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Bookflower173

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2021

Wohlfühlfaktor!

Wir für uns
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Als Josie von ihrer Affäre Bengt schwanger wird, wird sie von ihm zur Abtreibung überredet. Doch Josie will ihr Kind behalten, obwohl sie Anfang 40 ist und das Kind alleine großziehen muss. Kathis Mann ...

Als Josie von ihrer Affäre Bengt schwanger wird, wird sie von ihm zur Abtreibung überredet. Doch Josie will ihr Kind behalten, obwohl sie Anfang 40 ist und das Kind alleine großziehen muss. Kathis Mann Werner ist vor kurzem gestorben und die Distanz zu ihrem Sohn Max scheint unüberbrückbar zu sein. Wie soll ihr Leben nun weitergehen? Durch Zufall treffen sich die beiden so unterschiedlichen Frauen und helfen einander. Es entsteht eine besondere Freundschaft.



Meinung:

Zunächst einmal will ich den tollen Schreibstil von Barbara Kunrath loben. Das Buch liest sich unglaublich schnell und flüssig, die Dialoge wirken realistisch und es wird nicht lange um den heißen Brei geredet.

Die Hauptfiguren Josie und Kathi waren mir sympathisch und ihre Gedanken waren für mich immer nachvollziehbar. Beide haben mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen und finden in der jeweils anderen jemanden, der einen versteht und so akzeptiert wie man ist. Das zeigt, wie toll Freundschaften sein können und wie sie im passenden Moment Unglaubliches bewirken können.

Spannend fand ich auch die Frage, ob eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht werden soll, um zu erfahren, ob das Baby gesund oder mit Trisomie 21 auf die Welt kommen wird. Da dies eher ein tabuisiertes Thema ist, hat es mir umso mehr gefallen, dass es in diesem Roman eine wichtige Rolle spielt.

Neben diesem Thema wurden auch aktuelle Themen wie Klima, Homosexualität, und Flüchtlinge eingebaut. Einiges hätte man weglassen können, da es etwas gezwungen wirkte.

Neben Josie und Kathi spielen noch viele weitere Figuren eine mehr oder weniger wichtige Rolle im Roman. Dadurch rückten die beiden Hauptfiguren zum Ende hin ein wenig in den Hintergrund, aber dies zeigt auch auf eine schöne Weise, dass man selbst nicht der Mittelpunkt der Welt ist und das Leben aus vielen Verflechtungen besteht.

Das Ende war rund und hat die wichtigsten Fragen geklärt. Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt, da das Buch den Leser*innen wichtige Botschaften auf den Weg gibt, lebensbejahend und ermutigend ist. Manche Dinge wurden am Ende etwas schnell abgehandelt, was mich aber nicht gestört hat.



Fazit:

Eine leichte Wohlfühllektüre, die tolle Botschaften enthält und sich sehr angenehm liest!

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Hinterlässt Fragezeichen

Auszeit
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Inhalt:
Nach einer Abtreibung hinterfragt Henriette ihr Leben, genauer gesagt hat sie keinen Halt mehr. Sie fährt mit ihrer Freundin Paula in den Wald, um in einem Ferienhaus etwas Zeit gemeinsam zu verbringen. ...

Inhalt:
Nach einer Abtreibung hinterfragt Henriette ihr Leben, genauer gesagt hat sie keinen Halt mehr. Sie fährt mit ihrer Freundin Paula in den Wald, um in einem Ferienhaus etwas Zeit gemeinsam zu verbringen. Henriette denkt dabei über ihr Leben und ihre Vergangenheit nach. Später erhalten sie auch von Paulas Freund Tom Besuch.

Meinung:
Zu Beginn war ich wirklich begeistert, wie nah ich mich der Protagonistin gefühlt habe. Ihre Gedanken und Gefühle, ihre Sorgen und Ängste kamen sehr gut rüber, sodass ich in einen zügigen Lesefluss geraten bin. Ungefähr ab der Mitte hat das Buch angefangen, Fragezeichen bei mir zu hinterlassen. Einiges wird nicht ganz deutlich beschrieben und einige Ereignisse schienen mir unlogisch zu sein. Das erstere passt zum Zustand der Protagonistin, die scheinbar eine Depression hat und die Abtreibung bereut. Sie denkt darüber nach, wie es soweit kommen konnte und befindet sich in einer Art nebligem Zustand. Auch mit ihrer Dissertation kommt sie nicht voran. Dazu passen einige Sinnesbrüche und Unklarheiten. Beim zweiten Punkt war ich ein wenig enttäuscht. Für mich hat die Verbindung zu Werwölfen nicht wirklich gepasst, es hatte für mich keinen Mehrwert. Außerdem hat mich das Ende unbefriedigt gelassen. Die Wende kam sehr abrupt und unrealistisch.

