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Veröffentlicht am 03.12.2025

Ein magisches Weihnachtsfest in Finnland

OTTO fährt los – Weihnachten in Finnland
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Weihnachten mit Otto in Finnland. Ein idealer Begleiter durch die Adventszeit und ein perfektes Nikolausgeschenk.


Der Campingbus Otto verbringt den Winter nicht in der Garage, sondern fährt wieder einmal ...

Weihnachten mit Otto in Finnland. Ein idealer Begleiter durch die Adventszeit und ein perfektes Nikolausgeschenk.


Der Campingbus Otto verbringt den Winter nicht in der Garage, sondern fährt wieder einmal auf Reisen. Diesmal begleitet er den kleinen Anton, seine Mama Rike und Papa Jakob nach Finnland. Kaum sind sie von der Fähre, die sie ins Land geschifft hat, heruntergefahren, landen sie auch schon auf einem Weihnachtsmarkt. Das Lucia-Fest wird in Finnland gefeiert. Am nächsten Tag steht ein Saunagang mit Eisbaden an. Außerdem genießt die Familie die weiße Winterlandschaft. Es wird ein Iglu gebaut, Ski gefahren, im Schnee gespielt und in der Nacht werden die Nordlichter bewundert. Und das aller Beste ist, am nächsten Morgen werden sie sogar vom Weihnachtsmann gerettet. Wie Anton einige Zeit später das Weihnachtsfest mit Otto und seiner Familie genießt, das solltest du am besten selbst herausfinden.

Mit Otto auf Reisen zu fahren ist nicht nur im Sommer ein Erlebnis, sondern auch im Winter wunderschön. In diesem Buch geht die Reise nach Finnland. Im Verlauf der Geschichte erfährt man allerhand wissenswertes über das Land, die Traditionen, typische Begriffe und über finnische Sagen, die man sich dort erzählt. Wie immer werden die Kinder zum Mitmachen und Entdecken angeregt. Ein besonderer und weihnachtlicher Zauber erwartet uns in diesem wunderschönen und bunten Bilderbuch. Die Illustrationen sind wie immer erstklassig und absolut liebevoll dargestellt. Es gibt unzählige Kleinigkeiten, an denen man sich erfreut und die man entdecken kann. Ich liebe Ottos Abenteuer und fiebere jeder Neuerscheinung entgegen. Die Freude auf dieses Buch hat sich definitiv gelohnt, denn auch im Winter kann es wunderschön sein, mit dem Camping-Bus auf Tour zu gehen. Das Bilderbuch bietet alles, was man sich an winterlicher und weihnachtlicher Atmosphäre wünscht, und ist eine ideale Begleitung durch die Adventszeit. Von mir bekommt das vierte Abenteuer dieser Reihe wieder eine absolute Leseempfehlung. Ich freue mich schon jetzt auf eine weitere Reise mit Otto. Die Bücher sind unabhängig voneinander lesbar und können problemlos in unterschiedlicher Reihenfolge gelesen werden. Hat man erst einmal mit Ottos Abenteuern angefangen, kann man sowieso nicht mehr aufhören.

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Veröffentlicht am 23.11.2025

Fesselnder Beginn einer Familiensaga - Ich freue mich schon auf die Fortsetzung

All die stillen Dinge
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Eine Familiengeschichte, die bis in die Kriegszeit zurückreicht, so tragisch und berührend, dass man sie nicht so schnell vergessen wird.


Großvater Karl ist mit einigen Veränderungen, des seit Jahrzehnten ...

Eine Familiengeschichte, die bis in die Kriegszeit zurückreicht, so tragisch und berührend, dass man sie nicht so schnell vergessen wird.


