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Veröffentlicht am 15.12.2021

Kann die Freundschaft diese Zeit überdauern?

Die Wege der Söhne
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Die Fabriken der Familien von Falkenbach und Lehmann laufen gut. Während die Pfannenfabrik schon Waffen produziert, haben die Lehmanns noch nicht umgestellt. Doch dann kommt Friedrich unerwartet nach ...



Die Fabriken der Familien von Falkenbach und Lehmann laufen gut. Während die Pfannenfabrik schon Waffen produziert, haben die Lehmanns noch nicht umgestellt. Doch dann kommt Friedrich unerwartet nach Hause, im Gepäck den Plan, auch ihre Firma für die Waffenproduktion zur Verfügung zu stellen. Die Familie ist nicht begeistert, einzig Elisabeth ist froh, so den Mann wieder zu Hause zu haben.
Wilhelmine und der Widerstandskämpfer Martin kommen sich näher. Die junge Frau ist verliebt und sieht die Gefahr nicht auf sie alle zukommen.
Paul-Friedrich von Falkenbach und Heinrich Lehmann haben ihre Freundschaft über all die Jahre immer bewahren können, doch es ziehen dunkle Wolken auf. Von Sabotage ist die Rede und kann man Leopold endlich vertrauen?

Das Jahr 1938 bringt für die Familien einige Änderungen mit sich. Der Kampf um ihren Reichtum wird immer schwerer, zumal jedes Familienmitglied seine eigenen Wege gehen will. In diesem vierten Band erleben wir nun überwiegend die jungen Männer, die ihre Wege finden müssen. Es ist von allem etwas dabei. Friedrich will einfach nur nach Hause kommen dürfen, um mit seiner Frau glücklich zu sein. Leopold will Anerkennung und Macht innerhalb der Familie und Gustav den eingeschlagenen Weg der Medizin fortführen. Wilhelmine steht ein bisschen abseits des Geschehens, sie hat sich ja schon durchgesetzt. Einzig ihre Beziehung zu Martin vertieft sich in diesem Teil weiter. Die Träume, Wünsche und Hoffnungen der jungen Leute sind zwar sehr unterschiedlich, aber doch wollen sie alle nur glücklich werden dürfen. Es bleibt die Frage, ob ihre Freundschaft diese Zeiten überstehen werden oder ihre Geheimnisse sie entzweien wird.

Die Geschichte der Falkenbach-Saga gefällt mir gut. Ich finde, sie wird von Buch zu Buch noch besser. Ellin Carsta mach es einem leicht, sich in dieser Geschichte zu verlieren. Ihr Erzählstil ist leicht und locker zu lesen, die Dialoge erzählen viel Alltägliches und erlauben dadurch einen tiefen Einblick in die Familien. Gleichzeitig erzählt die Autorin aber auch von den Problemen dieser Zeit kurz vor dem 2. Weltkrieg. Mir gefällt es, dass nicht alle Protagonisten nur gute Charaktere sind. Sie dürfen sich entwickeln und Fehler machen. Vielleicht lernt nicht jeder aus seinen Fehlern oder ist einsichtig, aber genau das macht diese Familien-Saga aus. Ich mag die Schilderungen des täglichen Lebens und die einzelnen Abläufe darin. Die Probleme, die auftreten und bewältigt werden müssen, werden glaubhaft geschildert.

Die Handlung baut auf die Vorgänger auf und vertieft die eigentliche Geschichte, allerdings bringt dies auch mit sich, dass man die Bücher der Reihe nach lesen sollte. Kleine Rückblenden sorgen zwar für eine gewisse Übersicht, aber man versteht die gesamte Geschichte besser, hat man die Vorgänger gelesen.

Ein kleines Nachwort und ein Quellenverzeichnis beenden dann diesen Teil. Anhand der Quellenliste ist zu erkennen, wie intensiv die Autorin sich mit dieser Zeit auseinandergesetzt hat.

