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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2024

Herrlich

Requiem für Miss Artemisia Jones
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Requiem, das: Totenmesse.



Artemisia Jones, ihres Zeichens jungfräuliche Bibliothekarin, wird in das noble Anwesen von Lord Bullington gerufen, um dessen umfangreiche Sammlung zu katalogisieren. Jedoch, ...

Requiem, das: Totenmesse.



Artemisia Jones, ihres Zeichens jungfräuliche Bibliothekarin, wird in das noble Anwesen von Lord Bullington gerufen, um dessen umfangreiche Sammlung zu katalogisieren. Jedoch, ach, brauchen der Herr des Hauses und seine Kumpanen eine neue Jungfrau, die sie dem Herrn der Hölle opfern wollen. Der Witz dabei? Die Geschichte wird teils aus Sicht des Teufels erzählt, der mit dieser ganzen Opferei gar nichts anfangen kann...





Genau wie Miss Jones wurde auch ich von dem Versprechen einer großen Bibliothek zu diesem Buch gelockt und wurde nicht enttäuscht: schwarzer Humor, Bücher und nackte Damenwesen - was braucht man mehr? Ich sollte wohl mal wieder erwähnen, dass ich gerne Tarantino-Filme sehe und mir daher Gewalt, Sex & Gore nicht viel ausmachen - für alle anderen gilt: FSK 18! Für Feminis*innen gilt: Grandioses Finale. You go, gurrl!



Leider waren noch sehr viele Fehler enthalten, doch faszinierenderweise haben sie mich diesmal nicht so sehr gestört wie sonst - vermutlich, weil die Story irre genug war, um mich nicht davon ablenken zu lassen.



Absolut schräg und genau das richtige für düstere Halloween-Nächte (eigentlich wollte ich es erst im Oktober lesen, aber heutzutage ist Zeit ja eher relativ und ich hätte durchaus Lust auf Weihnachten...).





"Als sie neben ihm die schmale Leiter erklomm, war es ihr gleich, dass es ihm dadurch ermöglicht wurde, einen Blick auf ihre Fesseln zu werfen, so unerhört dieser Gedanke auch war - ihre Faszination für das seltene Buch, das sie nun in den Händen halten konnte, war stärker als der Anstand."

Veröffentlicht am 15.01.2024

3

Schottenkomplott
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Diesmal befinden sich Hynch (und ja, auch Lizzie!) auf Colonsay. Dort hat sich Hynch niedergelassen und mit der örtlichen Theatergruppe angefreundet - und begibt sich nun per Kontaktanzeige auf Partnerinnensuche. ...

Diesmal befinden sich Hynch (und ja, auch Lizzie!) auf Colonsay. Dort hat sich Hynch niedergelassen und mit der örtlichen Theatergruppe angefreundet - und begibt sich nun per Kontaktanzeige auf Partnerinnensuche. Drei Kandidatinnen sollen auf die einsame Insel eingeladen werden, doch dann erhält Hynch den Hinweis, dass eine Attentäterin auf ihn angesetzt wurde...





Die amourösen Abenteuer von Hynch und seiner Theatertruppe sind sehr süß und es ist schön, dass er endlich Freunde findet und sich jemandem anvertrauen kann. Die Abenteuer von Lizzie sind diesmal nicht so witzig - sie wird als Therapietier eingesetzt und gerät dort in Streit mit einer gemeinen Krähe. Dieser dritte Band liegt für mich irgendwo zwischen dem ersten (den ich ja nicht so mochte) und dem zweiten (der höchst amüsant war). Nachdem mir aufgefallen war, wer während des Einbruchs gefehlt hat, war in Sachen Attentäterin etwas die Luft raus - aber es bleiben ja noch genug andere Handlungsstränge, die bei Laune halten.



Ein wenig irritiert haben mich diesmal einige denglische Ausdrücke, obwohl das Buch doch von einem deutschen Autor geschrieben und nicht übersetzt wurde. Dafür gibt sich Tyrie diesmal viel Mühe, uns die vielen Wörter für schottischen Regen beizubringen.



Ich werde Hynch und Lizzie jedenfalls treu bleiben und freue mich auf ihre weiteren Abenteuer auf einer weiteren Hebriden-Insel.



"Es war ein schottischer Frühlingstag wie aus dem Bilderbuch - einem Bilderbuch für Pluviophile."

Veröffentlicht am 15.01.2024

Großartig

Schottensterben
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Auf der kleinen schottischen Insel Gigha geht allerhand vor sich: Eines Morgens taucht die Leiche eines bekannten schottischen Schauspielers am Strand auf. Mehrere Parteien beobachten dann unbemerkt, wie ...

