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Veröffentlicht am 01.06.2025

Enemies to Lovers trifft Hexenverfolgung

Heartless Hunter. Der rote Nachtfalter, Band 1
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In einer Welt, in der Hexen erbarmungslos gejagt werden, kämpft Rune als roter Nachtfalter darum, Hexenleben zu retten – und stellt sich dabei nicht nur äußeren Gefahren, sondern auch ihrer eigenen Vergangenheit. ...

In einer Welt, in der Hexen erbarmungslos gejagt werden, kämpft Rune als roter Nachtfalter darum, Hexenleben zu retten – und stellt sich dabei nicht nur äußeren Gefahren, sondern auch ihrer eigenen Vergangenheit. Rune lebt in der sogenannten „Neuen Republik“, in der die einst herrschenden Hexenköniginnen gestürzt und getötet wurden. Seitdem gilt jede Hexe als vogelfrei – und Rune trägt eine schwere Schuld: Um ihr eigenes Leben zu retten, musste sie einst ihre Großmutter ausliefern. Seither hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Hexen vor der sogenannten Blutwache zu bewahren.

Um an die dafür nötigen Informationen zu gelangen, lässt sie sich auf verschiedene Verehrer ein – ein riskantes Spiel. Während der berüchtigte Hexenjäger Gideon sie verdächtigt, selbst der rote Nachtfalter zu sein, lässt Rune sich gezielt auf ihn ein. Zwischen den beiden entwickelt sich ein spannungsgeladenes Katz-und-Maus-Spiel, das von wachsendem Misstrauen, inneren Konflikten und aufkeimenden Gefühlen geprägt ist.

Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig – ideal für alle, die gerne „nur noch ein Kapitel“ lesen. Die kurzen Kapitel unterstützen den Lesefluss, und die wechselnden Perspektiven von Rune und Gideon sorgen für zusätzliche Spannung. Auch wenn manche Wendungen vorhersehbar sind, sorgen andere für gelungene Überraschungen und halten die Geschichte durchweg interessant.

Das Enemies-to-Lovers-Setting mit einer ordentlichen Portion Misskommunikation verleiht der Geschichte Tempo und Dynamik. Emotional berührt das Buch, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen – eine gute Mischung für alle, die Spannung und einen Hauch Gefühl mögen.

Fazit: Ein packender Reihenauftakt mit Tempo, Nervenkitzel und einer toughen Protagonistin, die für ihre Ideale alles riskiert. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen – und freue mich auf Band 2!

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Mythen, Machtspiele – und offene Fragen

Der Jasmin-Thron (Die brennenden Reiche 1): Eine World-Fantasy-Award-Gewinner sapphische Romantasy und Booktok-Sensation!
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„Der Jasmin-Thron“ entführt die Leser*innen in eine von indischer Mythologie inspirierte, atmosphärische Welt voller politischer Intrigen und unterdrückter Magie.

Im Mittelpunkt stehen zwei starke Frauenfiguren: ...

„Der Jasmin-Thron“ entführt die Leser*innen in eine von indischer Mythologie inspirierte, atmosphärische Welt voller politischer Intrigen und unterdrückter Magie.

Im Mittelpunkt stehen zwei starke Frauenfiguren: Pryia, ein ehemaliges Tempelkind, verbirgt ihre wahre Identität als Magd – denn die Tempelkinder wurden fast vollständig ausgelöscht. Malini, eine Prinzessin, wurde zur Strafe für ihren Widerstand gegen einen rituellen Feuertod von ihrem eigenen Bruder in Gefangenschaft gehalten wird. Als Pryia Malini zugeteilt wird, entwickelt sich eine vorsichtige Beziehung zwischen den beiden. Malini setzt alles daran, Pryia zur Flucht zu bewegen – ihr Ziel: den tyrannischen Bruder stürzen und das Reich verändern.

Pryia ist eine mutige, selbstlose Heldin, während Malini durch ihre Entschlossenheit und strategische Manipulationsfähigkeit beeindruckt. Die Autorin schafft eine teils düstere Atmosphäre und verwebt mythologische Elemente wie die Yaksha (Naturgeister), bei denen ein gewisses Vorwissen sicher hilfreich wäre, um alle Details zu erfassen.

