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Veröffentlicht am 02.06.2017

Pageturner

Die Brut - Sie sind da
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Ezekiel Boones Thriller "Die Brut" fängt spannend an. Er führt uns in den Dschungel Perus, nach Indien, China, Schottland und die USA. Zu Schauplätzen, an denen sich Merkwürdiges ereignet. Seismologische ...

Ezekiel Boones Thriller "Die Brut" fängt spannend an. Er führt uns in den Dschungel Perus, nach Indien, China, Schottland und die USA. Zu Schauplätzen, an denen sich Merkwürdiges ereignet. Seismologische Ausschläge die sich nicht erklären lassen, das Verschwinden einer Trekkinggruppe, in China wird eine Atombombe gezündet, ein Flugzeugabsturz unter mysteriösen Umständen... wie hängen all diese Ereignisse zusammen?

"Die Brut - sie sind da" ist der erste Teil der spannenden Trilogie, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Die Story ist klasse geschrieben, der Autor schreibt direkt, hart, benutzt Kraftausdrücke und kommt zur Sache, ohne unnötiges Geplänkel. Man ist gleich mittendrin in der Geschichte und die Szenen wechseln von einem zum nächsten Schauplatz. Aufgebaut wie diverse US Action-/Katastrophenfilme mit schnellen Wechseln, schnellen Schnitten, wo viele unterschiedliche Stränge beleuchtet werden. Diese schnellen Wechsel erzeugen eine ganz eigene Dynamik, man ist versucht immer mehr zu lesen, zumal viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden. Bei mir lief die Handlung wie ein Film ab, so dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hatte.

Wir begegnen vielen unterschiedlichen Protagonisten, die mal mehr, mal weniger detailliert gezeichnet sind. Daran lässt sich schon ablesen, wer für die weitere Handlung wichtig ist und wer nur eine kleine Statistenrolle hat. Ich fand den Strang über die Biologin Melanie am interessantesten, er wird im Lauf der Geschichte mit dem von Agent Mike Rich und der Präsidentin der USA verknüpft. Zwischendurch gibt es kleine Episoden, die die Geschichte realistisch machen, man erfährt wie einzelne Menschen die Situation empfinden.

Gute Nerven sollte man bei diesem Thriller auf jeden Fall haben, es gibt einige gruselige Szenen, bei den sich mir die Haare gesträubt haben. Der Plot ist spannend, für die USA realistisch dargestellt. In Europa würde es vermutlich anders laufen. Da ich Movies wie "The day after", "Independence Day" etc. klasse finde, bin ich von diesem Thriller absolut begeistert und warte schon ganz gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 30.05.2017

super spannend, Psychothrill vom Feinsten

AMNESIA - Ich muss mich erinnern
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Helen hat Lungenkrebs, ihre Behandlung ist abgeschlossen, die Ärzte können nichts mehr für sie tun. Sie weiß, dass sie nur noch Monate zu leben hat. Von ihrem Freund verlassen will Helen ihre Mutter und ...

Helen hat Lungenkrebs, ihre Behandlung ist abgeschlossen, die Ärzte können nichts mehr für sie tun. Sie weiß, dass sie nur noch Monate zu leben hat. Von ihrem Freund verlassen will Helen ihre Mutter und Schwester besuchen, die sie seit Jahren nicht gesehen hat und die nichts von ihrer Erkrankung ahnen. Seit sie nach Berlin gezogen ist, ist der Kontakt mehr oder weniger abgebrochen, das Verhältnis zur Mutter war nie besonders innig. Auch der Kontakt zur ihrer fast 10 Jahre jüngeren Schwester Kristin besteht nicht mehr, umso mehr freut sich Helen auf sie. Sie will sich verabschieden, sie ein letztes mal sehen. In der kleinen Stadt im Saarland angekommen zieht sie für die paar Tage in Kristins Gästezimmer, merkt schon nach kurzer Zeit dass das Verhältnis zwischen Kristin und ihrem Mann Leon schwierig ist und Leon Kristin schlägt. In Helen kocht Wut hoch und der Gedanke, ihre Schwester von Leon zu erlösen, ihn umzubringen reift. Als Leon tatsächlich ermordet wird fällt Helen in ein tiefes Loch, denn sie hat eine Gedächtnislücke und weiß nicht, wie sie den Abend verbracht hat, als Leon starb. Hat sie Leon tatsächlich getötet?

