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Veröffentlicht am 10.05.2024

Gegen das Vergessen

Wären wir Vögel am Himmel
3

Drei starke Frauen begleitet Erin Litteken in „Wären wir Vögel am Himmel“ durch die harten Kriegsjahre des zweiten Weltkrieges in der Ukraine.

Halya, etwas naiv, und noch ein Kind, muss auf dem Weg in ...

Drei starke Frauen begleitet Erin Litteken in „Wären wir Vögel am Himmel“ durch die harten Kriegsjahre des zweiten Weltkrieges in der Ukraine.

Halya, etwas naiv, und noch ein Kind, muss auf dem Weg in die Zwangsarbeit schnell erwachsen werden. Lilija, eine Heranwachsende mit dem Kopf voller Träume, verliert ihre ganze Familie, aber entwickelt auch zarte Gefühle der Liebe. Vika, Lilijas Tante und Mutter, kämpft für ihre Familie und stellt ihr eigenen Bedürfnisse immer hinten an.

Die drei Protagonistinnen stehen an ganz unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben, werden jedoch alle drei unweigerlich aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen. Durch den Perspektivwechsel gelingt es Litteken gut, einen Querschnitt der Bevölkerung abzubilden. Bis ich eine Verbindung zu den Protagonistinnen herstellen konnte, hat es aber etwas gedauert. „Wären wir Vögel am Himmel“ ist durch die Schwere der Thematik kein Buch, das man „mal eben“ nebenbei im Urlaub liest. Es hat etwas gedauert, bis ich den richtigen Zugang zu dem Thema hatte und mich auf die Geschichte einlassen konnte. Dann kann die Geschichte fesseln. Ab der zweiten Hälfte fand ich es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn das Buch Einzelschicksalen folgt, erinnert es beim Lesen auf erschütternde und wachrüttelnde Weise an die Geschichte der gesamten Ukraine und der Displaced Persons.

Warum ich dem Buch trotz dem spannenden Schreibstil und der historischen Relevanz keine fünf Sterne gebe? Die Schwere und Tragik des Buches, die im ersten Teil entstehen, gingen für mich leider im letzten Drittel verloren. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, aber für mich entwickelte sich das Buch zu sehr in Richtung historischer Liebesroman. Hier hätte ich mir andere Entscheidungen der Autorin gewünscht, die hier allerdings ihre persönlichen Familiengeschichte folgt.

Mein Fazit – ein sehr lesenswerter Roman, gerade um sich die Geschichte der Ukraine ins Gedächtnis zu rufen.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Sehr schönes Buch für Gartenanfänger

Einfach mehr ernten
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„Einfach mehr ernten“ von Sasha Singh hat mich direkt angesprochen, obwohl unsere Gartendevise im Moment lautet: Erstmal überhaupt was ernten!
Aber von Anfang an: Das Buch aus dem Löwenzahn Verlag ist ...


„Einfach mehr ernten“ von Sasha Singh hat mich direkt angesprochen, obwohl unsere Gartendevise im Moment lautet: Erstmal überhaupt was ernten!
Aber von Anfang an: Das Buch aus dem Löwenzahn Verlag ist sehr schön gestaltet und macht Lust auf Gartenarbeit! Die Fotos sind natürlich, grün und zeigen einen „echten“ Garten mit Ecken und Kanten. Layout, Cover und Gestaltung sind frisch und modern.
Das Buch ist sehr sinnvoll gegliedert, sodass man es einfach als Nachschlagewerk nutzen kann und nicht alles lesen muss. Neben vielen Pflanzenportraits gibt es auch nützliches Hintergrundwissen und vor allem auch Infos von Sasha, mit Tipps, was er lieber von Anfang an anders gemacht hätte. Diese sind für mich besonders wertvoll, da wir unseren Garten gerade erst neu anlegen und somit im ersten Schritt nochmal unsere Planung überdenken konnten.
Allein aus Zeit- und Budgetgründen, werden wir in diesem Jahr nicht alles aus dem Buch umsetzen können. Eine kleine Gemüsegarten Ecke ist jedoch jetzt angelegt. Wir haben uns nun für einige wenige erste Projekte entschieden und werden jetzt Jahr für Jahr ergänzen. Das Buch ist ins Bücherregal gewandert und wird uns sicher jetzt noch viele Jahre begleiten! Ich würde es daher auf jeden Fall auch absoluten Gartenanfängern empfehlen, die über einen Gemüsegarten noch nachdenken!