Das Buch wird als Romantasy beworben, allerdings nimmt der romantische Aspekt nur einen sehr kleinen Teil der Geschichte ein. Viel stärker stehen politische Machtspiele, Magie und Identität im Vordergrund. Ich selbst bin mit einer anderen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen und wurde etwas überrascht.

Leider zog sich die Handlung für mich besonders im Mittelteil sehr in die Länge. Trotz des spannenden Settings hat mich die Geschichte stellenweise verloren, und ich hatte Schwierigkeiten, den Überblick über die vielen Perspektiven und Verflechtungen zu behalten. Erst nach mehreren hundert Seiten ergaben sich für mich klarere Zusammenhänge.

Insgesamt konnte mich „Der Jasmin-Thron“ leider nicht vollständig überzeugen. Die Idee ist spannend, die Umsetzung aber aus meiner Sicht stellenweise zu langatmig. Die Fortsetzung werde ich daher nicht lesen. Für mich 2,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.04.2025

Orientalische Märchenstimmung trifft auf Abenteuerreise mit magischen Relikten

Der Sternenstaubdieb
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Der Sternenstaubdieb von Chelsea Abdullah entführt Leser*innen in eine geheimnisvolle, von Magie durchdrungene Welt, die stark von den Geschichten aus 1001 Nacht inspiriert ist. Im Mittelpunkt steht die ...

Der Sternenstaubdieb von Chelsea Abdullah entführt Leser*innen in eine geheimnisvolle, von Magie durchdrungene Welt, die stark von den Geschichten aus 1001 Nacht inspiriert ist. Im Mittelpunkt steht die Mitternachtshändlerin Loulie, die seit dem tragischen Verlust ihrer Eltern gemeinsam mit ihrem treuen Begleiter – einem Dschinn – magische, mit Relikten verbundene Artefakte aufspürt und verkauft. Unfreiwillig wird sie Teil einer gefährlichen Mission, bei der sie zusammen mit dem Sohn des Sultans und einer gerissenen Meisterdiebin eine verwunschene Lampe finden soll. Dabei entspinnt sich eine Reise voller Intrigen, Rätsel und innerer wie äußerer Kämpfe.

Schon auf den ersten Seiten wird man in die orientalisch angehauchte Atmosphäre hineingezogen – Nachtmärkte, magische Relikte und antike Legenden prägen das Bild und erzeugen ein märchenhaftes Flair. Besonders gefallen hat mir die Vielfalt der Perspektiven: Aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, entwickelt sich eine dynamische Geschichte, die klassischen Märchenelementen wie aus Aladdin oder Ali Baba und die 40 Räuber neue Impulse verleiht. Die zu Beginn etwas ungewohnten Begriffe werden durch eine hilfreiche Übersicht zu Beginn des Buches abgefedert.

Doch trotz des gelungenen Settings und einiger spannender Wendungen bleibt mein Gesamteindruck durchwachsen. Zwar passiert sehr viel – manchmal vielleicht sogar zu viel –, doch fehlte mir ein klar erkennbarer roter Faden, der alle Handlungsstränge sinnvoll zusammenhält. Immer wieder werden neue Figuren oder Nebenhandlungen eingeführt, deren Relevanz sich nicht (vielleicht im zweiten Teil?) erschließt. Die Entwicklung von Loulie als Protagonistin ließ mich ebenfalls zwiegespalten zurück: Mal kindlich-naiv, mal überraschend kaltblütig – ihr Charakter blieb für mich uneinheitlich.

Trotzdem bleibt Der Sternenstaubdieb eine atmosphärische Fantayseroman mit Potenzial für die Fortsetzung. Fans von magisch-orientalischer Kulisse, Reliktjagden und Märchenelementen dürften hier auf ihre Kosten kommen – auch wenn ich persönlich mir etwas mehr Stringenz und Tiefgang bei den Figuren und Erzählstruktur gewünscht hätte. Für mich solide 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2025

Ein berührender Auftakt zu den Bücherfrauen von Listland

Die Bücherfrauen von Listland. Der Gesang der Seeschwalben
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Der Gesang der Seeschwalben von Gabriela Engelmann ist der erste Band der Sylt-Dilogie "Die Bücherfrauen von Listland" – ein berührender Roman über Bücherfrauen, Familiengeheimnisse und die Magie der Nordseeinsel.

