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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2024

Außergewöhnliches Buch

Böse Mädchen sterben nicht
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Christina Henry ist insbesondere für ihre düsteren Neuinterpretationen von Klassikern wie „Alice im Wunderland“, „Peter Pan“ oder „Die kleine Meerjungfrau“ bekannt und ich war total neugierig auf ihr neues ...

Christina Henry ist insbesondere für ihre düsteren Neuinterpretationen von Klassikern wie „Alice im Wunderland“, „Peter Pan“ oder „Die kleine Meerjungfrau“ bekannt und ich war total neugierig auf ihr neues Buch: Betitelt als Horrorthriller, der mit hübschem Gewand (Cover, Farbschnitt) und interessantem Klappentext magische Anziehungskraft auf mich hatte.

Das Buch „Böse Mädchen sterben nicht“ ist definitiv besonders. Henry erzählt die Geschichten der drei Frauen Celia, Allie und Maggie. Alle stecken in bestimmten Szenarien fest, die an die Geschichten „Die Frauen von Stepford“, „Freitag der 13te“ und „Die Tribute von Panem“ angelehnt sind:

Celia wacht auf und befindet sich in einem fremden Haus mit ihr unbekannten Familienmitgliedern in einer fremden Stadt.

Allie landet in einem Horrorszenario in einer einsamen Hütte im Wald, obwohl sie eigentlich einen Wochenendtrip zum Strand machen wollte.

Maggie befindet sich in einem „Battle Royale“-Spiel und muss überleben, um ihre Tochter zu retten.

Alle Geschichten laufen am Ende zusammen und gipfeln in einer spannenden Auflösung. Leider war diese zu vorhersehbar für mich — ich hätte mir noch einen Clou zum Ende gewünscht. Der Spannung und den vielen Gänsehautmomenten tat das aber keinen Abbruch.

Der Schreibstil von Christina Henry war gewohnt gut und auch die Idee für das Buch fand ich sehr gelungen. Ich will nicht mehr verraten und vergebe 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle Neugierigen da draußen, die mal Lust auf ein etwas anderes Buch haben.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Es ist anders als du denkst!

Gestehe
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Das Buch ist bereits der dritte Thriller, den Henry Faber auf den Markt gebracht hat. Ich muss allerdings gestehen, dass das erste Buch ist, das ich von ihm lese.

Von Beginn an hat mich die Geschichte ...

Das Buch ist bereits der dritte Thriller, den Henry Faber auf den Markt gebracht hat. Ich muss allerdings gestehen, dass das erste Buch ist, das ich von ihm lese.

Von Beginn an hat mich die Geschichte rund um den Starermittler Johann „Jacket“ Winkler gepackt. Schon der Prolog hat absolute Gänsehaut bei mir ausgelöst.

Aus mehreren Ich-Perspektiven entwickelt sich für den Lesenden langsam ein Überblick über das Geschehen, wobei sich schnell herauskristallisiert, dass dann doch alles anders ist als im ersten Moment gedacht.

Gerade das Ermittlerduo aus Jacket und dem Underdog-Polizisten Mohammad „Mo“ Moghaddam hat eine interessante Dynamik in die Geschichte gebracht und das, obwohl mir einige Charaktere bis zum Schluss unsympathisch waren.

Das Buch ist, neben aller Spannung, durchaus gesellschaftskritisch und den Bogen hat Faber geschickt geschrieben, ohne ihn überspannt zu haben. Überhaupt gefiel mir der Sprachstil sehr, da er leicht zu lesen, aber nie langweilig war.

Nach einigen spannenden Wendungen nimmt das Buch ab der zweiten Hälfte nochmal rasante Fahrt auf und endet in einem großen Knall, der meiner Meinung nach Blockbuster-Qualitäten hatte.

Schön fand ich, dass dann nochmal eine „Schüppe“ obendrauf gepackt wurde und zum Schluss ein Happy End unter dem Thriller stehen könnte, fast wie im Märchen.

Ich habe das Buch gerne gelesen und vergebe 5/5 Sternen. Jetzt werde ich mir erst mal die anderen Werke aus der Feder von Henry Faber näher angucken.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Nicht alltäglicher Inhalt

Die Spiele
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„Fick die Schwiegermutter!“ Offen gesagt fällt es mir wahnsinnig schwer, dieses Buch zu bewerten. Der Klappentext sprach mich an, die Mischung aus Politik, (deutsch-deutscher) Geschichte und Kriminalfall ...

„Fick die Schwiegermutter!“ Offen gesagt fällt es mir wahnsinnig schwer, dieses Buch zu bewerten. Der Klappentext sprach mich an, die Mischung aus Politik, (deutsch-deutscher) Geschichte und Kriminalfall las sich vielversprechend. Der Einstieg erforderte Disziplin und Aufmerksamkeit — der Detailreichtum und die Informationsdichte erforderten aufmerksames Lesen, extensives Fliegen über die Zeilen war nicht angeraten. Gefallen hat es mir trotzdem, insbesondere Schmidts Erzählstil und der nicht alltägliche Inhalt.

Detailberichte aus dem Regierungsflieger (mit Merkel, Seibert und Seehofer) und aus der deutschen Botschaft in Shanghai geben der Story eine besondere Note, die kleinen (Stunden, Tage) und großen (über 30 Jahre) Zeitsprünge machen sie abwechslungsreich (erfordern jedoch entsprechend auch Aufmerksamkeit). Der Kriminalfall ist interessant aufgebaut, für meinen Geschmack aber ab einem bestimmten Punkt zu vorhersehbar. Ich rechnete mit echten Plotttwists, die kamen jedoch nicht. Das Ende hat mir nicht wirklich gefallen, ließ zu viel offen und war für mich unplausibel.

