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Veröffentlicht am 16.10.2017

Glaubst du an das Schicksal?

Der Herzschlag deiner Worte
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Glaubst du an das Schicksal? Nein? Nach der Lektüre von Susanna Ernsts neuem Roman denkst du sicherlich anders darüber!
Gleich zu Beginn der Geschichte gibt es einen Knalleffekt. Vincent erleidet am Golfplatz ...

Glaubst du an das Schicksal? Nein? Nach der Lektüre von Susanna Ernsts neuem Roman denkst du sicherlich anders darüber!
Gleich zu Beginn der Geschichte gibt es einen Knalleffekt. Vincent erleidet am Golfplatz einen Herzinfarkt. Doch er ist (noch) nicht tot, sondern beobachtet von oben die Vorgänge rund um ihn herum. Mehr jedoch verwirrt ihn, dass er weder ins Leben zurückkehrt, noch endgültig stirbt, sondern fortan seinen Sohn Alex begleitet...sozusagen als eine Art Geist, der über ihm schwebt.
Ich mag übersinnliche Geschichten nicht wirklich, aber mit diesem "Blick von oben" und einzelnen Rückblenden in Vincents Vergangenheit bis hin zum überraschenden Schluss, ist dieses Stilmittel von der Autorin perfekt gewählt.
Nach dem Vorfall am Golfplatz schwenken wir vom Jahr 2015 zurück ins Jahr 2013. Alex steht vor einer großen Karriere als Musiker, als ihm das Schicksal ein Ei legt und er seinen Platz in der Band - just als diese Erfolge zu feiern beginnt - für einen anderen Gitarissten freigeben muss.
Auch Maila hat ein großes Geheimnis und verarbeitet ihre Probleme in ihren Romanen, die ziemlich erfolgreich sind. Bis sich die Beiden treffen werden, dauert es allerdings etwas.

Beim Begräbnis seines Vaters lernt Alex seine Tante Jane endlich persönlich kennen. Sie ist seine Patentante, aber als Alex heranwuchs, verlor sich der Kontakt. Jane ist schwerkrank. Sie leidet seit Jahren an ALS. Trotz ihrer unheilbaren Krankheit strahlt Jane eine Lebensfreude aus, die einfach imponiert.
Nach und nach lernen wir auch Alex, Jane, Maila und Alex Schwester Cassie, sowie seinen Vater Vincent, besser kennen. Die Zeiten wechseln dabei von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück, was allerdings nicht verwirrt, sondern Stück für Stück das gesamte Puzzle zusammensetzt und letztendlich ein großes Geheimnis offenbart. Das Ende hält noch eine überraschende Wendung bereit.
Der Roman ist aber nicht nur eine Geschichte über die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern auch zwischen Eltern und ihren Kindern. Sie zeigt auf, wie schwierig es oft ist, die richtigen Entscheidungen zum Wohle des Kindes zu treffen, ohne Rücksicht auf sich selbst. Hier stellt sich auch die Frage, ob ich mein Leben von außen bestimmen lasse oder ob ich selbst Verantwortung übernehme. Obwohl hier viele traurige Themen aufgegriffen werden, ist der Roman voller Gefühl und Lebensfreude.

Die Charaktere sind liebenswert und authentisch. Gefallen hat mir, dass wir es hier mit einem männlichen Hauptprotagnisten zu tun haben, der allerdings aus der Feder einer Frau stammt. Da ich selbst kein Mann bin, kann ich jetzt nicht beurteilen wie identisch Susanne Ernst Alex geschaffen hat ;), aber ich fand ihn richtig toll. Man fühlt sich inmitten ihrer Figuren einfach wohl.

Schreibstil:
Wie auch schon in ihren anderen Romanen, die ich bereits von der Autorin gelesen habe, nahm mich der emotionale und bildhafte Schreibstil sofort gefangen. Man hat beim Lesen oft das Gefühl, dass man gar nicht so schnell lesen möchte, um den Roman einfach genießen zu können. Auch in diesem Buch erzählen die Protagonisten abwechselnd aus ihrer Sicht der Dinge. Dazu gibt es in kursiver Schrift noch Gedanken und Rückblenden von Vincent, Alex Vater.

