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Dekanda

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2021

Welt zerstört, Mensch im Wunschland

Cryptos
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Das Konzept von Cryptos ist faszinierend: Die Erde ist größtenteils zerstört und die Menschen existieren hauptsächlich in kleinen Kammern, wo sie in einem virtuellen Raum angeschlossen sind. Darin können ...

Das Konzept von Cryptos ist faszinierend: Die Erde ist größtenteils zerstört und die Menschen existieren hauptsächlich in kleinen Kammern, wo sie in einem virtuellen Raum angeschlossen sind. Darin können sie zwischen unterschiedlichen Welten wählen und sich dort ihre Credits verdienen. Selbst die Wissenschaft findet auf dieser Ebene statt. Und dann gibt es ein paar Leute, die draußen leben müssen und diese Welten bauen und überwachen. Dazu gehört die siebzehnjährige Hauptsprotagonistin Jana.

In der realen Welt treten plötzlich Probleme auf. Jana geht dem nach und stößt auf unzählige Geheimnisse. Dabei jagt sie durch beschauliche, gruselige, magische, vergnügungsreiche, etc. Welten. Die Autorin schafft es all dies fantasie- und actionreich zu verpacken. Die Entwicklungen sind spannend, allerdings empfand ich sie nicht so wie auf dem Level eines Thrillers.

Erzählt wir die Geschichte aus der Ich-Perspektive im Präsens. Der Schreibstil lässt sich insgesamt flüssig und locker lesen. Die Detailtiefe des Umfeldes entsprach genau meinem Geschmack. Auch der Plot war durchdacht. Leider wirkte die Liebesgeschichte zu plötzlich auf mich und das Ende unbefriedigend leicht und naiv. Gerade bei letzterem hätte ich mir mehr gewünscht.

Die Protagonisten empfand ich leider als etwas blass und facettenlos. Jana war zwar eine mutige und kluge Frau, sie blieb für mich aber seltsam distanziert, so dass mich zwar die Spannung der Geschichte mitreißen konnte, aber die Figuren mich nicht richtig abholten. Ich hätte mich gefreut, wenn die Protagonisten alle etwas älter gewesen wären und damit auch mehr zu erzählen gehabt hätten.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Wendung um Wendung

Die Eisenritter
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"Die Eisenritter" beschreibt eine von extremer Religösität geprägte Gesellschaft - allerdings nicht im Mittelalter, sondern zwischen Raumschiffen und Weltraumausbeutung.

Das Buch spannt einen großen ...

"Die Eisenritter" beschreibt eine von extremer Religösität geprägte Gesellschaft - allerdings nicht im Mittelalter, sondern zwischen Raumschiffen und Weltraumausbeutung.

Das Buch spannt einen großen Bogen und streift viele gesellschaftsrelevante Themen. Dabei erwarten einen eine rasante Handlung und unzählige Wendungen, die die Hintergründe ständig in einem neuen Licht erscheinen lassen. Die Schlagzahl ist so hoch, dass die Tiefe für meinen Geschmack leider etwas verloren geht.

Der Schreibstil von Lucian Caligo ist wie gewohnt sehr flüssig und gut. Zudem strotzt das Buch vor genialen Ideen und Bildern, die der Autor einen virtuos ins Hirn zeichnet. Teilweise geschieht dies mit einer solchen überbordenden Fantasie, das es einfach nur faszinierend ist. Zwei der Gründe, warum ich seine Bücher liebe.

"Die Eisenritter" wurde in der personalisierten Erzählperpsektive von Judas geschrieben. Der Protagonist und seine Entwicklung tragen die Handlung. Es geht um seine Gefühle, die Zweifel auslösen und die Geschichte erst möglich machen.
Leider ist mir diese Reifung des Protagonisten nicht tief genug, viele seiner Fortschritte erfolgen so schnell und rasant, dass ich da zum Teil nicht mitgekommen bin, das gleiche gilt auch für die anderen Protagonisten und deren Interaktion.

Am liebsten wäre es mir gewesen, die umfassende Handlung hätte sich auf 400 statt 200 Seiten ausgebreitet und mich als Leserin mehr mitleiden lassen.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Harmonie pur ...

Lug und Spuk
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Auf den 3. Teil von "Jons übernatürliche Fälle" hatte ich mich sehr gefreut. Denn das Setting mit den Kriminalmedien, die mit ihren übersinnlichen Fähigkeiten für die Polizei arbeiten, ist genial. Zudem ...

Auf den 3. Teil von "Jons übernatürliche Fälle" hatte ich mich sehr gefreut. Denn das Setting mit den Kriminalmedien, die mit ihren übersinnlichen Fähigkeiten für die Polizei arbeiten, ist genial. Zudem sind Jon und Don die weiterhin liebenswertesten Protagonisten von denen ich je gelesen habe. Sie sind so süß, nett und verständnisvoll zu einander, dabei noch sexy und witzig.

Die beiden Hauptprotagonisten in einer Story zu erleben, die diese starke Bindung auch braucht und das Setting ausreizt, hätte mich sehr gefreut. Leider krankt der 3. Teil der Reihe für mich noch mehr als der 1. an Konflikt - und Handlungsarmut, sowie blanker Harmonie. Denn nicht nur Jon und Don sind süß, nett und verständnisvoll, sondern auch der gesamte familiäre Anhang, bis auf eine Person, die höchstens 6 Seiten Präsenz bekommt. In einem Plot, der sich hauptsächlich auf die Familienangelegenheiten konzentriert, führte das bei mir leider zu harmonischer Langeweile. Auch weil sich die Gespräche der Protagonisten oft im Kreis drehten.

Der im Klappentext angesprochene Kriminalfall besteht leider aus Herumgestochere und langwierigen Suchen, ohne das Bewegung in den Fall kommt. Ein Tätermitraten gab es für mich auch nicht wirklich. Der versprochene Gruselfaktor, na ja, wer einen Spaziergang im Nebel gruselig findet, könnte sich hier vielleicht tatsächlich gruseln.

Mein Gemecker gilt bei dem hauptsächlich dem Plot und der Spannung. Denn der Schreibstil der Autorin ist wundervoll fluffig und leicht. Trotz meiner Kritik habe ich das Buch relativ schnell durchlesen können. Außerdem sind die Protagonisten wundervoll, jeder auf seine Art lieb und leicht verschroben und mit Charaktertiefe ausgestattet. Wenn sie nur nicht alle derart geballt lieb wären ...


Fazit: Es könnte so schön sein, wenn mehr Drama wäre ... wenigstens ein bisschen. 3 von 5 Sternchen.

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