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Veröffentlicht am 18.05.2025

Unterhaltsame Geschichte über eine rebellische 20-Jährige im Sommer 1960, die mit Unterstützung ihrer eloquenten Tante ihren Weg findet.

Sommer fängt mit Freiheit an
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Nachdem die 20-jährige Marilyn Kleinman beim Knutschen mit dem Sohn des Rabbis vor der gesamten jüdischen Gemeinde erwischt wurde, ziehen ihre Eltern die Konsequenzen und schicken Marilyn für einen Sommer ...

Nachdem die 20-jährige Marilyn Kleinman beim Knutschen mit dem Sohn des Rabbis vor der gesamten jüdischen Gemeinde erwischt wurde, ziehen ihre Eltern die Konsequenzen und schicken Marilyn für einen Sommer von New York zu ihrer Großtante nach Philadelphia. Ada arbeitet dort erfolgreich als Heiratsvermittlerin und soll Marilyn mit einem strengen Blick unter ihre Fittiche nehmen. Marilyn ist von der Vorstellung einer Anstandsdame wenig angetan und ist umso überraschter, als sie Ada kennenlernt. Trotz der Regeln, die Ada für Marilyn aufstellt, ist sie weniger konservativ als gedacht. Zudem schätzt Marilyn sie für ihre Selbstständigkeit, was im Jahr 1960 alles andere als selbstverständlich ist.
Marilyn lässt sich dennoch nicht so einfach bändigen und möchte den Sommer an der Küste New Jerseys nach ihren Vorstellungen genießen. Sie unterstützt ihre Großtante bei ihrer Tätigkeit als Schadchen und setzt sich selbst über das Verbot hinweg, mit den Heiratskandidaten zu flirten, bevor sie ihre Lektion lernt und sich darauf besinnt, was ihr im Leben tatsächlich wichtig ist.

Marilyn benimmt sich zunächst wie ein rebellischer Teenager und wirkt damit deutlich jünger als ihre 20 Jahre. In der New Yorker Oberschicht aufgewachsen, ist sie privilegiert und verwöhnt, unerfahren und naiv. Nach ihrem Fehltritt, der für die Familie rufschädigend ist, ziehen die Eltern die Reißleine und befördern sie als erzieherische Maßnahme zur Tante ihrer Mutter. Auch dort ist Marilyn unter den strengen Augen ihrer Großtante zunächst uneinsichtig und geht eine Liaison mit einem von Adas Heiratskandidaten ein.

Fast zu spät lernt Marilyn, dass die Ratschläge ihrer Tante lebenserfahren und hilfreich sind. Trotz ihrer Strenge mag Marilyn Ada, die ein gutes Herz hat, schlagfertig und frech ist und sich ein eigenes Unternehmen aufgebaut hat, das sie unabhängig macht. Für Marilyn ist nichts wichtiger als ihre Freiheit, weshalb sie nicht früh heiraten möchte. Sie träumt davon, Schriftstellerin zu werden und wird von ihrer Tante dabei unterstützt, ein Buch zu schreiben. Schon bald kann sich Marilyn eine Rückkehr nach New York in den goldenen Käfig ihrer Eltern nicht mehr vorstellen.

"Sommer fängt mit Freiheit an" ist eine unterhaltsame Sommerlektüre, die an den Strand New Jerseys entführt und beschreibt, wie eine privilegierte, unerschrockene junge Frau, heranreift und erwachsen wird. Auch wenn Marilyn die Hauptfigur ist, lebt das Buch insbesondere von Ada und ihren prägnanten Botschaften und wie sie mit einer Mischung aus Strenge und Nachsichtigkeit ihre Nichte auf den rechten Weg führt.
Dabei bildet der Roman das Sittengemälde der 1960er-Jahre ab und zeichnet den Charakter zweier emanzipierter Frauen, die ihrer Zeit voraus sind. Die damalige Zeit wird anschaulich durch liebevolle Details über Konventionen und Gesellschaft beschrieben und verbindet sie mit der fiktiven Geschichte, was ihr noch mehr Authentizität verleiht, auch wenn der Verlauf zum Schluss sehr geradlinig ist.

