Ein Regionalkrimi mit Sinn für Historie und für Athmosphäre
Man merkt der Verfasserin an, dass sie sich in der Region gut auskennt , wenn sie permanent mit den exotisch klingenden Namen der vielen kleinen ostfriesischen Nester jongliert, in denen sich der Protagonist ...
Man merkt der Verfasserin an, dass sie sich in der Region gut auskennt , wenn sie permanent mit den exotisch klingenden Namen der vielen kleinen ostfriesischen Nester jongliert, in denen sich der Protagonist im Laufe der Ermittlungen herumtreibt. Für NIcht-Ortskundige ist es hilfreich, gelegentlich eine Straßenkarte der Region zu Rate zu ziehen. Manchmal nervt die etwas penetrant zur Schau getragene Ortskenntnis allerdings ein bisschen: die Anekdote über die Geschichte des Steihauses in Bunde hat keinerlei Funktion und bringt das Geschehen auch nicht voran. Ansonsten atmet der Roman den Charme jedes Regionalkrimis, in dem ein fiktives Geschehen in ein real exitierendes Umfeld gestellt wird, sehr zur Freude der Ortsansässigen oder der dort urlaubenden Leser. Die Handlung fliesst eher gemächlich dahin, wer das alte Ekel - den reichen Bauern Thadeus de Fries- übrigens sehr verdientermaßen - ins Jenseits befördert hat, schält sich peu a peu heraus - eine wichtige Rolle spielen dabei die früher relativ häufigen Sturmfluten am Dollart. Ein junges Flüchtlingsmädchen, dass kurz nach dem Krieg spurlos verschwindet - und ihr kleiner Bruder, der jahrzehnte später als rächende Nemesis fast unbemerkt sein Werk tut- das hat durchaus einen gewissen Reiz...