Auf der kleinen schottischen Insel Gigha geht allerhand vor sich: Eines Morgens taucht die Leiche eines bekannten schottischen Schauspielers am Strand auf. Mehrere Parteien beobachten dann unbemerkt, wie es der Leiche weiter ergeht, doch niemand greift ein oder ruft die Polizei. Ein wirklich seltsames Inselvölkchen... Ich kann euch leider nicht wirklich mehr verraten, weil es sehr viele sehr schräge Verwicklungen gibt und ich nicht spoilern will.



Wie ihr an der Nummerierung merkt, ist dies der zweite Hebriden-Krimi, der diese Woche erschien - doch das hielt mich von nichts ab und ich sollte Recht behalten: Die Charaktere sind vollständig ausgearbeitet und die Handlung in sich geschlossen.

Normalerweise bewerte ich, wie viele Blätter ich vergebe, danach, ob ich es nochmal lesen würde, wie witzig es war, ob es noch viele nervige Fehler gab - hier gibt es zusätzlich ein Blatt für schottisch-trockenen Humor und dafür, dass es Kapitel aus Sicht der Highland Coo auf dem Cover gibt. Absolut irre und zum Schreien komisch! Als Schottlandfan habe ich mich hier direkt "heimisch" gefühlt und habe mich köstlich amüsiert.

Die ganzen Verwicklungen und Historien der schrägen Charaktere sind spannend nachzuverfolgen und am Ende war es mir fast schon egal, wie die Leiche an den Strand gekommen ist - ich wollte einfach nur diesen zauberhaften Insulanern bei ihren Eskapaden zulesen. Von denen kommt jeder mal zu Wort, denn es gibt hier nicht den einen Ermittler. Faszinierend fand ich auch die zahlreichen Tolkien-Anspielungen - für Nerds ein weiteres schönes Schmankerl.

Jetzt muss ich wohl Band 1 nachholen - und dem Autor schreiben, dass er sich mit Band 3 beeilen soll...



"Wenn Schotten sterben, steigt meistens eine Party."

Veröffentlicht am 15.01.2024

Keine Lizzie

Todesströmung
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"Hynch drückte nicht ab."



Was für ein irrer erster Satz! Und irre geht es auch weiter, denn dieses Nicht-Abdrücken hat für Auftragsmörder Hynch und seine Kumpanen schwerwiegende Folgen: Der Auftrag ...

"Hynch drückte nicht ab."



Was für ein irrer erster Satz! Und irre geht es auch weiter, denn dieses Nicht-Abdrücken hat für Auftragsmörder Hynch und seine Kumpanen schwerwiegende Folgen: Der Auftrag geht schief und so fliehen sie vor der Selbstjustiz auf die Hebriden-Insel Jura. Dort gibt es weitere Verwicklungen, unter anderem einen Immobilien-Hai der die ruhige Insel in ein Golfparadies verwandeln will. Ob Hynch da helfen kann...?



Zum Glück habe ich den zweiten Band zuerst gelesen, denn bei dem hier hätte ich am liebsten nach 100 Seiten aufgegeben. Wo der zweite ein Cozy Krimi war, mit schrägen Charakteren und Kapiteln aus der Sicht eines Hochlandrinds, war dieser hier die Geschichte eines Mannes auf der Flucht, mit viel Blut, Schießereien und inneren Monologen mit Planungsüberlegungen. Insgesamt irgendwie nicht so spannend, auch wenn das fulminante Ende dann ordentlich abgeht.



Da Band 3 aber wieder "Krimi" auf dem Cover hat, hoffe ich mal das beste und bin gespannt, welche Insel und welche schrägen Typen wir dann kennenlernen wollen. Der Band erscheint im Juli!

Veröffentlicht am 15.01.2024

Schwierig

Winterblütenmagie. Der zauberhafte Adventskalender mit 24 Fabelwesen
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Meinen diesjährigen Adventskalender kann ich leider nicht aufschlitzen, aber dafür spielt er in Edinburgh und jedes Kapitel behandelt ein anderes Fabelwesen. Klingt doch nach nem super Deal!



Für diese ...

Meinen diesjährigen Adventskalender kann ich leider nicht aufschlitzen, aber dafür spielt er in Edinburgh und jedes Kapitel behandelt ein anderes Fabelwesen. Klingt doch nach nem super Deal!