Fazit:

Band 4 der Falkenbach-Saga erzählt spannend, wie es weitergeht und hinterlässt neue lose Fäden für den nächsten Teil. Ich habe mich wieder gut unterhalten gefühlt, auch wenn das Buch in nur wenigen Stunden ausgelesen war. Ich mag die von Falkenbachs und die Lehmanns, ihre Lebensgeschichte ist spannend und vielschichtig. Ich bin schon jetzt gespannt, wie es weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Billa und Emil

Die letzte Schuld
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Die Reporterin Billa Löwenfeld ist mit ihrer Kollegin unterwegs, um für ihre neue Reportage zu recherchierten, als sie unverhofft dem Mordermittler Emil Graf begegnet. Eine junge Frau wurde tot aufgefunden. ...

Die Reporterin Billa Löwenfeld ist mit ihrer Kollegin unterwegs, um für ihre neue Reportage zu recherchierten, als sie unverhofft dem Mordermittler Emil Graf begegnet. Eine junge Frau wurde tot aufgefunden. Warum musste sie sterben? Eigentlich will Billa zu einer ganz anderen Geschichte ihre Fragen stellen, aber irgendwie bekommt sie bei ihren Fragen auch die Antworten zu diesem Leichenfund. Unwillkürlich führt dies dazu, dass sie Emil Graf wieder näher kommt, als sie eigentlich wollte. Ihre Ermittlungen führen Billa unwillkürlich zu dem ehemaligen Blockwart der Siedlung am Nordrand der Stadt München. Erst so nach und nach gesteht dieser, dass seine Frau verschwunden ist und wie ist das Haus der Kunst mit diesem Fall verbunden? Für Billa und Emil beginnt eine spannende Suche nach den Antworten.

Die Reporterin Billa Löwenfeld hat ihre Arbeit in München wieder aufgenommen und schon wieder trifft sie auf Emil Graf, der einen schweren Fall zu knacken hat. Auch wenn die beiden diesmal mehr oder weniger jeder für sich allein ermittelt, treffen sie doch auch wieder zusammen. Heidi Rehn erzählt eine spannende Geschichte in der Nachkriegszeit in München.

Im Jahr 1946 sind die Auswirkungen des Krieges noch deutlich zu spüren. Die Entnazifizierung ist in vollem Gange und beschäftigt die Bevölkerung. Auch für Billa ist dies Thema allgegenwärtig. Der Tod der Frau wirft nochmals ein anders Licht auf die Szenerie und führt die Reporterin in die Welt der Kunst und damit auch in die Welt von Schmuggel und Schwarzmarkt. Vor allem der Handel mit Kunst scheint regelrecht zu blühen.

Ausgerechnet in dem Haus der Kunst scheinen alle Fäden zusammenzulaufen. Geschickt hat es die Autorin verstanden, ihre Spuren so zu legen, dass sie nicht zu offensichtlich erscheinen. Billa und Emil ermitteln sozusagen in alle Richtungen. Gleichzeitig bekommt man einen Eindruck davon, wie das Leben damals in München gewesen ist. Die Menschen leiden unter den Nachwirkungen des Krieges, die Angst vor Repressalien von Seiten der Sieger ist groß, zudem kommt der Hunger dazu. Hunger nach Lebensmittel, aber auch Hunger nach dem Leben. Auch wenn Billa zu den Menschen gehört, die scheinbar alles haben, treibt auch sie einiges um. Mir hat gut gefallen, wie Heidi Rehn es verstanden hat, diesen Kriminalfall mit dem historischen Hintergrund dieser Zeit zu verbinden.

Die Gefühle der Protagonisten hat sie dabei für mich glaubhaft in Szene gesetzt. Emil, der immer noch damit kämpft, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen, ihnen plagen nach wie vor die Selbstvorwürfe, als Mitläufer nicht genügend Widerstand geleistet zu haben. Billa, die auf der Suche nach Antworten aus ihrer Vergangenheit ist und dabei auch auf alte Bekannte trifft. Beiden gemeinsam scheint es zu sein, dass sie eine Zukunft irgendwie noch nicht zulassen wollen. Und nicht zuletzt die Bevölkerung selbst, die ihren täglichen Kampf ums Überleben immer noch ausfechten muss. Hunger, Schmuggel und Hoffnungslosigkeit scheinen immer greifbar zu sein. Und doch zeigt auch der Werdegang gerade von Emil, dass es auch weitergehen wird.

