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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2018

Französische Leichtigkeit

Das Mädchen, das in der Metro las
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Juliette tänzelt sich durchs Leben, ohne so richtig zu wissen, wohin sie gehört oder was eigentlich ihr Ziel ist. Nur in Büchern kann sie sich so richtig verlieren. Ihr ist dabei auch egal, welches Buch ...

Juliette tänzelt sich durchs Leben, ohne so richtig zu wissen, wohin sie gehört oder was eigentlich ihr Ziel ist. Nur in Büchern kann sie sich so richtig verlieren. Ihr ist dabei auch egal, welches Buch ihre nächste Lektüre ist, hauptsache, sie kann darin versinken.
Ansonsten beobachtet sie auf ihrem Weg zur Arbeit heimlich die Menschen in der Metro und erfindet Geschichten zu ihnen und ihrer Lektüre...

Die Handlung dieses kleinen Buches ist nicht besonders ausgefallen oder wendungsreich, enthält aber den diesen typisch französischen Flair, der alles so leicht und träumerisch wirken lässt. Mit Juliette hat die Geschichte eine Titelheldin, die mich sofort an einen meiner Lieblingsfilme, "Die fabelhafte Welt der Amelie" erinnert hat. Jemanden, der seinen Platz im Leben noch nicht gefunden hat und von seinen Mitmenschen meist nur müde belächelt wird, der aber mithilfe seiner Fantasie die größten Abenteuer erlebt und dadurch wesentlich freier ist als jeder andere.

Für jeden Bücherliebhaber bedeutet der Roman zudem eine Homage an die schönsten Bücher der Weltliteratur aber auch der Gegenwartsliteratur. Über Bücher wird hier ebenso wenig geurteilt wie über die Menschen. So wird 50 Shades of Grey in einem Zug mit Größen wie Hemingway genannt, ohne zu werten.

Aber auch abseits des Bücherreigens besticht der Roman durch seinen fast schon poetischen Schreibstil. Der Text enthält so viele wundervolle Zitate, die jedes für sich schon als Lebensmotto dienen könnten.

Fazit:
Ein Buch zum Träumen und Abtauchen, dass aber, ebenso wie das Leben auch, seine schönen und traurigen Momente hat.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Wenn zwei sich scheiden...

Der rote Swimmingpool
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...bleibt das Kind auf der Strecke.

Adam lebt in einer heilen Welt, in der sich seine Eltern lieben, nie streiten, er von beiden liebevoll umsorgt wird. Bis sich die beiden aus heiterem Himmel und ohne ...

...bleibt das Kind auf der Strecke.

Adam lebt in einer heilen Welt, in der sich seine Eltern lieben, nie streiten, er von beiden liebevoll umsorgt wird. Bis sich die beiden aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung trennen. Wie Adam damit umgeht, wird in diesem Buch unterhaltsam und rührend auf zwei Zeitebenen erzählt.

Ein großes Plus des Romans ist die Empathie, mit der Adams Geschichte erzählt wird. Er ist ein stark pubertierender Bald-Achtzehnjähriger, der plötzlich aus seiner heilen Welt gerissen und ohne Sicherheitsnetz mit dieser unbekannten Situation allein gelassen wird.
Wie alle beteiligten Personen damit umgehen, ist für einen Außenstehenden (den leser) natürlich vollkommen falsch, zeigt aber auch die nur allzu menschlichen, gefühslbestimmten Reaktionen. Gerade das macht es zu einem guten Buch: Man kann alle Handlungen und Reaktionen so schön nachvollziehen und mit Adam mitfühlen.

Durch die ständig wechselnden, zeitlichen Perspektiven bleibt die Spannung konstant ansteigend, da die Handlung auf einer Ebene auf ein prägendes Erlebnis hinarbeitet, was gleichzeitig die Grundlage für die andere Erzählebene bildet.
Im Zentrum des Buches steht also ein Wendepunkt in Adams Leben, der aber erst gegen Ende des Buches enthüllt wird.

Fazit:
Ein sehr einfühlsamer Roman, der einem die alltäglichen Dinge des Lebens näherbringt und einen dazu ermuntert, über sein eigenes Handeln nachzudenken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Geschichte
  • Dramaturgie
Veröffentlicht am 27.05.2018

Klasse Unterhaltung

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
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Das Buchcover deutet ja schon darauf hin, dass das Buch eher auf Kinder und Jugendliche als Publikum abzielt. Aber auch ich als fast 30-Jährige fühle mich bestens unterhalten, wenn ich mit Maus zusammen ...