Für mich ist "Amnesia" der zweite Thriller aus der Feder von Jutta Maria Herrmann und hat mich wieder einmal begeistert. Psychologisch ausgefeilt und absolut fesselnd habe ich das Buch in zwei Tagen verschlungen. Helen ist gekonnt gezeichnet, ihre Situation scheint ausweglos, ihre Verzweiflung, Traurigkeit, Panik, ist fühlbar, alles dreht sich nur um das eine Thema, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Kein Wunder dass Helen das tägliche Leben nur mit starken Beruhigungsmitteln bewältigen kann.

Die Ich-Perspektive passt hier perfekt, denn damit ist man an Helens Gefühlen und Gedanken hautnah dran. Ihre Enttäuschung, dass sich ihre Mutter in all den Jahren nicht geändert hat und ihr immer noch ablehnend gegenüber tritt, die Liebe zur ihrer kleinen Schwester. Ihre Zweifel, ob sie fähig ist einen Mord zu begehen und ihre Angst vor dem drohenden Tod. All diese Gefühle kommen hautnah rüber. Aber nicht nur Helen, auch die anderen wichtigen Protagonisten sind sehr gut beschrieben, sind vielschichtig: ihre Mutter, die eiskalt wirkt oder ihre sympathische Schwester genauso wie der Jugendfreund, den sie nach langer Zeit wieder sieht.

Die Story ist so aufgebaut, dass man als Leser an Helen zweifelt, irgendwann wusste ich nicht mehr wem ich trauen bzw. was ich glauben sollte. Hat Helen ihren Schwager tatsächlich getötet? Alles scheint dafür zu sprechen und Helen kann sich nicht erinnern, hat immer mehr Gedächtnislücken. Eine Situation, in der sie langsam verrückt zu werden scheint. Ich konnte mit ihr mitfiebern, war hin und her gerissen. Bis fast zum Ende hatte ich nicht wirklich einen Verdacht, so verworren und wenig zu durchschauen ist diese Geschichte. Und genau das macht sie zu einem Pageturner, den man nicht mehr aus den Händen legen möchte.

Fazit: Super geschrieben und durchweg spannend. Viel Gefühl und viel Thrill, für Fans des Genres unbedingt zu empfehlen.

Veröffentlicht am 26.05.2017

eine berührende und bildgewaltige Geschichte

Palast aus Staub und Sand
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"Palast aus Staub und Sand" ist der Debütroman von Haroon Gordon, und ja, es ist kaum zu glauben dass es sich bei dieser berührenden Geschichte tatsächlich um ein Debüt handelt. In einem wunderbaren Erzählstil ...

"Palast aus Staub und Sand" ist der Debütroman von Haroon Gordon, und ja, es ist kaum zu glauben dass es sich bei dieser berührenden Geschichte tatsächlich um ein Debüt handelt. In einem wunderbaren Erzählstil geschrieben ist das Lesen für sich schon ein Genuss, der Autor versteht es Stimmungen und Gefühlslagen zu transportieren, jede Nuance, jede Facette ist spürbar. Der Prolog hatte mich neugierig gemacht, erzählt wie von einem Geschichtenerzähler aus längst vergangenen Zeiten. Eine Geschichte die lange Zeit zurück liegt und der man in kleiner Runde andächtig lauscht.

Im Mittelpunkt stehen zwei Menschen. Baptiste, am Ende seines langen Lebens, dessen Frau gestorben ist und der sich in Frankreich nun verloren und einsam fühlt. Der mit dem Verlust nicht klar kommt, der leidet und nicht weiß, wie seine Zukunft aussehen wird. Baptiste denkt immer häufiger an seine Kindheit in Algerien zurück.

