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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2023

Ein gewisser Abstand bleibt

Der Inselmann
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Eine Familie zieht auf eine Insel, flüchtet vor der Gesellschaft in einer Zeit, in der die Gesellschaft - wie so oft - dabei ist, sich selbst zu finden. Auf der anderen Seite wiederum gibt es so einige, ...


Eine Familie zieht auf eine Insel, flüchtet vor der Gesellschaft in einer Zeit, in der die Gesellschaft - wie so oft - dabei ist, sich selbst zu finden. Auf der anderen Seite wiederum gibt es so einige, die der Menge entrinnen. Gewissermaßen folgen sie also einem Trend.

Dennoch, es wird schwierig, ein neues Regime einzuführen. Quasi unmerklich für die Eltern etabliert sich ein Inselkönig, was natürlich so einiges Problematische mit sich bringt.

Mich hat dieses Buch leider so gar nicht erreicht. Oder habe ich mich nicht genug darum bemüht? Es erschien mir seltsam kraft- und leblos, so dass vielleicht von Beginn an eine zu große Distanz zwischen mir als Leserin und dem Autor da war. Im Klartext: ich habe mich ziemlich gelangweilt bzw. war so gar nicht bereit, mich auf das Geschehen einzulassen und die gerade aufgenommene Geschichte hat meine Wahrnehmung dann auch wieder schnell verlassen. Manchmal ist es so, das Buch und Leser nicht zusammenpassen. Ich glaube, auch in diesem Fall!

Veröffentlicht am 24.01.2023

Kochen für Kinder und ihre Eltern

Kochen mit den Glubschis
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Denn ohne funktioniert es nicht - es ist definitiv kein Buch, mithilfe dessen Kinder selbständig Speisen zubereiten können. Dazu ist die Erläuterung der Rezepte viel zu "erwachsen".

Wobei sie durchaus ...

Denn ohne funktioniert es nicht - es ist definitiv kein Buch, mithilfe dessen Kinder selbständig Speisen zubereiten können. Dazu ist die Erläuterung der Rezepte viel zu "erwachsen".

Wobei sie durchaus kindgerecht sortiert sind in Kategorien wie Meer oder Dschungel und im Meer tummeln sich nicht nur Fische, sondern auch Flamingo-Donuts und Oktopus-Cakepops. Eine etwas merkwürdige Art von Kindlicher Logik.

Diese Glubschis finde ich recht unästhetisch und auch nicht unbedingt gesund als Spielzeug. Bei den Rezepten hingegen tummelt sich Gesundes wie auch Ungesundes. Wie das manchmal so sit. Ein Buch, das ich nicht so recht verstehe. Allerdings gehöre ich auch nicht in die Zielgruppe.

Veröffentlicht am 22.01.2023

Reformpädagogik in der Praxis

Die Kinder von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 2)
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1924: Greta führt ein durchaus erfülltes, wenn auch häufig trauriges Leben, denn ihr Mann Gustav wird nach dem Großen Krieg immer noch vermisst, was quasi gleichbedeutend ist mit gefallen. Greta, ...

1924: Greta führt ein durchaus erfülltes, wenn auch häufig trauriges Leben, denn ihr Mann Gustav wird nach dem Großen Krieg immer noch vermisst, was quasi gleichbedeutend ist mit gefallen. Greta, die mit Schwester Emma und Schwager Julius auf engem Raum zusammenlebt, erzieht ihre Tochter Gisi, mittlerweile im Vorschulalter und sieht keine Notwendigkeit, ihr Leben zu ändern, auch wenn Emma und Julius, die beide als Tierärzte tätig sind,

Hier steht neben der Romanhandlung um die Schwestern Greta und Emma Winter diesmal die Reformpädagogik der frühen Jahre im Vordergrund. Ein Thema, das mich sehr fasziniert, haben doch Geschichte und Berufspädagogik in meinem eigenen Arbeitsleben bzw. in der Ausbildung immer wieder eine Rolle gespielt.

Durch Zufall stößt Greta auf einen reformpädagogischen Ausbildungsgang, der so tatsächlich damals stattfand. Sehr gut gefällt mir die Darstellung der Diskrepanz zwischen den vermittelten Inhalten und dem Umgang mit den Zöglingen in den Kinderheimen.

