Zurück geblieben?
HalbinselAnnett lebt auf einer Halbinsel gleich an der Ostsee; sie hat ihren Mann früh verloren. Ihre Tochter Linn ist erwachsen, erfolgreich in ihrem Beruf und braucht sie nicht mehr. Bis Annett eines Tages von ...
Annett lebt auf einer Halbinsel gleich an der Ostsee; sie hat ihren Mann früh verloren. Ihre Tochter Linn ist erwachsen, erfolgreich in ihrem Beruf und braucht sie nicht mehr. Bis Annett eines Tages von einem Krankenhaus benachrichtigt wird: Linn sei während ihrer Präsentation umgekippt und wird nun stabilisiert. Annett bricht gleich auf und nimmt Linn nach einer Woche mit nach Hause. Langsam wird deutlich, dass Linn doch nicht so selbständig ist, wie es scheint. Kann Annett ihr helfen?
Während der Lektüre gewährt Annett - bzw. Kristine Bilkau über diese Figur einen tiefen Einblick in ihre Gedanken-, Gefühls- und Alltagswelt. Wir erfahren viel über die Erfahrungen, die sie im Laufe ihres Lebens gemacht hat, über ihre Bedürfnisse und Ängste. Wie gut kennt Annett sich eigentlich selbst?
Ich empfinde diesen Roman überhaupt nicht, wie von zahlreichen Rezensenten geäußert, als langweilig, im Gegenteil passiert aus meiner Sicht eine ganze Menge. Wenn auch eher im Inneren der Figur Annett, die in dem kurzen Zeitraum, der hier geschildert wird, wächst und erkennt, dass manche Lasten auch weiterführen können. Auch solche, die sie eigentlich verunsichern. Sie ist in keiner Hinsicht zurück geblieben, sondern hat die Möglichkeit, neue Wege zu beschreiten.
Ein Roman, der mir gewissermaßen eine besondere Sicht auf das Leben vermittelt und zeigt, dass es manchmal hilfreich sein kann, sich auf sich selbst zu verlassen.