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Veröffentlicht am 13.09.2019

Leider nicht so gut wie die Sea Haven-Reihe

Highway to Love
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Dieses Buch ist der Beginn einer neuen Reihe, die wenn man so will ein Spinn-off der „Sea Haven“-Reihe ist. Wer die „Sea Haven“-Reihe noch nicht kennt, aber lesen möchte, wird hier gespoilert. Wer die ...

Dieses Buch ist der Beginn einer neuen Reihe, die wenn man so will ein Spinn-off der „Sea Haven“-Reihe ist. Wer die „Sea Haven“-Reihe noch nicht kennt, aber lesen möchte, wird hier gespoilert. Wer die „Drake-Schwestern“-Reihe noch nicht kennt, der wird bei der „Sea Haven“-Reihe gespoilert. Es gibt einfach immer eine gewisse Schnittmenge zwischen den Reihen.

 

Savva, genannt „Reaper“ hat übersinnliche Fähigkeiten. In seiner Kindheit wurden er und sein Bruder, der auch Fähigkeiten hat, deswegen in Russland in ein „Ausbildungslager“ verschleppt. Dort wurden er und andere Kinder wie er zu Killern ausgebildet, die im Auftrag der russischen Regierung Auftragsmorde und dergleichen verüben sollten. Seine Rettung war, dass sein Bruder und er sich einer Gruppe angeschlossen haben, die für sie zur Familie wurde. Heute treten sie nach außen als MC, also Biker Gruppe auf. In Wirklichkeit geben sie ihr Bestes, um die Unschuldigen zu beschützen.

Anya Rafferty arbeitet schwarz als Barfrau für den Club und sie gibt Reaper Rätsel auf und Rätsel sind in seinen Augen ein Riesenproblem. Trotzdem fühlt er sich mit einer unglaublichen Macht zu ihr hingezogen, die die Grenze zur Besessenheit zu überschreiten droht.

 

Anfangs dachte ich, dieses Buch wäre genauso gut, wie die Bücher der Drake Schwestern Reihe oder – meinem Liebling von Christine Feehan, der Sea Haven-Reihe – doch leider war dem nicht so. Am Anfang des Buches war ich Feuer und Flamme für Reaper und Anya, es knisterte ohne Ende und ich habe ihnen wirklich die Daumen gedrückt. Aber dann kam eine Abfolge von Szenen, die mir leider das Buch verdorben haben.

 

 

ACHTUNG SPOILER: -

 

Es gibt eine Stelle im Buch, bei der ich so unglaublich wütend geworden bin, dass ich es fast abgebrochen hätte: Der Club braucht Informationen und foltert dafür Anya. Ein Club Mitglied setzt seine übersinnliche Fähigkeit ein und zwingt sie seine Fragen zu beantworten. Sie erleidet nicht nur starke Schmerzen, sondern sieht sich dem Verrat aller gegenüber, die sie für ihre zukünftige Familie gehalten hatte. 

Ich meine, der Club setzt sich für die Unschuldigen ein, Anya ist unschuldig, aber trotzdem tun sie ihr das an, reden sich ein, dass sie ja keine andere Wahl hatten, um den Club zu schützen und haben nicht einmal den Anstand sie hinterher in Ruhe zu lassen. Ich hätte das nicht verzeihen können auch nicht im Hinblick auf die schreckliche Kindheit, die jeder Beteiligte hatte, das ist keine Entschuldigung! Das ging viel, viel zu weit. 

Was mich daran aber am meisten aufregt ist die Reaktion der anderen: Anya soll ihnen verzeihen, weil sie ja so eine schlimme Kindheit hatten und es ist ja jetzt vorbei und sie wissen ja, dass sie vielleicht ein wenig übertrieben haben! Geht’s noch?! 

Und dann wird sie von allen Seiten bearbeitet: sie muss ihnen vergeben, sie wissen es doch nicht besser und es tut ihnen ja auch leid, dass es sein musste und wenn sie sich nicht gewehrt hätte, wäre es ja nicht so schlimm gewesen! Außerdem hätten sie doch alle so eine schlimme Kindheit. Dieses Argument mit der Kindheit ist eine Erklärung, keine Entschuldigung! Und dieses ständige Einhämmern hat mich wirklich extrem wütend gemacht.