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Veröffentlicht am 16.05.2025

Sei nicht so hart zu dir selbst - ein anstrengender Weg zu mehr Selbstliebe. Lebensnah und unterhaltsam geschildert.

No Hard Feelings
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Penny ist 26 Jahre alt, wohnt in Melbourne und arbeitet im Marketing. Von ihrer Vorgesetzten fühlt sie sich nicht ernst genommen und die versprochene Beförderung liegt in weiter Ferne. Ihren zwei besten ...

Penny ist 26 Jahre alt, wohnt in Melbourne und arbeitet im Marketing. Von ihrer Vorgesetzten fühlt sie sich nicht ernst genommen und die versprochene Beförderung liegt in weiter Ferne. Ihren zwei besten Freundinnen Annie und Bec schüttet sie regelmäßig ihr Herz aus, per Gruppenchat oder bei dem ein oder anderen Drink. Verschiedene Dates haben zu nichts als Frust geführt und eigentlich hängt Penny auch noch viel zu sehr an Max, der sich jedoch nicht auf eine monogame Beziehung einlassen möchte. In der Hoffnung, dass er seine Meinung ändert, trifft sie sich dennoch mit ihm und leidet. Das wiederum führt zu Stress mit ihren Freundinnen, bei denen es im Leben besser zu laufen scheint. Bec ist glücklich verlobt und Annie als Anwältin beruflich erfolgreich.
Penny hadert mit sich, fühlt sich mies, leidet unter Panikattacken und geht ab und an zu einer Therapeutin. Doch da ist auch noch ihr Mitbewohner Leo, der kein Date auslässt, aber immer für sie da ist, wenn sie wieder einmal allein und frustriert ist.

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Penny geschildert, die nicht mit Selbstkritik spart. Ihre positiven Seiten nimmt sie kaum wahr, betont lieber ihre Misserfolge und wertet sich selbst damit am meisten ab. Sie wünscht sich einen Partner, hat von ersten Dates aber die Nase voll und im Job verkauft sie sich unter Wert.

Es fällt leicht, sich in Penny hineinzuversetzen, die sich stetig mit anderen vergleicht, die vermeintlich besser oder glücklicher sind. Sie hält sich an einer toxischen Beziehung fest, in der sie ihr langjähriger Loveinterest nur sehen möchte, wenn es ihm gerade passt und er Lust auf sie hat. Ihr Verhalten führt dazu, dass ihre Freundinnen zunehmend genervt von ihr sind und ihr Verhältnis angespannt ist.

Es ist eine authentische, lebendige und sehr unterhaltsame Erzählung über eine junge Frau, die meint, nicht zu genügen und das auch nach außen so darstellt. In vielen Alltagsszenen am Arbeitsplatz, im Kontakt mit Freundinnen und ihrem On-Off-Lover oder dem Zusammenleben mit Leo wird deutlich, dass Penny in einer Spirale aus Selbstzweifeln gefangen ist, in der Anspruch und Wirklichkeit kollidieren.
Die Geschichte entwickelt sich wenig überraschend, sondern so, wie man einen Weg zu mehr Selbstfürsorge erwartet. Sie handelt von Unsicherheiten und Ängsten, wie sie jede(r) nachvollziehen kann. Auch wenn die Hauptfigur in Teilen überspitzt dargestellt wird, ist sie eine Identifikationsfigur der Generation Z.

Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen und so braucht auch Penny, bis sie Schritte in die richtige Richtung macht, sich von dem löst, was sie bremst und verletzt und liebevoller mit sich selbst umgeht, sich um ihre eigenen Bedürfnisse kümmert und nicht mehr nur wünscht, dass dies andere tun.
"No hard feelings" ist ein lebensnaher, warmherziger Roman mit einer zeit- und alterslosen Botschaft: sei nicht so hart zu dir selbst!

