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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2024

Nähert sich sachlich und einfühlsam einem sehr wichtigen Thema

Wenn wir ins Gras beißen - Das Buch vom Tod für große und kleine Menschen
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Das Sterben und der Tod. Irgendwann betrifft es uns alle, irgendwann werden wir damit konfrontiert. Oft kommen Kinder schon im Kindergarten und Grundschule mit diesem Thema zum ersten Mal in Berührung. ...

Das Sterben und der Tod. Irgendwann betrifft es uns alle, irgendwann werden wir damit konfrontiert. Oft kommen Kinder schon im Kindergarten und Grundschule mit diesem Thema zum ersten Mal in Berührung. Häufig nur am Rande, manchmal aber auch durch einen Todesfall in der eigenen Verwandtschaft. Und der Tod ist nicht greifbar, irgendwie mysteriös und kaum zu erklären. Genau dies macht es Eltern aber auch so schwer mit Kindern darüber zu reden. Dazu ist dieses Thema auch durchdrungen von Gefühlen und religiösen Ansichten.

Und doch ist der Tod etwas Natürliches und gehört letztendlich zum Leben dazu.
Dieses Buch widmet sich sehr behutsam, aber auch sachlich diesem Thema, klärt kindgerecht auf, stellt verschiedene Riten vor und spricht auch über den Trauerprozess. Neben den normalen Texten beinhaltet dieses Buch jedoch auch blau eingefärbte Infokästen, die sich an die Erwachsenen richten und Tipps zum Umgang mit Kindern in Bezug auf dieses Thema geben, so dass Ängste bestenfalls gar nicht erst entstehen und Kinder gut durch die Trauer begleitet werden können.


Auch ich als Mutter hatte zuerst bedenken bezüglich dieses Themas, muss aber sagen, dass mich dieses Buch positiv überrascht hat. Der sachliche Umgang und die Erklärung wieso hier nichts umschrieben und nichts beschönigt wird, gefiel mir gut. Führt man sich wohlmeinende Redewendungen, wie „entschlafen“ mal vor Augen, wird rasch klar, dass diese Umschreibungen von Kindern missverstanden werden und Ängste auslösen können. Interessant, selbst für mich, waren auch die verschiedenen gebräuchlichen Riten und Bestattungsformen. All diese werden jedoch ohne religiösen Hintergrund dargelegt und aufs nötigste reduziert. Mehr aber braucht es auch gar nicht, nein, würde sogar sicherlich überfordern. Ich jedenfalls bin mit der Art und Weise und auch des Inhalts mehr als zufrieden und kann dieses Buch jedem nur wärmstens ans Herz legen- am besten schon bevor ein Trauerfall die Familie erschüttert.

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Veröffentlicht am 30.11.2024

Überraschend gut

Wir finden Mörder (We Solve Murders-Serie 1)
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Ausgehend vom Cover hätte ich mir das Hörbuch wohl nie angehört. Auf mich wirkt es etwas altmodisch und einfallslos.
Umso überraschter war ich, wie mich die Handlung doch fesselte. In den Charakteren und ...

Ausgehend vom Cover hätte ich mir das Hörbuch wohl nie angehört. Auf mich wirkt es etwas altmodisch und einfallslos.
Umso überraschter war ich, wie mich die Handlung doch fesselte. In den Charakteren und deren Handlung lässt sich ein sehr angenehmer Humor erkennen. Da ist zum einen ein Schurke, der mithilfe von KI seine Schreiben verfälscht, eine Schriftstellerin, mit Mumm in den Knochen, ein Witwer, der Gefallen am Reisen findet und eine Personenschützerin unter Verdacht. Eine bunte Mischung unterschiedlichster Personen, die der Handlung ihren Stempel aufdrücken und ihr einen unverwechselbaren Charakter verleihen. Wirklich wunderbar!

Ein schöner Krimi, wenig blutig, jedoch humorvoll und recht abwechslungsreich, mit hervorragenden Kopfkino-Eigenschaften und einer Handlung, die in Erinnerung bleiben wird.

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Veröffentlicht am 30.11.2024

Hüftgold und Lebensfreude

Für mein süßes Ich
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Die Autorin von „Für mein süßes Ich“ sammelte für dieses Buch ihre eigenen Lieblingsrezepte und stellt diese, kategorisiert in Kapiteln wie „Traditionelles aus Kalabrien, Albanien und den Alpen“ oder „ ...

Die Autorin von „Für mein süßes Ich“ sammelte für dieses Buch ihre eigenen Lieblingsrezepte und stellt diese, kategorisiert in Kapiteln wie „Traditionelles aus Kalabrien, Albanien und den Alpen“ oder „ aus meiner Kindheit“ vor. Aber auch moderne und saisonale Rezepte sind im Buch enthalten und sogar welche, die ohne Backen auskommen. Bunt, liebevoll und voller Lebensfreude wirkt dieser kulinarische Lebensweg. Und sehr sympathisch. Dies unterstreichen zum Beispiel auch die kleinen Herz-Anmerkungen zu den Rezepten und die schönen Fotografien.

Die Rezeptauswahl gefiel mir hier ausgesprochen gut! Und obwohl mir italienisches Gebäck und Kuchen oft zu süß sind, empfand ich die von mir bisher getesteten Rezepte als überraschend angenehm.