Die Krönung des Ganzen ist aber Reaper und sein Plan: Er will sie um jeden Preis behalten, eine Beziehung will er zwar nicht, aber aufgeben will er sie auch nicht. Der Notfallplan falls sie gehen will: sie einsperren und schwängern!Ich empfinde diesen Teil als extrem frauenverachtend. Da wird ein Frauenbild aus dem letzten Jahrhundert proklamiert. Sie soll sofort alles vergeben (und tut es auch noch!) und die grausame Kindheit ist ein Freifahrtsschein für alles! Genauso wie der Plan sie zu schwängern, damit sie bleibt! Heut zu Tage ist eine Schwangerschaft kein zwingender Grund mehr für eine Ehe und unter den Umständen schon gar nicht! Aber allein, dass er die Idee hat und die von seinen „Brüdern“ unterstützt wird finde ich einfach total widerlich.

 

Mir fehlen da echt die Worte. Davor dachte ich wirklich, dass das Buch, wie die Sea Haven Reihe zu meinen Lieblingen gehören könnte, jetzt nicht mehr. Diese Episode und die Reaktionen darauf, haben es mir wirklich gründlich verdorben.

 

 

ENDE SPOILER -

  

 

Allein die Tatsache, dass ich mich so lange über diese Abfolge von Szenen ausgelassen habe zeigt, wie extrem wütend sie mich gemacht haben. Danach habe ich nur noch die Misstöne wahrgenommen, nicht mehr das Kribbeln zwischen Anya und Reaper, sondern nur noch die Episoden, in denen Anya meiner Meinung nach unterdrückt oder verächtlich behandelt wurde.

 

Davon abgesehen waren es für mich viel zu viele Sex-Szenen. Er schaut sie an, schwups schon landen sie im Bett. Es gibt Streit? Sekunden später landen sie im Bett. Reaper kam mir dabei oft wie ein Dauer-erregter Teenager vor und eine Berührung und schon war Anya auch total bereit, egal, was vorher war? Das war für mich too much, einfach unrealistisch und übertrieben.

 

Dieses Buch hat mich daran erinnert, warum ich damals mit der Karpatianer-Reihe der Autorin aufgehört habe. Ich kann es nicht leiden, wenn Bücher propagieren, dass die Frau alles aufgeben muss, alles opfern muss, inklusive Stolz, Selbstachtung und Selbstbestimmung, um mit ihrem Typen zusammen zu kommen. 

Genau das war es was mich an der Sea Haven-Reihe immer so gefreut hat, dort gab es das nämlich nicht, sondern die Männer waren einfühlsam und vorsichtig, obwohl auch sie eine schlimme Kindheit hatten, sie haben sich ihren Frauen gegenüber ganz anders verhalten, als Reaper Anya gegenüber. 

 

Fazit: Leider hat mich das Buch sehr enttäuscht. Ich hatte gehofft diese neue Reihe würde mir so gut gefallen, wie die Sea Haven-Reihe, doch dem war nicht so. Mich hat das Buch fürchterlich aufgeregt und ich hätte den Protagonisten und den ganzen MC am liebsten im Meer versenkt.

 

Den ersten 35-40% des Buches hätte ich 5 Sterne gegeben, dem mittleren Teil nur 0,5 und dem Rest dann wieder 3 Sterne. Das Buch bekommt insgesamt von mir 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Für mich eines der schlechtesten Bücher, die ich jemals gelesen habe!

Die Gärten von Monte Spina
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Toni Andersen hat ihren Mann Leon verloren und seit dem, ist sie nicht mehr sie selbst. Alles fühlt sich fremd und falsch an. Dann hört sie, dass ein reicher Hausbesitzer jemanden sucht, der den Garten ...

Toni Andersen hat ihren Mann Leon verloren und seit dem, ist sie nicht mehr sie selbst. Alles fühlt sich fremd und falsch an. Dann hört sie, dass ein reicher Hausbesitzer jemanden sucht, der den Garten eines seiner Anwesen pflegt auf Monte Spina, einer kleinen Insel vor Lanzarote. Toni nimmt nach einigem Zögern den Job an und landet im Paradies. Oder doch eher in der Hölle?

