nara nicht nur an den Mond gebunden, sie besitzt auch ihr eigenes Seelenbuch. Das Seelenbuch verleiht dem gebundenen Macht, doch wenn er stirbt, dann geht er in Tinte über und wird Teil des Buches.
Auf diese Weise möchte Nara das Ritual gewinnen, doch mit ihr nehmen noch 31 weitere Elementargesandte am Ritual teil und alle haben nur ein Ziel: die Buchbinder in ihre Stadt holen. Nara gibt alles und muss bald erkennen, dass viel mehr auf dem Spiel steht.

Eislotus ist der erste Teil der Die Bücher der Macht Dilogie von Liza Grimm. Ich habe mich selten an Highfantasy gewagt und wenn, dann konnte mich das nicht sonderlich begeistern. Doch der Klappentext klang einfach zu gut, weswegen ich mich nochmal in das Genre begeben wollte.

Der Einstieg hat auch direkt wunderbar geklappt und über das komplette Buch hinweg ist die Geschichte super schnell erzählt und hat ein gutes Tempo. Teilweise war mir das sogar etwas zu schnell, gefühlt passiert immer etwas, aber nichts davon hat einen großen Höhepunkt, der Spannung aufkommen lässt und gleichzeitig fehlte mir an manchen Stellen dadurch die Tiefgründigkeit.

Dennoch hat mir vor allem der Perspektivwechsel zwischen den beiden Protagonist:innen sehr gut gefallen. Nara, die Mondgebundene, deren Element Wasser und Katso, der Sonnengebundene, dessen Element Feuer ist. Beide fand ich auf ihre Weise sehr interessant dargestellt. Nara konnte mich vor allem mit ihrem Background, der Stadt Kori, überzeugen. Katso hingegen hatten einen spannenderen Charakter und so fand ich beide Perspektiven durchaus interessant. Besonders geschickt fand ich den Perspektivwechsel auch im Bezug auf die anderen Charaktere und ihre Verhaltensweisen gegenüber Nara und/oder Katso, dadurch hat sich ein komplexes Geflecht in der Einschätzungen der anderen ergeben und die Bewertung ‚gut oder böse‘ fiel nicht so leicht.

Besonders gut gefallen hat mir auch die Idee der Seelenbücher und Buchbinder und damit dem System der Welt. Doch auch nach Beenden des Buchs, kann ich die Funktion des System noch nicht richtig einordnen. Das finde ich etwas schade, zumal es leider nicht die einzige offene Frage ist. Generell bleiben bis zum Schluss sehr viele Fragen offen und es gibt keinen Strang der in sich abgeschlossen ist. Zwar hat sich eine aufkommende Vermutung bestätigt, aber insgesamt finde ich das etwas zu wenig, um ein Buch zu beenden - auch ein solches, das als Dilogie angedacht ist. Der Cliffhanger ist gut und doch hat auch diesem der große Effekt gefehlt, den er durchaus hätte haben können.

Eislotus schafft durch kurze Kapitel, einem schnellen Erzähltempo und unterschiedlichen Perspektiven ein kurzweiliges Lesevergnügen, dem es jedoch etwas an Tiefgründigkeit und Spannung fehlt. Das Weltensystem ist interessant und unterschwellig erschafft es eine angespannte Atmosphäre, die aber leider nicht auserzählt wurde und obwohl ich mich gut unterhalten gefühlt habe, weiß ich nicht, ob das Interesse am Ende reicht, um meine Fragen im Oktober noch beantwortet sehen zu wollen. Für mich hätte die Dilogie womöglich als +700 Seiten Buch besser funktioniert.

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