Liebe zwischen Women
WomenChloé Caldwell scheint einen autofiktionalen, kurzen Roman geschrieben zu haben, in dem sich die Ich-Erzählerin in eine neunzehn Jahre ältere, in Partnerschaft lebende Frau namens Finn verliebt.
Mittlerweile ...
Chloé Caldwell scheint einen autofiktionalen, kurzen Roman geschrieben zu haben, in dem sich die Ich-Erzählerin in eine neunzehn Jahre ältere, in Partnerschaft lebende Frau namens Finn verliebt.
Mittlerweile zählt der 2014 erschienene Roman als ein Klassiker der queeren Literatur.
Der Schwerpunkt liegt in diesem Roman auf der Gefühlsachterbahn der Ich-Erzählerin. Man spürt, dass die Autorin gefühlsmäßig zu sehr in ihrer vergangenen Affäre steckte, als sie ihr Buch schrieb. Sie fühlte sich in der Beziehung nicht sicher und konnte ihre Geliebte nicht gut einschätzen.
So bleibt Finn eher blass und ihre Motive und Wünsche sind nicht sonderlich herausgearbeitet.
Ich glaube, dass dieser Roman wegen seiner Wahrhaftigkeit zum Kultbuch wurde. Es ist keine ausgedachte und für die Leser geschnitzte Liebesgeschichte. Vermutlich finden sich viele Menschen der LSBTIQ+ Szene wieder.
Die Schreibweise im großen und ganzen finde ich ziemlich gut. Dass die Autorin die Leser anspricht, gefällt mir. Die Abschnitte - Episoden oder Momente oder Gedanken und Reflexionen finde ich sehr gut zusammengefügt.
Das Cover mit der sinnlichen Berührung zweier Frauenhände passt genau zur Geschichte. Hände, die sich berühren, aber später wieder loslassen, für immer.
Das Buch enthält Vor- und Nachwort. Die eigentliche Geschichte beginnt auf Seite 15, was leider nicht markiert ist.
Women, ein Roman, der in die Intimsphäre einer jungen Frau schauen lässt. Das erfordert viel Mut zur Selbstenthüllung.