Die Bewohner des Anwesens, alle samt auch Angestellte, sind nicht besonders freundlich und der Hausbesitzer ein sexistisches, respektloses, grausames, riesen A...! Wie soll Toni das nur überstehen?


Leider hat mir das Buch überhaupt nicht gefallen. Ich fand es wirklich schlecht. 

Toni trauert um ihren Mann, gibt sich die Schuld an seinem Tod und zieht deswegen auf die Insel. Ihr Chef ist ein absolutes A..., ist sowas von herablassend, grausam und gemein zu ihr aber sie lässt sich das alles einfach gefallen. Mehr noch sie verknallt sich sogar in ihn, weil er so gut aussieht. Trotzdem ist er weiterhin 99% der Zeit ein A... nur ab und an benimmt er sich menschlich, aber nie lange. Schuld daran ist natürlich seine schlimme Kindheit.

Ich meine, es wird schlimmer und schlimmer und was macht Toni? Sie kündigt? Falsch! Sie bleibt! 

 
Ich will nicht spoilern, deswegen verrate ich nicht, was da alles gelaufen ist. Ich sage nur so viel: unrealistischer geht es einfach nicht mehr. Mich hat das Buch total aufgeregt, aber nicht, weil ich mich für Toni aufgeregt habe, sondern weil ich mich über mich selbst geärgert habe, dieses Buch ausgesucht zu haben. Dieses Jahr haben ja schon viele Bücher bei mir um den Preis des schlechtesten Buches des Jahres gekämpft, aber ich muss sagen, dieses Buch ist ganz weit vorne.


Ich bereue es wirklich zutiefst dieses Buch entdeckt zu haben. Die Protagonistin ist so bescheuert, die anderen Charaktere Mobber und teilweise an der Grenze zum Psychopath und das wird einem als „leichte Sommerlektüre“ verkauft? An diesem Buch ist nur eines leicht und zwar das Gewicht des Buches, das war’s auch schon.


Fazit: Selten habe ich mich über ein Buch so extrem aufgeregt wie dieses. Die Charaktere finde ich alle miteinander total unglaubwürdig und klischeehaft, die Handlung so unrealistisch und unnötig, wie bei kaum einem Buch zuvor und zu einem großen Teil reiht sich einfach eine Grausamkeit an die andere. Ich bereue jede Minute, die ich mit diesem Buch verbracht habe. Das positivste an diesem Buch war für mich die Gestaltung der Kapitelanfänge. Das ist aber auch das einzig Positive an diesem Buch.


Für mich eines der schlechtesten Bücher, die ich jemals gelesen habe! Von mir bekommt das Buch 0,5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Ein Buch mit Albtraum-Potential

Harz
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Achtung: in diesem Buch sterben Tiere und es geht wirklich sehr gruselig und makaber zu – Albtraum-Potential!

 
Livs Familie ist anders. Statt sie in die Schule zu schicken wird ein Bootsunfall inszeniert ...

Achtung: in diesem Buch sterben Tiere und es geht wirklich sehr gruselig und makaber zu – Albtraum-Potential!

 
Livs Familie ist anders. Statt sie in die Schule zu schicken wird ein Bootsunfall inszeniert und die Tochter für Tod erklärt. Danach lebt sie in einem Container und darf nicht raus, damit sie nicht gesehen wird. Ihr Vater, Jens Haarder, ist ein Messi, oder auch „Sammler“, wie Liv es nennt. Sie und ihr Bruder Carl (ihr Zwilling, der schon vor Jahren starb, den Liv aber immer noch sieht) haben immer nur selbstgemachte Geschenke bekommen. An einem Weihnachten hat ihr Vater ihre Großmutter ermordet, scheinbar, weil sie die falschen Dinge zu ihm gesagt hat. Trotzdem nimmt die Leiche am Weihnachtsfest teil und bekommt auch ihr Geschenk. Liv darf es auspacken: es ist ein Sarg. Hat ihr Vater das alles also geplant? 


Allein diese kurze Zusammenfassung zeigt, wie anders dieses Buch ist. Liv ist oft aber nicht immer die Erzählerin und die Art zu erzählen finde ich wirklich genial, gruselig durch diese kindliche Art des „sich die Welt Erklärens“. Man merkt sofort, dass Livs Vater psychische Probleme hat. Ihre Mutter ist entweder daran kaputt gegangen, oder am Tod ihres Sohnes. Sie hat ihr eine Mappe mit Briefen zusammengestellt, die Liv helfen sollen, ihr Leben zu verstehen und ihren Vater.