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Veröffentlicht am 14.05.2025

Viel mehr als nur eine Sommerromanze, dafür weniger unbeschwert als gedacht - bittersüße Unterhaltung mit Tiefgang

Just for the Summer
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Justin fühlt sich verflucht, denn jede Frau mit der er sich trifft, findet nach ihrer Trennung ihre große Liebe. Durch einen Reddit-Thread geht seine Annahme viral und einige Frauen möchten nun unbedingt ...


Justin fühlt sich verflucht, denn jede Frau mit der er sich trifft, findet nach ihrer Trennung ihre große Liebe. Durch einen Reddit-Thread geht seine Annahme viral und einige Frauen möchten nun unbedingt mit ihm ausgehen, um anschließend ihren perfekten Partner zu finden. Eine Direktnachricht erhält er von Emma, die ihm ein ähnliches Problem schildert. Um den Fluch zu brechen, möchten sie sich zu Dates verabreden und sich trennen, um anschließend die Liebe ihres Lebens zu finden.
Justin und Emma wohnen an unterschiedlichen Orten, aber Emma arbeitet als Springer-Krankenschwester und findet zusammen mit ihrer besten Freundin Maddy eine sechswöchige Anstellung in einem Krankenhaus in Justins Nähe in Minnesota.
Beide möchten sich gemäß ihrer Erfahrungen mindestens viermal treffen, einmal küssen und nicht weitergehen, doch sie merken schon frühzeitig, wie viel sie für einander empfinden. Neben dem angeblichen Fluch und den Prinzipien, die sie für ihre Beziehung aufgestellt haben, sorgen ihre Mütter für weitere Probleme. Emma sieht ihre Mutter, die sie in ihrer Kindheit stark vernachlässigt hatte, nach zwei Jahren Abwesenheit wieder und Justin muss für längere Zeit die Vormundschaft für seine jüngeren Geschwister übernehmen.

Bleibt es bei einer sechswöchigen Sommerliebe - passend zum Titel "Just for the Summer" oder hat die Liebe von Emma und Justin eine Zukunft?
"Just for the Summer" ist Band 3 der Buchreihe "Part of your world", einer Liebesroman-Reihe, die im Umfeld des Royaume Northwestern Hospital handelt, wo Emma und Maddy in dem Sommer arbeiten. Alle Romane können unabhängig von einander gelesen werden. In einem Interview am Ende des Buches erklärt die Autorin die Zusammenhänge zwischen den Büchern und warum es mit einzelnen Figuren ein Wiedersehen gibt.

Die Geschichte von Band 3 ist wechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren Emma und Justin geschildert. Auf diese Weise erhält man nicht nur Einblicke in die Gefühle und die Beziehung zu einander, sondern auch in ihren Alltag und die Lebenswelten, die nicht unbelastet sind.

Emma ist aufgrund ihrer Kindheit traumatisiert und leidet unter nachvollziehbaren Bindungs- und Verlustängsten. Beständig an ihrer Seite ist ihre beste Freundin Maddy, die wie eine Schwester für sie ist und mit der sie die befristeten Anstellungen an Krankenhäusern gemeinsam absolviert.

Justin arbeitet in der IT-Branche, ist jedoch kein Nerd, sondern ein kreativer Kopf. Sein Vater ist vor vier Jahren gestorben, was Auswirkungen auf die Familie hatte. Seine Mutter hat fatale Fehler gemacht und nun ist es an Justin, sich um seine jüngeren Geschwister zu kümmern.

Emma und Justin haben nach dem Austausch von Nachrichten und Telefonaten einen Plan entwickelt, ihren Liebesfluch zu durchbrechen. Man spürt auf Anhieb die Chemie zwischen den beiden. Die Funken sprühen und auch wenn sie sich nicht in allem einig sind, passen sie perfekt zu einander. Sie sind empathisch und ehrlich zu einander, entwickeln Verständnis für die Probleme des anderen und sind für einander da. Vor allem Justin legt sich ins Zeug, um Emma von sich und Minnesota zu überzeugen und sie zum Bleiben zu bewegen.
Man wünscht den beiden ihr Happy End und fragt sich gleichzeitig, wie sie die Hürden meistern werden, die sie trennen.