Ella ist mit Freunden in Algerien, sie engagiert sich für das Projekt Little Hearts, ein im Bau befindliches Waisenheim. Ella und ihre Freunde stecken ihre ganze Energie in dieses Projekt um den Waisenkindern ein Heim zu geben. Doch die Bürokratie macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie sollen immer neue Auflagen erfüllen, Schmiergeld bezahlen, das Projekt scheint zum scheitern verurteilt. Zusammen mit ihrem Freund Jason ist Ella in Frankreich, um Spendengelder für "Little Hearts" zu sammeln, als sich die Schicksale der Protagonisten kreuzen.

In abwechselnden Kapiteln wird die Geschichte aufgerollt, mal in der Gegenwart in Chila und in Rückblicken durch Baptistes Erinnerungen an seine Kindheit, die er zusammen mit seinem besten und einzigen Freund Gabriel in einer unwirtlichen Umgebung verbracht hat. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, Verlust, Schuld und so viel mehr.

Die Charaktere sind vielschichtig und haben Tiefe, als Leser lernt man sie immer besser kennen und verstehen. Der lebendige Schreibstil, der auf viele kleine Details Wert legt lässt die Bilder aufleben, so dass ich ganz tief in die Handlung eintauchen konnte. Wobei mir der Strang über Baptiste und Gabriel am besten gefallen hat, denn was die beiden erleben ist sehr intensiv geschildert und nur schwer vorstellbar. Es geht zu Herzen ohne rührselig zu wirken, ich habe beim lesen mit den beiden mitgelitten. Ich habe mir meine Gedanken gemacht welches Geheimnis sich hier verbirgt und wurde dann doch überrascht. Am Ende schließt sich der Kreis, es bleibt keine Frage mehr offen.

Fazit: Hier habe ich viel mehr bekommen, als ich erwartet hatte. "Palast aus Staub und Sand" ist ein berührendes, feinsinniges Werk das mit leisen Tönen punktet. Eine Geschichte die nachdenklich stimmt und eine jener Geschichten, die lange im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Mord, Intrigen, Sylt

Sylter Intrigen
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Schauplatz Sylt: Die Ermittlerin Karolina Dahl vom LKA Kiel, alias Schriftstellerin Kari Blom fängt im Feinkostgeschäft "Delikatessen-Freund" als Kassiererin an. Sie wurde von ihrem Chef Ole Lund dorthin ...

Schauplatz Sylt: Die Ermittlerin Karolina Dahl vom LKA Kiel, alias Schriftstellerin Kari Blom fängt im Feinkostgeschäft "Delikatessen-Freund" als Kassiererin an. Sie wurde von ihrem Chef Ole Lund dorthin beordert, um undercover nach dem Kreditkartenbetrüger zu forschen, der seit einiger Zeit aktiv ist und der seine Daten aus dem Delikatessen-Freund beziehen muss. Nachdem sie vor einem Jahr schon einmal auf Sylt erfolgreich ermittelt hat geht Kari mit gemischten Gefühlen dorthin.

Ihre Kollegen im Markt sind ganz unterschiedliche Typen, Marktleiter Elmar Bruns herrscht über das Team, er ist alles andere als ein Sympathieträger und steht auf der Verdächtigenliste von Kari ganz weit oben. Dumm nur, dass die Häkel-Mafia, eine Clique älterer Damen, Bruns Leiche am nächsten Tag in einer Wanderdüne entdeckt. Bruns wurde in der Düne bewußtlos abgelegt, mit Sand bedeckt und ist qualvoll erstickt. Somit fällt ihr Haupt verdächtiger raus und die Suche nach dem Betrüger geht weiter. Doch ausgerechnet Kari findet sich plötzlich als Verdächtige in den Mordermittlungen wieder...

Für Kari ist es der zweite Fall auf Sylt, für mich der erste. Auch ohne Vorgeschichte konnte ich dank der guten Einführung der Protagonisten perfekt in die Handlung einsteigen und Karis Recherchen auf der Insel verfolgen.

