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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2019

Verborgene Feinde, Gefahren überall und ein großes Geheimnis

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Die Hochzeit von Ophelia und Thorn rückt immer näher und dadurch nehmen die Intrigen, Drohungen und Gefahren weiterhin zu. Zu allem Übel muss sich Ophelia noch als Vize-Erzählerin von Faruk beweisen und ...

Die Hochzeit von Ophelia und Thorn rückt immer näher und dadurch nehmen die Intrigen, Drohungen und Gefahren weiterhin zu. Zu allem Übel muss sich Ophelia noch als Vize-Erzählerin von Faruk beweisen und nachdem immer mehr Personen im offenbar sicheren Mondscheinpalast verschwinden und wahrscheinlich Opfer von Verbrechen geworden sind, wird sie beauftragt diese innerhalb vierundzwanzig Stunden zu finden, ansonsten folgen schwere Konsequenzen, die ihre unbeständige Stellung am Hof gefährden.

Der Band schließt nahezu nahtlos an den Vorgänger an und ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden. Das Setting ändert sich und offenbart neue Orte der Arche Pol, was ich einerseits schade fand, da ich den Mondscheinpalast sehr gerne mochte; andererseits brachte die neue Umgebung frischen Wind in die Geschichte und durch die neuen Schauplätze wurde mehr über die Hintergründe der Charaktere des Pols verraten.

Ophelia muss sich wieder einmal behaupten, sich vor Gefahren schützen und nebenbei noch einige Rätsel und Verbrechen klären. Sie zeigt eine starke Entwicklung und ist nicht mehr das kleine Mädchen, das immer kuscht. Diese Veränderung ihrerseits hat mir sehr gut gefallen und mir noch sympathischer gemacht. Auch die anderen Charaktere wie Thorn und Berenilde konnten mich mehr überzeugen und ich hatte einen Draht zu ihnen, sodass sie mir näher schienen. Einige neue Charaktere, die eine besondere Beziehung zu Ophelia haben, haben Abwechslung reingebracht und alles neu aufgewirbelt, was äußerst aufregend zu lesen war.

Besonders spannend fand ich die Fragmente zu den Archengeistern und zu Gott, der über allem steht und die Geschickt lenkt. Es wurde ein großes Geheimnis um ihn gemacht und die Bücher der Familiengeister spielten und spielen weiterhin eine entscheidende Rolle. Dieser neu Strang, der sich in diesem Band verstärkter fortsetzte konnte mich vollends fesseln undüberzeugen. Inwiefern dieses große Geheimnis aufgedeckt wird, darauf freue ich mich sehr.

Zwischendurch fand ich den Schreibstil etwas mühselig zu lesen und der Geschichte zu folgen, vor allem da es immer mal wieder Passagen gab, die ich langweilig fand und ich wenig Lust hatte weiterzulesen. Deswegen sind es letztendlich 4 gute Sterne geworden, da die Mischung aus verschiedenen fantastischen Elementen eine abwechslungsreiche, undurchschaubare Geschichte mit liebenswürdigen und geheimnisvollen Charakteren bietet und mir insgesamt recht gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Leider ziemlich klischeehaft

Blind Date
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Vier Frauen suchen die große Liebe, unter anderem über Online-Portalen, doch nicht alle werden überleben und finden was sie sich erhoffen. Denn ein gewisser Mr. Right Now macht im Netz Jagd auf junge Frauen, ...

Vier Frauen suchen die große Liebe, unter anderem über Online-Portalen, doch nicht alle werden überleben und finden was sie sich erhoffen. Denn ein gewisser Mr. Right Now macht im Netz Jagd auf junge Frauen, mit denen er seine Spielchen spielen kann und die enden üblicherweise tödlich...

Da ich es liebe Geschichten in Verbindung mit Online-Dating und dergleichen zu lesen, konnte mich der Klappentext sofort für sich einnehmen und hohe Erwartungen entstehen lassen.

Zuerst lernte ich die Protagonistinnen dieses Buches kennen, die in einem wirren Geflecht aus positiven wie negativen Beziehungen miteinander verbunden sind und genau das führte dann zu dem Ausgang des Buches. Paige und Chloe waren mir anfangs sympathisch, das verlor sich allerdings im Laufe des Buches, da ich Chloe zunehmend klischeehaft fand, genauso stellte sich auch ihre familiäre Situation dar und langsam rutschte es für mich ins Absurde und Unbefriedigende und ich fand sie nur noch lächerlich. Heather als Unbeliebte der vier Frauen behielt ihren Charakter beständig bei und konnte bei mir kaum Sympathiepunkte erwerben. Witzig, charmant, wenn auch ungewöhnlich, fand ich Joan, deren Aussagen und Denkweisen mich oft zum Lachen bringen konnten, auch wenn mir ihre Auf-jung-gemachte-Art zwischendurch auf die Nerven ging, war sie mit Abstand die Unterhaltsamste von allen.

Der Täter und seine Motive waren ziemlich oberflächlich und langweilig dargestellt, da er mir eindimensional und simpel gestrickt erschien und keinerlei Tiefe hatte. Bis auf eine gewisse Lust den Frauen Schreckliches anzutun, wurde nichts zu seiner Erklärung beigetragen und ich fand ihn sowie seien Perspektive oft lahm und eintönig.