"Just for the Summer" ist vielmehr als nur eine Sommerromanze, dafür aber auch weniger unbeschwert als zunächst gedacht. Der Aufhänger mit dem Beziehungsfluch ist witzig und originell, woraus sich eine lebensnahe Geschichte entwickelt, in der sich so einige Schwierigkeiten aus den Biografien der Hauptfiguren offenbaren.
Die Geschichte ist romantisch, aber nicht kitschig, humorvoll, aber nicht albern. Sie ist voller liebenswerter, nahbarer Charaktere, die nachvollziehbare Probleme haben, die der Geschichte mehr Tiefe geben und zusätzliche Spannung erzeugen. Ein Liebesroman, der mich so positiv überrascht hat und damit neugierig auf die beiden anderen Bücher der Reihe macht, was durch das Interview der Autorin noch verstärkt wird.

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Veröffentlicht am 13.05.2025

Tränenreicher Roman über Tod, Verlust, Abschiednehmen und Loslassen, aber auch über Hoffnung, Mut, Loyalität und Neuanfang - bittersüß und kraftvoll erzählt

Tage wie Salzwasser
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Atlanta ist studierte Mathematikerin und ein logisch denkender Zahlenmensch. Als sie trotz Pille unerwartet schwanger wird, ist sie verunsichert und fürchtet um ihre Karriere. Als dann auch noch ihr stets ...

Atlanta ist studierte Mathematikerin und ein logisch denkender Zahlenmensch. Als sie trotz Pille unerwartet schwanger wird, ist sie verunsichert und fürchtet um ihre Karriere. Als dann auch noch ihr stets optimistischer Freund Malte wegbricht, wird Atlanta aus der Bahn geworfen. Verzweifelt klammert sie sich an sein Notizbuch mit vier Namen und Adressen, von denen sie sich Antworten erhofft.
Enza ist Inhaberin eines Fahrradladens und eine Einzelgängerin, die ein enges Verhältnis zu ihrer Mutter hat. Als Hilde ihr eröffnet, dass sie schwer krank ist, tut sie ihr den Gefallen und verspricht ihr nach Sizilien zu reisen, um die Angehörigen ihres verstorbenen Vaters kennenzulernen.
Atlanta und Enza begegnen sich zufällig durch einen Unfall und befinden sich wenig später gemeinsam auf der Reise in Richtung Noto.

Der Roman beginnt turbulent mit den ungewöhnlichen Umständen einer Geburt, geht dann fünf Monate zurück und erzählt von einem holprigen Roadtrip durch Europa und einer Bekanntschaft zweier ungleicher Frauen, die sich zögerlich näher kommen und einander auf ihrer Reise Halt geben.

Die spontane Route führt von Frankfurt bzw. Bad Vilbel über Freiburg, Marseille und Barcelona bis nach Sizilien. Atlanta und Enza sind Einzelkämpferinnen, die unterschiedliche Hoffnungen und Erwartungen an die Reise haben. Während Enza, die sich in vertrauter Umgebung am wohlsten fühlt, nur ihrer Mutter zuliebe aufbricht, schließt sich Atlanta aus einem Impuls heraus Enza an, um eine Erklärung für die Entscheidung ihres Freundes zu finden.

Abwechselnd aus der Perspektive der beiden Hauptfiguren geschildert, fühlt man mit beiden Frauen, die ihr Päckchen zu tragen haben, mit. Sie sind getrieben von Wut und Trauer, überfordert und voller Emotionen und treffen deshalb unorthodoxe und unüberlegte Entscheidungen. Sie haben mit Rückschlägen zu kämpfen und werden mit zahlreichen Hürden auf ihrem Weg konfrontiert, gehen jedoch stoisch weiter, als gäbe es nichts zu verlieren.
Es ist regelrecht frustrierend, was sie auf ihren Zwischenstopps erleben. Man kann ihr Durchhaltevermögen nur bewundern, versteht jedoch auch, dass sie noch nicht zurück nach Hause können. Gepackt hofft man, dass sie auf ihrem Weg das finden, was sie sich erhoffen. Dass es Antworten auf offene Fragen gibt, dass Atlanta eine Erklärung für Maltes Flucht und Enza Trost finden wird.

