Profilbild von Livres

Livres

Lesejury Profi
offline

Livres ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Livres über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2017

Camilla Läckberg's 9. Fall mit Patrik und Erica

Die Schneelöwin (Ein Falck-Hedström-Krimi 9)
0

Als ein junges Mädchen schwer misshandelt auf eine Landstraße bei Fjällbacka torkelt wird sie von einem Auto überfahren. Sie überlebt den Unfall leider nicht, doch ihr Körper zeigt nicht nur Verletzungen ...

Als ein junges Mädchen schwer misshandelt auf eine Landstraße bei Fjällbacka torkelt wird sie von einem Auto überfahren. Sie überlebt den Unfall leider nicht, doch ihr Körper zeigt nicht nur Verletzungen des Unfalls auf. Ganz deutlich ist zu erkennen, dass dieses Mädchen wochenlang furchtbare Dinge hatte erleiden müssen. Kommissar Patrik Hedström übernimmt den Fall und er und sein Team finden heraus, dass das Mädchen seit geraumer Zeit vermisst wird. Aber sie ist leider nicht die Einzige…
Hedströms Frau recherchiert für ein neues Buch gerade einen alten Kriminalfall. Regelmäßig besucht sie Laila im Gefängnis, die vor vielen Jahren ihren Mann getötet hatte, der die eigene Tochter im Keller angekettet hatte….
Patrik und Erica tauschen sich zuhause über ihre Ermittlungsergebnisse aus und finden dabei unverhofft Zusammenhänge…

„Die Schneelöwin“ ist bereits der 9. Fall mit Schriftstellerin Erica Falck und Polizist Patrik Hedström. Camilla Läckberg schafft es dabei wieder, trotz der Grausamkeiten des Falles, immer wieder normales Familienleben der Ermittler, sprich von Patrik und Erica einzubinden, was der Geschichte zusätzliche Abwechslung gibt.
Thematisch dreht sich die Story um Gewalt in Familien und vor allem auch an Kindern, so dass die Beschreibungen zum Teil deutlich unter die Haut gehen. Ebenso wird die Frage aufgegriffen, wie ein Mensch zum Täter wird, ob durch Veranlagung, Erziehung, selbst erlebte Dinge etc.
Was bei diesem Hörbuch hervorzuheben ist, ist die Tatsache, dass hier abwechselnd vier Sprecherinnen agieren: Nina Petri, Gesa Geue, Vanida Karun und Hannah Walther. Dies soll die immer wieder auftretenden Zeit- und Themenwechsel verdeutlichen und unterstreichen. Der häufige Stimmen-Wechsel war für mich persönlich manchmal jedoch eher störend und ablenkend. Auch die vielen Themensprünge hatten zur Folge, dass ich manchmal nicht mehr wusste, wie z.B. ein bestimmter Erzählstrang geendet hatte, was ärgerlich ist. Besonders deutlich und daher negativ fiel mir dies auf, da ich das Buch auf einer langen Autofahrt fast komplett „am Stück“ gehört habe und somit die Geschichte eigentlich sehr gut hätte kennen müssen.
Der Spannungsbogen ist zwar generell durchgängig vorhanden, tritt durch die häufigen Themenwechsel jedoch regelmäßig in den Hintergrund bzw. wird aus dem Fokus verloren, was ich sehr schade fand.

Daher kann ich hierfür nur 3 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 10.01.2017

Tolles Jugendbuch!

Numbers - Den Tod im Blick
0

Jem ist ein 15jähriges Mädchen, das im Leben schon einiges durchmachen musste: Ihr Mutter war drogenabhängig und ist vor einigen Jahren an ihrer Sucht gestorben. Seither lebt sie in Pflegefamilien. Doch ...

Jem ist ein 15jähriges Mädchen, das im Leben schon einiges durchmachen musste: Ihr Mutter war drogenabhängig und ist vor einigen Jahren an ihrer Sucht gestorben. Seither lebt sie in Pflegefamilien. Doch ihre Vergangenheit ist nicht das einzig außergewöhnlichen an Jem: Sie hat die angsteinflößende Fähigkeit, in den Augen der anderen Menschen ein Datum zu sehen. Dieses Datum ist der Todestag der jeweiligen Person. Jem hat noch nie jemandem davon erzählt und lebt generell sehr zurückgezogen und ohne Freunde. Bis sie auf Spinne trifft, einen Jungen aus ihrer Klasse. Er schafft es, ihren Panzer zu durchdringen und ein wenig an sie ranzukommen. Doch als die beiden einen Ausflug in das nahe gelegene London zum London Eye machen, erkennt Jem plötzlich, dass alle Menschen um sie herum das gleiche Datum haben: das heutige Datum! Hals über Kopf kann Jem mit dem ahnungslosen Spinne vor der Katastrophe entkommen. Doch nun sind die beiden auf der Flucht, denn die Polizei sucht sie…