Fazit:

Auch der zweite Band um Emil Graf und Billa Löwenfeld hat mir wieder gut gefallen. Ich mag diese Mischung aus historischem Roman und Krimi. Heidi Rehn versteht es, die Zeit lebendig werden zu lassen und gleichzeitig auch einen kritischen Blick auf diese Jahre zu gewähren. Ich bin gespannt, wie es mit den beiden Charakteren weitergehen wird und hoffe auf einen nächsten gemeinsamen Fall.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Mehr als nur ein historischer Roman über Gotteskrieger

Die Klinge des Glaubens
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Gabriel ist jung und hat noch viel vor in seinem Leben. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er als Vollstrecker des Papstes. Jeder Auftrag wird erfüllt. Jeder, der sterben soll, ereilt sein Schicksal, ...



Gabriel ist jung und hat noch viel vor in seinem Leben. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er als Vollstrecker des Papstes. Jeder Auftrag wird erfüllt. Jeder, der sterben soll, ereilt sein Schicksal, aber dann macht Gabriel einen schwerwiegenden Fehler und verschont einen Katharer. Fast wäre es sein eigenes Ende gewesen, aber er bekommt die Chance, diesen Fehler wieder gutzumachen. Er soll einen Templer finden und ausschalten. Ohne Fragen zustellen begibt sich Gabriel auf die Reise erst nach Palästina und dann später weiter ins Baltikum. Die Suche nach dem Ritter beschert ihm aber auch eine Reise in seine eigene Vergangenheit und die zwei Krieger, die nun ihm folgen, bemerkt er nicht. Einen Auftrag aus dem Vatikan kann man nicht ablehnen und Templer vergessen eine einmal erlebte Schmach nicht und sinnen auf Rache. So begibt sich Gabriel im Jahre 1209 auf die Reise, seinen Auftrag auszuführen.

Dieser Roman ist eine lockere Fortsetzung von „Die Gebote des Templers“ und dessen Vorgänger „Der Krieger des Herrn“. Einige Protagonisten wie Ritter Walter von Westereck und sein Freund Hartung von Scharfenberg begegnet man in allen drei Teilen und von der Chronologie her bauen sie zeitlich aufeinander auf, aber man kann sie durchaus auch einzeln lesen. Kleine Rückblenden und Zusammenfassungen sorgen für den nötigen Überblick. Dieser Teil beginnt einige Jahre nach dem letzten Band und erzählt zunächst aus dem Leben von Gabriel.

Tom Melley erzählt eine spannende Geschichte über Krieger, die nicht viel anderes gelernt haben, als ihre Waffen sprechen zu lassen. Gleichzeitig gewährt er aber auch einen kleinen Einblick in das Machtgefüge des Vatikans in dieser Epoche. Mit Gabriel tritt ein neuer Protagonist auf. Er hat gelernt, gehorsam zu sein und will sein Auftrag auch gewissenhaft ausführen. Mir hat gut gefallen, wie er im Laufe dieser Reise so einige Geheimnisse um sein eigenes Leben klären kann. Die Verstrickungen mit den Templern und der Kirche waren spannend zu lesen.

In einem zweiten Handlungsstrang begibt man sich als Leser dann auf die Reise mit Walter von Westereck und Hartung von Scharfenberg. Hartung dient schon seit einigen Jahren einem neuen Kriegerorden in Livland und Walter schließt sich ihm an. Gemeinsam sollen sie eine Mission in Rom erfüllen und stoßen dabei unverhofft auf ihre Vergangenheit. Gemeinsam versuchen sie Unheil abzuwenden. Ich fand es spannend zu lesen, wie hier der Vatikan versucht, Einfluss zu nehmen und wie die beiden Krieger dagegen steuern. Auch fand ich es spannend, von diesem Orden aus Livland zu lesen.