Fazit :
Ein bewegender Roman voller Emotionen und Überraschungen, der aber auch zum Nachdenken anregt. Gefühlvoll, mit wunderbaren Charakteren und der Frage, ob das Schicksal unser Leben in den Händen hält...
Ein weiterer großartiger Roman der Autorin und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.10.2017

Der siebente Dämon

Kreuzschnitt
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Mit "Kreuzschnitt" hat der norwegische Autor Øistein Borge den ersten Fall rund um Kommissar Bogart Bull geschrieben. Das Buch ist kein 08/15 Krimi, denn die Aufklärung des Falles ist länderübergreifend ...

Mit "Kreuzschnitt" hat der norwegische Autor Øistein Borge den ersten Fall rund um Kommissar Bogart Bull geschrieben. Das Buch ist kein 08/15 Krimi, denn die Aufklärung des Falles ist länderübergreifend und wird in zwei Zeitebenen erzählt. Das ist vielleicht nicht Jedermanns Sache, doch zum Verständnis der Geschichte einfach ein MUSS.

Der Krimi startet mit einem Prolog, der Befürchtungen in mir weckte, dass wir es wieder mit dem typischen kaputten skandinavischen Ermittler zu tun haben, denn Kommissar Bogart Bull hat einen schweren Verlust erlitten. Seine Frau und seine Tochter wurden mit tödlicher Absicht von einem jungen Mann, den Bull überführt hat, ermordet. Daraufhin verliert er jeglichen Halt und beginnt zu trinken. Hier hätten wir also wieder den typischen kaputten Ermittler ohne Familie und alkoholabhängig, wie wir ihn aus vielen skandinavischen Krimis kennen. Doch der Autor kratzt hier die Kurve und schickt seinen Komissar auf Entzug und Bull bekommt die Chance zur Rehabilitierung - und nutzt sie auch! Seine Chefin Eva Heiberg versetzt ihn zu Europol und schickt Bull nach Südfrankreich um einen Mord an einem Landsmann aufzuklären.
In einer luxuriösen Villa wurde der norwegische Unternehmer und Kunstsammler Axel Krogh brutal ermordet und geschändet. Am Rücken wurde ihm ein Kreuz eingeritzt und eines seiner Kunstwerke fehlt. Es ist ein unsigniertes Bild von Edvard Munch, das einen Dämon zeigt und die Zahl Sieben.
Bogart Bull und sein französischer Kollege Jean Moulin von der Kriminalpolzei Marseille beginnen die Ermittlungen und tappen doch einige Zeit im Dunklen. Geht es um Kunstraub? Oder um ein Verbrechen aus satanischen Kreisen? Doch das Rätsel liegt in der Vergangenheit und Bulls Ermittlungen führen ihn zu einem grausamen und ungesühnten Verbrechen während des 2. Weltkrieges.

Geschickt verbindet der Autor die Geschehnisse in der Gegenwart mit einem grausamen Verbrechen aus der Vergangenheit. Mit einem für einen Krimi unüblichen Erzählmittel blendet der Autor zunächst zurück ins Jahr 1906. In Cotignac an der Côte d‘Azur treffen sich im Haus von Santiago Gaillard einige Künstler, darunter auch Henri Matisse und Edvard Munch, die gemeinsam sieben Bilder mit einem Dämön zeichnen und durchnummerieren, aber nicht signieren.
Weiters gibt es einen Handlungsstrang aus der Vergangenheit, der in Frankreich während des Zweiten Weltkrieges spielt und sich mit der Résistance befasst. Obwohl ich schon viele Bücher zum Thema Zweiter Weltkrieg gelesen habe, gibt es hier Stellen, die mir wirklich zugesetzt und mich sehr aufgewühlt haben.
Abwechselnd verfolgen wir nun Bulls und Moulins Ermittlungen in der Gegenwart und werden Stück für Stück an das Motiv herangeführt, das in der Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückliegt. Die Handlung ist vielschichtig und ziemlich komplex, die Grundstimmung eher düster.
Überraschende Wendungen ließen mich immer wieder von meinem Verdacht abkommen und brachten Spannung ins Geschehen. Zum Ende hin fügt sich alles perfekt zusammen und lässt keine Fragen offen. Wer vor Rückblenden in den Zweiten Weltkrieg nicht zurückschreckt und einen Krimi mit Anspruch sucht, der kann hier zugreifen!