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Solider dritter Fall für Elma

Verborgen
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In den beiden Vorgängerbänden durfte ich Eva Björg Ægisdóttirs Ermittlerin Elma schon kennenlernen und habe ich mich über ihre unaufgeregte, bodenständige Art gefreut. Mit "Verborgen" liefert Ægisdóttirs ...

In den beiden Vorgängerbänden durfte ich Eva Björg Ægisdóttirs Ermittlerin Elma schon kennenlernen und habe ich mich über ihre unaufgeregte, bodenständige Art gefreut. Mit "Verborgen" liefert Ægisdóttirs einen soliden dritten Teil der Serie rund um die Ermittlerin ab. Das Cover ist dem Vorgängerband sehr ähnlich, modern, reduziert und fängt das raue, isländische Leben perfekt ein. Die Stimmung spiegelt sich auch in der kalten, unheimlichen Anfangsszene wider. Ein Hausbrand in der Kleinstadt Akranes wird zunächst als Unfall eingestuft, erscheint dann aber schnell unstimmig. Wie auch schon in den Vorgängerbänden handelt es sich hier nicht um eine temporeiche Suche nach einem blutrünstigen Serientäter, sondern spielen vor allem die Zwischentöne eine große Rolle. Ægisdóttirs baut geschickt eine bedrückende, psychologische verstrickte Spannung auf. Keine Beziehung ist so, wie sie auf den ersten Blick erscheint.
Neben dem eigentlichen Fall entwickelt sich auch das Team rund um Elma weiter und begleiten wir ihr persönliches Leben. Sehr sympathisch finde ich hier, dass auf außergewöhnliche Eigenschaften und Marotten der Ermittler*innen verzichtet wurde. Elma ist bodenständig und „durchschnittlich“ – eigentlich jemand, mit dem man sich einfach identifizieren kann. Leider hat mir beim Lesen trotzdem manchmal die Nähe zu den Protagonisten gefehlt und blieb eine Distanz immer bestehen. Der Fokus liegt so eindeutig auf dem Fall.
Mein Fazit: Spannende Unterhaltung und ein schöner Thriller für gemütliche Lesestunden.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Vorlesebuch mit Mut

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald
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Hilda Hasenherz ist ein zauberhaftes Vorlesebuch, das sich rund um die Themen Mut, Freundschaft und Abenteuer dreht. Hilda lebt in einem Hasenbau und muss, wie alle Buddelhasen, den ganzen Tag Möhren ernten ...

Hilda Hasenherz ist ein zauberhaftes Vorlesebuch, das sich rund um die Themen Mut, Freundschaft und Abenteuer dreht. Hilda lebt in einem Hasenbau und muss, wie alle Buddelhasen, den ganzen Tag Möhren ernten und an den Baron von Ratezahn abgeben. Doch Hilda fragt sich, ob das wirklich so sein muss und glaubt dem Baron nicht. Gerade in der heutigen Zeit finde ich die Thematik unglaublich wichtig und ich freue mich, dass Hilda auf ihr Hasenherz hört und sich aufmacht, um die Welt zu erkunden!
Dabei erlebt Hilda in 20 Kapiteln viele spannende Abenteuer. Für meine Kinder (4 & 6 Jahre) hatten die Abenteuer genau den richtigen Gruselfaktor – nicht zu aufregend, aber doch noch spannend. Außerdem ist die Kapitellänge genau richtig für ein Vorlesebuch. Die Illustrationen sind sehr schön gestaltet und unterstreichen den Charakter aller Tiere, die im Buch vorkommen.
Die Geschichte enthält viele liebevolle Details und lässt eine ganze fantasievolle Welt entstehen, wie wir es von dem Autor Tobias Goldfarb auch schon durch seine großartige Serie rund um Spekulatius den Weihnachtsdrachen gewohnt sind. Auch von Hilda würden wir gerne noch mehr lesen.
Fazit: Sympathische, kluge Heldin, wunderschöne Illustrationen und eine große Abenteuergeschichte!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Gut recherchierte Zusammenfassung zum Thema Langlebigkeit – mit kleinen Schwächen

OUTLIVE
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„Outlive - Wie wir länger und besser leben können, als wir denken“ von Peter Attia ist kein Selbsthilfebuch im klassischen Sinne, sondern vielmehr eine Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstands zum ...