Dieser dritte Teil der Trilogie (?) ist vielleicht sogar noch eine Spur besser, wie die Vorgänger. Mir hat er in jedem Fall gut gefallen. Es wird nicht nur die Geschichte von Rache, Verfolgung und Krieg erzählt, sondern auch von Freundschaft und Zusammenhalt. Zudem gibt es spannende Einblicke in die Anfänge des 13. Jahrhunderts. Nicht nur Richtung Jerusalem wurden Kreuzzüge geführt, auch im Norden Europas sollten die Kämpfer gegen andersgläubige Krieg führen und den Glauben mit Feuer und Schwert verteidigen oder bekehren. Einmal mehr ist hier deutlich zu spüren, dass Tom Melley sich mit dem Thema Templer und Kreuzzüge intensiv auseinandergesetzt hat. Er hat es geschickt verstanden, das historisch belegte mit seiner fiktionalen Geschichte zu verknüpfen und hat einen spannenden historischen Roman abgeliefert, der die Welt der Krieger einmal mehr erzählt.

Im Anschluss dieser spannenden Geschichte befinden sich neben dem Nachwort ein Glossar der fremden Begriffe und ein Personenregister mit kleinen Erläuterungen. Hier werden noch mal Fiktion und Wahrheit getrennt. Ich mag solche Zusatzinformationen in historischen Romanen.

Fazit:

„Die Klinge des Glaubens“ aus der Feder von Tom Melley ist wieder ein spannender historischer Roman um Tempelritter und ihr Machtgefüge. Auch wenn es sich hier im Moment um eine Trilogie handelt, kann man die Bücher alle einzeln lesen, allerdings würde einem tolle historische Romane entgehen, liest man nur diesen vorliegenden neusten Teil. Ich empfehle daher, sie der Reihe nach zu lesen und sich in die Welt des 12. und 13. Jahrhunderts entführen zu lassen.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Blackstone und der König von Kastilien

Legenden des Krieges: Im Schatten des Falken
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Im Winter des Jahres 1364 erhält Thomas Blackstone einen neuen Auftrag von seinem Herrn König Edward III. Da es im Moment mehr oder weniger friedlich ist in der Bretagne, hat der Kriegsherr des Königs ...



Im Winter des Jahres 1364 erhält Thomas Blackstone einen neuen Auftrag von seinem Herrn König Edward III. Da es im Moment mehr oder weniger friedlich ist in der Bretagne, hat der Kriegsherr des Königs Zeit und soll nun den König von Kastilien in Sicherheit bringen. Dieser kämpft um seinen Thron und sein Überleben, gleichzeitig steht Don Pedro I. aber auch unter dem Verdacht, seine Gemahlin Blanche de Bourbon ermordet zu haben oder doch den Auftrag dazu erteilt zu haben. Alles klingt nach einer einfachen Aufgabe für die kampferprobten Krieger, aber die Gegner Don Pedros machen es ihnen nicht leicht und so werden Thomas Blackstone und seine Männer ein weiteres Mal gejagt.

Dies ist bereits Band Nummer 7 von „Legenden des Krieges“ und ich lese es immer noch sehr gern. Dieser Band war sogar noch eine Spur besser als die Vorgänger. Hier wird geschildert, wie Kastilien seine Krone verteidigt. Von dem Erbfolgekrieg in Spanien zu lesen, war spannend. David Gilman hat es geschickt verstanden, seine fiktiven Charaktere in diese historische Begebenheit einzubauen. Blackstone und seine Männer müssen wieder einmal das tun, was sie am besten können, kämpfen, töten und siegen.

Die Geschichte rund um die Ermordung der Königin Blanche de Bourbon verleiht der Handlung zudem Spannung und interessantes historisches Hintergrundwissen. Mir gefällt gut, wie es der Autor verstanden hat, Konflikte, die es reichlich in dieser Epoche gab, mit seinen fiktiven Protagonisten zu verbinden. Der fesselnde Erzählstil des Autors trugt zudem dazu bei, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. In nur wenigen Tagen war es ausgelesen und hat mich dabei gut und spannend unterhaltend.

Auch wenn es natürlich nicht immer leichte Kost ist, denn die Krieger tun, was sie tun müssen und so fließt wieder reichlich Blut bei den Gegnern von Thomas Blackstone und leider auch in den eigenen Reihen. Aber die Verluste von Blackstone machen die Geschichte damit auch um einiges glaubwürdiger, als wenn alle Krieger als unbesiegbare Helden leben würden. Gerade der Krieg in Spanien zeigt, wie viel Spannendes es noch aus dieser Epoche zu berichten gibt. Auch hat David Gilman es geschickt verstanden, das Leben dieser Kämpfer authentisch zu schildern.

