Profilbild von schnaeppchenjaegerin

schnaeppchenjaegerin

Lesejury Star
offline

schnaeppchenjaegerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit schnaeppchenjaegerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2018

Spannende Familiengeschichte über lang gehegte Geheimnisse, eine Suche nach Wahrheit und atmosphärische Unterwasserwelten

Die Mitternachtsschwestern
0

Willow hat ihre Eltern bei einem Schiffsunglück vor 20 Jahren verloren, als sie sieben Jahre alt war. Sie ist daraufhin bei ihrer Tante Hope in Busby-on-Sea aufgewachsen.
Im August 2016 taucht sie zum ...

Willow hat ihre Eltern bei einem Schiffsunglück vor 20 Jahren verloren, als sie sieben Jahre alt war. Sie ist daraufhin bei ihrer Tante Hope in Busby-on-Sea aufgewachsen.
Im August 2016 taucht sie zum Schiffswrack, in dem noch eine Handtasche ihrer Mutter Charity gefunden wird. Diese wirft Fragen auf, so dass Willow nach langer Zeit zurück in ihren Heimatort fährt und ihre Tante besucht, um sie mit dem Inhalt der Handtasche zu konfrontieren. Hope möchte allerdings nicht über die Vergangenheit sprechen. Als Willow dann auch noch eine Einladung für eine Fotoausstellung über die geheimnisvolle Welt der Unterwasserwälder findet, die an sie gerichtet war, die Hope ihr allerdings unterschlagen hat, möchte sie unbedingt den Fotografen treffen, der ihre Mutter gekannt hatte und herausfinden, was Hope ihr weiterhin verschweigen möchte.
Wlllow folgt dabei Charitys Spuren zu den faszinierenden Unterwasserwäldern, die die passionierte Taucherin besucht hat.

Der Roman handelt nicht nur im Jahr 2016, sondern wird auch aus Sicht der jungen Charity im Zeitraum 1976 bis 1996 erzählt. Die beiden Erzählstränge sind durch die gleichen Schauplätze, die Charity und Willow zu unterschiedlichen Zeiten aufsuchen, miteinander verbunden.
Durch die Tauchexkursionen und die mir bisher unbekannte Existenz der Unterwasserwälder mutet der Roman etwas mythisch an und ist sehr atmosphärisch erzählt. Es geht um tragische Ereignisse der Vergangenheit, von denen Willow bisher n Schutz genommen worden ist und die sie zur Klärung ihrer Wurzeln und ihrer eigenen Identität in Erfahrung bringen möchte.

Durch den Schmerz, den die Schwestern Charity und Hope in ihrer Jugend erleiden mussten und von dem Willow nichts ahnt, durchzieht den Roman eine Traurigkeit und Melancholie. Auch Willow, die unter dem Verlust ihrer Eltern und der scheinbar lieblosen Erziehung durch die Tante leidet, unterstreicht diese Grundstimmung.

"Die Mitternachtsschwestern" ist ein auf beiden Erzählsträngen spannender Roman über lang gehegte Geheimnisse und die Suche nach der Wahrheit. Nicht nur die weiblichen Hauptpersonen sind authentisch dargestellt, auch die Nebencharaktere überzeugen mit einer gewissen Undurchschaubarkeit. Man kann sich über weite Teile nicht sicher sein, wer manipuliert und wer etwas zu verbergen haben könnte.

Es ist eine lesenswerte Familiengeschichte, die zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar ist und die am Ende noch einmal durch eine schockierende Wendung überrascht. Mir hat der Roman nicht nur aufgrund der interessanten Handlung, bei der alle Fäden am Ende geschickt zusammenlaufen und wodurch der rätselhaft verbitterte Charakter der Hope verständlich wurde, sondern auch wegen der anschaulichen Beschreibung der Unterwasserwelten sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Lebendiger Roman über eine zerbrochene Familie und ein Kindheitstrauma, der herzerfrischend und voller Hoffnung ist

Bis zum Himmel und zurück
0

Katja arbeitet als Drehbuchautorin für die Serie "Wache Mitte", ist jedoch genervt von der egozentrischen Hauptdarstellerin Dorit und inzwischen auch gelangweilt von der Serie, die ihr 25-jähriges Jubiläum ...