Der Schreibstil ist ein positiver Aspekt, der mir die Geschichte einigermaßen erträglich gemacht hat und dazu führte, dass ich das Buch innerhalb kurzer Zeit beenden konnte.

Fazit: Das Buch besteht für mich eher aus Familiendramen denn aus einem nervenaufreibenden Thriller. Leider waren die Charaktere wie ihre familiären Umstände zu klischeehaft und zu gewöhnlich dargestellt. Auch dem Täter mangelte es an Tiefe und seine oberflächlichen Motive waren mir zu blass.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Der perfekte Thriller

Die sieben Gründe zu töten
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Nach dem unglücklichen Ausgang der letzten Ermittlungen, verbüßt Helena Faber ihre Strafe im Gefängnis, während Robert alles in seiner Macht stehende tut um Sophie zu finden und aus den Fängen ihrer neuen ...

Nach dem unglücklichen Ausgang der letzten Ermittlungen, verbüßt Helena Faber ihre Strafe im Gefängnis, während Robert alles in seiner Macht stehende tut um Sophie zu finden und aus den Fängen ihrer neuen "Besitzer" zu befreien. Auch ihre Schwester Katharina, die ihrerseits traumatisches durchlebt hat, opfert viel in der Hoffnung Sophie zu retten.

Das Buch beginnt einige Jahre nach der Entführung Katharinas und Sophies durch grausame Menschenhändler und fasst die Folgen des ersten Jahres kurz zusammen bevor die weiteren zukünftigen Handlungen beschrieben werden, die bis in das Jahr 2021 reichen. Dabei wechselt die Sichtweise zwischen Helena, Katharina, Sophie und einigen anderen neuen Charakteren, was das Verfolgen der Handlung ungemein spannend und atemberaubend gemacht hat.

Besonders Sophies Perspektive fand ich gleichermaßen aufregend und schockierend, offenbart es doch viel über die Zustände und das politische System in Saudi-Arabien, von dem ich bislang keinerlei Kenntnisse hatte. Da diese Schilderungen durch die zahlreichen Erfahrungsberichte von Menschen, die entweder aus Saudi-Arabien kommen oder dort kurzzeitig gelebt haben, so authentisch wie möglich sind, konnten sie mich noch mehr schocken und erschrecken, als wenn sie reiner Fiktion entsprungen wären.

Alle Hauptcharaktere haben sich stark verändert und weiterentwickelt, was besonders bei Katharina und Sophie mit einem Gefühl von Mitleid/Bedauern aufgestoßen ist, da ich sie bereits seit dem ersten Band kenne und vergleichen konnte wie sie ihre kindliche Unschuld durch die grausamen Erfahrungen abrupt verloren haben. Am schlimmsten finde ich es wohl, dass sie das was sie einst hatten, nie wieder zurückbekommen können. Nach einer Weile konnte ich mich auch mit ihnen arrangieren.

Die Spannung wird von Anfang an aufgebaut und hält durchgängig bis zum Schluss an, sodass ich mich nie gelangweilt habe. Vor allem die ominöse und im Verborgenen handelnde Organisation Nemesis hat meine Neugierde wecken können. Ihre Handlungen haben einige moralische Fragen nach "richtig" und "falsch" aufgeworfen, die ich in spannend zu diskutieren fand.

Fazit: Ein ungewöhnlicher Thriller, der große menschliche Abgründe eröffnet und über das erschreckenden und fassungslos machenden Regime Saudi-Arabiens berichtet und aufklärt. Definitiv nichts für schwache Nerven!

Veröffentlicht am 02.08.2019

Subtile Spannung bis zum Schluss

Die stumme Patientin
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Der aufstrebende Psychotherapeut Theo Faber hat sich große Ziele gesetzt, Er will nämlich die Frau Alicia therapieren, die angeblich ihren Mann erschossen haben soll und seitdem beharrlich schweigt. Um ...

Der aufstrebende Psychotherapeut Theo Faber hat sich große Ziele gesetzt, Er will nämlich die Frau Alicia therapieren, die angeblich ihren Mann erschossen haben soll und seitdem beharrlich schweigt. Um hinter ihr düsteres Geheimnis zu kommen, unterhält er sich mit ihren Verwandten und versucht ihre Familiengeschichte zu rekonstruieren. Dann plötzlich taucht Alicias Tagebuch auf, welches die ganze erschreckende Wahrheit in sich verbirgt.

Von diesem Thriller habe ich mir viel erhofft, weil der Klappentext so vielversprechend und verheißungsvoll klingt. Gleich zu Beginn tauchte ich in Alicias Welt ein und erfuhr einiges, was gleichermaßen spannend und kryptisch war; auf jeden Fall Lust auf mehr machte und mich erwartungsvoll weiterlesen ließ. Der erzählende Schreibstil, aus Theos Sicht beschrieben, konnte mich vollkommen in die Handlungen ziehen und mich quasi "einlullen". Sehr angenehm schwebte ich durch die Seiten. Selten habe ich einen so seichten, mit subtiler Spannung versehenen, Schreibstil gelesen. Ich wollte immer mehr und mehr lesen und konnte nicht aufhören. Definitiv ein Buch für eine Nacht!