Ich habe es ja eigentlich nicht mit skandinavischen Autoren, aber dieses Buch ist das erste (!) eines skandinavischen Autors, dass mir gut gefällt. Es ist total gruselig und makaber, selbst wenn gar nichts passiert. Nichts ist wie es scheint und die trockene Art zu erzählen macht das alles noch seltsamer und mysteriöser. In dieser Familie gibt es viele, viele Geheimnisse, manch eines kommt ans Licht, andere bleiben geheim. Als Leser erfährt man mehr als Liv. Man fragt sich auf jeden Fall, was einmal aus Liv wird, wenn sie einmal erwachsen ist. Wird sie auch so gruselig wie ihr Vater?


Liv war mir sympathisch, obwohl sie mich stellenweise auch erschreckt hat mit ihren Ansichten und Taten. Ihren Vater Jens finde ich total gruselig, aber er tut mir auch ein bisschen leid. Ihre Mutter Maria tut mir auch leid, aber aus ihr wurde ich irgendwie nicht wirklich schlau.

  
Fazit: „Harz“ ist ganz anders, als alle Bücher, die ich bisher gelesen habe. Es ist gruselig, makaber, krank, tragisch und auch faszinierend. Die Charaktere sind alle sehr verschroben und teilweise auch gruselig. Man stellt sich beim Lesen die Frage, ob so etwas in Wirklichkeit möglich ist und hofft doch sehr, dass dem nicht so ist. 

Das Buch hat mir gut gefallen, bisher hat mir noch nie ein Buch eines skandinavischen Autors so gut gefallen, wie dieses. Aber es hat definitiv auch Albtraumpotential!


Von mir bekommt das Buch wohlmeinende 3 Sterne.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Ein spannender und eindringlicher Roman, der zu Tränen rührt

Am dunkelsten Tag
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Ein ganz normaler Sommertag wird zum Albtraum als drei Teenager in einem Einkaufszentrum samt Kino um sich schießen. Es gibt dutzende Tote und hunderte Verletzte.
Simone geht mit ihren beiden besten Freundinnen ...

Ein ganz normaler Sommertag wird zum Albtraum als drei Teenager in einem Einkaufszentrum samt Kino um sich schießen. Es gibt dutzende Tote und hunderte Verletzte.
Simone geht mit ihren beiden besten Freundinnen ins Kino. Doch sie muss auf die Toilette und als sie ins Kino zurückkehren will hört sie Schüsse und Schreie. Sie versteckt sich auf der Toilette und ruft den Notruf.
Reed arbeitet im Einkaufszentrum und nutzt seine Pause, um sich mit dem Mädchen vom Kiosk zu verabreden, ein Doppeldate mit seinem besten Freund und einer Freundin von ihr. Auf dem Rückweg zu seinem Arbeitsplatz rennen plötzlich schreiende Menschen auf ihn zu und Schüsse fallen. Er schnappt sich einen weinenden 4-jährigen und bringt ihn in Sicherheit, doch das Mädchen, mit dem er sich verabreden wollte, liegt tot in ihrem Blut.
Die Polizistin Essie McVee ist mit ihrem Partner als erstes am Tatort. Sie stellt sich einem der Angreifer und versucht ihn aufzuhalten, bevor es noch mehr Tote gibt.

3 Jahre später: Das Trauma sitzt bei allen die dabei gewesen waren tief. Auch die Hinterbliebenen spüren den Verlust noch immer.
Simone leidet an PTBS (englisch: PTSD) und geht scheinbar ziellos durchs Leben, bis sie ihre Großmutter CiCi zur Kunst ermutigt. Dabei bleibt aber die Beziehung zu ihrer restlichen Familie auf der Strecke, vor allem die zu ihrer egoistischen kleinen Schwester.
Reed wurde Polizist und versucht Menschen zu helfen.
Essie ist mittlerweile verheiratet und Detective.
Doch im Verlauf der nächsten 10 Jahre werden überall im Land Überlebende ermordet. Sind auch Reed, Simone und Essie in Gefahr?