Absolut nicht warm geworden bin ich mit den Figuren, die allesamt nicht wirklich sympathisch waren, keinerlei Identifikationspotential boten und deren Schicksale mir zum Ende des Buches auch vollkommen egal wurden. Entsprechend emotionslos konnte ich das Buch dann weglegen, was ich sehr schade fand.

Meine Highlights waren die spitzen Gedanken und Bemerkungen, die Stephan Schmidt Angela Merkel in den Mund gelegt hat, insbesondere bezogen auf ihren damaligen Innenminister Horst Seehofer.

Wirklich empfehlen kann ich das Buch leider nicht, gleichzeitig bin ich wegen der handwerklichen Qualität weit davon entfernt, hier einen Verriss zu schreiben. Ich habe die Lektüre nicht bereut und wurde zwischenzeitlich gut unterhalten und zum Nachdenken angeregt, insbesondere die Schilderungen über den chinesischen Überwachungsstaat haben mich bewegt — 3,5 von 5 Sternen gebe ich dem Buch, um das Verhältnis zu ähnlichen Büchern und Rezensionen hier zu wahren.

Offensichtlich das Lieblingszitat des chinesischen Ermittlers — hab ich noch nie zuvor gehört und hat mich beim Lesen jedes Mal irritiert.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Tolle Fortsetzung

wenndann (#Wert!)
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Dies ist der zweite Teil der Formelsammlung-Trilogie, der nahtlos an den ersten Teil anknüpft.

Wieder steht Kalea hier im Mittelpunkt — zwischen zwei Männern. Somit ist das Gefühlschaos in der Dreiecksgeschichte ...

Dies ist der zweite Teil der Formelsammlung-Trilogie, der nahtlos an den ersten Teil anknüpft.

Wieder steht Kalea hier im Mittelpunkt — zwischen zwei Männern. Somit ist das Gefühlschaos in der Dreiecksgeschichte natürlich wieder vorprogrammiert. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten, um nicht zu viel vorwegzunehmen. Nur so viel: Wieder einmal konnte ich Kaleas Entscheidungen nicht 1:1 nachvollziehen. Trotzdem ist mir ihr Charakter mittlerweile etwas mehr ans Herz gewachsen.

Absolut berührend waren wie schon in Band 1 die Kapitel, die einen Einblick in die Vergangenheit gegeben haben. Wobei sie mich vorher zugegebenermaßen mehr gepackt haben — hier hatte ich schon einen Einblick in die Charaktere und Thematik und vieles war vielleicht nicht mehr so überraschend beim Lesen für mich.

Trotz allem war wenndann (#Wert!) wieder eine Achterbahnfahrt der Gefühle und endet mit einem mächtigen Cliffhanger! Natürlich möchte ich jetzt den dritten Teil lesen, schlau gemacht!

Ich empfehle die Reihe auf jeden Fall chronologisch zu lesen, denn sonst könnte man Verständnisprobleme bekommen.

Der Schreibstil war wie im ersten Teil modern und erfrischend und überhaupt ist es wieder ein Buch fernab des Mainstreams und lässt sich, wie ich meine, in kein bestimmtes Genre einordnen.

Fazit: Wer den ersten Teil der Formelsammlung-Trilogie mochte, der wird auch die Fortsetzung mögen.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Tolle Impulse für den Alltag

Das Glück wartet gleich um die Ecke
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Das Buch hat mich mit der Farbgebung und der schönen Aquarellzeichnung magisch angezogen. Auch von innen überzeugt es mit türkisgrünen Kapitelzierden, kleinen Zeichnungen und fühlt sich sehr hochwertig ...

Das Buch hat mich mit der Farbgebung und der schönen Aquarellzeichnung magisch angezogen. Auch von innen überzeugt es mit türkisgrünen Kapitelzierden, kleinen Zeichnungen und fühlt sich sehr hochwertig an.

Die Autorin gibt nicht nur schöne Impulse für Wohlfühlorte um die Ecke, wie zum Beispiel ganz einfach „auf der Treppe“, „im Lieblingsrestaurant“ oder „im Buchladen“ — was ich besonders schön fand — nein, sie streut auch überall ihre eigenen Erfahrungen, Gedanken und Gefühle mit in die kurzen Texte mit ein. Das macht das Buch sehr persönlich und vermittelt direkt ein leichtes und warmes Gefühl.

Ich konnte für mich sehr viel aus dem Buch mitnehmen und tatsächlich Kraft schöpfen. Unweigerlich stellt man sich beim Lesen die Frage: Warum immer in die Ferne schweifen? Auch im Alltag gibt es tolle Dinge zu entdecken und spüren, man muss nur richtig hinsehen. Den Blick schärfen für die kleinen Dinge, die glücklich machen — wir alle können davon profitieren.

Ich finde, das Buch beinhaltet eine gelungene Sammlung schöner Orte und Gedanken und es macht Spaß, es Stück für Stück zu entdecken und immer mal ein Kapitel zu lesen.

Auch als Geschenk ist man mit diesem „Reiseführer durch den Alltag“ gut beraten — warum sich nicht auch mal selbst beschenken?

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