„Numbers – Den Tod im Blick“ ist ein sehr gelungenes und packendes Jugendbuch, das ich als Hörbuch genossen habe.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Jem erzählt. Sie ist keine „klassische Heldin“, sondern hat ihre Eigenarten und ihren eigenen Willen. Der gleichaltrige Spinne lässt sich jedoch von ihrer ruppigen Art nicht abschrecken und schafft es, hinter ihre Fassade zu blicken.
Die Sprecherin Laura Maire hat eine sehr angenehme Stimme, mit der sie einfühlsam und emotionsgeladen die verschiedensten Situationen sehr gelungen vertont. Ihre Stimmlage ist dabei sehr variabel und abwechslungsreich, wodurch die verschiedenen Charaktere „sichtbarer“ werden.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Aspekte wie der Wert von Freundschaft, Vertrauen und Liebe, wobei diese Punkte nicht klischeehaft abgearbeitet, sondern unterhaltsam herausgearbeitet werden.
Eine klare Hörempfehlung für Jegendliche und Erwachsene!

Veröffentlicht am 23.12.2016

Thriller mit Tiefgang und sehr ernstem Hintergrund

Rouge
0

Malin steht mitten im Leben: Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, lebt mit ihrer Familie in Paris und ist sehr erfolgreiche Autorin.
Doch Malins Leben war nicht immer so: Vor 9 Jahren konnte sie sich ...

Malin steht mitten im Leben: Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, lebt mit ihrer Familie in Paris und ist sehr erfolgreiche Autorin.
Doch Malins Leben war nicht immer so: Vor 9 Jahren konnte sie sich aus einer Ehe voller Gewalt, Unterdrückung und Erniedrigung mit dem Schrifsteller Adrian Bartosz befreien. Seither blüht sie in ihrem neuen Leben auf, konnte die Angst vor Adrian jedoch nie gänzlich abschütteln. Vor allem, da es immer wieder zu mysteriösen Zwischenfällen kam... Um sich endgültig von den Geistern der Vergangenheit zu befreien, entschliesst sich Malin, auf einer riesigen Pariser Modenschau aus ihrem gerade erschienenen Roman „Ehe“ vorzulesen, der autobiographische Züge hat. Ihr Ex-Mann Adrian sitzt im Publikum und dies löst unvorstellbare Ereignisse aus…

Astrid Korten hat mit „Zeilengötter – Bis dass der Tod uns scheidet“ einen überzeugenden, packenden Thriller geschaffen, der den Leser so schnell nicht wieder loslässt. Das Buch befasst sich mit verschiedenen brisanten und oft verschwiegenen Themen, wie z.B. Mobbing und Gewalt in der Ehe, und zeigt auf, was Neid und Eifersucht aus einem Menschen machen können. Die Geschichte ist sehr fundiert recherchiert und aufgebaut. Die Denkstrukturen von Tätern aber auch von Opfern werden interessant beleuchtet und herausgearbeitet.
Was den Leser neben der packenden Thematik noch mehr schockiert ist, dass der Roman von wahren Begebenheiten inspiriert wurde.
Der Erzählstil ist hierbei ein wichtiges Stilmittel. Die Autorin nutzt bewusst und geschickt den Wechsel zwischen der Ich-Form im Präsens für die Sichtweise von Malin und der dritten Person im Präteritum für die Charakterisierung von Adrian. Dadurch werden die Unterschiede zwischen den beiden Persönlichkeiten noch klarer herausgearbeitet und noch ersichtlicher. Der Leser sieht sich einerseits mit einer angsteinflößenden Nähe (Malin) und andererseits mit einer absolut kühlen und distanzierten Klarheit (Adrian) konfrontiert.
Astrid Korten beweisst dabei einmal mehr ihre besondere Fähigkeit, sich gekonnt in die psychologischen Abgründe von Tätern und auch Opfern hineinzuversetzen und diese überzeugend aufs Papier zu bringen.
Desweiteren nutzt sie immer wieder Rückblenden, die dem Leser die Hintergründe näher bringen und ihm so eine bessere Einsicht in die Geschichte liefern.
Selten hat mich ein Thriller so gefesselt und zum Nachdenken angeregt wie „Zeilengötter“. Dieses Buch bleibt auch nach dem Lesen noch sehr präsent, da einen die unsagbaren Grausamkeiten nicht mehr loslassen, die Menschen anderen Menschen angeblich aus Liebe antun.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.11.2016

Was ist damals geschehen?

Die stille Kammer
0

Susan Webster ist gerade dabei zu versuchen, ihr Leben wieder zu ordnen: Sie saß 3 Jahre in der forensischen Psychiatrie, da sie schuldig gesprochen wurde, ihren damals 3 Monate alten Sohn Dylan aufgrund ...

