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Veröffentlicht am 09.03.2022

Ostfriesen-Krimi ohne langes Rätselraten

Deichfürst
2

Inhalt
Der verhasste Tadeus de Vries wird ermordet auf der Baustelle des Emssperrwerks aufgefunden und Hauptkommissar Stephan Möllenkamp muss sich bald die Frage stellen, ob es eine politisch motivierte ...

Inhalt
Der verhasste Tadeus de Vries wird ermordet auf der Baustelle des Emssperrwerks aufgefunden und Hauptkommissar Stephan Möllenkamp muss sich bald die Frage stellen, ob es eine politisch motivierte Tat war oder ob de Vries von den Dämonen seiner Vergangenheit geholt wurde. Doch Möllenkamp ist nicht allein auf der Suche nach dem Täter, die Journalistin Gertrud Boekhoff stellt ihre eigenen Ermittlungen an und stößt somit auch unweigerlich mit der Polizei zusammen.

Meine Meinung
„Deichfürst“ ist ein Ostfriesland-Krimi von der Autorin Heike van Hoorn und ist das erste Buch der Reihe rund um den Hauptkommissar Stephan Möllenkamp. Zeitgleich ist es auch für mich das erste Buch, dass ich von dieser Autorin lesen durfte. Heike van Hoorn hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und sie bindet die plattdeutsche Sprache (sowie andere Dialekte) in ihr Schreiben ein. Die kurzen plattdeutschen Wortwechsel haben jedoch das Potenzial den Lesefluss zu stören, wenn man des Dialekts nicht mächtig ist. Ich persönlich habe diese Szenen genossen, da es mich an meine Heimat erinnert hat.

Im Buch darf der Leser Stephan Möllenkamp bei seinen Ermittlungen im Mordfall „de Vries“ begleiten. Möllenkamp agiert jedoch nicht allein, es tauchen im Verlauf der Geschichte weitere Charaktere auf, wie bspw. seine Ehefrau Meike, die Journalistin Gertrud oder seine Arbeitskollegen. Leider konnte ich mit den einzelnen Charakteren nicht richtig warm werden, da die Personen mir zu flach wirkten. Ihnen fehlte das besondere Etwas; was vielleicht der Masse an Charakteren zuschulden kommt.
Besonders Gertrud hat mich immer weiter an den Rand des Wahnsinns gebracht, da sie dazu neigt überstürzt und gedankenlos zu handeln. Einige ihrer Motive waren für mich nicht nachvollziehbar. Möllenkamp war mir teilweise zu ruhig und abwartend – ich hätte mir mehr Ermittlungsarbeit gewünscht; die kommt meiner Meinung nach leider zu kurz, anderes hingegen nimmt viel mehr Raum ein, als es bräuchte. So nehmen ein paar Charaktere im Buch einen unnötig großen Platz ein, obwohl sie oder ihre Szenen für die weitere Handlung nicht besonders wichtig oder ausschlaggebend sind – bspw. der nervende Nachbar der Möllenkamps, die Freundinnen von Meike und der damit verbundene Weiberabend, eine Verkäuferin einer Bäckerei und ihre Beziehungsprobleme. Diese Szenen wirkten auf mich leider wie Seitenfüller.

Die Autorin baut im Verlauf der Geschichte Zeitsprünge ein, die ich teilweise fesselnder fand, als die eigentliche Handlung des Buches. Generell fehlt mir ein deutlich erkennbarer Spannungsbogen, da die Handlung nur langsam Fahrt aufnimmt. Erst in einem der letzten Kapitel konnte mich die Autorin noch einmal abholen. Vielleicht lag das für mich auch daran, dass schnell klar ist, wer der Täter sein muss und für mich gehört etwas mehr Rätselraten zu einem Krimi. Der Täter war zu offensichtlich, auch, wenn sein Motiv nachvollziehbar war.
Generell ist die Geschichte gut strukturiert und in sich schlüssig. Leider blieben am Ende für mich noch ein paar Fragen offen – auf den letzten Seiten wurde meine Hoffnung auf eine der Fragen eine Antwort zu erhalten leider nicht erfüllt, was ein unbefriedigendes Gefühl hinterlassen hat. Gleichzeitig hoffe ich, dass die Autorin zumindest diese eine Frage in einem der anderen Bücher der Reihe noch beantwortet, damit die Seiten nicht zu einem weiteren Lückenfüller werden.

Fazit
Das Buch hat mich am Anfang mit seinem ostfriesischen Charme gelockt, konnte mich jedoch nicht halten – da half auch kein Plattdeutsch mehr. Es konnte hier und da ein paar Heimatgefühle in mir wecken und ich war durchaus an der Auflösung des Falles interessiert. Jedoch konnten mich die Hauptcharaktere nicht wirklich abholen. Empfehlen würde ich das Buch jemandem, der keine Lust hat auf langes Rätselraten.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 03.09.2021

Die Vergangenheit holt alle ein

Dein dunkelstes Geheimnis
5

Inhalt
Vor 25 Jahren verlor Kathryn ihre beste Freundin Elsie, ihren Vater und ihre Heimat. Kathryn wuchs in dem Glauben auf, ihr eigener Vater sei der Mörder ihrer besten Freundin. Von einem Tag auf den ...