Für diese Anthologie haben sich fünf Autorinnen zusammengetan:

Andreas Dutter - 2 Geschichten

Nicole Knoblauch - 4 Geschichten

Ira Potter - 4 Geschichten

Justine Pust - 3 Geschichten

Paulina Schaeffer - 13 Geschichten

Außerdem steuerte Maxi Weismantel passende Illustrationen bei. Obwohl es fünf Autor
innen waren, ist es keine Anthologie, sondern eine zusammenhängende Geschichte.



Zusätzlich gibt es zu jeder Geschichte einen QR-Code zu einem digitalen Lexikon.



Prolog - Paulina Schaeffer

Tilly studiert in Edinburgh (glühender Neid!). Ihr bester Freund Cedric versucht vergeblich, sie davon zu überzeugen, dass Fabelwesen real sind. In einem Antiquitätenladen finden sie eine Geheimtür und eine Kiste mit Postkarten sowie einem Adventskalender. Cedric schenkt Tilly den Kalender und das Chaos geht los...



1. Irrlicht - Paulina Schaeffer

Tilly versucht, ein Essay zu schreiben, doch ihre Gedanken schweifen umher. So öffnet sie den Adventskalender und landet mitten in einem Moor, wo sie einem Irrlicht begegnet. Ob das gut ausgeht?



2. Riese - Paulina Schaeffer

Hinter dem zweiten Türchen geht es trockener zu - Tilly gelangt in eine wunderschöne Landschaft, die sich rasant verändert, denn ein Berg entpuppt sich als Riese. Zu Hilf!



3. Formwandler - Paulina Schaeffer

Tilly hat Cedric vom Kalender erzählt und um ihn zu überzeugen, öffnen sie das dritte Türchen gemeinsam - und landen vor einer Hütte, wo sie von einem Falken angegriffen werden! Der Falke ist ein Formwandler und erzählt ihnen endlich ein paar Details über den magischen Kalender und seine Welt: Tilly und Cedric sollen seine Welt vor einem anderen Menschen retten, der vor vielen Jahren in den Kalender kam und sie zu zerstören droht. Die Kräfte der magischen Wesen schwinden immer weiter, weil niemand mehr so alte Kalender benutzt, niemand mehr in ihre Welt kommt und somit niemand mehr an sie glaubt.



4. Elfen - Paulina Schaeffer

Tilly sträubt sich gegen ihre Mission, als sie und Cedric in den Pentlands zwei Elfen begegnen, die ihnen berichtet, dass der Formwandler entführt wurde.



5. Phönix - Andreas Dutter

Tilly und Cedric finden am heutigen Tag ein Ei, daneben ein fast lebloser Babyphönix. Tilly muss ihn retten, doch wie stellt man das bei einem Wunderwesen an?



6. Vampir - Nicole Knoblauch

Heute endlich mal indoor, geschützt vor den eisigen Temperaturen, treffen sie auf einen Vampirgrafen - alles sehr stilvoll, bis auch seine Kräfte schwinden...



7. Baumgeist - Ira Potter

Ein aufgebrachter Baumgeist erzählt Tilly und Cedric heute von weiteren Entführungen und sterbenden Bäumen.



8. Hexe - Paulina Schaeffer

In einer dunklen Seitengasse der Royal Mile begegnen Tilly und Cedric der Hexe Brea, die ihnen Hot Toddies bereitet und vor den Eulen des Nachtwandlers, den Ulchabhán, warnt.



9. Drache - Nicole Knoblauch

Am heutigen Tag entdecken die beiden einen Drachen. Mit dem reden sie allerdings nicht, sondern laufen vor ihm weg, als er anfängt, Feuer zu speien. Ebenso verwirrend sind allerdings Tillys Gefühle für Cedric.



10. Werwolf - Justine Pust

Hinter dem nächsten Türchen befürchtet Tilly genauso ein Debakel wie mit dem Drachen, doch der Werwolf ist mit seinem Schwanz in eine Bärenfalle geraten und gebärdet sich eher wie ein drolliger Hund. Er gibt ihnen erste Hinweise, wo der Unterschlupf der Bösewichte zu finden ist.



11. Fee - Andreas Dutter

Heute treffen wir eine Fee, die durch eine mysteriöse Kuppel gefangen gehalten wird...



12. Zentaur - Paulina Schaeffer

An den Fairy Pools treffen wir heute zwei Zentauren, die Cedric verraten, was er mit dem Nachtwandler gemeinsam hat.



13. Berggeist - Paulina Schaeffer

Ein unfreundlicher Berggeist versucht heute, die beiden Freunde vom Ben Nevis zu werfen.



