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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2022

Authentisch und mit viel Feingefühl erzählt

Findelmädchen
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1955 können die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen endlich wieder nach Köln zu ihrem Vater zurück kommen, nachdem dieser aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und durch den Suchdienst des Roten ...

1955 können die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen endlich wieder nach Köln zu ihrem Vater zurück kommen, nachdem dieser aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und durch den Suchdienst des Roten Kreuzes die Spuren seiner Kinder gefunden hatte. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur, die Geschwister können sich nicht erinnern, wie sie von ihr getrennt wurden. Helga möchte auf das Gymnasium gehen, doch ihr Vater, so verständnisvoll und einfühlsam er seinen Kindern gegenüber auch ist, verbietet ihr dies. Stattdessen soll Helga die Haushaltungsschule besuchen. Im Rahmen eines Praktikums erfährt sie, welch katastrophale Zustände in einem Kinderheim herrschen, vor allem gegenüber einem Kind mit dunkler Hautfarbe. Doch niemand will davon hören, so sehr sich Helga auch für die kleine Bärbel einsetzen möchte…

Der Roman spinnt die Geschichte aus einem vorhergehenden Roman der Autorin Lilly Bernstein auf, „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“, kann jedoch auch ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Der vorliegende Band spiegelt die Geschichte Deutschlands am Beispiel einer Kölner Familie zehn Jahre nach dem Krieg wieder. Man versucht, Abstand zu den Kriegsjahren zu erhalten, einiges ist wieder aufgebaut. Und doch prägen die Ereignisse der Kriegsjahre nach wie vor die Bevölkerung. Helgas Geschichte ist bestens in die historischen Gegebenheiten der damaligen Zeit eingefügt, man spürt mit ihr bereits die Hoffnung auf eine bessere Zeit, wenn die jungen Menschen sich in der Milchbar treffen, wenn die Lieder und Tänze aus Amerika einen Hauch von Leichtigkeit versprechen, genauso wie die Petticoats der jungen Frauen. Man spürt aber auch, wie sehr Helga für Gerechtigkeit einsteht, wenn sie sich gegen die Ungerechtigkeiten gegenüber einigen Menschen stellt und vor allem auf die katastrophalen Zustände im Kinderheim hinweisen will. Die Geschichte hat mich sehr berührt, rüttelt sie doch an lange verschwiegenen Geheimnissen, die in letzter Zeit endlich ans Tageslicht gebracht worden sind. Genauso zeigt das Buch auch, wie schwer es Frauen in der damaligen Zeit hatten, vor allem wenn sie nicht so ganz der Norm entsprachen. Die Geschichte wirkt sehr authentisch und mit viel Feingefühl erzählt.

Dieses Buch möchte ich unbedingt weiter empfehlen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Gelungener Einstieg in eine spannende Fantasy-Reihe

Fairy Tale Camp 1: Das märchenhafte Internat
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Marie lebt mit ihrem Vater allein, ihre Mutter verschwand in ihrer frühesten Kindheit. Überrascht wird sie davon, dass eine Lehrerin bei ihr magische Fähigkeiten vermutet und sie ins Fairy Tale Camp einlädt. ...

Marie lebt mit ihrem Vater allein, ihre Mutter verschwand in ihrer frühesten Kindheit. Überrascht wird sie davon, dass eine Lehrerin bei ihr magische Fähigkeiten vermutet und sie ins Fairy Tale Camp einlädt. Dort lernt sie einige Nachfahren von Märchenfamilien kennen und freundet sich mit Ro, Poppy, Ella, Will und Jake an. Und sie stößt auf die Spuren ihrer Mutter, die dort im Internat eine beliebte Lehrerin war, bevor sie verschwand… Maries anfängliche Zweifel lösen sich schnell auf, denn es gilt nicht nur, eine Rallye als Team zu gewinnen. Marie will sich vielmehr auf die Suche nach ihrer Mutter machen.

Mit Marie erlebt der Leser den Einbruch der Magie in ihr Leben: Sie kann das Wetter beeinflussen, und bald wird klar, dass sie eine Nachfahrin von Frau Holle ist. Es ist spannend zu lesen, wie sie mit ihren magischen Fähigkeiten umzugehen lernt, wie sie ihren Platz findet bei ihren neuen Mitschülern und vor allem wie sie auf die Spuren ihrer verschollenen Mutter kommt. Viele märchenhafte Details sind in die Geschichte eingearbeitet, so dass sich eine ganz besondere Märchenwelt mitten in der realen Welt Maries ergibt. Schon das Cover ist aufwendig gestaltet und macht genauso Lust auf die Geschichte wie die Illustrationen im Buch und der spannende Plot. Hier kommen nicht nur Märchenfans auf ihre Kosten, sondern alle, die auf der Suche nach einem spannenden Fantasy-Buch sind. Ich bin schon äußerst gespannt auf die Fortsetzung!

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter für alle jungen und junggebliebenen Leser ab 10 Jahren und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

In der Hitze des Sommers

Im Feuer
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Lilly Hed hat sich von Stockholm in den Polizeidienst nach Nynäshamn an der Schärenküste versetzen lassen. Bei brütender Sommerhitze ist die Brandgefahr sehr groß. Menschen sterben in den Flammen. Der ...

