Eine Geschichte wie eine warme Umarmung
Es gibt Geschichten, die schmecken nach Salz auf der Haut, nach warmem Sommerwind und ein bisschen nach verbotenem Glück – genau so fühlt sich dieser Roman an.
Lucy und Bridget lernen sich zufällig in ...
Es gibt Geschichten, die schmecken nach Salz auf der Haut, nach warmem Sommerwind und ein bisschen nach verbotenem Glück – genau so fühlt sich dieser Roman an.
Lucy und Bridget lernen sich zufällig in Toronto kennen, und zwischen ihnen knistert es sofort – rein freundschaftlich natürlich. Aus Bridgets Vergangenheit wissen wir jedoch: Nähe ist für sie kostbar, aber auch zerbrechlich. Deshalb erfinden die beiden drei goldene Freundschaftsregeln. Blöd nur, dass Lucy schon vor der ersten gemeinsamen Reise gegen eine davon verstößt – ohne es zu merken.
Die Reise führt sie auf Bridgets zauberhafte Heimatinsel Prince Edward Island. Lucy ist einen Tag früher da, schlendert an den Strandbars entlang … und begegnet einem charmanten Austernschäler, der ihr Herz und mehr als nur ein paar Stunden stiehlt. Sein Name: Felix. Sein Verhältnis zu Bridget: Bruder. Sein Status laut Regel Nummer drei: absolut tabu.
Was als harmloser Sommerflirt beginnt, wird zu einer leisen, hartnäckigen Anziehungskraft, die sich über Jahre hinweg immer wieder in heimlichen Blicken, zufälligen Treffen und unausgesprochenen Gesten zeigt. Und dann – kurz vor Bridgets Hochzeit – verschwindet sie plötzlich auf ihre Insel. Lucy folgt sofort, ahnt aber, dass es diesmal um mehr geht als nur kalte Füße. Und noch mehr fürchtet sie, dass das jahrelange Geheimnis zwischen ihr und Felix ans Licht kommen könnte.
Carley Fortune hat ein Händchen dafür, Stimmungen wie Sonnenuntergänge festzuhalten – warm, strahlend, ein bisschen melancholisch. Ihre Beschreibungen von Küsten, Sommernächten und flüchtigen Momenten sind so lebendig, dass man fast glaubt, die salzige Luft zu riechen. Dabei verwebt sie Freundschaft, Leidenschaft und unerfüllte Sehnsucht zu einer Geschichte, bei der jede Begegnung elektrisiert.
Ich habe mich durch Rückblenden und Gegenwartskapitel treiben lassen, habe mitgerätselt, gefiebert, gehofft – und beim Zuklappen des Buches dieses bittersüße Gefühl gehabt, das man nur bei Geschichten hat, die einen tief berühren. Für mich ist das die Sorte Sommerroman, die man nicht einfach liest, sondern ein Stück weit erlebt.