Großvater Karl ist mit einigen Veränderungen, des seit Jahrzehnten von der Familie betriebenen Landgasthofs, nicht zufrieden. Seine Tochter Rosa möchte sich mit ihrem Mann zur Ruhe setzen, deren einzige Tochter Ella hat ein kleines Kind und andere Pläne. Also muss ein neuer Verwalter her. Um den Hof ein wenig aufzuhübschen, stehen ein paar Sanierungsarbeiten an, doch Großvater Karl hat Einwände. Was dahinter steckt? Ein lang gehütetes Familiengeheimnis.
Was habe ich mich auf einen neuen Roman von Claudia Iwer gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, ich habe den Eindruck, ihre Geschichten berühren mich von mal zu mal mehr. Sie schafft mit kleinen oder stillen Dingen, wie schon der Titel sagt, eine unglaublich authentische und besondere Atmosphäre. Der Großvater spricht nur zögerlich über das Erlebte, was ihm und seiner Familie damals widerfahren ist und was wir anhand des Rückblicks in die Vergangenheit miterleben können. Die Kriegszeit hat mich in diesem Roman wieder besonders berührt. Ein starker Kontrast zu dem Konsum unserer heutigen Zeit. Ich finde, jeder sollte Bücher dieser Art lesen, um den Luxus von heute mehr zu schätzen zu wissen.
Claudia Iwer schafft mit ihren Worten ein sehr bildhaftes Setting. Sie beschreibt das Fließgewässer rund um den Spreewald sehr anschaulich. Die Menschen, die dort leben, lieben es und das bringt die Autorin in vielen ihrer Romane ganz klar zur Geltung. Ich habe diese schönen Umschreibungen bisher immer sehr genossen und deswegen reizt es mich, irgendwann einmal in der Region Urlaub zu machen, um mich selbst von dieser Naturschönheit zu überzeugen.
Die heutige Familie Stiefel mit der sprunghaften Tochter Ella, der aufgeweckten Enkelin Margie, der resoluten Mutter Rosi, dem schweigsamen Vater Klaus-Dieter und dem mürrischen Großvater Karl, kommt trotz ihrer häufigen Meinungsverschiedenheiten und kleinen Streitereien, sehr sympathisch rüber. Auch Danny, der neue Verwalter des Hotels wirkt sehr angenehm und fügt sich wunderbar in die Familie ein. Für ihn entwickelte sich die freundliche Aufnahme der Familie Stiefel wie eine Ersatzfamilie, da von seinen eigenen Familienangehörigen niemand mehr übrig ist.
Ich habe während des Lesens immer wieder damit gerechnet, dass Großvater Karl noch etwas Furchtbares aus der Vergangenheit berichtet. Er rückt nur zögerlich mit den Details raus. Wenn er dann mal was erzählte, landete ich plötzlich wieder in der Gegenwart und musste erst einmal abwarten, um mehr zu erfahren. Oft habe ich mir gewünscht, jetzt einfach in der Vergangenheit verweilen zu können, hätte mir dann allerdings die Vorfreude, wenn man es in diesem Fall überhaupt so nennen darf, genommen. Wer freut sich schon auf ein so furchtbares Schicksal? Lesen möchte man es aber doch unbedingt. Ebenso wichtig finde ich auch, dass das, was den Menschen damals widerfahren ist, nicht verschwiegen wird. Die Abschnitte der Gegenwart waren dagegen wie ein kleiner Ausgleich zu den tragischen und schweren Kriegs- und Nachkriegsjahren und eine kleine Gegenüberstellung zu den eigentlich so bedeutungslosen Sorgen von heute. Wenn man zu Beginn des Buches vielleicht den Eindruck hat, es passiert nicht genug, so steigert sich die Spannung mit jeder Seitenzahl bis es sich zum Schluss wie ein spannender, aber auch sehr tragischer und herzzerreißender Krimi anfühlt. Ich möchte dieses berührende Buch zu meinen Highlights in diesem Jahr zählen, denn Geschichten wie diese bewegen mich immer zutiefst. Auch hier habe ich von Dingen gelesen, die ich zuvor so nicht gehört habe. Ich kann es kaum erwarten, mit der Fortsetzung dieser Reihe zu beginnen. Sie erzählt von Karls kleiner Schwester Jetti, die wie er, einiges aus ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten hat.

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Veröffentlicht am 18.11.2025

Nach diesem Buch hat jeder Lust auf Weihnachten

Winterträume im Château
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Romantische Weihnachtsgeschichte mit absoluten cozy Vibes, einem familiären Chateau und einem prickelnden Abenteuer

Nach einer schlechten Erfahrung ist Anna froh, in dem idyllischen Chateau in der Schweiz ...