Katja arbeitet als Drehbuchautorin für die Serie "Wache Mitte", ist jedoch genervt von der egozentrischen Hauptdarstellerin Dorit und inzwischen auch gelangweilt von der Serie, die ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Sie schreibt deshalb an einer Familienserie um einen Apfelhof im Alten Land, kommt allerdings mit diesem Konzept für einen anderen Sender nicht weiter. Sie erinnert sich während des Schreibens immer wieder an ihre eigene zerbrochene Familie und erhält dann auch noch einen Anruf von ihrer Mutter, zu der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr gatte, dass ihr Vater einen Schlaganfall hatte und im Koma liegt. Zu diesem hatte sie noch länger keinen Kontakt mehr und ist regelrecht schockiert, als plötzlich ein Mädchen bei ihr vor der Tür steht, die behauptet, ihre Halbschwester zu sein und sie bittet, ihren gemeinsamen Vater zu besuchen.

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive der 26-jährigen Katja geschrieben, so dass man ihr, ihren Gedanken und Gefühlen sehr nahe kommt. Von Anbeginn spürt man als Leser, dass es ihr nur scheinbar gut geht, dass sie etwas belastet und dass sie trotz ihres Berufs, ihrer besten Freunden Alexa und dem "Irgendwie-Lebensgefährten" Ratko gehemmt ist und nicht aktiv am Leben teilnimmt.

In Rückblenden erinnert sich Katja an ihre Kindheit und ein tragisches Ereignis, das ihre Familie hat auseinanderbrechen lassen und durch das man ihr Verhalten in der Gegenwart verstehen kann. Sie hatte seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihren geschiedenen Eltern und wird durch den Anruf ihrer Mutter und der Begegnung mit der neuen Familie ihres Vaters wieder mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, die so schmerzhaft ist, dass sie sie erfolgreich zu verdrängen versucht hatte. Nicht einmal ihr Freund Ratko weiß, was Katja erlebt hat und woher ihre Narben stammen.

"Bis zum Himmel und zurück" ist ein Roman, der ein trauriges Ereignis zum Hintergrund hat, der aber nicht nur beklemmende und nachdenklich machende Elemente enthält. Durch die unterschiedlichen und sehr liebevoll entwickelten, ungewöhnlichen Charaktere halten sie sich mit humorvollen Stellen die Balance.

Es ist ein Roman über eine Familie, die an einem schlimmen Ereignis zerbrochen ist. Vater, Mutter und Tochter waren damals nicht in der Lage, es gemeinsam zu verarbeiten. Jeder von ihnen ist anders damit umgegangen, hat sich dem Alkohol zugewandt, ist davon gelaufen oder hat ein neues Leben angefangen.

15 Jahre später begleitet man Katja bei ihrer persönlichen Entwicklung und wie sie als Erwachsene versucht, ihr Kindheitstrauma zu verarbeiten. Sie beginnt, sich selbst zu vergeben und zu erkennen, dass auch sie ein Recht darauf hat glücklich zu sein.

"Bis zum Himmel und zurück" ist ein abwechslungsreicher, sehr unterhaltsamer Roman mit einem ausgewogenen Anteil an humorvollen und traurigen Elementen, der herzerfrischend geschrieben ist und der nicht an der Oberfläche bleibt. Auch der Schluss, der kein perfektes Happy End erzwingt, hat mir gut gefallen und jeglichen Kitsch vermieden.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Liebe, Freundschaft, Familie und den Mut, seine eigenen, lang gehegten Träume zu verwirklichen-nett, aber es fehlt das Besondere

Frühling im Kirschblütencafé
1

Elizabeth Dixon rechnet zu ihrem Geburtstag eigentlich mit einem Heiratsantrag ihres Freundes Giles, wird stattdessen aber eiskalt von ihm abserviert. Da sie in seiner Wohnung und in seiner Firma in London ...