Ein faszinierender Roman über Menschen im Wien in den 1920er Jahren - die Autorin hat verstanden, sowohl historische Fakten als auch die Atmosphäre dieser Zeit zu vermitteln, was ich sehr zu schätzen wusste, zumal mich auch Gretas Geschichte gepackt hat. Ein wenig wurde das durch die Sprache, die - so fand - desöfteren aktuelle Redewendungen, Ausdrücke und Wörter beinhaltete, deren Gebrauch ich mir Jahre vor der Eskalation der Weltwirtschaftskrise (allem voran "macht Sinn", das gefühlt in jede zweite Redewendung einfließt) nur schwerlich vorstellen kann, geschmälert. Außerdem folgt die Autorin dem Schema des ersten Bandes, indem Greta durch die Aufnahme ihrer Ausbildung und Berufstätigkeit einen Verehrer findet - das hätte so direkt aus meiner Sicht nicht wiederholt werden müssen. Aber das stört andere Leser möglicherweise weniger als mich und auch ich habe den Roman dennoch gern gelesen!

Veröffentlicht am 18.01.2023

Von der Schuld

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Ich liebe die Romane von Mechthild Borrmann, auch wenn sie mir jedes Mal das Herz schwer werden lassen und eigentlich immer ein trauriges Ende haben - zumindest für die meisten Protagonisten.

Denn ...

Ich liebe die Romane von Mechthild Borrmann, auch wenn sie mir jedes Mal das Herz schwer werden lassen und eigentlich immer ein trauriges Ende haben - zumindest für die meisten Protagonisten.

Denn die Autorin schreibt immer über Ungerechtigkeiten in schweren Zeiten, also in solchen, in denen sie noch schwerer wiegen. Meistens - wie auch diesmal - spielt die Handlung in oder um den Zweiten Weltkrieg.

Diesmal geht es um zwei befreundete Familien, jeweils Eltern mit Sohn und Tochter, deren Lebenswege sich mit Beginn der Naziherrschaft trennen: während der eine Vater nichts Eiligeres zu tun hat, als der NSDAP beizutreten, macht der andere keinen Hehl daraus, was er von Hitler so hält: nämlich überhaupt nichts.

Die Jungs und die Mädels sind jeweils untereinander befreundet, wenn auch auf völlig unterschiedliche Art und Weise.

Hier geht es um Treue - bzw. nicht vorhandene Treue - und um die Schuld der ersten Familie: sie nutzt die missliche Situation der anderen aus und das zunächst nicht unbedingt vorsätzlich.

Dass man aber auch Schuld auf sich laden kann, wenn man eigentlich Gutes bezweckt, diese schmerzliche Erfahrung muss ein Mitglied der zweiten Familie machen.

Ein Buch, das weh tut, das aber auch sehr, sehr wichtig ist, finde ich. Gerade in der unsicheren Lage, in der wir uns gerade befinden.

Veröffentlicht am 16.01.2023

Witz, komm raus, du bist umzingelt

Shorty
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Wahrscheinlich klinge ich nach einer ollen Spielverderberin, wenn ich behaupte, dass dieser Spaß mißglückt ist, aber das betrifft nur meine ureigene Perspektive. Ich empfand diesen Roman weder ...

Wahrscheinlich klinge ich nach einer ollen Spielverderberin, wenn ich behaupte, dass dieser Spaß mißglückt ist, aber das betrifft nur meine ureigene Perspektive. Ich empfand diesen Roman weder als lustig noch unterhaltsam - im Gegenteil, ich habe mich ziemlich gelangweilt. Shorty ist ein ganz netter Typ, aber weder die Gesellige Runde, die sein soziales Umfeld darstellt (und die im Übrigen eine reine Herrenrunde ist) noch das Paralleluniversum, das seine Dienste benötigt, konnten mich vom Hocker reißen.

Irgendwie komme ich mir vor wie bei "Stromberg" - dabei haben sich außer mir auch alle amüsiert, ich fand es aber unsäglich. Hier genauso: und zwar langweilt es mich nicht nur, sondern ich fühle mich richtiggehend unwohl in dieser sehr männlich dominierten Welt des Shorty. Oder sollte ich sagen: in den Welten?

Wie auch immer, ich konnte diesem Werk so gar nichts abgewinnen und kann es daher auch nicht weiterempfehlen. Nein, ganz und gar nicht!