Romantische Weihnachtsgeschichte mit absoluten cozy Vibes, einem familiären Chateau und einem prickelnden Abenteuer

Nach einer schlechten Erfahrung ist Anna froh, in dem idyllischen Chateau in der Schweiz eine zweite Chance als PR-Managerin zu bekommen. Sie gibt sich größte Mühe, das Chateau in bestem Licht darzustellen, was ihr Dank der Harmonie, die überall herrscht, kaum Schwierigkeiten bereitet. Als sie davon erfährt, dass ein Hoteltester unter den Gästen ist, wird sie trotzdem nervös. Die Spekulationen beginnen. Auf welchen der Gäste müssen sie ein besonderes Auge werfen? Eigentlich konnten nur zwei Männer in Frage kommen. Zum einen der zurückhaltende und tiefgründige Julian oder der abenteuerlustige und sportbegeisterte Finn. Beide entpuppen sich während der Geschichte als sehr freundliche und aufgeschlossene Personen. Als schließlich mehr als nur leichte Sympathie für einen der Männer ins Spiel kommt, wird es für Anna kompliziert.

Das romantische Chateau inmitten unberührter und zauberhaft winterlicher Landschaft, wirkt in der Geschichte wie ein Traum. Fast zu schön, um wahr zu sein. Die Autorin beschreibt Landschaft, Umgebung, Tiere und Menschen traumhaft schön und harmonisch. Die Mitarbeiter, sowie Chef und Chefin des Chateaus, sind absolut herzlich und sympathisch. Kein Wunder, dass beim Lesen schnell ein familiäres Gefühl aufkommt. Es fiel mir nicht schwer, mir vorzustellen, dass den Menschen die Arbeit dort wirklich viel Freude bereitet. Was sie auch in den Bemühungen für die Gäste immer wieder deutlich zeigen. Es werden unglaublich leckere Köstlichkeiten und ein umfangreiches Programm angeboten. Auch die Gäste kommen sehr freundlich rüber. Den ein oder anderen lernt man im Verlauf der Geschichte auch näher kennen. Zu Zweien von ihnen baut Anna ein besonderes Verhältnis auf. Finn und Julian können unterschiedlicher nicht sein und doch verbringt Anna mit beiden von ihnen gern ihre Freizeit. Sie stellt sehr schöne Unternehmungen mit ihnen an und bietet den Gästen ein abwechslungsreiches Programm. Ich konnte es kaum erwarten herauszufinden, welcher der beiden Männer Annas Interesse wecken wird. Wobei sie doch alles dafür tat, um möglichst professionell ihrer Arbeit nachzugehen und nichts durch eine Liebelei aufs Spiel zu setzen. Das allerdings wird im Laufe des Buches immer schwieriger. Mehr möchte ich nicht verraten.
Das traumhafte Setting, die leckeren Köstlichkeiten die regelmäßig angeboten werden und die angenehme Atmosphäre, waren fast schon zu schön, um an die Realität heranzureichen und ich fragte mich, ob es im gesamten Verlauf des Buches so harmonisch weitergehen wird. Da entwickelten sich in der Geschichte doch noch ein paar Turbulenzen, die für mich genau zum richtigen Zeitpunkt auftraten. Denn irgendwie sehne ich mich doch immer wieder nach ein paar Ecken und Kanten, die eine Geschichte spannend und aufregend machen. Sobald die Liebe ins Spiel kommt, wird es kompliziert. Auch wenn ich es nicht erwartet hätte, überraschte mich die Autorin mit einigen spicy Szenen, die aber nicht zu übertrieben wirkten, sondern geradezu perfekt.
Wer also eine Geschichte zum Träumen sucht, die ein wahnsinnig schönes weihnachtliches Gefühl vermittelt und nichts gegen ein dickes Päckchen Harmonie und ein paar Funken Spice zwischen den Seiten einzuwenden hat, der liegt mit diesem cozy Weihnachtsroman goldrichtig.

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Veröffentlicht am 09.11.2025

Wer Macht hat gewinnt, oder ist die Liebe zur Tochter stärker?