Charaktere und Schreibstil:
Mit Bogart Bull hat der Autor einen sehr menschlichen und sympathischen Kommissar erschaffen, der noch sehr um seine Frau und seine Tochter trauert. Trotzdem nimmt er die Hilfe, die sich ihm durch seinen neuen Job anbietet, an. Gefallen hat mir auch, dass sich die Zusammenarbeit mit dem französischen Kommissar sehr positiv gestaltet und am Ende sich sogar eine Freundschaft entwickelt. Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und wirkten ebenfalls sehr glaubwürdig.
Die Handlung ist vielschichtig und komplex, der Schreibstil angenehm und flüssig. Man fühlt mit Bull und rätselt beim Kriminalfall mit.

Cover:

Diesmal habe ich nur das norwegische Orginal gefunden und keine weiteren Übersetzungen. Der Krimi dürfte noch nicht in andere Sprachen übersetzt worden sein, außer ins Deutsche.
Das Cover unterscheidet sich sehr vom deutschen Cover aus dem Droemer Knaur Verlag. Ich kann alleridngs nicht sagen, welches mir besser gefällt. So richtig gefällt mir eigentlich keines der Beiden.

Fazit :
Ein etwas anderes Krimi, der aus dem ewigen Einheitsbrei diverser Krimis heraussticht, auch wenn sich nicht jeder mit dem Vergangenheitstrang anfreunden wird können. Interessante Charaktere und die länderübergreifenden Ermittlungen konnten neben der komplexen Handlung überzeugen. Ich werde sicher auch zum Folgeband rund um Kommissar Bogart Bull greifen!

Veröffentlicht am 16.10.2017

Ein Neuanfang

Unter dem Mitternachtsmond
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"Unter dem Mitternachtsmond" ist die Fortsetzung von "Unter dem Polarlicht" und "Unter dem Sternenhimmel", kann jedoch ohne Probleme eigenständig gelesen werden. Jeder Band hat andere Protagonisten und ...

"Unter dem Mitternachtsmond" ist die Fortsetzung von "Unter dem Polarlicht" und "Unter dem Sternenhimmel", kann jedoch ohne Probleme eigenständig gelesen werden. Jeder Band hat andere Protagonisten und jede Geschichte ist individuell anzusehen. Trotzdem ist es nett bekannte Gesichter aus den Vorgängerbänden wiederzutreffen.

Auch Elisabeth Büchles dritter Weihnachtsroman überzeugt wieder mit viel Gefühl und winterlichem Flair. Der bereits betagte Waldemar lebt auf einem abgelegenen Hof im Schwarzwald, wo er sich ziemlich einsam fühlt. Deswegen entschließt er sich zwei Mieter für je eine Wohneinheit bei sich einzuquartieren. Für Debora hat er sich schon vor einiger Zeit entschieden. Die junge Frau hat ihre Wohneinheit selbst restauriert und sich ein Kunstatelier im Westflügel eingerichtet. Sie will die Vergangenheit hinter sich lassen und einen neuen Lebensabschnitt beginnen. In der zweiten freien Wohneinheit zieht der junge Witwer Patrick mit seinem 7jährigen Sohn Leo ein. Seine Frau starb bei einem Verkehrsunfall. Auch er sucht nach einem Neuanfang. Patricks Angst noch jemanden zu verlieren, den er liebt, zeigt sich an seine Überfürsorge gegenüber Leo. Er lässt seinen Sohn kaum aus den Augen und würde ihn am liebsten in Watte packen. Patrick weiß trotzdem, dass er ihn mit der Zeit immer mehr loslassen muss. Doch das ist alles andere als einfach....
Die eher unkonventionelle Debora mit ihren Dreadlocks ist das komplette Gegenteil vom eher "spießigen" Patrick, der am liebsten alles durchgeplant hat. Das führt natürlich bald zu Spannungen, denn Leos Vater hat einige Vorbehalte gegenüber der chaotischen Debora. Den Schrott, den sie ausstellt, findet er alles andere als kunstvoll. Und was macht Debora jede Nacht um Mitternacht im Garten? Doch Leo hat die Nachbarin bereits in sein Herz geschlossen und verbringt viel Zeit mit ihr. Er ist ein aufgeweckter Junge, der sich für alles interessiert und sehr aufgeschlossen ist. Man muss ihn einfach gern haben....