Elizabeth Dixon rechnet zu ihrem Geburtstag eigentlich mit einem Heiratsantrag ihres Freundes Giles, wird stattdessen aber eiskalt von ihm abserviert. Da sie in seiner Wohnung und in seiner Firma in London gearbeitet hat, steht sie nun vor dem Nichts. Gescheitert kehrt sie in ihren Heimatort Wynbridge zurück, wo ihre beste Freundin gerade dabei ist, ein Café zu eröffnen. Lizzies Vater schenkt ihr einen Teil seines Erbes, mit dem sie in das Café einsteigen kann und bezieht sie Wohnung darüber. Sie entdeckt ihre alte Leidenschaft für das Handarbeiten, insbesondere das Nähen wieder, und bietet im Café Kurse an. Sie nutzt geschickt den Trend des Selbermachens und des Upcyclings und kann sich vor interessierten Teilnehmerinnen kaum retten.
In Wynbridge begegnet sie ihrem alten Highschool-Schwarm Ben wieder und fühlt sich nach wie vor zu ihm hingezogen. Dieser scheint jedoch kein Interesse an einer Beziehung zu ihr zu haben, zudem trauert sie noch Giles hinterher und bekommt aus London das Angebot, ein bereits bestehendes, florierendes Nähcafé zu übernehmen. Lizzie ist verunsichert, wo sie ihr Leben neu aufbauen soll.

"Frühling im Kirschblütencafé" ist ein Roman über Liebe, Freundschaft und Familie und den Mut, seine eigenen, lang gehegten Träume zu verwirklichen. Es geht um einen Neuanfang im Leben und darum, sich mit den schwierigen Entscheidungen auseinanderzusetzen, die damit verbunden sind.
Lizzie kommt etwas verschämt und naiv nach Hause zurück, wo sie ohne Vorbehalte liebenswürdig von ihrer besten Freundin und ihrem Ehemann aufgenommen wird. Auch zu ihren Eltern findet sie einen innigeren Zugang, nachdem sich ihre Mutter durch ein aufrüttelndes Erlebnis zu ihrem Besten verändert hat.

Der Roman rund um die Selbstfindung von Lizzie und den Beginn ihrer Selbstständigkeit ist ein wenig kitschig verträumt und der Verlauf der Handlung vorherzusehen.
Lizzies Sehnsucht nach einem Mann an ihrer Seite war zwar allgegenwärtig, die sich abzeichnende Liebesgeschichte war mir allerdings zu emotionslos. Die Gefühle zwischen Ben und Lizzie waren für mich nicht richtig nachvollziehbar. Für mein Empfinden sind zwischen den beiden keine Funken übergesprungen, zumal sie auch als Teenager nie eine Beziehung zu einander hatten.
Die Wirrungen um den Journalisten Jay, den "Bösewicht" der Geschichte, gaben dem Roman zwar neue Impulse, sein Verhalten war allerdings etwas unglaubwürdig.
Das Setting in der fiktiven Kleinstadt und der liebevollen Wiederbelebung eines alten Cafés hat mir jedoch gut gefallen und wirkte authentisch.
"Frühling im Kirschblütencafé" ist ein leicht und schnell zu lesender Roman ohne große Überraschungen, der besonders für Frauen mit Interesse am Selbermachen zu empfehlen ist, mir jedoch nicht länger im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Beklemmende Geschichte über Aberglaube und Mythen - basierend auf historischen Ereignissen Anfang des 19. Jahrhunderts in Irland

Wo drei Flüsse sich kreuzen
0

Der Roman handelt in einem irischen Tal von November 1825 bis März 1826.
Nóra hat vor Kurzem erst den Tod ihrer Tochter Johanna verkraften müssen, als ihr Mann überraschend an einer Herzattacke stirbt. ...