STARCK und der erste Tag
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Rache, Täuschungen und die Macht dich zu zerstören, doch die Liebe zur Tochter weckt ungeahnte Kräfte. Fesselnd von Anfang bis Ende.


Andreas Starck ist Staatsanwalt und Familienvater und verliert von ...

Rache, Täuschungen und die Macht dich zu zerstören, doch die Liebe zur Tochter weckt ungeahnte Kräfte. Fesselnd von Anfang bis Ende.


Andreas Starck ist Staatsanwalt und Familienvater und verliert von einem auf den anderen Tag alles. Seine Frau wird getötet, er wird angeklagt, kommt ins Gefängnis, anschließend wird ihm seine Tochter genommen und er muss für fünf Jahre hinter Gitter. In diesen Jahren hat er genügend Zeit, um sich zu überlegen, wie er sich sein Leben zurückerobern kann. Auch wenn er seine Frau niemals wiedersehen kann, für seine Tochter will er kämpfen. Während seines Gefängnisaufenthalts verstirbt auch noch sein Vater und kurz nach seiner Entlassung verliert die Familie wertvolle Erbstücke. Da hat es jemand auf ihn und seine Familie abgesehen und spielt ein perfides Spiel. Doch das will Starck sich nicht gefallen lassen. Sobald er aus dem Knast entlassen ist, versucht er sich sein Leben zurückzuerobern und den Verursacher all des Übels zu finden. Doch so leicht wird es ihm nicht gemacht, denn die heimtückischen Machenschaften gehen weiter.

Wie grausam ist der Schicksalsschlag, der dem Protagonisten in diesem Buch widerfährt? Ich fühlte von der ersten Seite mit ihm. Schnell wird klar, dass es jemand auf ihn abgesehen hat, der eine unglaubliche Macht ausüben kann. Als Staatsanwalt kann Andreas Starck gleich mehrere Personen aufzählen, die sich an ihm rächen würden. Er weiß nicht, wem er überhaupt noch trauen kann, oder wer in diese Verschwörung mit einbezogen wurde. Zwar hatte er in seinem Beruf als Staatsanwalt beste Kontakte, doch heute, nach seinem Gefängnisaufenthalt, fängt er ganz unten an.
Mich hat diese Spurensuche sehr gefesselt. Zumal in wechselnden Abschnitten auch die Verursacher seines Übels zu Wort kamen. Man weiß also schon ziemlich früh, welche Namen gegen ihn spielen. Doch warum, das muss erst noch geklärt werden. Der Weg dorthin ist jedenfalls sehr steinig und voller Täuschungen. Alte Freunde, die in der Lage wären zu helfen, zögern. Es schimmert Neid auf den ehemaligen Staatsanwalt und sein Vermögen durch und man fragt sich, wieviel Herz die Menschen besitzen und ob sie ihm schließlich helfen werden. Andere hingegen, zu denen Starck früher ein weniger gutes Verhältnis oder gar keines hatte, scheinen ihm plötzlich wohlgesonnen und stellen sich bereit ihn zu unterstützen. Es machte mir Spaß, Vermutungen aufzustellen, wer es ernst mit ihm meint und wem er tatsächlich trauen kann.
Durch die wechselnden Perspektiven empfand ich das Buch als sehr abwechslungsreich und spannend geschrieben. Zudem beschreibt der Autor das Setting sehr anschaulich. Natürlich war mein größter Wunsch, dass Starck seine Tochter wieder in die Arme nehmen kann. Aber Starcks Widersacher sind noch nicht fertig mit ihm. Die Geschichte endet offen und es warten neue spannende Ereignisse auf den ehemaligen Staatsanwalt. Schon am 01.12.2025 erscheint Band 2, der Dank des Vorgeschmacks am Ende des Buches, für mich jetzt schon sehr vielversprechend klingt.

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Veröffentlicht am 03.11.2025

Eine Familiengeschichte, wichtig, berührend und spannend wie ein Krimi

Die Akte Schneeweiß
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Eine weitere bewegende und fesselnde Familiengeschichte der Autorin, die von den siebziger Jahren bis zurück in die Kriegsjahre reicht und in der die Frauen ihre Stärke beweisen.


Mathilde und ihr Bruder ...