Das Buchcover deutet ja schon darauf hin, dass das Buch eher auf Kinder und Jugendliche als Publikum abzielt. Aber auch ich als fast 30-Jährige fühle mich bestens unterhalten, wenn ich mit Maus zusammen die wildesten Abenteuer erlebe.

Maus ist fast 13 Jahre alt und soll eines Tages als Kaiptänin das Schiff ihrer Oma übernehmen. Doch neben Terrodylen, Magiern und intrigierenden Crewmitgliedern stellen sich ihr viele Hindernisse in den Weg. Und nebenbei muss sie sich um ihren kleinen Bruder kümmern und die drei Opale finden, um die ganze Welt zu retten!

Das Buch ist in einem angenehm einfachen, leichten Schreibstil gehalten, der wahrscheinlich das jüngere Publikum schonen soll, das Lesen so aber auch zu einem entspannten Erlebnis macht- das richtige Buch, um den Sonntag lesend auf dem Sofa zu verbringen.

Und dabei ist die Geschichte auch noch so spannend, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Stoff ist frisch, hat ein paar gute, neue Ideen und fügt sich so erfreulicherweise mal nicht in Schema F ein, sondern überrascht den Leser mit seinen Wendungen.

Fazit:
Das Buch ist zwar leider "nur" Band 1 einer Trilogie, aber ich kann es jetzt schon kaum erwarten, bis die Geschichte von Maus, Sperling, Krähe, Tau und Donnerblitz weitergeht!

Veröffentlicht am 15.05.2018

Leicht angestaubter Klassiker

Der Unsichtbare
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Vorweg: Ich mag Klassiker und finde sie als Abwechslung zwischen den hektischen, teilweise reißerischen Neuerscheinungen immer mal ganz erfrischend.
Eben weil sie sich so sehr von ihnen unterscheiden. ...

Vorweg: Ich mag Klassiker und finde sie als Abwechslung zwischen den hektischen, teilweise reißerischen Neuerscheinungen immer mal ganz erfrischend.
Eben weil sie sich so sehr von ihnen unterscheiden. Das macht auch "Der Unsichtbare" wieder sehr deutlich. Den Schreibstil, der vor 50 Jahren modern und gängig war, würden viele heute als verstaubt und langweilig bezeichnen. Ja, die Spannung muss man zwischen den Zeilen suchen, der Leser wird dazu animiert, seine Fantasie anzustrengen und die Geschichte im Kopf weiterzuspinnen, das wird ihm vom Autor nicht abgenommen. Aber gerade das gefällt mir an diesem Buch auch wieder sehr. Das Buch ist kurzweilig, der Text nicht zu umfangreich und die Illustrationen werten das Ganze noch auf (obwohl es für meinen Geschmack ruhig mehr hätten sein dürfen). Und das neue Cover verleiht der Geschichte einen modernen Anstrich, ohne zu reißerisch zu wirken. Ich würde mir gerne mehr solcher Neuauflagen wünschen!

Veröffentlicht am 07.05.2018

Zutiefst enttäuschend

Alles was glänzt
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Dieses Buch hatte mich allein aufgrund seines schönen Covers mit der comichaften zeichnung und seines spannend klingenden Klappentextes für sich gewonnen.

Die Vorstellung, dass die Menschen des Dorfes ...

Dieses Buch hatte mich allein aufgrund seines schönen Covers mit der comichaften zeichnung und seines spannend klingenden Klappentextes für sich gewonnen.

Die Vorstellung, dass die Menschen des Dorfes am Fuße des Berges dessen Veränderung oder drohenden Zusammenbruch spüren können und darauf reagieren, versprach ein spannendes Buch.

Die Umsetzung dieses Plots ist der Autroin allerdings leider für meinen Geschmack überhaupt nicht gelungen. Angefangen mit dem Schreibistil, der aus einfachen, kurzen Sätzen und leider viel zu vielen Wiederholungen besteht. Und fortgeführt durch den fehlenden Sinn der Erzählung: Das Buch beschreibt (wobei beschreiben schon zu viel gesagt ist) das Leben der Bewohner eines durch den wegfallenden Bergbau aussterbenden Ortes, ohne dass dabei viel passiert. Bis zum Schluss erschließt sich mir nicht so wirklich, worauf die Geschichte überhaupt hinaus will, zumindest zeigt sie aber keinen Bezug zum Klappentext.

Fazit:
Die Geschichte wird mit Sicherheit ihre Fans finden, mich hat sie aber leider nciht für sich gewinnen können.