Vorne im Buch befinden sich neben der Vorstellung der Autorin auch Informationen zu verschiedenen Mehlbezeichnungen und Ofeneinstellungen, die Rezepte selbst jedoch sind teilweise in ihrer Formulierung etwas dürftig. So wird bei Zutaten, welche in verschiedenen Ausführungen im Handel zu finden sind, oft nicht klar welche verwendet wird. Auch enthält es Zutaten, wie Pistazienmehl, -creme oder -paste, die in deutschen Supermärkten eher schwer zu finden, aber auch selbst herzustellen sind. Doch dazu findet sich in diesem Buch nichts. Schade.

Dennoch empfinde ich dieses Buch als eine Bereicherung für meine Küche. Einige der Rezepte habe ich schon selbst ausprobiert und besonders die Schokosalami und der albanische Zitronenkuchen haben es uns sehr angetan.
Es brachte mich mich trotz meiner anfänglichen Skepsis zur Süße, dazu mich zu öffnen und Neues auszuprobieren. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Das Schwierigkeitslevel der Rezepte ist unkompliziert, was mir sehr gut gefällt und die Rezepte schön und ne ohne unnötigen Aufwand in den Alltag integrieren lässt um sich diesen zu versüßen.
Vegan sind diese jedoch nicht. Wer die Rezepte diesbezüglich abändern möchte, benötigt selbst das hierfür benötigte Wissen.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Winterwunder

Lina und der Schnee-Engel
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In dieser Geschichte erscheint mitten in der Nacht eine Gestalt, ein Engel, am Bett eines Kindes. Dies kann ängstigen. Daher empfehle ich vorab individuell abzuwägen ob dieses Buch für das eigene Kind ...

In dieser Geschichte erscheint mitten in der Nacht eine Gestalt, ein Engel, am Bett eines Kindes. Dies kann ängstigen. Daher empfehle ich vorab individuell abzuwägen ob dieses Buch für das eigene Kind geeignet ist.

Die Idee dahinter finde ich jedoch sehr schön. Denn dieser Schnee-Engel, begleitet das Kind unsichtbar durchs Leben und beschützt es vor Gefahren. Lina, das Mädchen dieser Geschichte, erinnert sich auch nach den ersten Besuch ihres Engels an ihn und beginnt zu begreifen, dass er immer bei ihr ist. Er beschützt sie bei Krankheit, im Wasser und auch vor Unfällen, ohne dabei selbst sichtbar zu sein.
Doch sie sorgt sich auch um die Menschen, die noch nie selbst Engel in den Schnee gezaubert haben und versucht auch ihnen Schutz zukommen zu lassen.

Die Illustrationen sind wirklich bemerkenswert schön und wurden zusätzlich mit silbernen Details ergänzt. Diese Elemente verleihen dem Buch ein sehr hochwertiges Erscheinungsbild, werden aber auch gezielt dafür eingesetzt die Präsenz des Engels abzubilden- raffiniert, wie ich finde, und äußerst gelungen! Auf einen religiösen Bezug wurde in der Geschichte stattdessen verzichtet und die Existenz des Engels der „Wissenschaft“ zugesprochen und mit dem Verschwinden des Schnees erklärt- ein Bild, das für Kinder sehr gut greifbar sein wird und dennoch Spielraum lässt um eigene Interpretationen mit einzubauen.
Mich jedenfalls haben sowohl Handlung als auch die Aufmachung des Buches sehr angesprochen und ich empfinde es als warmherzig, aufbauend und sehr, sehr schön!

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Sensibilisiert für eine real existierende Bedrohung

Was wir nicht kommen sahen
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‚Was wir nicht kommen sahen‘ beschreibt die letzten Wochen von Adas Leben und der daraufhin einsetzenden Trauer und Recherchearbeit der Eltern, vornehmlich die der Mutter. Ada ist Gaming-Influencerin und ...

‚Was wir nicht kommen sahen‘ beschreibt die letzten Wochen von Adas Leben und der daraufhin einsetzenden Trauer und Recherchearbeit der Eltern, vornehmlich die der Mutter. Ada ist Gaming-Influencerin und wird Opfer von Cybermobbing und Frauenfeindlichkeit. Und wie konkret diese Bedrohung werden kann, zeigt dieser Roman sehr deutlich und sensibilisiert dadurch den Leser für diese sehr reale Problematik, die auch mir in dieser Dimension zuvor nicht bewusst war.
Ich selbst identifizierte mich stark mit Jenny, der Mutter, konnte mich jedoch auch gut in Ada hineinversetzen, obwohl mich der Grund des Suizids letztendlich doch etwas überraschte. Dass aber die Autorin sich ausführlich mit diesem Thema auseinandergesetzt hatte, ist unverkennbar. Ihre Schilderungen der Vorgänge wirken erschreckend real und auch Jennys Recherche und die Nutzung verschiedener aufeinander aufbauenden Perspektiven gefielen mir außerordentlich gut und gingen mir sehr nahe. Doch beleuchtet dieser Roman auch die Täterseite und zeigt dabei die verschiedensten (politischen) Ansichten und vermeidliche Beweggründe auf.

Diesen Roman zu lesen war für mich aufwühlend, aber auch sehr berührend und lehrreich. Er richtet sich sowohl an Eltern von Jugendlichen als auch an diese selbst und ist, wie ich finde, äußerst lesenswert.

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