Im ...

Der Gesang der Seeschwalben von Gabriela Engelmann ist der erste Band der Sylt-Dilogie "Die Bücherfrauen von Listland" – ein berührender Roman über Bücherfrauen, Familiengeheimnisse und die Magie der Nordseeinsel.

Im Mittelpunkt steht die Journalistin Anna, die nach dem Erfolg ihres Podcasts über „bemerkenswerte Bücherfrauen“ eine Buchreihe plant. Starten soll diese mit der Sylterin Fenja Lorenzen, die seit Jahren eine prägende Figur der nordfriesischen Literaturlandschaft ist. Fenja lebt in einem charmanten Reetdachhaus, das sich seit Generationen im Familienbesitz befindet. Als auf dem Dachboden ein geheimnisvoller Fund gemacht wird, beginnt eine spannende und emotionale Reise, um die Rätsel um Fenjas gegenwärtige und vergangene Familiengeschehnisse aufzudecken.

Gabriela Engelmanns Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen. Besonders gelungen ist ihre Darstellung der Sylter Landschaft und der besonderen Inselstimmung. Sie wechselt dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart – die historischen Rückblenden führen in die späten 1930er-Jahre –, was der Geschichte Spannung verleiht. Besonders gefallen mir die Emotionen, die zwischen den einzelnen Charakteren transportiert werden. Zwar ist die Handlung stellenweise etwas vorhersehbar und hätte an manchen Stellen mehr Tempo vertragen können, doch insgesamt bleibt die Geschichte berührend und unterhaltsam bis zur letzten Seite.

Ein schöner Auftakt zu einer berührenden Dilogie, der Lust auf mehr macht – insbesondere für Fans atmosphärischer Inselflair-Romane und emotionaler Familiengeschichten mit historischem Einschlag.

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Veröffentlicht am 07.04.2025

Ein leichter, atmosphärischer Roman im Japan-Setting

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen
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„Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ von Ito Ogawa ist ein entschleunigender Roman, der in der japanischen Stadt Kamakura spielt. Die Geschichte begleitet die junge Protagonistin Hatoko – auch Poppo-chan ...

„Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ von Ito Ogawa ist ein entschleunigender Roman, der in der japanischen Stadt Kamakura spielt. Die Geschichte begleitet die junge Protagonistin Hatoko – auch Poppo-chan genannt – über ein Jahr hinweg, in dem sie den Schreibwarenladen ihrer verstorbenen Großmutter übernimmt und in deren Fußstapfen als öffentliche Schreiberin tritt.
Der Roman ist in vier Kapitel unterteilt, die jeweils einer Jahreszeit entsprechen. Über diese vier Abschnitte hinweg begleitet man Hatoko durch verschiedenste Aufträge, bei denen sie im Namen anderer Briefe verfasst – jede kleine Geschichte für sich voller Emotion, Abschied, Dank oder Neuanfang. Besonders schön ist dabei die Detailverliebtheit, mit der Hatoko ihre Arbeit angeht: Von der Auswahl der Tinte über die passende Handschrift bis hin zur Briefmarke wird jeder Aspekt des Schreibens durchdacht. Dabei bekommt man auch interessante Einblicke in die japanische Schreibetikette und Kultur.
Der Schreibstil ist insgesamt sehr angenehm und flüssig, allerdings durchzogen von japanischen Begriffen, die dem Roman zwar Authentizität und Flair verleihen, das Lesen stellenweise jedoch etwas ins Stocken bringen können.
Wer Action oder große Wendungen erwartet, wird hier nicht fündig – doch genau das macht den Charme dieses Romans aus. Er lebt eher von kleinen Entwicklungen. Auch Hatokos eigene Geschichte wird nach und nach greifbarer, insbesondere in Bezug auf ihre unterkühlte Beziehung zur Großmutter, die sie stets als „Vorgängerin“ bezeichnet.

Insgesamt ist „Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ ein ruhiger Roman mit atmosphärischem Setting. Wer eine kurzweilige und leichte Lektüre mit viel Liebe zum Detail sucht, wird hier fündig.

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