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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2024

Verstörend

Darwyne
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Der zehnjährige Darwyne wohnt mit seiner Mutter Yolanda im verborgenen Slum Bois Sec in Französisch-Guayana. Der Junge ist körperlich beeinträchtigt, sein Leben geprägt von Armut und Isolation. Er kämpft ...

Der zehnjährige Darwyne wohnt mit seiner Mutter Yolanda im verborgenen Slum Bois Sec in Französisch-Guayana. Der Junge ist körperlich beeinträchtigt, sein Leben geprägt von Armut und Isolation. Er kämpft um Yolandas Anerkennung, und sie zeigt sich nach außen hin in der Rolle der liebevollen Mutter. Es ist die Sozialarbeiterin Mathurine, die Darwynes besondere Verbindung zur Natur erkennt und das Wissen, das er sich um das Leben im Dschungel angeeignet hat. Sie ist fest entschlossen, das Leben des Jungen zu verbessern.

Darwynes Geschichte über das Überleben im Slum ist nicht einfach zu lesen, ist er doch überall als Außenseiter verschrien. Selbst seine Familie kann ihn nicht wirklich so annehmen, wie er ist, sondern sieht ein Monster in ihm. Kann ein Kind in einer solchen Atmosphäre überhaupt gesund aufwachsen? Mit der Sozialarbeiterin Mathurine taucht der Leser tief ein in die Geheimnisse des Lebens im Slum wie auch im Dschungel. Dabei ergeben sich einige überraschende Wendungen, die ich nicht voraussehen konnte. Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum das Buch als Thriller beworben wird, es scheint mir viel eher eine Milieustudie zu sein.

Das Buch ist immer wieder eine verstörende Lektüre, dennoch ist es äußerst lesenswert. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2024

Spannender Kriminalfall

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
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Liv de Vries, Hoofdinspecteur der Landespolizei, soll nach einem missglückten Einsatz eine inoffizielle Ermittlung in Veere leiten. Es gilt, einen Vermisstenfall zu lösen. Schnell wird ihr klar, dass ihr ...

Liv de Vries, Hoofdinspecteur der Landespolizei, soll nach einem missglückten Einsatz eine inoffizielle Ermittlung in Veere leiten. Es gilt, einen Vermisstenfall zu lösen. Schnell wird ihr klar, dass ihr Vorgesetzter ein besonderes Interesse an diesem Vermissten hat, denn der Koch Rob van Loon war im Zeugenschutzprogramm gewesen. Er hatte auch eine Rolle gespielt in einem Cold Case, als vor zehn Jahren ein Mädchen mit surinamischen Wurzeln verschwunden war. Als Liv in der Vergangenheit zu graben beginnt, stößt sie auf einige Ungereimtheiten…

Liv hatte einiges Pech in ihrer letzten Ermittlung, denn am Ende eines missglückten Einsatzes steht nicht nur eine Verwechslung, sondern es gibt auch einen Toten, erschossen von Liv, als sich eine gefährliche Situation für einen Kollegen ergibt. Dennoch steht Liv unversehens im Rampenlicht und muss froh sein, aus dem Visier der Öffentlichkeit herausgenommen zu werden. Doch was hat es mit ihrem inoffiziellen Fall an sich, dieser Vermisste, dessen Verschwinden mit einem Cold Case um ein junges Mädchen zusammenhängt? In mehreren Zeitebenen wird eine Geschichte erzählt, die nach und nach aufgerollt wird. Mehrere überraschende Wendungen führen zu einigen unbequemen Wahrheiten. Die Motivationen der Charaktere lassen sich gut nachvollziehen. Das Ende dieses Buches lässt auf einen weiteren spannenden Fall hoffen, darauf freue ich mich schon.

Mir hat dieser Krimi einige spannende Lesestunden beschert, ich habe eifrig mitgeraten, in welche Richtung die Ermittlungen wohl gehen werden. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Aufbruch in eine bessere Zukunft

Savannah – Aufbruch in eine neue Welt
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Die junge Halbwaise Nellie Bernstein wird von ihrem Vater aus dem Haus geworfen, nachdem sie ungewollt schwanger wurde. Man schreibt das Jahr 1733, eine junge Frau ist allein sehr gefährdet. Zunächst sucht ...

Die junge Halbwaise Nellie Bernstein wird von ihrem Vater aus dem Haus geworfen, nachdem sie ungewollt schwanger wurde. Man schreibt das Jahr 1733, eine junge Frau ist allein sehr gefährdet. Zunächst sucht sie Zuflucht bei ihrem Onkel, doch dann schließt sie sich einem entfernten Verwandten an und wandert zusammen mit ihm nach Amerika aus. Dieser war dem Aufruf des Visionärs James Oglethorpe gefolgt, der mit mutigen Auswanderern eine neue Kolonie in Georgia gründen möchte. Doch die Anfänge der Kolonie sind nicht einfach, es drohen ungeahnte Gefahren, immer wieder müssen die Einwanderer für ihr Zuhause kämpfen. Der Traum von einem besseren Leben bleibt jedoch bestehen...