Zu Paula und Henriette konnte ich somit zum Ende hin nicht wirklich eine Bindung aufbauen. Dennoch wurde Henriettes Zustand gelungen dargestellt. Die Sprache hat mir sehr gut gefallen! Einige Gedanken werden sehr treffend in Worte gefasst und sind mir jetzt noch in Erinnerung geblieben.

Fazit:
Die Sprache und die Darstellung von Henriettes Innenleben haben mir gut gefallen. Leider hat besonders das Ende viele Fragezeichen bei mir hinterlassen, sodass ich ihm nicht viel abgewonnen habe. Talent zum Schreiben ist auf jeden Fall vorhanden und ich bin gespannt, welche Romane die Autorin noch verfassen wird.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Von der Trauer umschlungen

Betreff: Falls ich sterbe
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In diesem Roman verarbeitet die Autorin Carolina Setterwal ihre eigenen Erlebnisse. Carolina erhält von ihrem Partner Aksel eine Email mit dem Betreff: Falls ich sterbe, in der alle wichtigen Passwörter ...

In diesem Roman verarbeitet die Autorin Carolina Setterwal ihre eigenen Erlebnisse. Carolina erhält von ihrem Partner Aksel eine Email mit dem Betreff: Falls ich sterbe, in der alle wichtigen Passwörter etc. aufgelistet wurden. Wenige Monate später stirbt ihr Lebensgefährte. Carolina, die zugleich auch Mutter eines kleinen Kindes ist, muss nun mit der Trauer und dem Verlust versuchen umzugehen.

Meinung:
Dass der Roman autofiktional ist, hätte ich zunächst nicht gedacht. Den Zufall mit dem Betreff und dem Tod, der wenige Monate danach folgte, fand ich ziemlich groß. Aber dass dies wirklich passiert ist, hat den Roman für mich noch emotionaler gemacht, als er eh schon ist. Das Buch ist aus der Perspektive der Protagonistin geschrieben. Daher hat man das Gefühl, der Protagonistin Carolina ganz nahe zu sein. Ich habe jeden einzelnen Satz gespürt und wurde regelrecht von ihrer Trauer umschlungen. Mit ihrem Schreibstil beschreibt sie Trauer und Schmerz sehr besonders und nahegehend.

Man kann nachvollziehen, dass sie versucht ihr Leben fortzusetzen und weiterzumachen. Aber es läuft nicht immer, wie geplant, und das Weitermachen zeigt sich sehr schwierig. Diese vielen Versuche, wieder ein relativ normales Leben zu führen, und deren Scheitern, machen die Geschichte sehr real. Zumal die Protagonistin eine junge Frau und Mutter ist, die ihr ganzes Leben noch vor sich hat.

Das Buch liest sich nicht so schnell, weil das Geschriebene einem sehr nahe geht. Die Emotionen sind greifbar und übertragen sich auf einen selbst. Es wird aber ein wichtiges Thema behandelt, nämlich mit der Trauer nach einem Verlust umzugehen, das hier sehr gut und authentisch umgesetzt wurde. Stellenweise gab es einige Längen, aber der Schreibstil hat zu der Stimmung sehr gut gepasst. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass die Trauer nicht explizit beschrieben wird, sondern der Fokus auf das Zurückfinden ins Leben gelegt wird. Es wird alles nahezu sachlich beschrieben. Trotzdem oder gerade deshalb werden die Emotionen auf den Leser übertragen.


Fazit:

Dieses Buch hat mich emotional berührt. Ich wurde quasi von der Trauer umschlungen. Man ist der Protagonistin vor allem wegen des Schreibstils sehr nahe und kann ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen. Ein tolles Buch über Trauer und dem Weiterleben nach einem Verlust.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Habe etwas anderes erwartet

In 80 Zügen um die Welt
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In diesem Buch schreibt die Journalistin Monisha Rajesh über ihre Weltreise mit ihrem Verlobten Jem. Sie bereisen die Welt nur mit Zügen, genauer gesagt 79 unterschiedlichen Zügen. Ihr Reisebericht setzt ...

In diesem Buch schreibt die Journalistin Monisha Rajesh über ihre Weltreise mit ihrem Verlobten Jem. Sie bereisen die Welt nur mit Zügen, genauer gesagt 79 unterschiedlichen Zügen. Ihr Reisebericht setzt sich aus Gesprächen mit ihren neuen Bekanntschaften, Kultur und Geschichte der Orte zusammen.