Inhalt
Vor 25 Jahren verlor Kathryn ihre beste Freundin Elsie, ihren Vater und ihre Heimat. Kathryn wuchs in dem Glauben auf, ihr eigener Vater sei der Mörder ihrer besten Freundin. Von einem Tag auf den anderen veränderte sich für sie und ihre Familie alles und jetzt, 25 Jahre später, scheinen sich die Ereignisse der Vergangenheit zu wiederholen. Wieder verschwindet ein kleines Mädchen, das Elsie wie aus dem Gesicht geschnitten scheint und Kathryn geht zurück, um endlich die Wahrheit zu erfahren.

Meine Meinung
"Dein dunkles Geheimnis" ist ein Psychothriller der Autorin Jenny Blackhurst. Es ist der erste Roman, den ich von ihr lesen durfte. Ihre Schreibstil hat mir bereits in der Leseprobe sehr gefallen. Der Roman ist einfach zu lesen und die Kapitel sind nicht zu lang (sodass man gut kurze Zwischenstopps machen kann ). Das Buch ist spannend und die Spannung wird auch bis zum Ende aufrecht erhalten.

Kathryn ist die Protagonistin des Buches und ist sehr in ihrer Vergangenheit gefangen (oder wurde von ihr gefangen genommen?). Ihr gesamtes Leben scheint sich um die Tragödie ihrer Kindheit herum aufzubauen, was man auch in zwischenmenschlichen Kontakten (wie zu ihrem älteren Bruder Jordan) merkt. Es gab Stellen im Buch, an denen sie mir zu "egoistisch" wirkte. Sie bezeichnet bspw. ihren Bruder als perfekt und nimmt damit seine Gefühle/Probleme nicht ernst. Sie war nicht gerade eine meiner Lieblinge in diesem Roman. Ihren Bruder Jordan und ihre Nachbarin/Freundin Miriam habe ich hingegen schnell ins Herz geschlossen. Sie beide wollen für Kathryn nur das Beste und Miriam ist eine wahre Löwin, die für ihre Engsten kämpft.
Während des Lesens wurde mir schnell klar, dass einige Charaktere Geheimnisse haben. Geheimnisse, von denen sie Kathryn fernhalten wollen. Und Geheimnisse, die mich dazu gebracht haben, eine paar Theorien zum Verlauf der Handlung aufzustellen (wovon eine am Ende sogar ins Schwarze traf).

Das Ende
Leider hat mich das Ende nicht sehr überrascht und ich fand es persönlich zu vorhersehbar. Zum Ende hin gab es für mich nämlich nur noch zwei logische Erklärung und beide fand ich eher wenig befriedigend. Es ist nichts Neues, für mich eher ein Klischee. Daher hat mich das Ende schon enttäuscht.

Fazit
Ich würde das Buch dennoch weiter empfehlen. Man kann es gut zwischendurch lesen und es ist spannend, sodass man es auf jeden fall zu Ende bringen möchte. Der Schluss ist (für mich) zu vorhersehbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.06.2021

Warum darf ich nicht leben?

Die Fremde - Du darfst nicht leben
3

Inhalt:
Klara Kallenbachs Eltern werden erschossen, während sie und ihre Schwester Louisa schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Klara erwacht und versucht das Geschehene zu verarbeiten. ...

Inhalt:
Klara Kallenbachs Eltern werden erschossen, während sie und ihre Schwester Louisa schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Klara erwacht und versucht das Geschehene zu verarbeiten. Immer neue Geheimnisse der Familie kommen ans Licht und es wird klar, dass es jemand aus dem näheren Umfeld gewesen sein muss. Doch wer wollte ihre gesamte Familie auslöschen? Sie beginnt die Menschen in ihrem Umfeld zu hinterfragen und stößt mit ihren Ängsten bei den Ermittlern sowie dem Krankenhauspersonal auf taube Ohren.