Susan Webster ist gerade dabei zu versuchen, ihr Leben wieder zu ordnen: Sie saß 3 Jahre in der forensischen Psychiatrie, da sie schuldig gesprochen wurde, ihren damals 3 Monate alten Sohn Dylan aufgrund von postnataler Depression getötet zu haben. Susan hat bis heute keine Erinnerung an die Tat, die Beweise sprachen jedoch eindeutig gegen sie. Ihr Ehemann Mark hat sie verlassen und sich von ihr scheiden lassen. Ihre einzige Verbündete ist ihre beste Freundin Cassie, die sie in der Haft kennengelernt hat. Nun lebt sie unter falschem Namen in einer englischen Kleinstadt und versucht gerade, sich dort unentdeckt einzuleben. Doch plötzlich findet Susan Hinweise die darauf hindeuten, dass ihr kleiner Sohn vielleicht doch noch am Leben sein könnte. Nach dem ersten Schock macht sich Susan zusammen mit Cassie und dem Journalisten Nick auf die Suche nach der Wahrheit.
Dieses Hörbuch konnte mich mit einer angenehmen Synchronstimme und einer spannenden Story überzeugen.
Die Geschichte wird meist aus der Perspektive von Susan erzählt. Jedoch fließen immer wieder kurze Passagen ein, die sich um Ereignisse einer Jungen-Clique von vor 20 Jahren drehen. Wie diese kurzen Einschübe mit der Hauptgeschichte zusammenpassen wird erst nach und nach enthüllt, was die Spannung weiter steigert. Das Erzähltempo und der Spannungsbogen ziehen sich konstant von Anfang bis Ende und man kann die ganze Zeit miträtseln und mitgrübeln, wie die Dinge zusammenhängen könnten. Durch interessante Drehungen und Wendungen kommt zusätzlich Leben in die Geschichte und nichts ist, wie es scheint.
Ein überzeugendes Debüt von Jenny Blackhurst, das Lust auf weitere Bücher der Autorin macht!

Veröffentlicht am 21.11.2016

Marcus und Francis in Topform!

Ich bin der Zorn
0

In Arizona wurde vor Kurzem das „Gefängnis der Zukunft“ eröffnet: In Foxbury sollen die Insassen mit Hilfe von modernster Technik überwacht und kontrolliert werden. Dadurch sollen Übergriffe innerhalb ...

In Arizona wurde vor Kurzem das „Gefängnis der Zukunft“ eröffnet: In Foxbury sollen die Insassen mit Hilfe von modernster Technik überwacht und kontrolliert werden. Dadurch sollen Übergriffe innerhalb des Gefängnisses überhaupt nicht mehr möglich sein und die Anzahl der benötigten Sicherheitskräfte deutlich sinken. Doch ausgerechnet hier ereignet sich ein tödlicher Amoklauf, bei dem einer der Wärter der Täter ist. Marcus und sein Shepherd-Team werden mit dem Fall beauftragt. Was steckt hinter diesem Gewaltakt? Wer hat ein Interesse daran, das neue Gefängniskonzept zu sabotieren? Obwohl, Neider gibt es in der Branche genug… Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Und was für ein Spiel spielt „Judas“, der das Team regelrecht an der Nase herumführt? Zur Unterstützung der Ermittlungen schleust das Team Francis Ackerman Jr. ein. Dieser ist nicht nur Marcus‘ Bruder, sondern auch ein berüchtigter Serienmörder, der nun jedoch in Haft ist und das Shepherd-Team unterstützt.

„Ich bin der Zorn“ ist der 4. Teil der Thriller-Reihe um Francis Ackermann Jr. , Marcus Williams und das Team der „Shepherd Organisation“.
Die Charaktere werden auch in diesem Band weiterentwickelt, so dass man diese immer besser kennenlernt. Vor allem natürlich Francis und Marcus aber auch z.B. Maggie, Marcus’s Freundin und Kollegin.
Besonders interessant sind die Passagen mit Francis Ackerman Jr. Darin wird deutlich, dass Francis einerseits nicht aus seiner Haut kann, denn seinen gewaltsamen Prägungen aus frühester Jugend kann er nicht entfliehen. Andererseits entwickelt er langsam aber sicher eine Art Ehrgefühl: er verspricht z.B. seinem Bruder, dass er während des Undercover-Einsatzes niemanden töten wird. Und dieses Versprechen will er auch halten. Was jedoch nicht heisst, dass Gegner ungeschoren davonkommen! Die Überlegungen Ackermanns sind dabei immer wieder interessant und unterhaltsam, manchmal sogar zum Schmunzeln. So erscheint der Serienkiller dem Leser ein wenig menschlicher und sogar ein wenig sympathisch.
Ethan Cross schafft es dabei, den Spannungsbogen die ganze Zeit über hoch zu halten und zum Ende hin kontinuierlich zu steigern. Vor allem unerwartete Drehungen und Wendungen bringen weitere Abwechslung und Spannung in die Geschichte. Dadurch kann der Leser wunderbar miträtseln, was hinter allem stecken könnte.
Die kursiv gedruckten Tagebucheinträge von „Judas“ werfen dabei zusätzlich zum Einen viele Fragen auf, sind aber zum anderen auch spannend und mysteriös.
Fazit: Der 4. Band der Reihe konnte mich sehr gut unterhalten und ich freue mich bereits jetzt schon auf die Fortsetzung!!!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie