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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2016

leichte Lektüre

Winterblüte
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Verrate uns hier Deine Meinung zum BuchDies war mein erster Roman von Corina Bomann. Mir war bewusst, dass es sich um einen vor allem für Frauen geeigneten Roman handelt, der in einer interessanten Zeit ...

Verrate uns hier Deine Meinung zum BuchDies war mein erster Roman von Corina Bomann. Mir war bewusst, dass es sich um einen vor allem für Frauen geeigneten Roman handelt, der in einer interessanten Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, nämlich 1920, spielt. Hauptakteurinnen sind zum einen Johanna, eine junge, für ihre Zeit relativ selbstbewusste, Frau, die von Familie und Gesellschaft immer mehr dazu gedrängt wird, sich endlich für einen ihrer Verehrer zu entscheiden und in den soliden Hafen der Ehe einzufahren. Zum anderen eine etwa gleichaltrige junge Frau, die am Strand bewusstlos angespült wird und die nach ihrem Erwachen feststellt, dass sie ihr Gedächtnis verloren hat und nicht mehr weiß, wer sie ist. Wegen eines Kirschblütenzweiges wird sie einstweilen Barbara genannt.

Die beiden Frauen werden Freundinnen und versuchen beide, ihr Glück zu finden und gleichzeitig ihr Leben in den Griff zu bekommen. Dabei unterstützen sie sich gegenseitig durch Gespräche und Verständnis, welches vor allem die Eltern von Johanna nicht wirklich für ihre Tochter aufbringen können.

Das Buch ist in einem leichten und angenehmen Stil geschrieben und die Geschichte unterhält vor allem durch die sympathischen lebendigen Charaktere. Man sollte keine allzu intensiven geschichtlichen Fakten erwarten. Die Zeit ist eigentlich nur Staffage und Zeitcollorit für diesen Unterhaltungsroman. Ein nettes Buch für zwischendurch. Nicht zu kitschig aber doch gefühlvoll. Mit einem wirklich ansprechenden Cover.

Veröffentlicht am 02.12.2016

solider Erstling

Der Sturz des Doppeladlers
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Das Birgit Mosser bereits mehrere geschichtliche Sachbücher verfasst hat, merkt man vor allem den historischen Details und Szenen an. „Der Sturz des Doppeladlers“ spielt im ersten Weltkrieg. Der österreichische ...

Das Birgit Mosser bereits mehrere geschichtliche Sachbücher verfasst hat, merkt man vor allem den historischen Details und Szenen an. „Der Sturz des Doppeladlers“ spielt im ersten Weltkrieg. Der österreichische Kaiser ist gestoben und mit ihm stürzt im Krieg auch langsam aber unaufhaltsam die Monarchie. Dabei erzählt Mosser anhand von vier Familien aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten von den Menschen, die zuhause bleiben aber auch von den Soldaten an der Front. Sie scheut sich nicht, von Blut und Tod zu berichten und das Leid und Unglück, dass weite Teile Europas damals überzogen hat, wird in ihrem ersten Roman eindringlich spürbar.

Es dauerte eine Weile, bis ich alle Personen soweit kennengelernt hatte, dass ich sie nicht mehr durcheinander brachte und auch nach und nach zu schätzen und einzuschätzen wusste. Der Erzählstil hat mir gefallen, allerdings bin ich kein Fan von Gesprächen im Dialekt. Auch wenn ich keine Probleme damit hatte, da ich als Bayer des Österreichischen Slangs durchaus mächtig bin, so hätte es mir gereicht, wenn dies einfach nur angedeutet gewesen wäre.

Es ist nicht mein erster Roman aus dieser Epoche, den ich dieses Jahr gelesen habe, deshalb muss er sich mit Büchern messen, die mich richtig umgehauen haben. Aber Birgit Mosser gelingt es durchaus, dass sie neue Eindrücke und Einblicke gibt und ich habe das Buch gerne gelesen. Für einen Erstling eine sehr solide und unterhaltsame Geschichte. Diese Autorin werde ich im Auge behalten.

Veröffentlicht am 03.10.2016

durchschnittlich

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
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Tödliche Berührung – die Idee ist originell. Twylla ist gesegnet und verdammt zugleich. Ihre Haut ist so giftig, dass nur die Königsfamilie sie berühren kann ohne sofort zu sterben. Dafür darf sie den ...

Tödliche Berührung – die Idee ist originell. Twylla ist gesegnet und verdammt zugleich. Ihre Haut ist so giftig, dass nur die Königsfamilie sie berühren kann ohne sofort zu sterben. Dafür darf sie den Thronerben heiraten. Eine interessante Idee, die ich durchaus als Metapher genommen habe. Auch wie Twyllas Charakter und ihre Empfindungen beschrieben werden ist jugendgerecht und aus einem so direkten Winkel, dass es einem als Leser nahegeht. Es gibt auch zwei junge Männer, die wichtig für sie sind. Den Prinzen, den sie heiraten soll und ihren Leibwächter Lief. Also ein gängiges Muster in Jugend-Fantasy dieser Art. Nicht neu aber eigentlich finde ich so was ganz okay. Es darf gerne ein bisschen knistern und die Frage gestellt werden, für wen wird sie sich entscheiden.

Allerdings war alles etwas sehr einfach gestrickt. So richtig in die Gänge kam die Spannung für mich nicht. Und das mit dem Knistern war auch nicht so ganz, denn der Prinz ist mir nie besonders sympathisch gewesen. Ich wollte von Anfang an, dass der Leibwächter den Sieg davon trägt. Auch gibt es wenig Überraschungen, keine Wendungen, die nicht vorhersehbar gewesen wären.

Gefallen hat mir allerdings das ansprechende Cover und der gut lesbare Schreibstil. Die Autorin hätte aus dem Plot sicherlich noch mehr rausholen können.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Psychothriller

DIE WAHRHEIT
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Schon das Cover hat mich in den Bann gezogen. Eine Frau hat sich die Haare abgeschnitten. Gerade fällt die letzte Strähne. Handelt es sich um die Hauptperson? Ist sie womöglich auf der Flucht? Hat sie ...

Schon das Cover hat mich in den Bann gezogen. Eine Frau hat sich die Haare abgeschnitten. Gerade fällt die letzte Strähne. Handelt es sich um die Hauptperson? Ist sie womöglich auf der Flucht? Hat sie etwas zu verbergen? Oder beginnt sie einfach ein neues Leben? Eigentlich spielt schon das Cover mit den Vermutungen des Lesers.

Der sieben Jahre verschollene Ehemann von Sarah erscheint plötzlich wieder auf der Bildfläche. Nachdem er entweder für tot oder entführt gehalten wurde und sie so lange verzweifelt auf seine Rückkehr hoffte, kommt er jetzt in einem Augenblick zurück, wo sie sich endlich damit abgefunden hatte und mit ihrem Sohn ´nochmal ein neues Leben anfangen wollte. Aber es ist natürlich nicht alles so wie es scheint. Denn ein Fremder steht schließlich als vermeintlicher Ehemann Philipp am Flughafen. Und er setzt Sarah mit einem mysteriösen Geheimnis so unter Druck, dass sie sein Spiel mitspielen muss, wenn sie nicht alles verlieren will.

Was will der Kerl? Lebt ihr richtiger Ehemann doch noch? Was hat Sarah für eine "Leiche" im Keller?

Ich kannte bereist Melanie Raabes Erstling "Die Falle" und war schon in freudiger Erwartung eines neuen Psychothrillers. Genau einen solchen bekommt man denn auch. Klar macht man sich seine Gedanken und wenn man schon viele solche Romane gelesen hat, kommt man vielleicht sogar auf die richtigen Ideen. Ich musste auch immer wieder mal an den Film mit Gere und Foster denken, in dem eine ganz ähnliche Geschichte abläuft. Anfangs ähnlich. Aber Melanie Raabe schafft es, einen neuen Ton reinzubringen und ein, zwei überraschende Wendungen, so dass das Buch bis zum Ende spannend bleibt.

Sehr guter Psychothriller - endlich mal wieder aus Deutschland

Veröffentlicht am 03.10.2016

außergewöhnlich

Nach einer wahren Geschichte
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Delphine de Vigan ist eine erfolgreiche Schriftstellerin. Auf einer Party freundet sie sich mit der Ghostwriterin L. an. Aus der anfangs lockeren und unkomplizierten, ja interessanten und durchaus Delphines ...

Delphine de Vigan ist eine erfolgreiche Schriftstellerin. Auf einer Party freundet sie sich mit der Ghostwriterin L. an. Aus der anfangs lockeren und unkomplizierten, ja interessanten und durchaus Delphines Arbeit befruchtenden Freundschaft wird jedoch schnell eine sich ungesund entwickelnde Symbiose. L. übernimmt nach und nach die Führung und gibt Delphine erst vor, wie sie ihre Arbeit besser machen könnte um dann auch ihr Privatleben zu dominieren. Sie zieht bei ihr ein und umso mehr L. das Ruder übernimmt, um so mehr wird die Autorin verunsichert, zieht sich zurück und erlebt schließlich sogar eine heftige Schreibblockade. Der Roman, den Delphine schreibt und um den es in weiten Teilen dieser Geschichte auch geht, wird zusehens zur Realität. Für de Vigan und für den Leser gleichermaßen verwischen die klaren Grenzen.

L. schien mir wie die Spinne im Netz, die die Fäden zieht und die Delphine auf ihre Art in ein dichtes Netz einspinnt aus dem diese kein Entrinnen mehr zu finden scheint. Immer mehr entwickelt sich das Ganze zu einem Psychothriller.

Die Geschichte ist faszinierend, verwirrend, bis zum Schluss undurchschaubar und unvorhersehbar. Ein sehr ungewöhnliches Buch. Man muss sich auf die Story einlassen, dann ist man gefesselt und begeistert. Ein anspruchsvolles Werk, welches lange nachklingt. Kein Wunder, dass die wahre Delphine für die Geschichte der vielleicht erfundenen Delphine bereits Preise abgeräumt hat. Eine Leseempfehlung für die, die mal etwas außergewöhnliches suchen.