Furchtbare Geschehnise
Denk ich an KiewCassie und ihre kleine Tochter müssen im Jahr 2004 den plötzlichen Unfalltod ihres Man-nes verkraften. Das funktioniert erst besser als sie zu ihrer Großmutter ziehen. Diese hat unter Erinnerungen an ihr ...
Cassie und ihre kleine Tochter müssen im Jahr 2004 den plötzlichen Unfalltod ihres Man-nes verkraften. Das funktioniert erst besser als sie zu ihrer Großmutter ziehen. Diese hat unter Erinnerungen an ihr früheres Leben zu leiden. Cassie findet ein Tagebuch ihrer Großmutter und darf es lesen, denn sie selber kann über die beschriebene Zeit nicht spre-chen.
So begleitet man parallel zu Cassies Geschichte die von Katja in den Jahren 1929 bis 1934 und ist einfach nur erschüttert. Wie viel kann man ertragen? Und so viele Menschen mussten unter den schlimmsten Umständen sterben.
Der Holodomor wurde lange Zeit verschwiegen und es sehr schwer zu ertragen, wie perfi-de damals Stalin vorgegangen ist. Eine abartige Ideologie und Verfahren um die Menschen willig zu machen bzw. bewusst zu vernichten. Unglaublich, dass das nie ein Thema war. Auch so etwas sollte nie wieder passieren! Und sollte allen eine Warnung sein, Ideologien durchsetzen zu wollen. Das Lesen über die Geschehnisse damals lassen mich sprachlos zurück und so ein unnötig verursachtes Leid ist nur schwer zu ertragen.
Der Roman lässt sich gut lesen und die zwei verschiedenen Zeitebenen sind gut miteinan-der verbunden und führen zusammen zu einer stimmigen Geschichte, die lange im Kopf bleibt.
Wobei mir die plötzliche Veränderung von Cassies Tochter einfach zu schnell ging und es dann ein wenig seltsam wurde mit Botschaften von Katjas Schwester. Die Schilderungen vom Holodomor waren intensiv, ohne übertrieben zu sein. Der Teil um Cassie war da ein wenig banaler, aber ein guter Weg um die Geschichte ihrer Großmutter zu erzählen.
Persönlich hätte ich gerne noch von Katjas Weg in die Vereinigten Staaten gelesen.