14. Einhorn - Ira Potter

Im Edinburgh Castle spielt ein Einhorn im Ausstellungsraum mit den Kronjuwelen. Von seiner guten Laune lässt es sich trotz Nachtwandler nicht abhalten...



15. Nymphe - Nicole Knoblauch

Heute passiert Cedric das, was Tilly mit dem Graf passiert ist - er verfällt ein paar Nymphen. Doch als Tilly zurückkehrt, fehlt von Cedric jede Spur! Es wird spannend...



16. Jul-Katze - Justine Pust

In der Kanalisation trifft Tilly die Julkatze. Da sie ordentlich gekleidet ist, wird sie nicht gefressen, doch im Unterschlupf der Katze rettet sie einen Trolljungen - indem sie ihn mit in unsere Welt zieht!



17. Troll - Ira Potter

Tilly macht sich mit dem Trollkind auf den Rückweg ins Wunderland. Auf der Brig O'Doon treffen sie allerdings einen Brückentroll, der unwillig ist, sie durchzulassen... Witzig!



18. Gnom - Paulina Schaeffer

Tilly musste nun auch eine Nacht in der Anderswelt verbringen. Immerhin ist der heutige Gnom kooperativ und bringt sie zurück zu Cedric...



19. Monster of Loch Ness - Nicole Knoblauch

Cedric hat herausgefunden, wo der Nachtwandler lebt. Um ans andere Ende des Loch Ness zu kommen, bietet Nessi (ein chinesischer Drache??) ihre Dienste an. Während des Ritts haben Cedric & Tilly eine Therapiestunde und kommen sich näher.



20. Dämon - Justine Pust

Durch das heutige Portal landen unsere Freunde mitten in einer Party - von berlinernden Dämonen, die das Ende ihrer Welt feiern, anstatt zu kämpfen. Hier macht sich Tilly keine Freunde...



21. Basilisk - Ira Potter

Heute wird's endlich spannend - auf der Suche nach einem Eingang ins Schloss des Nachtwandlers wandern Tilly & Cedric durch die Kanalisation - wo sie auf einen echten Basilisken treffen, der auch prompt Cedric versteinert.

Tilly wird irgendwie immer dümmer ("Wir wissen nicht mal, wie unser Feind aussieht" - es ist ein Mensch, hat euch jedes Wesen bisher erzählt??) und kitschig ("Es waren nicht mein Körper, meine Psyche oder mein Verstand, die stark waren, sondern meine Liebe zu Cedric" - what??).



22. Ulchabhán - Paulina Schaeffer

Im Schloss landen die beiden dann direkt im Verlies, wo sie ihre zahlreichen entführten Freund*innen wiederfinden und erstmal befreien müssen - natürlich ohne dass die magischen Eulen das mitkriegen.



23. Nachtwandler - Paulina Schaeffer

Interessant, der große Feind ist nur das vorletzte Kapitel. Während der finalen Schlacht tagträumt Tilly vor sich hin und vergisst dabei völlig, Cedric zu helfen. Na Danke.



24. Wichtel - Paulina Schaeffer

Eine letzte Mission steht bevor: Die Weihnachtswichtel müssen dringend zum Weihnachtsmann! Doch das ist kein Job für Tilly & Cedric, die beiden gehen heim.



Epilog - Paulina Schaeffer

An Silvester platzieren die beiden den Adventskalender wieder in dem Kramsladen, damit die nächste Person ein magisches Abenteuer erleben kann und der Glaube an die Fabelwesen nicht ausstirbt.





Für eine Anthologie, die in Schottland spielt, hätte ich mir mehr speziell schottische Fabelwesen gewünscht. Die Ausflüge in alle Ecken des Landes, in denen wir auch schon waren, war allerdings cool. Außerdem hat mir die Weihnachtsstimmung gefehlt - es ist jeden Tag dasselbe: Türchen auf, Wind transportiert sie, sie treffen ein Fabelwesen, wieder heim. Bis auf kaltes Wetter ist nicht viel Stimmung. Tilly verweigert sich sehr lange, Cedric macht sich viele Notizen, aber obwohl Tilly irgendwann helfen will, macht sie trotzdem keine Recherche. Dadurch, dass man jeden Tag sozusagen abbricht, kommt auch gar keine richtige Spannung auf - erst an Tag 21 hat es mich gepackt und da hatte ich das Buch dann fertig gelesen, um es hinter mich zu bringen. Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder einen Kalender mit einzelnen Geschichten.