Das Buch ist Anfangs aus der Sicht der „Opfer“ erzählt, also Simone, Reed, Essie und CiCi (Simones Großmutter, die indirekt betroffen ist). Später auch aus der des Mörders der Überlebenden. Identität und Motiv werden direkt genannt. Aber trotzdem bleibt es extrem spannend, denn man hat während des Amoklaufs die „Opfer“ kennen gelernt und nachdem sie schon diesen Horror überlebt haben, wünscht man ihnen, dass sie glücklich werden und jetzt zu lesen, dass sie möglicherweise nochmal im Visier eines Psychopathen sind, lässt den Puls in die Höhe schnellen. Man drückt ihnen die Daumen und hofft die ganze Zeit, dass Polizei und FBI endlich auf die richtige Spur kommen.
Je mehr man über den Täter liest, desto gruseliger wird das Buch. Der Charakter ist wirklich so richtig, richtig, richtig krank! Einfach unglaublich böse und manipulativ und eiskalt.


Ich glaube, ich habe noch nie bei einem Buch so viel geweint. Die Schilderung des Amoklaufs aus der Sicht der verschiedenen Charaktere, aber auch die Zeit danach hat mich unglaublich berührt.


Was mir am besten gefällt, kann ich leider nicht erwähnen, das wäre gespoilert. Ich sage nur so viel: es gibt auch eine super schöne Liebesgeschichte aber ich sage nicht wer mit wem, das würde zu viel verraten.


Ich habe aber auch Kritik:
Ich kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, dass keinem außer Reed auffällt, dass es eine Mordserie sein könnte, das ist für mich unrealistisch.
Auf persönlicher Ebene hat es mich total aufgeregt, dass Simone ihrer Schwester so schnell verziehen hat und fast die gesamte Schuld für deren Verhalten auf sich genommen hat! Ich meine ernsthaft, sie ist ein verzogenes, selbstsüchtiges, bösartiges, die Wahrheit verdrehendes Miststück und auf einmal ist es Simones Schuld, weil sie nach dem Amoklauf zu traumatisiert war, um sich um ihre traumatisierte kleine Schwester zu kümmern?! Das hat mich so aufgeregt, dass ich eine Lesepause einlegen musste.


Fazit: Mir hat das Buch richtig, richtig gut gefallen! Es ist spannend, traurig, berührend, romantisch und witzig. Die Charaktere wirken total authentisch und sind sehr sympathisch. Der Täter ist absolut krank und man fragt sich immer wieder, wie jemand nur so unglaublich kalt und böse sein kann.
Mein absoluter Liebling ist Barney, wer Barney ist kann ich nicht verraten, aber sobald ihr ihn kennen lernt, werdet ihr mich verstehen.

Ich habe das Buch abwechselnd als eBook und Hörbuch gelesen bzw. gehört. Ich möchte an dieser Stelle das Hörbuch ausdrücklich empfehlen! Die Sprecherin spricht wirklich toll. Die Charaktere werden alle unterschiedlich gesprochen und passen jeweils sehr gut zu meiner Vorstellung.


Ich kann das Buch absolut und uneingeschränkt empfehlen! Aber es ist gerade am Anfang während des Amoklaufs emotional wirklich heftig.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Das außergewöhnliche Leben einer eigenwilligen Dame

Die Dame hinter dem Vorhang
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Vorab ein paar Worte zur Gestaltung. Das Buch ist auf „alt“ gemacht. Es hat einen Leinen-Buchrücken, die man heut zu Tage gar nicht mehr sieht und ein Lesebändchen, für die ich einfach eine Schwäche habe, ...

