Sehr ergreifend
Töchter der verlorenen HeimatDas Buch dreht sich um die Mutter Johanna und deren Tochter Paula und spielt in zwei Zeitebenen. Man erfährt viel aus der Zeit in Südtirol um 1920 aus der Sicht von Johanna erzählt und aus der Sicht von ...
Das Buch dreht sich um die Mutter Johanna und deren Tochter Paula und spielt in zwei Zeitebenen. Man erfährt viel aus der Zeit in Südtirol um 1920 aus der Sicht von Johanna erzählt und aus der Sicht von Paula 1961 in München. Letztere ist Ärztin an einer Klinik und hat sich eine Stelle als Oberärztin beworben, welche jedoch letztlich an einen Mann ging, was nicht untypisch für die damalige Zeit war. Als der Großvater stirbt, reist sie mit ihrer Mutter Johanna an deren Heimat nach Südtirol zur Beerdigung. Dort angekommen erfährt sie zuerst Ablehnung von der dortigen Familie und versteht nicht, warum dies so ist.
Das Buch war von der ersten Seite an spannend und man hat viel über die damalige Zeit in Südtirol erfahren können, was mir bisher gar nicht so bewusst und bekannt war. Paulas Mutter muss sich der Vergangenheit stellen, wenn es auch sehr schmerzhaft für sie ist, aber auch Paula setzt sich mit der Vergangenheit auseinander und will endlich mehr über ihre Familie und ihre Vergangenheit wissen, ganz besonders, wer ihr Vater ist. Die Autorin hat wirklich sehr berührend geschrieben und nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit mit historischen Einblicken in die damalige Zeit, aber auch die politischen Hintergründe greift sie auf. Man durchlebt eine Achterbahn der Gefühle und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ende kommt etwas unerwartet und für meinen Geschmack etwas zu rasch, aber dennoch bin ich damit zufrieden.
Gern empfehle ich das Buch weiter und vergebe für das Gesamtpaket, was die Handlung, aber auch das sehr schöne Buchcover umfasst, 4 Sterne.