"Tage wie Salzwasser" ist ein tränenreiches Buch über Tod und Verlust, über Abschiednehmen und Loslassen, aber auch über Hoffnung, Mut, Loyalität und Neuanfang - bittersüß und kraftvoll erzählt.

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Veröffentlicht am 10.05.2025

Rivals to Lovers und die Memoiren eines Society-Sternchens - ereignislos, belanglos, langweilig

Great Big Beautiful Life
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Alice Scott ist Journalistin und hat investigativ den Aufenthaltsort der berühmten Margaret Ives herausgefunden, die sich vor zwanzig Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Alices Traum wird ...

Alice Scott ist Journalistin und hat investigativ den Aufenthaltsort der berühmten Margaret Ives herausgefunden, die sich vor zwanzig Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Alices Traum wird wahr, als sie die Chance erhält, die Memoiren von Margaret aufzuschreiben. Ihr Konkurrent ist der bekannte Autor und Pulitzer-Preisträger Hayden Anderson, der ebenfalls dafür nach Crescent Island gekommen ist. Beide werden von Margaret für einen Monat eingeladen, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Nach den vier Wochen möchte Margaret entscheiden, wer von ihnen das Buch schreiben darf.
Während Margaret weit ausholt, um ihr Leben zu erzählen und beginnend mit ihrem Urgroßvater unbekannte Details ihrer Familiengeschichte enthüllt, begegnen sich Alice und Hayden immer wieder auf der kleinen Insel. Sie versuchen sich ihrer gegenseitigen Anziehung zu entziehen, schließlich sind sie berufliche Konkurrenten.

Der Roman verbindet eine klassische Rivals-to-Lovers-Romanze mit einer biografischen Enthüllungsgeschichte. Die 33-jährige Alice sehnt sich nach Anerkennung und möchte deshalb unbedingt die Lebensgeschichte der geheimnisumwitterten Margaret Ives verfassen und verliebt sich dabei in ihren Konkurrenten Hayden, einen erfolgreichen, aber recht unterkühlten Autor.

Beide Erzählstränge sind langweilig und erschreckend belanglos. Keiner der Charaktere weckt ein Interesse, bleibt stattdessen unnahbar und blass. Die Liebesgeschichte, gegen die sich beide Figuren zunächst wehren, entwickelt sich emotionslos und ohne Feuer. Dass hier schon sehr früh die berühmten drei Worte genannt werden, ist nicht nachvollziehbar. Noch enttäuschender ist, dass auch die Geschichte in der Geschichte nichts hergibt. Margaret erzählt zunächst von ihren Vorfahren und wie ihre Familie zu ihrem Reichtum gekommen ist. Es sind Dinge, die sie selbst nicht erlebt haben kann, weshalb die Art der Erzählweise nicht überzeugt. Erst nach weit über der Hälfte des Romans geht es um Margaret selbst - die Prinzessin der Boulevardpresse - aber auch hier irritiert die Nacherzählung in der dritten Person statt in ihrer Ich-Perspektive. Zudem wird überhaupt nicht deutlich, was Margaret so besonders gemacht hat und warum Alice und Hayden ein reges Interesse an dieser Frau haben. Letztlich ist Margaret nur Tochter reicher Eltern und Ehefrau eines Musikers, dem "Elvis für Arme". Sie selbst zeichnet sich durch nichts aus. Bemerkenswert ist allenfalls der Grund für den Wunsch nach einer Transkription ihres Lebens, wobei die Vorgeschichte ihrer Ahnen keine Rolle spielt.

Die Idee zu dem Roman hätte zünden können, aber die Umsetzung überzeugt aufgrund des distanzierten Aufbaus der Erzählung und den unscheinbaren Figuren leider nicht.

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