Elisabeth Büchle erzählt in "Unter dem Mitternachtsmond" eine herzerwärmende Geschichte rund um ein ungleiches Paar, das sich erst zusammenraufen und die Vergangenheit loslassen muss. Beide Hauptprotagonisten haben eine schwere Zeit hinter sich und versuchen diese hinter sich zu lassen. Doch die Narben sind noch nicht wirklich verheilt...
Die Autorin erzählt sehr einfühlsam von den Problemen der Beiden. Sicherlich weiß man von Anfang an, wie die Geschichte ausgehen wird, aber das WIE ist bei einem Liebesroman immer ausschlaggebend. Und das hat die Autorin wieder perfekt hinbekommen. Es gibt einige kleine Überraschungen und Wendungen, einiges an Romantik, etwas Humor und eine besinnliche Grundstimmung zur Weihhnachtszeit. Auch das weihnachtliche Randthema darf nicht fehlen. Diesmal geht es um die Geschichte der Weihnachtskrippe.

Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildgewaltig und während des Lesens konnte ich es gar nicht mehr erwarten, dass auch hier bald der Winter mit viel Schnee einkehren wird.
Leider hat der Roman nur 224 Seiten, die sehr schnell weggelesen sind. Man wünscht sich noch länger im verschneiten Gutshaus im Schwarzwald zu verweilen. Am Ende gibt es noch ein Rezept des Apfel-Zimt-Punsches.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Elisabeth Büchle ist sehr einfühlsam, lebendig und atmosphärisch. Die Kapitel sind kurz gehalten und passen perfekt zu den leider nur 224 Seiten des Romans. Die Charaktere sind liebevoll beschrieben und mitten aus dem Leben gegriffen. Auch der christliche Aspekt wurde wieder angesprochen, aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Fazit :
Eine wunderschöne und atmosphärische Wintergeschichte mit einer besinnlichen Grundstimmung, die schon auf die Weihnachtszeit einstimmt. Mit einem Apfel-Zimt-Punsch, eingemummt in eine Decke, vergisst man für einige Zeit die Welt um sich herum und taucht ein in eine kleine, aber feine Geschichte, die ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 16.10.2017

Ein spannender Riley

Der verbotene Liebesbrief
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"Der verbotene Liebesbrief" ist eine Neuauflage eines der ersten Bücher von Lucinda Riley, das sie unter dem Pseudonym Lucinda Edmonds geschrieben hat. Im Jahr 2000 wurde das Buch mit dem Titel "Seeing ...

"Der verbotene Liebesbrief" ist eine Neuauflage eines der ersten Bücher von Lucinda Riley, das sie unter dem Pseudonym Lucinda Edmonds geschrieben hat. Im Jahr 2000 wurde das Buch mit dem Titel "Seeing Double" veröffentlicht. Nun wurde der Roman nochmals überarbeitet. Nächstes Jahr wird er nochmals im Englischen mit dem Titel "The Love Letter" und natürlich mit den Namen Lucinda Riley am Cover, erscheinen. (Quelle: Goodreads)

Im Vergleich zu ihren letzten Romanen bewegt sich Lucinda Riley hier nicht wie gewohnt auf zwei Zeiteben, sondern bleibt in der Gegenwart, die in den 90ern spielt.
Im Zentrum des Geschehens steht Sir James Harrison, ein berühmter Schauspieler, der zu Beginn des Romanes stirbt (kein Spoiler!). Seine Enkelin Zoe hat ihn liebevoll gepflegt und ist auch in seine beruflichen Fußstapfen getreten. Sie steht am Anfang einer großen Karriere als Schauspielerin. Zoe hat jedoch einen unehelichen Sohn, dessen Erzeuger sie beharrlich verschweigt.

Joanna Haslam ist Journalistin und soll für die Zeitung, für die sie arbeitet, von den Begräbnisfeierlichkeiten berichten. Bei der Trauerfeier erleidet eine ältere Dame, die neben ihr Platz genommen hat, einen Schwächeanfall und Joanna begleitet sie darauhin nach Hause. Sie erzählt Joanna eine ziemlich haarsträubende Geschichte von einer verbotenen Liebe. Joanna nimmt dies vorerst nicht ernst, doch als sie einige Tage später mysteriöse Dokumente von dieser Dame namens Rose erhält, wird ihre Neugierde geweckt. Als sie Rose besuchen möchte, ist diese plötzlich verstorben. War es ein natürlicher Tod? Und was hat es mit den Dokumenten und den dubiosen Liebesbrief auf sich?