Ein Personenregister zu Beginn gibt Aufschluss über die Protagonisten und gibt gleichzeitig Einblicke darüber, welche historisch belegt sind oder fiktiv. Das Nachwort am Ende klärt zusätzlich Fiktion oder Wahrheit.

Fazit:

„Im Schatten des Falken“ ist ein spannender historischer Roman, der ein wenig über den bretonischen Erbfolgekrieg erzählt. Dieses siebte Abenteuer von Thomas Blackstone und seine Kriegskameraden hat mich spannend unterhalten und ich frage mich jetzt schon, was mag noch auf den narbengesichtigen Ritter zukommen? Ruhe und Frieden wird es für ihn wohl nicht geben. Ich warte gespannt auf Band 8

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Wie die Vergangenheit die Zukunft beeinflusst

Das Geheimnis
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Ulla ist ohne Mutter aufgewachsen. Als neunjährige hat die Mutter sie bei dem Vater zurückgelassen, eine Erklärung für ihr Verhalten hat es nie gegeben. Für Ulla ist es schwer, überhaupt nur an ihre ...



Ulla ist ohne Mutter aufgewachsen. Als neunjährige hat die Mutter sie bei dem Vater zurückgelassen, eine Erklärung für ihr Verhalten hat es nie gegeben. Für Ulla ist es schwer, überhaupt nur an ihre Mutter Helga zu denken. Erst als sie völlig unverhofft auf den Moarhof am Chiemsee kommt, beginnt sie sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Helga hatte hier ein kleines Häuschen bewohnt, hier hat sie gearbeitet und gelebt und hier warten vielleicht auch ein paar Antworten auf Ulla. Helga war eine Künstlerin, aber ihre Werke sind düster und nur schwer zu verstehen, welche Erinnerungen hat die Künstlerin versucht hier zu verarbeiten?

„Das Geheimnis“ erzählt seine Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen und in verschiedenen Zeiten. Die Geschichte von Ulla spielt in der Gegenwart. Sie ist eine Frau, die ihr Leben so gelebt hat, wie sie es für richtig hielt. Sie hat eine Tochter aufgezogen und diese mit Liebe überschüttet und gleichzeitig musste sie selbst verarbeiten, dass sie ohne Mutter aufwachsen musste. Das Gefühl, verlassen worden zu sein, hat ihr Leben geprägt.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von Helga im Jahre 1975. Helga ist Künstlerin und versucht ihre Vergangenheit mit ihren Bildern Ausdruck zu verleihen. Die Frage, was hat sie durchgemacht, um so zu handeln, wie sie gehandelt hat, stellt sich quasi von allein.

Ich habe bei dieser Geschichte etwas länger gebraucht, um hineinzufinden, ich muss sogar sagen, dass ich es am Anfang etwas zu zäh fand. Die Geschichten der Frauen plätscherten so leise vor sich hin. Erst nach ca. der Hälfte des Romans war ich gefangen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Nun wollte ich unbedingt wissen, was dieses Geheimnis von Helga war und wie die geschilderten Verstrickungen zusammenpassten. Am Ende war die Geschichte dann doch spannend und auch ziemlich traurig. Ellen Sandberg hat es gut verstanden, die Handlungen der einzelnen Protagonisten so zu schildern, dass man einfach weiterlesen muss und das Buch am Ende nicht zur Seite legen kann.

Das Schicksal von Helga klärt sich erst so nach und nach. Auch das Leben von Ulla wird ausführlich geschildert. Gut gefallen hat mir, wie dann die Leben dieser Frauen miteinander verwoben worden sind und wie das Verhalten eines einzelnen die anderen beeinflusst hat.

Fazit:

„Das Geheimnis“ ist ein unterhaltsamer Roman, der die Gegenwart mit der Vergangenheit verbindet und anschaulich schildert, wie das Verhalten eines einzelnen die Zukunft anderer beeinflussen kann. Mir hat dieser neue Roman von Ellen Sandberg gut gefallen, auch wenn ich zu Beginn nicht unbedingt sofort von der Geschichte überzeugt war. Das Durchhalten bis zur letzten Seite hat sich in jedem Fall gelohnt, es war eine spannende und emotionale Geschichte.

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