Vorab ein paar Worte zur Gestaltung. Das Buch ist auf „alt“ gemacht. Es hat einen Leinen-Buchrücken, die man heut zu Tage gar nicht mehr sieht und ein Lesebändchen, für die ich einfach eine Schwäche habe, erlauben sie einem doch das Lesen an jeglichem Platz, ohne an ein Lesezeichen denken zu müssen. Die jeweiligen Innenseiten vorne und hinten sind gemustert. Auf dem Cover ist eine Dame abgebildet mit einer Perlenkette, diese Perlenkette sieht man auch auf der Rückseite des Buches.
Das Buch ist auf „alt“ gemacht und ich finde das wirklich toll. Schon allein die Gestaltung wirft einen in die Goldenen Zwanziger Jahre und lässt Stimmung aufkommen. Die Seiten sind relativ dick und wirken wertig. Das Schriftbild ist ebenfalls sehr angenehm. Die Schrift hat eine sehr angenehme Größe und die Zeilenabstände sind groß genug, um nicht andauernd in der Zeile zu verrutschen.
Bei der Gestaltung hat man sich wirklich Mühe gegeben und Gedanken gemacht. Ich mag es total, wenn in die äußere Gestaltung eines Buches so viel Liebe gesteckt wird. Mir hat sie sehr geholfen mich in das Buch einzufühlen.


Zum Inhalt:

1964: Jane arbeitet schon seit vielen Jahrzehnten für Dame Edith, die zwar alt und krank aber dennoch immer noch eine Königin der Inszenierung ist. Ihr Verhältnis war immer durch den Standesunterschied geprägt, aber manchmal verwischen die Grenzen und Jane fungiert als Vertraute, fast als Freundin. Die beiden verbinden viele Erinnerungen.

1927: Jane stammt aus einfachen Verhältnissen, sie ist eine Dienstbotentochter, die nicht weiß, wer ihr Vater ist. Die offizielle Version kann nicht stimmen, so viel weiß Jane.
Ihre Familie dient der Familie von Dame Edith schon seit drei Generationen und jetzt ist es an ihr diese Tradition fortzusetzen, indem die 17-jährige Jane nach London zieht um Hausmädchen bei Dame Edith zu werden. Bald schon lernt Jane die faszinierendsten und berühmtesten Persönlichkeiten der Zeit (und nachfolgender) kennen, immer an der Seite Dame Ediths. Gleichzeitig lernt sie aber auch die „Dame hinter dem Vorhang“ kennen, die Edith, die außer Jane sonst keiner sieht. Die Frau, die trotz allem Glamour auch mal einsam ist, die die Kritik, die sie einstecken muss verletzt und die altert.



Das Buch spielt auf mehreren Ebenen: zwischen 1887 und 1964. Die Geschichte wird von Jane erzählt – ab 1927 aus ihren und davor aus den Erinnerungen ihrer Mutter. Janes Mutter Emma kennt Edith schon seit vor deren Geburt und war ihr während Kindheit und Jugend lange eine Freundin. Obwohl Jane die Erzählerin ist, geht es im Buch nur um Ediths Lebensgeschichte. Ab und an erfährt man auch etwas über Emma und Jane, aber immer nur Bruchstücke.


Fazit: Mit hat das Buch ganz gut gefallen. Allerdings fand ich es schade, dass ich, obwohl man Dame Edith sehr gut kennengelernt hat, ihre Geschichte, ihre Marotten, etc., nie das Gefühl hatte wirklich an sie heran zu kommen. Es gab für mich zu viele Lücken. Klar, es geht um die Verbundenheit von Janes Familie mit Dame Edith und wie sie quasi als Zeugen fungieren für deren Lebensgeschichte, aber trotzdem fehlte mir einfach etwas. Ebenso schade fand ich es, dass man nicht mehr über Janes Leben erfährt. Was hat sie für Pläne? Hat sie sich nie verliebt? Hat sie irgendwelche Wünsche oder Dinge, die sie erleben will?
Man erlebt Jane immer nur als jemand, der um Dame Edith kreist, aber die Jane, die nicht mit Dame Edith zusammen ist lernt man nicht kennen. Alles, was nicht in Gegenwart von Dame Edith passiert wird zusammengefasst und relativ unpersönlich geschildert. Ebenso finde ich es schade, dass man nichts mehr über Emma hört, nachdem Jane ihre Stellung antritt. Was wurde aus ihr? Wie sah ihr Leben aus? Man erfährt zwar oberflächliche Dinge aber nichts im Vergleich zu den Kapiteln, die ihrer Erinnerung folgten.
Ich hätte es schöner gefunden, wenn Jane und Emma mehr zu Wort gekommen wären und der Fokus nicht ausschließlich darauf gelegen hätte Dame Ediths Lebensgeschichte zu erzählen.

Das Buch ist etwas ganz anderes, aber es liest sich wirklich gut.