Lucinda Riley's "neuer alter" Roman ist absolut fesselnd und hat einen hohen Spannungslevel. Die 700 Seiten flogen nur so dahin. In der gemeinsamen Blogger-Leserunde hat es noch viel mehr Spaß gemacht, da wir alle zusammen wirklich viel gerätselt haben, welches Geheimnis hinter diesem ominösen Brief stecken könnte. Der Roman erinnert mehr an einem Krimi oder einem Romantic Thriller, als den üblichen Romanen der Autorin. Das kann einige Riley Fans etwas irritieren, die sich mehr Liebesgeschichte und/oder die zwei Zeitebenen wünschen. Ich war allerdings von dieser anderen Seite der Autorin begeistert und für einen Roman, den sie bereits vor 17 Jahren geschrieben hat, fand ich "Der verbotene Liebesbrief" wirklich großartig. Die dunklen Machenschaften und Verbrechen im Dunstkreis der vier Protagonisten sind sehr überzeugend und fesselnd dargestellt.
Auch der Einstieg und die ersten fünfhundert Seiten konnten mich begeistern, ebenso der hohe Spannungslevel. Danach hatte ich allerdings das Gefühl, dass bis auf das Geheimnis die Geschichte nun erzählt sei. Ich fragte mich, was die Autorin die nächsten zweihundert Seiten noch alles einbringen möchte. Die Auflösung war für mich okay und konnte teilweise auch noch überraschen. Das Ende fand ich dann allerdings etwas zu dick aufgetragen und zu unglaubwürdig. Deswegen muss ich leider einen Stern abziehen.

Neben Joanna und Zoe, spielen auch Simon und Marcus eine große Rolle. Simon ist Joannas bester Freund, der im Dienste der Krone steht. Zoe's Bruder Marcus ist das Enfant terrible in der Familie, der sich ziemlich erfolglos als Regisseur versucht. Liebeleien und sein Hang zum Alkohol lassen ihn auch mehr Geld ausgeben, als er eigentlich besitzt.
Bei einigen Charakteren fehlte es noch etwas an Tiefe, wobei aber die Bösewichte absolut überzeugen konnten. Die beiden Liebesgeschichten konnten mich nicht wirklich überzeugen, was ich schade fand.

Schreibstil:
Obwohl der Roman bereits im Jahr 2000 erschienen ist, war Lucinda Rileys Schreibstil schon damals bildhaft und fesselnd. Die Geschichte liest sich absolut flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten. Das Miträtseln macht sehr viel Spaß und die Autorin hat hier ein tolles Puzzle erschaffen, das sich erst nach und nach zusammensetzt. Die Buchabschnitte sind mit Figuren aus einem Schachspiel benannt und darunter steht eine kleine Beschreibung der Schachfigur und eventueller Züge. Da ich leider kein Schach spiele, ist mir die Bedeutung dieser Erklärungen nicht wirklich geläufig.


Fazit :
Ein etwas anderer Riley, der mit viel Spannung und überraschenden Wendungen punkten kann und absolut fesselt. Das Ende war mir dann allerdings zu überspitzt und unglaubwürdig, sodass ich keine 5 Sterne vergeben kann. Trotzdem ein absolutes Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 16.10.2017

Eine wunderbare Reihe, die ich jeden empfehlen kann

Heimat meines Herzens
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*****ACHTUNG, KANN SPOILER ENTHALTEN!****

Im Abschlussband der Sturmzeitentetralogie befinden wir uns in der Nachkriegszeit. Wie schon in den Vorgängerbänden schließen die Bücher lückenlos aneinander ...

*****ACHTUNG, KANN SPOILER ENTHALTEN!****

Im Abschlussband der Sturmzeitentetralogie befinden wir uns in der Nachkriegszeit. Wie schon in den Vorgängerbänden schließen die Bücher lückenlos aneinander an.

Alle drei Hayes-Schwestern sind in die USA zurückgekehrt und versuchen ihr Leben wieder aufzunehmen. Blair und Gary leben in Washington, nachdem Gary eine Festanstellung im Pentagon erhalten hat. In ihrem Leben fehlt es an nichts, außer an Kindern. Doch der ersehnte Nachwuchs stellt sich nicht ein.