Der Roman handelt in einem irischen Tal von November 1825 bis März 1826.
Nóra hat vor Kurzem erst den Tod ihrer Tochter Johanna verkraften müssen, als ihr Mann überraschend an einer Herzattacke stirbt. Sie ist nun allein mit ihrem Enkel Micheál, um den sich ihr Mann bislang überwiegend gekümmert hat, nachdem der Schwiegersohn nicht für das unterentwickelte Kind sorgen wollte.
Micheál ist vier Jahre alt, kann sich aber nicht artikulieren und seine Beine nicht bewegen. Nóra empfindet den "Krüppel" als Last, versteckt ihn, und heuert auf dem Markt die 14-jährige Magd Mary an, die sich um das Kind kümmern soll.
Mary macht sich Sorgen um das Kind und wie es von Nóra behandelt wird. So hatte sie mit Hilfe von Brennnesseln versucht seine Beine zum Gehen zu bewegen. Als sie dann glaubt, dass es sich um ein Wechselbalg handeln könnte, dass ihr vom Feenvolk im Austausch gegen ihren Enkel untergeschoben wurde, wendet sie sich an die Heilerin Nance Roche. Diese unterstützt Nóra in dem Glauben, dass es sich bei Micheál um ein Feenkind handelt und versucht die Fee zunächst mit verschiedenen auszutreiben, bis die Frauen zum Äußersten gehen und das Kind im eiskalten Fluss ertränken.

Nach "Das Seelenhaus" hat Hannah Kent wieder einen Roman geschrieben, der Anfang des 19. Jahrhunderts handelt und auf wahren historischen Ereignissen basiert. Es spielt in einer Zeit und an einem Ort, in welchem Aberglaube, Mythen und Traditionen eine große Rolle spielen, um sich manche Begebenheiten zu erklären.
Der Roman ist atmosphärisch geschrieben, so dass man sich als Leser in das kalte, von Armut geprägte irische Tal hineinversetzt fühlt. "Wo drei Flüsse sich kreuzen" ist wie ein Schauermärchen. Es ist schier unglaublich zu lesen, was Menschen aus Hilflosigkeit und Aberglauben einem kleinen Kind antun, um in einer Art Exorzismus das Böse aus ihm auszutreiben. Sehr eindringlich ist beschrieben, wie der arme, wehrlose Junge von seiner Großmutter und der vermeintlichen Heilerin gequält wird bis er letztlich stirbt und Nóra Leahy sowie Nance Roche des Mordes angeklagt werden.

Es ist eine beklemmende Geschichte über Traditionen und Mythen, an denen sich arme Menschen festhalten, um Erklärungen für die Dinge zu finden, die sie nicht kennen und für die sie sich schämen.
Der Roman ist besonnen, aber durchaus brutal erzählt und fesselt bis zum traurigen Ende.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Berührende Geschichte zweier unterschiedlicher Schwestern während des Zweiten Weltkrieges in Frankreich

Die Nachtigall
0

Nachdem ihre Maman verstorben war, schickte der vom Ersten Weltkrieg gebrochene Vater Julien Rossignol seine beiden Töchter zu ihnen fremden Menschen ins drei Stunden von Paris entfernte Carriveau. Während ...

