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Thusnelda

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2024

Vom Überleben in der Wildnis einer Schicksalsgemeinschaft

Vorstandssitzung im Paradies
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Kann eine Gruppe Nordeuropäer (vorwiegend aus Finnland und Schweden) auf einem Sandstrand am Rande des Dschungels überleben, ausgerüstet mit einem Arm voll Waldarbeiterwerkzeug, einigen Rettungswesten ...

Kann eine Gruppe Nordeuropäer (vorwiegend aus Finnland und Schweden) auf einem Sandstrand am Rande des Dschungels überleben, ausgerüstet mit einem Arm voll Waldarbeiterwerkzeug, einigen Rettungswesten und zwei Kisten voll Kupferspiralen? Werden sie irgendwann aufhören, sich wie "zivilisierte Menschen" zu verhalten oder ganz im Gegenteil eine gemeinsame Zivilisationsform finden? Und was, wenn jemand zu ihrer Rettung herbei eilt – werden sie nach Hause reisen wollen oder werden sie ein neues Zuhause gefunden haben? Paasilinna findet in gewohnt lakonischem Ton mögliche Antworten nicht nur auf diese Fragen. Auch z. B. die wichtige Frage, wie bzw. ob man im Dschungel an Schnaps und Tabak kommen sollte, wird beleuchtet .
Wirklich störend fand ich, dass die "schwarze Hebamme" offenbar keinen eigenen Namen hat (und wahrscheinlich auch keine Schwarze ist, sondern eine schwarzhaarige Finnin). Genaues Hinsehen fördert aber zutage, dass die Geschichte schon 50 Jahre alt ist – damals wäre das wohl kaum jemandem aufgefallen … Davon abgesehen hatte ich aber nicht den Eindruck, ein antiquiertes Buch zu lesen.

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  • Cover
  • Humor
Veröffentlicht am 16.06.2024

Willkommen im "Rudel"

Imogen, Obviously
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Ganz ehrlich: ich war schon enttäuscht, als schon nach ca 30 Seiten klar wurde, in welche Richtung die Story geht. Das wollte ich so nicht lesen. (Vielleicht hätte ich einfach den Klappentext gründlicher ...

Ganz ehrlich: ich war schon enttäuscht, als schon nach ca 30 Seiten klar wurde, in welche Richtung die Story geht. Das wollte ich so nicht lesen. (Vielleicht hätte ich einfach den Klappentext gründlicher verinnerlichen sollen?)
Trotzdem ist aber die weitere Geschichte ganz bezaubernd und vor allem Imogens Gedankenkarussells sind so nachvollziehbar, dass ich letztendlich das ganze Buch sehr genossen habe. Zum Genuss hat auch Lilis "queeres Rudel" wesentlich beigetragen – diese Menschen gehen so gut miteinander um und sind dabei auch offen für neue Bekanntschaften, da könnte sich so manche Clique noch was abgucken (eine gewisse Einzelperson der Story ebenfalls)!
Interessant, aber leider neben der Hauptstory weit im Hintergrund sind die übrigen Personen des "Rudels" – eine bunte Gruppe, die ich gerne näher kennengelernt hätte. Da ist sicher noch viel Geschichtenpotenzial, was aber für dieses Buch zu weit geführt hätte.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 26.01.2024

Leihen statt kaufen

Spellbound - Lieber verhext als verstorben
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Ein plötzlicher Todesfall – möglicherweise Mord –, bei dessen Aufklärung Emma dem neuen Sheriff helfen darf, außerdem ein Fall, dem Emma als Pflichtverteidigerin der Stadt auf die Spur zu kommen sucht. ...