Eine weitere bewegende und fesselnde Familiengeschichte der Autorin, die von den siebziger Jahren bis zurück in die Kriegsjahre reicht und in der die Frauen ihre Stärke beweisen.


Mathilde und ihr Bruder Rudolf verloren ihre Eltern schon früh und kamen seitdem bei der Verwandtschaft unter. 1936 bekommt Mathilde eine Anstellung in einer Apotheke. Ihre Aufgaben bestehen nicht nur darin im Haushalt anzupacken, sie darf auch sehr schnell in der Apotheke und im Fotolabor mitwirken. Sie genießt diese Zeit, in der sie fast täglich etwas Neues lernt und saugt alles auf. Leider ist es schnell mit der Harmonie vorbei, denn die Familie, in der sie lebt, ist jüdischer Abstammung. Von einem Tag auf den anderen muss sie das Haus verlassen und Mathilde steht ohne Unterkunft und Arbeit da. Auf Empfehlung kommt Mathilde bei einem Frauenarzt unter. Sie darf dort assistieren und bald darauf verliebt sie sich in ihren Chef. Doch auch diese Freude ist nicht von langer Dauer. Mathilde lernt die Schattenseiten des Krieges kennen und begibt sich nicht selten selbst in größte Gefahr.
Über dreißig Jahre später spielt Mathildes Bruder Rudolf, der Großvater von Katja und Heidi, eine bedeutende Rolle in der Familiengeschichte. Die Kinder lieben ihn. Doch als er von einem Tag auf den anderen verschwindet, wirft das eine Menge Rätsel für die beiden Mädchen auf. Die Großmutter und die Eltern schweigen. Erst als Außenstehende ein paar Anmerkungen fallen lassen, werden die Kinder hellhörig und forschen nach. Besonders Katja vermisst ihren Großvater, der ihre Zielstrebigkeit als einziger so richtig verstanden zu haben scheint.

Wenn ich ein Buch von Felicitas Fuchs lese, fühle ich mich immer ein klein wenig in die Vergangenheit zurückversetzt, in der ich als kleines Mädchen bei meiner Oma auf der Eckbank saß und ihren Erzählungen von damals lauschte. Ihre Art zu Schreiben und sich auszudrücken, liefert mir immer ein Stück Geborgenheit. Auch wenn die Themen bei weitem nicht immer leicht sind, hinterlassen sie keine unerträgliche Schwere. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass man in diesem Roman zwischen den Kriegsjahren und den sechziger bis siebziger Jahren wechselt. Wir erleben zum einen Mathilde, die sich in ihrem Leben durch ihren Mut größter Gefahr aussetzt und zum anderen die Nachkommen von Mathildes Bruder Rudolf mit der Enkelin Katja, die sich nicht unterkriegen lässt und für ihre Ziele kämpft. Mathilde und Katja sind zwei besonders starke und mutige Frauen aus zwei unterschiedlichen Generationen und doch durch den Bruder und Großvater Rudolf miteinander verbunden. Auch wenn sie sich nie persönlich kennenlernen konnten, weil Mathilde längst gestorben war als Katja auf die Welt kam, haben sie viele Gemeinsamkeiten. Beide entwickeln genau das richtige Gespür für Gut und Böse und es ist beeindruckend, wie sie damit umgehen und ihren Weg finden. Aber auch alle anderen Familienmitglieder nehmen in diesem Buch sehr interessante und spannende Rollen ein. Über die Jahre hinweg passiert viel und durch all diese Vorkommnisse wächst einem die Familie schnell ans Herz. Zudem wirkt sie so typisch und authentisch, ich mochte sie alle gern.
Dieser Familienroman, der von Schicksalsschlägen nur so geprägt wird, fesselte mich von der ersten Seite an. Ich finde die Autorin hat neben der Dramatik noch eine Extraportion Spannung ins Buch gepackt. Manche Passagen ließen sich wie ein Krimi lesen, andere berührten mich zutiefst. Es ist erstaunlich, obwohl ich schon von vielen Gräueltaten der Kriegsjahre gelesen habe, kommen immer wieder neue hinzu, die mich unfassbar zurücklassen. Wie auch die Vorgängerbücher, ist dieses Buch für mich ein Lesehighlight.

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