Es ist der Beginn einer Reihe über die Auswanderer nach Amerika, die nach einer langen Schiffspassage eine neue Siedlung schaffen, mit all den Entbehrungen, die zunächst von ihnen verlangt werden. Das Leben ist anfangs nicht einfach, es drohen Krankheiten, Wetterkapriolen, wilde Tiere und vieles mehr. Und doch zeigt sich, dass eine solche Ansiedlung mit viel Mut und Durchhaltewillen erfolgreich sein wird. Die Geschichte wird aus Nellies Sichtweise erzählt, mit ihr erlebt der Leser die Veränderungen, die das Leben für sie bereit hält und an denen sie wächst. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, so dass man sich gerne in den Sog der Erzählung hineinziehen lässt. Doch so sehr mir auch klar ist, dass die Siedler von vielen Gefahren bedroht wurden, muss ich sagen, dass es mir gegen Ende des Buches etwas zu viel an Verwicklungen wurde; ich wage zu behaupten, dass man hier nicht ganz so auf die Tränendrüse hätte drücken müssen. Letztendlich aber erscheint die Erzählung recht authentisch, und mit etwas zeitlichem Abstand kann ich mir auch gut vorstellen, Nellies Geschichte weiter zu verfolgen – gerade nach dem Cliffhanger auf der letzten Seite…

Dieser historische Roman beschreibt realitätsnah das schwierige Leben der amerikanischen Einwanderer, die neues Land besiedelt haben. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Aubrys magische Lebensreise

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
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Mit neun Jahren ändert sich Aubry Tourvels Leben auf dramatische Weise: Sie erkrankt tödlich, wenn sie länger als zwei bis vier Tage an einem Ort bleibt. Sie muss also ständig weiterziehen und all die ...

Mit neun Jahren ändert sich Aubry Tourvels Leben auf dramatische Weise: Sie erkrankt tödlich, wenn sie länger als zwei bis vier Tage an einem Ort bleibt. Sie muss also ständig weiterziehen und all die Menschen, die ihr begegnen, wieder zurücklassen, auch wenn sie ihr etwas bedeuten. Ihre Reisen führen sie durch die ganze Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts, von Paris aus in die Sandwüsten Afrikas, nach Südamerika, durch Russland, über die schneebedeckten Gipfel des Himalaya nach Japan… Es gibt nur einen Ort, an dem sie länger bleiben kann, dann allerdings ganz allein für sich: Eine rätselhafte Bibliothek mit versteckten Eingängen. Ob sie jemals das Rätsel ihrer Krankheit lösen und zur Ruhe kommen kann?

Mit diesem Plot entsteht eine Geschichte mit magischen Anklängen, denn Aubrys Krankheit erscheint sehr rätselhaft, dafür aber sehr gefährlich. Mit Aubry geht der Leser auf ihre Reisen, begleitet sie durch die Jahre hinweg, nicht immer in chronologischer Reihenfolge, jedoch immer rastlos, bis auf die wenigen Aufenthalte in der ebenfalls rätselhaften Bibliothek. So spannend diese Abenteuer, erzählt aus Aubrys Sichtweise, auch sind: Letztendlich blieben noch einige offene Fragen übrig, die mich eigentlich brennend interessiert hätten.

Die Idee zu diesem Buch finde ich sehr spannend, und die Geschichte hat mir einige sehr interessante und fesselnde Lesestunden beschert. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Hochspannung aus der Rechtsmedizin

Mit kaltem Kalkül
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Die Rechtsmedizinerin Sabine Yao hat wieder einige ungewöhnliche Todesfälle zu untersuchen: Da sind zum einen die zwei Toten, die in schwarze Samtkleider gewandet an einem Gestell im Wald hängen, wie auch ...

Die Rechtsmedizinerin Sabine Yao hat wieder einige ungewöhnliche Todesfälle zu untersuchen: Da sind zum einen die zwei Toten, die in schwarze Samtkleider gewandet an einem Gestell im Wald hängen, wie auch ein Toter in einer Bauwagensiedlung. Noch weiß keiner der Ermittler, dass ein achtjähriger Junge verschwunden ist; seine Mutter hat den jordanischen Ex-Geheimdienstler Khalaf beauftragt, ihren Sohn zu suchen. Khalaf findet heraus, dass Yasser nicht das erste Kind ist, das aus dieser Siedlung verschwunden ist, und hofft, den Jungen lebend zu finden. Da taucht eine Kinderleiche auf, die jede Menge Rätsel aufgibt…

Das Buch ist der zweite Band um die Rechtsmedizinerin Sabine Yao. Man kann das Buch aber auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Die Rechtsmedizinerin ist Teil einer Ermittlungsgruppe, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen ist dabei sehr effektiv und teamorientiert. Das lässt allerdings auch den Raum für jeden der Ermittler, einen eigenen Charakter zu entwickeln. Die Rechtsmedizin und ihr Tätigkeitsfeld nehmen einen großen Teil des Thrillers ein, wobei es dem Autor Michael Tsokos wie bisher in seinen Büchern auch diesmal wieder gelingt, die einzelnen Schritte auch für Laien gut zu erklären. Selbst wer mit Rechtsmedizin wenig am Hut hat, wird die Rätsel, die dabei gelöst werden, sehr spannend finden. Man merkt dem Autor die Kompetenz in seinem Fach an, ist er doch selbst Rechtsmediziner – und als weiteres Standbein schreibt er äußerst spannende Rechtsmedizin-Thriller. Ich habe das Buch in kürzester Zeit durchgelesen und konnte es kaum aus der Hand legen.

Dieser Thriller hat mich wieder einmal bestens unterhalten können, ich warte jedesmal gespannt auf die Bücher von Michael Tsokos. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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