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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2025

Ich zähl eins, Ich zähl zwei...

Der Kuckucksjunge
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Hab dich. Diese Nachricht findet das Ermittlerteam von Naia Thulin auf dem Handy der Vermissten Silje Thomsens. Eine Nachricht, die Thulin in Alarmbereitschaft setzt. Können Verbindungen zu dem Cold Case ...

Hab dich. Diese Nachricht findet das Ermittlerteam von Naia Thulin auf dem Handy der Vermissten Silje Thomsens. Eine Nachricht, die Thulin in Alarmbereitschaft setzt. Können Verbindungen zu dem Cold Case um die 19-jährige Caroline Holst aufgebaut werden? Immer mehr Menschen werden vermisst oder berichten von einem ungewöhnlichen Stalker, hängen die Taten zusammen? Um das herauszufinden muss Thulin wieder mit Mark Hess zusammenarbeiten, etwas das sie gerne vermieden hätte.

Der Kuckucksjunge von Søren Sveistrup ist der zweite Thriller des dänischen Autors. Nachdem mich Der Kastanienmann damals begeistert hat, war ich ganz gespannt auf das neuste Buch und habe mich sehr gefreut, dass Mark Hess und Naia Thulin erneut das Ermittlerteam bilden. Die beiden sind mir weiterhin sehr sympathisch, sie haben mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, was sie innerhalb des Buchs unnahbar macht, aber für mich als Leserin eine Nähe zu ihnen erzeugt.

Der Schreibstil des Autors hat mich wieder von der ersten Seite an gepackt und nicht losgelassen. Mir gefällt vor allem die Tiefe, die er durch das Einbinden der Gefühle des Ermittlerteams erzeugt, das lässt einen zeitweise zwar nicht im Fall vorankommen, aber erzeugt dennoch eine Spannung, weil man unbedingt ‚weiterkommen‘ möchte. Als Leserin habe ich auf jeden Fall stetig mitgefiebert und von innerlicher Aufregung über eine:n Ermittler:in oder Bauchkribbeln, weil das Finale immer näher kommt, war alles dabei.

Den Fall fand ich super faszinierend dargestellt und durchweg spannend, zwar konnte mich die Auflösung nicht überraschen, dafür überzeugte mich aber die Darstellung durchweg, weswegen mir die Auflösung sehr gut gefallen hat. Erneut hat Søren Sveistrup einen hervorragenden Thriller verfasst, der eine spannende Mischung aus Ermittlungen, privaten Angelegenheiten und einem grandiosen Finale bereithält.

Veröffentlicht am 18.11.2025

Auf Gespensterjagd

Gespensterjäger auf eisiger Spur (Band 1) - Mit 8 neu illustrierten Farbseiten
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Tom entdeckt im eigenen Keller ein schimmlig-grünes Gespenst, doch außer ihm kann niemand das Ungetüm sehen und außer seiner Oma glaubt ihm auch niemand. Diese schickt ihn jedoch zu ihrer guten Freundin ...

Tom entdeckt im eigenen Keller ein schimmlig-grünes Gespenst, doch außer ihm kann niemand das Ungetüm sehen und außer seiner Oma glaubt ihm auch niemand. Diese schickt ihn jedoch zu ihrer guten Freundin Frau Kümmelsaft, eine erfahrene Gespensterjägerin. Sie gibt Tom hilfreiche Tipps und dieser erfährt daraufhin, dass der ungebetene Gast selbst lieber ganz woanders spuken möchte, doch dort lauern noch größere Gefahren.

Gespensterjäger auf eisiger Spur von Cornelia Funke ist der erste Band der Gespensterjäger-Reihe, die 1996 das erste Mal auferlegt wurde. Die Reihe ging damals vollkommen an mir vorbei, umso schöner sind die Zeichnungen der Autorin, die einen direkt in die damalige Zeit werfen und die eigene Kindheit wieder aufleben lassen. Unterstützt werden die ‚alten‘ Zeichnungen von Neuen, diese wurden von Franziska Blinde gezeichnet und sind unfassbar gut gelungen. Das Cover bietet einen ersten Eindruck von Blindes Stil und auf den letzten Seiten werden dann ihre weiteren Illustrationen gezeigt, eine wundervolle Ergänzung zu Funkes Zeichnungen.

Der tollpatschige Tom ist ein echter Sympathieträger und die Geschichte durch seine Perspektive zu erleben, lässt einen immer wieder schmunzeln. Für Kinder ab acht könnte das Selberlesen aufgrund der außergewöhnlichen Sprechweise des MUGs - mittelmäßig unheimlichen Gespensts - schwierig sein, dann eignet sich das Buch jedoch auch hervorragend zum Vorlesen. Die Geschichte macht auf jeden Fall von der ersten Seite an Spaß, hat eine Menge Humor und ein wenig Grusel parat.

Veröffentlicht am 15.11.2025

Hilda und Humphrey

The Penguin Paradox
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Emerie befindet sich mitten in ihrer Dissertation als sie die einmalige Chance erhält, mit einem Forschungsteam in die Antarktis zu fahren und ihre Beobachtung vor Ort zu dokumentieren. Eigentlich könnte ...

Emerie befindet sich mitten in ihrer Dissertation als sie die einmalige Chance erhält, mit einem Forschungsteam in die Antarktis zu fahren und ihre Beobachtung vor Ort zu dokumentieren. Eigentlich könnte alles perfekt sein, wenn nicht der unausstehliche ‚Mr Sexy Brain' Beckett auch mitfahren würde. Doch mit jedem Tag mehr in der Antarktis muss Emerie erkennen, dass nicht alles so ist, wie sie vermutet hat, nicht bei den Pinguinen und auch nicht bei Beckett.