Meinung:

Ich hatte mich über die Erfahrungen in Europa sehr gefreut. Leider wurden die besuchten Länder in Europa nur sehr kurz und oberflächlich angesprochen. Außerdem ist mir direkt am Anfang aufgefallen, dass man nicht weiß, wie lange und wann genau sie an einem Ort gewesen sind. Mir hat es an Struktur gefehlt, die gerade hier wichtig gewesen wäre, wo so viele Orte so schnell hintereinander abgehandelt werden. Sehr ausführlich wurden die Orte in Asien beschrieben. Da hat man auch viel über die Kultur und Geschichte der einzelnen Länder erfahren. Sehr interessant fand ich die Informationen zu Nordkorea, da ich wenig über dieses weniger beliebte Reiseziel wusste. Was mir auch gefallen hat, waren die negativen Erfahrungen der beiden auf ihrer Reise. Reisen ist nicht immer toll, sondern ist auch mit Abzocke, Angst und Ärger verbunden. Das hat das Buch gut veranschaulicht.

Über Amerika hat man mehr als über Europa erfahren. Dennoch hätte ich mir da einen detaillierteren Bericht über Kanada gewünscht.

Die Autorin war mir leider sehr unsympathisch. Sie hat sehr negativ über die anderen Touristen gesprochen und diese oft kritisiert. Sie kam leider ein wenig arrogant rüber. Ich hätte mir generell mehr Infos zu den besuchten Orten gewünscht als über die geführten Gespräche mit ihrem Verlobten und anderen Personen etc..

Fazit:

Ich habe mir einen etwas anderen Reisebericht erhofft, der die besuchten Orte detaillierter beschreibt. Leider hat es mir auch an Struktur gefehlt, da oft und sehr schnell zum nächsten Ort gesprungen wurde. Aber man hat sehr viele interessante Informationen zu Zügen und unbekannteren Reisezielen kennengelernt, was schön ist.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Mein Kind ist böse!

Der Verdacht
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Blythe hat in Fox einen tollen Ehemann gefunden, den sie vergöttert und zutiefst begehrt. Seine Familie ist eine Bilderbuchfamilie, während sich Blythe für ihre zerrüttete Familie schämt und sich nach ...

Blythe hat in Fox einen tollen Ehemann gefunden, den sie vergöttert und zutiefst begehrt. Seine Familie ist eine Bilderbuchfamilie, während sich Blythe für ihre zerrüttete Familie schämt und sich nach außen hin nicht anmerken lassen will, was die Erfahrungen in ihrer Kindheit mit ihr gemacht haben. Sie bekommt mit Fox ihr erstes Kind, Violet. Blythe möchte alles anders als ihre Mutter machen und eine liebevolle Mutter sein. Aber gleich nach der Geburt spürt sie, dass das Kind anders ist, komisch, oder etwa böse? Fox sieht die Schuld nur bei Blythe und nimmt seine Tochter in Schutz. Doch es passieren schockierende Dinge, die alles auf den Kopf stellen werden.



Meinung:

WOW! Das Buch hat mich von der ersten Seite gefesselt. Zunächst fand ich die Erzählweise etwas verwirrend, da ein "Du" angesprochen wird und man nicht gleich weiß, wer damit gemeint ist und was überhaupt los ist. Es handelt sich am Anfang um einen Ausblick, der die Spannung sofort in die Höhe treibt. Danach erfahren wir, wie es dazu kommen konnte. Die Spannung bleibt vorhanden, da die Gedanken und die Kindheit von Blythe schockierend, aber auch fesselnd und verstörend sind. Wir erfahren auch etwas über die Mutter-Kind-Beziehung zwischen ihrer Großmutter und Mutter, was eine schöne Ergänzung ist. Blythes Innenleben wird sehr eindrücklich beschrieben, ihre Meinung zu sich selbst, zu Fox und zu ihrer Tochter Violet hinterlassen einen bitteren Beigeschmack beim Leser.

Es passieren verstörende Dinge und man weiß nicht, ob das Kind wirklich so böse ist, wie Blythe es beschreibt. Da wir alles aus ihrer Perspektive erfahren, sind die Eindrücke subjektiv. Gerade diese Unsicherheit war für mich am spannendsten. Man überlegt die ganze Zeit mit, wie es zu den Ereignissen kommen konnte und ob Blythe sich alles nur einbildet. Beim Lesen hatte ich durchgehend ein beklemmendes Gefühl, weil die Atmosphäre sehr düster ist.

Das Ende ist für diesen Roman perfekt. Ein anderes hätte hierzu nicht gepasst. Blythes Entwicklung und Innenleben werden im Verlauf des Romans immer weiter aufgedeckt. Aber auch Violet und Fox werden von Blythe immer wieder anders gesehen.

Die Figuren sind größtenteils unsympathisch und das Thema ist verstörend. Aber diese Beziehung zwischen Mutter und Kind ist nicht die, die man erwartet. Es werden die Schattenseiten des Mutterseins aufgezeigt und dies wurde hier mit viel Spannung und einer starken Sogwirkung auf faszinierende Weise gemacht.



Fazit:

Das ist ein sehr spannendes und düsteres Buch, das einen ab der ersten Seite fesselt und verstört. Die Spannung fällt nie ab und das Buch wird bei mir lange in Erinnerung bleiben.

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