Was wie ein relativ einfacher Fall aussieht, entpuppt sich als sehr verzwickt, zumal der Mordfall ihre Ermittlungen verkompliziert. Die infrage kommenden Angestellten des Delikatessen Geschäfts sind sich spinnefeind, eine Kollegin wurde gemobbt, eine andere sexuell belästigt. Marktleiter Bruns war allseits unbeliebt und fast jeder hatte ein Motiv, ihn umzubringen. Ausgerechnet zwischen dem Inhaber Alexander Freund und Kari knistert es gewaltig, kann sie die Ermittlungen überhaupt noch unvoreingenommen anstellen?

Ich fühlte mich bei "Sylter Intrigen" bestens unterhalten. Schön gezeichnete Charaktere und ein verzwickter Fall, bei dem ich richtig gut mit rätseln konnte. Die Riege der älteren Häkeldamen gibt dem Krimi die richtige Würze, denn irgendwie sind sie bei den Ermittlungen immer mittendrin. Kari als Hauptdarstellerin war mir von Anfang an sympathisch, sie geht die Recherche clever an und ist sich auch nicht zu fein, um mal schnell im Blaumann Klempner zu spielen, um so an wichtige Informationen zu kommen. Sylt ist die perfekte Kulisse für diesen Krimi, so schön beschrieben dass bei mir Urlaubsfeeling aufkam.

Fazit: Spannender und humorvoller Krimi mit sympathischen Protagonisten. Ich freue mich schon auf Karis nächsten Fall.

Veröffentlicht am 14.05.2017

ein Rügen Krimi

Deichmord
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Schauplatz Rügen: Die Störtebecker Festspiele stehen bevor, als eine anonyme Terrorwarnung aufschlägt. Das Team um Romy Beccare wird in Alarmbereitschaft versetzt, es verdichten sich die Hinweise auf einen ...

Schauplatz Rügen: Die Störtebecker Festspiele stehen bevor, als eine anonyme Terrorwarnung aufschlägt. Das Team um Romy Beccare wird in Alarmbereitschaft versetzt, es verdichten sich die Hinweise auf einen Hotelbetreiber aus Ralswiek, doch etwas Konkretes lässt sich nicht finden. Romy Beccares lässt nicht locker, sie forscht weiter und stößt auf einen alten Vermißtenfall, bei dem vor vielen Jahren zwei Mädchen verschwunden sind. Der Fall konnte nie geklärt werden. Gibt es Parallelen zum aktuellen Fall? Und immer wieder taucht der Name Mangold auf....
Ich bin als Quereinsteiger in die Reihe um Kommissarin Romy Beccare eingestiegen, für sie ist es schon der 6. Fall, für mich war es der erste. Nach einer kurzen Einlesezeit war ich mit den Charakteren recht schnell vertraut und hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas wichtiges aus den anderen Teilen fehlt. Der Krimi ist also auch ohne Vorkenntnisse zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und Autorin Katharina Peters versteht es, Spannung aufzubauen.

Es geht hier um verschiedene Fälle, die Terrorwarnung in der Gegenwart und Fälle, die weit in die Vergangenheit bis in damalige DDR-Zeit hineinreichen. Die Spurensuche ist schwierig, Romy Beccare versucht Verbindungen in den Fällen herzustellen und verbeißt sich regelrecht. Die Ermittler waren mir sympathisch, neben der Ermittlungsarbeit spielt auch das Privatleben eine Rolle, so erscheinen die Figuren authentisch und menschlich. Ich konnte miträtseln, hatte aber keinen Schimmer wo die Zusammenhänge sind. Die Spannung wird bis zum Ende aufrechterhalten, bis alle Stränge zusammengeführt sind, so dass keine Fragen offen bleiben.

Besonders gut gefallen hat mir die Kulisse auf Rügen, die Landschaft und die Stimmung ist sehr schön eingefangen und bei mir kam Urlaubsfeeling auf. Mir hat der Krimi gut gefallen, ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.

Autor: Katharina Peters