„Outlive - Wie wir länger und besser leben können, als wir denken“ von Peter Attia ist kein Selbsthilfebuch im klassischen Sinne, sondern vielmehr eine Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstands zum Thema Langlebigkeit. Attia ist ausgebildeter onkologischer Chirurg und betreut inzwischen Patienten sowohl digital, als auch in seiner Praxis, bei der Zusammenstellung von Maßnahmen zur Verlängerung der Lebens- und Gesundheitsspanne. Dabei plädiert er für einen Wechsel von der Medizin 2.0, die sich ausschließlich um die Behandlung von bereits entstandenen Krankheiten dreht, zur Medizin 3.0, die stark auf Prävention ausgerichtet ist. Dabei veranschaulicht er eindrucksvoll anhand der vier „apokalyptischen Reiter“, Herzkrankheiten, Krebs, Alzheimer und Typ-2-Diabetes, dass Krankheiten oft über viele Jahrzehnte entstehen und daher auch viel früher behandelt werden sollten.

Die ersten Kapitel beschreiben daher zuerst den Hintergrund und Forschungsstand dieser vier „zentralen Krankheiten des Alterns“ und gehen neben genetisch bedingten Risikos auch auf die wichtige Funktion eines gesunden Stoffwechsels ein. Weiterhin wird deutlich, wie sich Krankheiten gegenseitig begünstigen können.
Nach dem Grundwissensteil wird es persönlich: Was können wir tun, um das Risiko, an einer der Krankheiten zu erkranken zu verringen? Gerade wenn wir genetisch vorbelastet sind? Wer sich hier einen einfachen Schrittplan wünscht, wird enttäuscht. Da jeder Mensch unterschiedliche Voraussetzungen mitbringt und es wenige wirklich aussagekräftige allgemeingültige Studien gibt, kann es keinen „One for all“ Plan geben. Wichtig ist strategisches Denken im Bezug auf die eigene Gesundheit und ein individueller Plan auf Basis von verschiedenen Bausteinen, die Attia im Folgenden vorstellt. Dabei behandelt er zunächst die großen Themen Sport und Ernährung, wobei besonders der Sport eine wichtige Funktion einnimmt. Ganz am Ende des Buches geht er zudem auch noch auf das Thema mentale Gesundheit ein.

Insgesamt ist die Lektüre trotz des großen Umfangs spannend und motivierend. Sie bestärkt, das eigene Leben aktiv zu gestalten und gibt dabei viele praktische Tipps. Ich vergebe trotzdem nur 4 von 5 Punkten, da für mich zwei wichtige Themen das Buch noch deutlich hätten verbessern können.

Das ist zum einem das große Thema mentale Gesundheit, das meiner Meinung nach im Buch einfach zu kurz umrissen wird. Der Autor beschränkt sich hier vor allem auf seine persönliche Geschichte und seinen eigenen Problemlösungsweg. Ich finde es gut und richtig, dass der Autor hier sehr offen mit seiner persönlichen Geschichte umgeht – die Informationen dazu, hätten für mich aber auch schon viel früher im Buch Sinn gemacht, da sie die obsessive Beschäftigung des Autors mit dem Thema erklären und seiner sehr perfektionistischen Art einen Hintergrund geben. Zudem fehlt mir hier der Überblick über den Forschungsstand, den die anderen Kapitel bisher geboten haben.

Zudem hätte ich mir mehr Informationen rund um den Zusammenhang von sozio-ökonomischen Status und Langlebigkeit gewünscht, gerade im Hinblick darauf, dass viele der Methoden, die der Autor vorschlägt, eher wohlständigen Menschen vorbehalten sind.

Insgesamt von mir aber eine klare Leseempfehlung für alle, die mehr über Langlebigkeit lernen wollen oder bis ins hohe Alter fit, beweglich und gesund bleiben möchten.

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