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Julles

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2017

Sehr spannend!

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Zum Inhalt

Stephanie und Emily sind Freundinnen, die sich über ihre gemeinsamen Kinder Nicky und Miles kennenlernen. Während Emily Karriere als PR-Beraterin macht, schreibt Stephanie einen Mütter-Blog, ...

Zum Inhalt

Stephanie und Emily sind Freundinnen, die sich über ihre gemeinsamen Kinder Nicky und Miles kennenlernen. Während Emily Karriere als PR-Beraterin macht, schreibt Stephanie einen Mütter-Blog, in dem sie von ihrem Leben mit ihrem Sohn erzählt. Ihr Mann ist bei einem Autounfall verstorben – genau wie ihr Halbbruder Chris, zu dem sie eine ganz „besondere“ Beziehung hatte.
Eines Tages bittet Emily Stephanie um einen kleinen Gefallen (daher der Titel des Buches): Sie soll ihren Sohn von der Schule mit nach Hause nehmen, wo Emily ihn später abholen würde. Doch das tut sie nicht – sondern bleibt verschwunden. Sogar so lange, dass Emilys Mann Sean und Stephanie sich langsam näherkommen und versuchen, den Schicksalsschlag gemeinsam zu bewältigen.
Doch: Nichts ist so wie es scheint.

Zum eigenen Eindruck

Jeder hat Geheimnisse – das ist Stephanies Credo. Nur schade, dass sie dieses zwar immer predigt, selbst aber nicht daran zu denken scheint, als sie mit Emily, der Mutter des Freundes ihres Sohnes eine Freundschaft eingeht.
Das Buch ist für mich ein packendes Debüt von Darcey Bell, das den Leser immer wieder auf eine andere Fährte bringt, nicht zuletzt durch die verschiedenen Perspektiven, in denen die Kapitel geschrieben sind. Am Anfang liest man abwechselnd Blogeinträge von Stephanie und Kapitel aus ihrer Sicht, die nicht auf dem Blog erschienen sind. Schon hier merkt man: Auch die vermeintlich vernünftige Stephanie hat ihre Geheimnisse und ist mehr als die treusorgende Mutter, die sie auf ihrem Blog vorgibt zu sein. Im weiteren Verlauf kommen auch die Sichtweisen von Sean und Emily hinzu, was dazu führt, dass man immer wieder anzweifelt, was denn nun wahr ist oder eben falsch. Gleichzeitig zeigt sich: So wie der Leser sich nicht im Klaren ist, wer Gut und Böse ist, so wissen es die einzelnen Protagonisten von sich auch nicht. Das macht die Spannung an diesem Buch aus.
Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und durch die unterschiedlichen Perspektiven sehr spannend. Während mich das Buch zunächst an Gone Girl erinnerte, so entpuppte es sich schließlich doch als etwas ganz anderes.

Fazit

Nicht ist so wie es scheint – wenn dieser Satz auf ein Buch zutrifft, dann auf dieses. Für mich ein spannendes Buch, das nach anfänglichen Vermutungen doch eine ganz andere Wendung nimmt als vermutet. Einziges Manko: Ein Thriller so wie ich ihn mir vorgestellt hatte, ist dieses Buch für mich nicht. Die Spannung baut sich eher dadurch auf, wie die einzelnen Charaktere aus eigener sowie Fremd-Perspektive dargestellt und wahrgenommen werden und wie sich am Ende durch perfide Psycho-Spielchen alles entwickelt.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Pasta-Liebe

Mia liebt Pasta
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Nudeln mag doch irgendwie jeder, oder? Ich zumindest sogar sehr – und freue mich regelmäßig auf Lieblingskombinationen wie Pasta Tomate, Pasta mit Thunfisch-Kapern-Sauce oder mit buntem Gemüse-Mix. Doch ...

Nudeln mag doch irgendwie jeder, oder? Ich zumindest sogar sehr – und freue mich regelmäßig auf Lieblingskombinationen wie Pasta Tomate, Pasta mit Thunfisch-Kapern-Sauce oder mit buntem Gemüse-Mix. Doch Nudeln selber machen? Weit gefehlt! Umso mehr freue ich mich, nun ein Buch zu besitzen, das zeigt, wie man Nudeln ganz unkompliziert mit Nudelholz zu Hause herstellen kann. Und die sind sogar richtig lecker. Trotzdem vertritt Autorin Mirja Hoechst, Mia, nicht die Meinung, dass sie immer selbstgemacht sein müssen – sehr sympathisch.

Das Buch ist in unterschiedliche Kapitel aufgeteilt: Grundrezepte, Pestos, Grundsaucen, süße Nudeln, Ofengerichte, Nudelsalate, Gemüsenudeln. Tolle und appetitmachende Fotos machen Lust auf mehr. Mias Rezepte sind in einfachen, nachvollziehbaren Schritten erklärt und mit Zutaten zusammengesetzt, die man in jedem Supermarkt erhält. Zuerst habe ich die Erdnusspasta ausprobiert und ich muss sagen: yummi! In nur etwa zwanzig Minuten zubereitet war der Geschmack mal etwas ganz anderes als die liebgewonnenen Tomaten-Kompositionen. Da die aber nicht fehlen dürfen, musste natürlich auch das Tomatenpesto ausprobiert werden, das durch die Kichererbsen etwas ganz besonderes ist. Mich als Vegetarier stört nicht, dass es keine Rezepte mit Fisch oder Fleisch gibt – im Gegenteil.

Einziger Haken: 100 Gramm Nudeln pro Person?

Veröffentlicht am 15.03.2017

Literarisches Verwirrspiel

Nach einer wahren Geschichte
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An einem Abend lernt Autorin Delphine L. kennen, von der sie sich sofort angezogen fühlt. L. teilt ihre Vorlieben, sie sind sofort auf einer Wellenlänge und so entsteht eine enge Beziehung der beiden. ...

An einem Abend lernt Autorin Delphine L. kennen, von der sie sich sofort angezogen fühlt. L. teilt ihre Vorlieben, sie sind sofort auf einer Wellenlänge und so entsteht eine enge Beziehung der beiden. Bei Delphines Schreibblockade unterstützt L. sie zunehmend und übernimmt sodann sogar Aufgaben in Delphines Namen.

Dieses Buch über die Demontage einer Frau ist vor allem eines: intelligent. Und damit hat der Klappentext, der ein raffiniertes literarisches Spiel voraussagt, nicht zu viel versprochen. Als Leser bewegt man sich von der ersten bis zur letzten Seite zwischen Fiktion und Wirklichkeit – und bis zuletzt stellt man sich die Fragen: Hat Delphine das Buch tatsächlich selbst geschrieben? Oder vielmehr L.? Passend dazu trickst auch das Cover – mit dem Bild der Frau, das auf dem Schutzumschlag mehrfach erscheint, auf dem Buch selbst dann wiederum nur ein leerer Rahmen ohne Bild zu sehen ist.

Für mich das Besondere am Buch ist eine Story, die sich liest wie ein Krimi, nebenbei, ja gar unbemerkt aber einen seltenen Tiefgang entwickelt, den ich mir von manch anderem Buch wünschen würde. Und dazu braucht es gar nicht viel: Eine gute Idee und die Macht der Sprache. Uneingeschränkte Empfehlung für dieses literarische Verwirrspiel!