Lilly Hed hat sich von Stockholm in den Polizeidienst nach Nynäshamn an der Schärenküste versetzen lassen. Bei brütender Sommerhitze ist die Brandgefahr sehr groß. Menschen sterben in den Flammen. Der Feuerwehrchef Jesper vermutet, dass die Brände absichtlich gelegt wurden. Lilly beginnt zu ermitteln und nach Spuren zu fahnden.

Lilly ist eine erfolgreiche Ermittlerin. In Stockholm wollte sie eine belastende Vergangenheit hinter sich lassen, doch auch im abgelegenen Nynäshamn kann sie ihr nicht ganz entkommen. Spannend ist es vor allem, den Spuren hinterher zu fahnden, die sich bei Lillys Ermittlungen ergeben. Dass die erfahrene Polizistin dabei in größte Gefahr gerät, war anfangs nicht abzusehen. Der Spannungsbogen der Geschichte ist straff angelegt, ich war schnell im Sog der Erzählung gefangen und begierig auf die Auflösung. Die hat mich dann allerdings sehr verblüfft, nie wäre ich auf diese Verwicklungen gekommen, auch wenn sich im Nachhinein alle Geschehnisse völlig logisch erklären ließen. Lillys privates Erleben hat eine spannende Nebenhandlung ergeben, die zusammen mit ihrem guten Gespür bei den Ermittlungen neugierig macht auf weitere Bände.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Ein Buch mit einem ganz eigenen Charme

Samson und Nadjeschda
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Kiew, 1919: Der junge Samson ist gerade zur Vollwaise geworden und kommt nach den Wirren der Russischen Revolution ganz zufällig zur sowjetischen Polizei. Ohne weitere Vorkenntnisse als einem einmaligen ...

Kiew, 1919: Der junge Samson ist gerade zur Vollwaise geworden und kommt nach den Wirren der Russischen Revolution ganz zufällig zur sowjetischen Polizei. Ohne weitere Vorkenntnisse als einem einmaligen Schießunterricht wird er bei der Aufklärung von Diebstählen und Todesfällen eingesetzt. Auf seine ganz eigene Art und Weise stürzt er sich in die Ermittlungen hinein. Durch die Hausmeisterin seines Hauses lernt er die patente Nadeschdja kennen.

Das Buch gilt als Krimi, doch es dauert eine Weile, bis sich die Geschichte auf das Krimigeschehen einschwenkt. Sehr ausführlich werden die geschichtlichen Ereignisse der damaligen Zeit beschrieben, man kann sich gut hineindenken in ein Kiew, in dem plötzlich so vieles gefährlich geworden ist. Samson versucht sich in dieser veränderten Umgebung zurechtzufinden. Wie er das tut und wie er mit den Veränderungen umgeht, das ist mir manchmal etwas zu holzschnittartig erschienen, einen echten Bezug zu den Personen konnte ich nicht wirklich aufbauen, so sympathisch mir auch einige davon waren. Dafür hat mir das Augenzwinkern gefallen, mit dem die Geschichte erzählt wird, gibt es doch so einige skurrile Details wie ein abgetrenntes Ohr, das überraschende Fähigkeiten verleiht, ein Oberschenkelknochen aus Silber, ein zugeschnittenes Kleidungsstück, das auf eine ganz bestimmte Spur lenkt… Mich hat die Nichtvorhersehbarkeit der Geschichte verblüfft, hat sie doch einige völlig überraschende Wendungen, denen ich mich beim Lesen einfach ergeben musste. Ob die Fortsetzung wohl ähnlich sein wird?

Dieses Buch wird sicher nicht nur Freunde finden, doch es hat seinen ganz eigenen Charme. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Turbulente Geschichte voller Magie

Die Schule der magischen Tiere 2: Das Hörbuch zum Film
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Miss Comfields Klasse plant die Aufführung eines Theaterstücks. Helene will ganz klar die Hauptrolle, Anna-Lena übt klammheimlich die Rolle mit. Nicht dass sie selbst die Rolle spielen wollte… Ida ist ...

Miss Comfields Klasse plant die Aufführung eines Theaterstücks. Helene will ganz klar die Hauptrolle, Anna-Lena übt klammheimlich die Rolle mit. Nicht dass sie selbst die Rolle spielen wollte… Ida ist verliebt in Jo. Und der Schulleiter hat eine Geschichte geschrieben, die die Klasse aufführen soll, dabei hat sich die Klasse bereits selbst ein Theaterstück gefunden.

Turbulent geht es zu in der Zauberschule, in der nicht nur die Kinder, sondern auch deren magische Tiere eine Rolle spielen. Spannend finde ich es, wie die magischen Tiere ihre Bezugspersonen ergänzen und fördern. Meine Tochter ist begeistert von der Geschichte und kann gar nicht genug davon kriegen. Das Hörbuch wird durch den Sprecher Andreas Fröhlich zu einem besonderen Hörgenuss, denn er haucht jeder Figur ihren ganz eigenen Charakter ein. Man kann die Geschichte auch ohne weitere Vorkenntnisse hören oder lesen, aber sicherlich wird man sich schnell verführen lassen, auch weitere Bücher dieser Reihe zu lesen oder zu hören.

Sehr gerne empfehle ich das Hörbuch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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