The Penguin Paradox von Greta Milán erschafft eine winterliche Atmosphäre, die sich hervorragend den jetzigen Temperaturen fügt und zum Wohlfühlen einlädt. Die Geschichte erleben wir aus den Perspektiven von Emerie und Beckett. Emerie erweist sich nicht sofort als Sympathieträgerin, wenngleich ihre Ansichten auf die Welt durchaus begründbar und verständlich sind und doch würde man sie am liebsten schütteln und sie aus ihrer festgefahrenen Gedankenwelt befreien, weil diese doch manchmal eher nervt. Beckett ist das genau Gegenteil, ein absoluter Sympathieträger, beinahe zu perfekt. Weswegen am Ende vor allem die Nebencharaktere für eine tolle Teamstimmung sorgen und die Interaktionen aufwärmen. Ich mochte vor allem Cooper und Marinette, vor allem Coopers Einstellung zum Thema Freundschaft hat mir angesprochen gut gefallen.

Der Schreibstil ist durchweg flüssig, lässt die Antarktis aufleben, aber am Ende fehlt das gewisse Etwas. Das eingebaute Wissen über Pinguine gefiel mir gut, auch die Idee der Hypothesen und die weihnachtlichen Szenen. Am Ende fehlte es mir aber an Tiefe zwischen den beiden Protagonisten. Themen wurden angeschnitten, aber nur oberflächlich behandelt und auch der Epilog war mir etwas zu viel. The Penguin Paradox ist eine süße, winter-weihnachtliche Geschichte.

Veröffentlicht am 15.11.2025

Einführung in die Welt der KI

KI und du
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KI und du von Diana Knodel und Hannah Lesch befasst sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz und bringt diese informativ und spielend an Kinder ab 10 Jahren weiter. Dabei wird das Thema aus etlichen Perspektiven ...

KI und du von Diana Knodel und Hannah Lesch befasst sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz und bringt diese informativ und spielend an Kinder ab 10 Jahren weiter. Dabei wird das Thema aus etlichen Perspektiven beleuchtet, zeigt die Vorteile auf und gibt einen Blick auf mögliche Gefahren von KI.

Künstliche Intelligenz befindet sich mittlerweile ständig in unserer Umgebung, teils bewusst, teils ganz unbewusst. Genau deswegen ist es wichtig, dass mit Kindern dieses Thema besprochen wird und dabei alle Seiten der KI beleuchtet werden. In einer Zeit in der Fake News immer schwieriger zu erkennen sind und die KI dabei ihre Finger im Spiel hat, ist es wichtig, dass Kinder die richtigen Werkzeuge in die Hand bekommen, um falsche und wahre Informationen erkennen zu können. Aber es ist auch wichtig, dass Kinder nicht nur die Gefahren kennenlernen, sondern auch all den Fortschritt, den die KI mitbringt. Diese Informationen werden durch KI und du wunderbar übermittelt und bieten einen tollen Überblick über das Thema.

Außerdem bietet das Buch über einen QR-Scanner (Alternativ den entsprechenden Link) viele Übungen zum Thema, die sich u.a. mit der Erkennung von KI oder der Erstellung von Texten beschäftigt.

Der super informative Text wird durch die Zeichnungen des Illustrator Manuel Kilger hervorragend unterstützt. Ein Werk, das durch seine Interaktivität Spaß macht und fast nebenbei wichtiges Wissen übermittelt.

Veröffentlicht am 14.11.2025

Vom Trauerredner zum Detektiv

Über die Toten nur Gutes
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Mads Madsen ist Trauerredner und als solcher geht er der Vergangenheit der Verstorbenen auf die Spur. Nun muss sich Mads für einen ganz besonderen Menschen eine Trauerrede überlegen, seinen Kindheitsfreund ...

Mads Madsen ist Trauerredner und als solcher geht er der Vergangenheit der Verstorbenen auf die Spur. Nun muss sich Mads für einen ganz besonderen Menschen eine Trauerrede überlegen, seinen Kindheitsfreund Patrick. Auf der Suche nach Redematerial begibt sich Mads in gefährliches Gefilde, denn Patricks Tod lässt fragen offen, die Mads immer mehr beantworten möchte.

Über die Toten nur Gutes von Andreas Izquierdo ist der erste Band der Kriminalroman-Reihe um den Trauerredner Mads Madsen. Der Einstieg ist absolut ungewöhnlich und war für mich einer der grandiosesten, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Selten hat mich etwas so verwirrt, irritiert und am Ende zum Lachen gebracht. Herrlich. Diese Situationskomik innerhalb der Familie Madsen, allen voran Familienvater Fridtjof ist wirklich genial. Ich mochte den Humor im privaten Umfeld sehr, sehr gerne.

Jedoch konnte mich der ganze Fall um Mads Freund Patrick gar nicht abholen. Das war mir einfach von allem zu viel. Zu viel Gangsterverhalten für einen kleinen Ort wie Glücksburg, zu viel Zufälle, die Mads zum Ziel gebracht haben und zu viel irrsinnige Wendungen. Besonders die ‚Lösung‘ war ziemlich überspitzt, sodass der Kriminalfall komplett überzeichnet und unglaubwürdig wirkte. Bei allem tollen Humor, hätte ich mir an der Stelle etwas mehr Nähe zur Realität und Ernsthaftigkeit gewünscht.

So lässt mich Über die Toten nur Gutes etwas unschlüssig zurück, allerdings kann ich es jedem empfehlen, der bei Kriminalromanen auch auf die überspitzesten Fälle steht und Humor liebt. Denn dann erwartet einen hier ein echtes Highlight.