Nachdem ihre Maman verstorben war, schickte der vom Ersten Weltkrieg gebrochene Vater Julien Rossignol seine beiden Töchter zu ihnen fremden Menschen ins drei Stunden von Paris entfernte Carriveau. Während die Ältere, Vianne, früh schwanger wird und Antoine Mauriac heiratet, fühlt sich die jüngere Isabelle allein und ungeliebt. Sie ist ein aufsässiger Teenager und wird verschiedenen Schulen und Internaten verwiesen.
Als der Krieg ausbricht, wird Antoine 1939 als Soldat einberufen und nun fühlt sich auch Vianne verloren. Sie klammert sich an ihre beste Freundin und Nachbarin Rachel, deren Mann ebenfalls eingezogen wurde.
1940 ist Frankreich von den Deutschen besetzt und Vianne muss einen Soldaten der Wehrmacht in ihrem Haus aufnehmen. Isabelle verliebt sich währenddessen in den Aufständischen Gaëton und schließt sich der Résistance an. Unter der Deckbezeichnung "Nachtigall" rettet sie abgestürzte alliierte Piloten aus England und Amerika über die Pyrenäen nach San Sébastian.
Die sonst so angepasste Vianne, die sich auch mit dem deutschen Wehrmachtssoldaten arrangieren konnte, spürt die Auswirkungen des Kriegs, sorgt sich um ihre Tochter, ihren in einem Arbeitslager in Deutschland befindlichen Mann und um ihr eigenes Überleben in einem zunehmend unsicheren Land. Als dann auch noch Rachel, eine Jüdin, von den Nationalsozialisten deportiert wird, kann sie erstmals die Beweggründe ihrer Schwester, zu der sie durch den großen Altersunterschied von zehn Jahren nie ein enges Verhältnis hatte, verstehen und ist bereit, selbst mehr Risiken einzugehen.

"Die Nachtigall" erzählt die Geschichte zweier unterschiedlicher Schwestern während des Zweiten Weltkrieges in Frankreich, welche divergierenden Einstellungen sie haben und wie diese ihre Handlungen beeinflussen. Vianne ist die häusliche der beiden, die nur in Frieden und Sicherheit mit ihrer Familie leben möchte. Isabelle ist die Rebellin, die den Ist-Zustand in Frankreich nicht akzeptieren kann und die schon mit gerade einmal 19 Jahren bereit ist, ihr Leben für ihre Überzeugungen zu riskieren.
Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von Vianne bzw. Isabelle und sehr detailliert geschildert, so dass die Handlung - sei es in Bezug auf die Schilderung von Isabelles illegalen Aktivitäten unter ihre falschen Identität als Juliette Gervaise für die Widerstandsbewegung oder hinsichtlich des Zusammenlebens von Vianne mit dem Soldaten Wolfgang Beck - etwas pointierter hätten sein können.
Die Schicksale beider Frauen sind trotz der Längen packend und berührend. Beide sind auf ihre Art starke Persönlichkeiten und machen den Kriegsereignissen geschuldet eine deutliche Entwicklung durch.

„In der Liebe finden wir heraus, wer wir sein wollen; im Krieg finden wir heraus, wer wir sind.“

In dem Roman wird deutlich, wie wichtig die Rolle der Frau während der Abwesenheit der Männer im Kampfeinsatz oder Kriegsgefangenschaft wurde und wie diese über sich hinausgewachsen sind. Als Leser kann man die unerträgliche Situation unter den im Laufe der Kriegsjahre immer aggressiver werdenden Nationalsozialisten im besetzten Frankreich nachvollziehen, wie die Frauen und Kinder unter den Entbehrungen, Hunger, Kälte, Armut und verzweifelter Angst lebten.
Spannend bleibt es zu erfahren, ob Isabelle und Gaëton trotz ihrer Ideale ihre Leben für den Widerstand zu opfern, zueinander finden werden und ob Vianne ihren Mann wieder sehen wird.

Neben der Schilderungen im Zeitraum 1939 bis 1945 enthält das Buch einzelne sehr kurze Kapitel über eine ältere Frau im Jahr 1995 in Amerika. Auch wenn man erahnen kann, um wen es sich dabei handelt, hätte ich mir diesbezüglich eine ausführlichere Beschreibung gewünscht, zumal unklar bleibt, wann, weshalb sie nach Amerika gegangen ist und wie es ihrer Schwester nach dem Krieg ergangen ist. Dies hätte den ohnehin schon episch langen Roman abgerundet.