Die Autorin des Buches ist Leslie Kerr und es ist das erste Mal, dass ich etwas von ihr lesen durfte. Bereits das Cover hat mein Interesse geweckt. Es zeigt eine Frau, die durch einen dunklen Wald rennt und zurückschaut, sie ist auf der Flucht. Und das passt, wie ich finde, auch zum Inhalt des Buches. Klara findet sich angeschossen im Krankenhaus wieder und die Polizei teilt ihr mit, dass ihre Eltern erschossen wurden. Natürlich will sie herausfinden, wer all das ihr und ihrer Familie angetan hat. Bei der Suche nach der Wahrheit, werden immer neue Geheimnisse aufgedeckt und Klara wird zunehmend paranoider. Sie fühlt sich eingesperrt und ein Teil von ihr will nicht glauben, dass es jemand gewesen sein könnte, den sie kennt.
Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und bietet damit einen tieferen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Klara. Die Autorin beschreibt sehr schön, wie gefangen sie sich in diesem Krankenzimmer fühlt und das vor allem die Nächte für Klara zur Gefahr werden. Während andere Bücher sich mit der Sichtweise der Ermittler auseinandersetzen, wird man hier mit dem Opfer und einer gewissen Machtlosigkeit konfrontiert. Klara kann das Krankenhaus nicht verlassen, sie kann nichts tun, außer ihr Vertrauen in die Polizei zu stecken.
Ich bekam schnell das Gefühl, das irgendetwas nicht stimmt (sei es mit der Polizei oder dem Krankenhauspersonal, sowie Klaras Ehemann). Aber wem kann Klara wirklich trauen? Und wer spielt ihr nur etwas vor? Im Verlauf des Buches zeigt auch die Schwester von Klara – Louisa – ihr wahres Gesicht. Die Beziehung der beiden bröckelt immer mehr. Doch sie bleibt nicht die einzige Person in Klaras Leben, die ihr etwas vormacht.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und leicht zu lesen. Die Kapitel sind nicht zu lang und so viel es mir nicht schwer das Buch schnell durchzulesen. Manche Verhaltensweisen von Klara und anderen Personen waren für mich nicht vollkommen nachvollziehbar, was aber nicht am Schreibstil lag. Die einzelnen Figuren im Buch wirken lebendig und haben alle ihre ganz eigene Art. Auch wird deutlich, wie jeder anders mit so einem Trauma umgeht. Ein paar Charaktere sind mehr schnell ans Herz gewachsen, da sie sehr sympathisch geschrieben waren. Mit anderen konnte ich nicht warm werden, wie David (Klaras Ehemann). Die Beziehung der beiden fühlte sich für mich nicht echt an, eher kalt und oberflächlich.
Im Buch streut die Autorin Fährten zu vermeintlichen Tätern und ich begann selbst meine Schlüsse zu ziehen und eigene Ideen zu entwickeln. Das Ende des Buches war überraschend für mich, da ich einen anderen Täter erwartet habe.

Fazit:
Mir hat das Buch gefallen. Es gab zwar Stellen, die mich aufgeregt haben (Stichwort: Klaras Paranoia) und Geschehnisse, die für mich nicht nachvollziehbar waren. Doch es war locker zu lesen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Ich wollte wissen, wer ihrer Familie all das angetan hat und welche Geheimnisse die Kallenbachs noch so verbergen.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Ein kniffliger Fall mit spannender Wendung

Hexenjäger
0

Inhalt:
Eine Mordserie hält Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team auf Trab. Die Morde haben ein fiktives Vorbild - sie orientieren sich an der Bestseller-Trilogie vom Autor Roger Koponen. In den Büchern ...

Inhalt:
Eine Mordserie hält Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team auf Trab. Die Morde haben ein fiktives Vorbild - sie orientieren sich an der Bestseller-Trilogie vom Autor Roger Koponen. In den Büchern geht es um Hexen und Okkultismus.
Die Ermittler tappen im Dunkeln und der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus. Doch bald erkennen sie, dass die weiblichen Opfer der Kommissarin Niemi erschreckend ähnlich sehen.

Meine Meinung:
Die Idee, dass ein Mörder sich einen Roman zum Vorbild nimmt, ist nicht neu und dennoch hat der Autor es geschafft mich in seinen Bann zu ziehen. Vor allem die Thematik "Hexen und Okkultimus" haben es mir angetan.
Mir fiel es schwer mit der Hauptprotagonistin warm zu werden. Ich konnte ein paar ihrer Verhaltensweisen und Gedankenzüge nicht vollkommen nachvollziehen. Aber das hat der zu erzählenden Geschichte nicht geschadet. Ich wollte dennoch wissen, wie das Buch endet und ob die Ermittler den kniffligen Fall lösen können.

Ich habe versucht meine eigenen Schlüsse zu ziehen und wurde doch immer wieder überrascht. Nichts ist wirklich so, wie es am Anfang scheint. Vor allem zum Ende hin, überschlagen sich die Ereignisse und ich konnte das Buch nicht zur Seite legen.
Das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, da für mich noch Fragen offengeblieben sind.
Das Buch ist dennoch empfehlenswert! Der Fall ist spannend und die Lösung liegt nicht sofort auf der Hand. Die Geschichte ist nachvollziehbar und der Autor hat einen angenehmen Schreibstil.

Meine Bewertung:
3einhalb/5

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