Theo schien selbst viele Probleme zu haben und wirkte auf mich wie ein Klischee, dass die meisten Therapeuten selbst eine Therapie brauchen und aus diesem Grund überhaupt einen Beruf in dem Berufsfeld ergriffen haben. Einerseits etwas lahm und langweilig, andererseits zeigte bereits das, dass Theo psychisch etwas labil ist und häufig nicht seinem Berufsethos entsprechend handelt, sondern sich zu hirnrissigen Aktionen hinreißen lässt.

Durch die zahlreichen Tagebucheinträge Alicias bekam ich einen guten Eindruck in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und konnte sie besser einschätzen, obgleich ich nicht sagen konnte ob sie tatsächlich die Mörderin ihres Mannes ist.

Die Geschichte ist so verschlungen und durcheinander - vor allem die Zeitebenen sind so geschickt verstrickt, dass ich nicht bemerkte, welche Handlungen vor den anderen geschehen sind, da sie allesamt in der Vergangenheit beschrieben sind - dass ich bis zum Schluss nur vage Verdächtigungen gemacht hatte und nicht sagen konnte was wirklich geschehen ist. Zwar hatte ich den Täter/ die Täterin unter anderem auf dem Schirm gehabt, hielt es für unwahrscheinlich und wurde durch die Auflösung doch überrascht.

Das Ende lässt Raum für Spekulationen, dennoch ist der Täter/ die Täterin offenbar nicht so geschickt vorgegangen und hat einige wichtige Details übersehen.

Fazit: Ein fantastisch aufgebauter Thriller, der subtil Spannung aufbaut, zwischendurch viele Zweifel sät und mit einem überraschenden Ende punkten kann.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Die Wölfe wollen nur eines: Töten

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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Eigentlich wollte der Journalist Jan Römer nur ein wenig freie Zeit in einer Hütte im Thüringer Wald verbringen, als ihm quasi ein neuer Fall vor die Füße stolpert, in Erscheinung einer gehetzt wirkenden ...

Eigentlich wollte der Journalist Jan Römer nur ein wenig freie Zeit in einer Hütte im Thüringer Wald verbringen, als ihm quasi ein neuer Fall vor die Füße stolpert, in Erscheinung einer gehetzt wirkenden Frau, die sich als Hannah ausgibt. Dadurch wird Jan auf die ungelösten Mordfälle rund um den Wald nahe des Ortes Frauenwald. Doch schon bald rufen sie mächtige Gegner auf den Plan, die alles tun, um den Nachforschungen Einhalt zu gebieten. Denn sie sind Wölfe und die Ermittler Beute...

Bereits der Anfang konnte mich fesseln und neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte machen. Der Fall wirft sogleich viele Fragen und Ungewissheiten auf und alles wirkt wie ein abgekartetes Spiel der Mächtigen, die ihre Geheimnisse sorgsam hüten und gnadenlos gegen Feinde vorgehen. Die Ermittlungen sind aufregend beschrieben und lassen den Leser/die Leserin lange im Ungewissen, sodass es mir schwer fiel konkrete Verdächtigungen zu machen.

Neben Jans und "Mützes" Perspektive wird auch die Sichtweise des Täters geschildert und durch taktisch gezielt gesetzte Rückblicke in die Vergangenheit, als die ersten Morde begangen wurden, ergibt alles mit fortschreitendem Verlauf der Geschichte Sinn und die Hintergründe werden nachvollziehbar beleuchtet.

An einigen Stellen fehlte mir die Spannung ein wenig, wenngleich ich dennoch unbedingt wissen wollte wie es weitergeht. Dafür verantwortlich ist der angenehme Schreibstil, der leicht verständlich ist und mich nur so durch die Geschichte fliegen ließ.

Am Ende entlud sie die aufgestaute Spannung in einem Höhepunkt und es wurde dramatisch und für den ein oder anderen auch tödlich. Die Erbarmungslosigkeit mit der der Täter/die Täterin vorgeht passt zum Raubtierverhalten eines Wolfes einer Beute/einem Feind und diese Parallelen wurden mehr als einmal deutlich und das Wolfsmal auf der Stirn der Opfer steht symbolisch für diese Verbindung.

Die Hauptcharaktere waren mir insgesamt sympathisch, obgleich ich nicht viel mit Jan anfangen konnte. Irgendwie war er mir zu rund, ohne Kanten und Ecken mit ausgeprägten moralischen Vorstellungen, die allerdings das einzige Prägende an ihm waren und mir im Gedächtnis blieben. Ansonsten eher unscheinbar; sich im Hintergrund aufhaltend, ohne besonders hervorzustechen.

Fazit: Ein durchaus interessanter Krimi bei dem es mir an Spannung und aufregenden und unvorhergesehenen Wendungen fehlte. Der historische Teil mit Bezügen zur DDR und Stasi waren teilweise ziemlich lehrreich für mich und authentisch eingebettet.