Cameron feiert ihren ersten Hochzeitstag alleine, ebenso Alex. Ihre Ausreise- bzw. Einreisebewilligungen werden immer wieder abgelehnt. Dazu trägt auch die neue Spannung zwischen den beiden Supermächten bei, die immer größer wird. Die Aussichten auf eine gemeinsame Zukunft sehen düster aus....

Jackie sollte sich langsam wieder nach einem Partner umsehen, ist die Meinung ihrer Mutter und auch ihrer Schwiegermutter. Doch die Amerikaner sehen in den Japanern noch immer ihre Feinde und das fremdländische Aussehen ihrer Tochter ist nicht unbedingt ein Vorteil. Doch Jackie ist auch noch nicht bereit einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen und die potentiellen Bewerber tragen auch nicht wirklich dazu bei, sich neu zu verlieben.

Alex erhält in der Zwischenzeit ein verlockendes Angebot, um endlich an eine Ausreisebewilligung zu kommen und lässt sich auf einen Deal mit einem zwielichtigen US-Geheimagent ein. Doch Alex Unternehmungen bleiben nicht unentdeckt und er wird festgenommen. Sein Schicksal ist somit besiegelt....
Als Cameron diese Neuigkeit erfährt, setzt sie alles daran endlich nach Russland zu gelangen und Alex herauszuholen. Das "wie" ist ihr noch ein Rätsel, aber sie muss einfach vor Ort bei ihrem Mann sein. Durch eine unverhoffte Hilfe bekommt sie die langersehnten Papiere und reist sofort nach Moskau. Blair und Gary lassen sich in die Botschaft nach Moskau versetzen, um Cameron beizustehen und auch Jackie hat sich dazu entschieden Cameron zu helfen. Überraschender Weise erhält auch sie eine Einreisebewilligung und geht nach Moskau. Diese "Zufälligkeit", dass plötzlich alle drei Schwestern einreisen dürfen, nachdem Cameron vorher jahrelang erfolglos darum gekämpft hat, war mir etwas zu unrealistisch. Dies stellt aber das einzige Manko am Buch dar.

In Russland treffen wir auf einige alte Bekannte und bangen mit Cameron und ihren Schwestern um das Leben von Alex. Aber auch Semjon kommt wieder ins Spiel und bringt noch mehr Schwung in die Geschichte, genauso wie zwei plötzliche Verehrer von Jackie.

Der Großteil des Romans spielt diesmal in Moskau. Der Autorin gelingt es wieder meisterhaft die Zeit des Kalten Krieges zwischen Amerika und der Sowjetunion darzustellen. Die Hoffnung, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Normalität wieder einkehrt, zerschlägt sich sehr rasch. Cameron entdeckt schnell, dass die Spitzeleien und die Überwachung noch härter durchgeführt werden, als bei ihrem letzten Besuch. So sieht sie anfangs auch überhaupt keine Chancen an Alex ranzukommen.

Der Schreibstil ist gewohnt bildhaft. Die Figuren sind mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen und sind so real und liebenswert, dass ich nun einen richtigen Abschiedsschmerz verspüre, diese nun gehen zu lassen. Zum Abschluss der Tetralogie rund um die Hayes-Töchter kann ich nur sagen, dass ich diese Reihe jedem empfehle, der Familiensagen, die im Zweiten Weltkrieg spielen, liebt. Die Bücher sollten aber unbedingt der Reihe nach gelesen werden!

Cover:
Wie ein Filmplakat der Fünfziger Jahre....das ist mein erster Gedanke, wenn ich mir das Originalcover so ansehe. Nie würde ich zu diesem Buch greifen! Was natürlich sehr schade wäre...
Allerdings passt es auch genau zu den drei Vorgängerbänden, die ein ähnliches Cover zu bieten haben. Rechts in der Mitte wird Bezug auf den inhaftierten Alex genommen. Warum allerdings ein Dampfer darauf aufgebildet ist, erschließt sich mir nicht wirklich. Die drei Frauen sind mit Flugzeug und der Eisenbahn nach Russland gereist.

Fazit:
Ein krönender Abschluss der Tetralogie rund um die Hayes Töchter, der mich insgesamt total überzeugt hat. Natürlich ist nicht jeder Band der Reihe gleich stark, aber ich habe die 5 Sterne immer sehr gerne vergeben. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiede ich mich von dieser Reihe, die einen ganz besonderen Platz in meinem Bücherregal einnehmen wird.