Ein plötzlicher Todesfall – möglicherweise Mord –, bei dessen Aufklärung Emma dem neuen Sheriff helfen darf, außerdem ein Fall, dem Emma als Pflichtverteidigerin der Stadt auf die Spur zu kommen sucht. Die beiden Fälle haben nichts miteinander zu tun, halten Emma aber auf Trab. Und mittendrin auch noch die Verlobungsfeier von Emmas Schwarm Daniel – aber nicht mit Emma! Wie konnte das passieren? Emma entwickelt auch dazu bald eine These, die nur noch bestätigt werden muss.
Dass Emma in die Aufklärung mehrerer Fälle verwickelt ist, hält die Story gut in Gang – trotzdem bin ich noch nicht ganz sicher, was ich von der Serie halten soll (nach der Einladung, den 5. Band zu lesen, habe ich auch in die vorherigen Bände reingehört) … Vor allem der Unterricht in der "Förderklasse", die Emma weiterhin besucht, bringt ein unerwartet kindliches Element in die Geschichte, das meine Wahrnehmung der "erwachsenen Emma", die als fertigstudierte Anwältin durch die Stadt spaziert, verwirrt.
Einerseits bin ich neugierig, wie die Serie sich weiter entwickelt, andererseits würde ich bisher vorziehen, die Einzelbände zu leihen – es ist (noch?) keine Serie, die ich unbedingt bei mir haben muss.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 20.11.2023

Eine Zeitreise ins zaristische Russland, auffällig viele Todesfälle und eine Spur Übersinnliches

Mord zur Teatime - Der goldene Samovar
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Die nicht mehr ganz junge Schottin Shona McMonagle wird auf eine Zeitreise rund 200 Jahre zurück nach Russland geschickt. Ihr Auftrag ist unklar, hat aber sehr wahrscheinlich mit der entzückenden Lidia ...

Die nicht mehr ganz junge Schottin Shona McMonagle wird auf eine Zeitreise rund 200 Jahre zurück nach Russland geschickt. Ihr Auftrag ist unklar, hat aber sehr wahrscheinlich mit der entzückenden Lidia Iwanowna und dem faszinierenden Sascha zu tun …
Shona hat eine sehr umfangreiche Bildung genossen, auf die sie auch ziemlich stolz ist. Trotzdem fällt es ihr oft schwer, sich in den Verhältnissen zurechtzufinden, die ihr dort begegnen. Leibeigene, die sich nichts besseres vorstellen können, als rund um die Uhr zu dienen, Frauen, für die eine standesgemäße Ehe das einzige Lebensziel ist, tödliche Duelle als Genugtuung für kleinste Beleidigungen … das verträgt sich schlecht mit Shonas modernen Ansichten zu Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
An manchen Stellen fand ich Shonas Unfähigkeit, sich anzupassen, schwer zu ertragen, an anderen habe ich ihre Improvisationsfähigkeit bewundert (und war zuweilen von ihrer überaus umfassenden Bildung leicht genervt) und gelegentlich stand sie ganz schön auf dem Schlauch … Dennoch hat sie es gerade noch geschafft, den Fall zu durchschauen und nebenbei die eine oder andere ungewöhnliche Lösung herbeizuführen. Die Prinzessin wird traurig sein, wenn sie erfährt, dass Shona so plötzlich wieder abreisen musste …
Und ich … bin doch ein wenig gespannt auf Shonas nächste Mission – einen deutschen Titel gibt es offenbar schon (und der bei goodreads gefundene englische Titel klingt vielversprechend).

Bei dieser Gelegenheit noch zwei Hinweise an den Verlag:
- Meine Ausgabe könnte einen weiteren kurzen Aufenthalt im Korrektorat vertragen, es ist etwas zu oft von "der alten Watruschkin" die Rede; geradezu sinnentstellend sind allerdings die Zeilen "»Als Erstes brauchen Sie neue Instrumente.« | Er seufzte. »Haben Sie die alle versoffen?«" Als ob eine Dame ein halbes Dutzend Instrumente eines ihr bis dahin unbekannten Herren alleine versaufen würde!
- Gefreut hat mich aber, den englischen Originaltitel sowie eine Aufklärung zur Autorin im Buch zu finden.