Cover-Bild Wir kommen
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 04.12.2017
  • ISBN: 9783746633596
Ronja von Rönne

Wir kommen

Roman

„Ronja von Rönne wischt das Blau vom Himmel.“ Georg Diez, Der Spiegel „Maja ist nicht tot. Wenn Maja gestorben wäre, hätte sie mir davor Bescheid gesagt. Solche Dinge haben wir immer abgesprochen.“ Wenn jemand stirbt, zieht man sich schwarze Kleider an und geht zur Beerdigung. Oder man flieht gemeinsam mit seinen drei Beziehungspartnern und einer Schildkröte ans Meer. Nora entscheidet sich für Letzteres. Als ob Polyamorie helfen würde. Als ob Flucht helfen würde. Als ob man den Dämonen der Vergangenheit so einfach entkommt. „Wir kommen“ ist ein radikales Buch, rasend komisch in seiner Verzweiflung und poetisch in seiner Grausamkeit – von einer der wichtigsten Autorinnen ihrer Generation.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2018

wir kommen -ronja v.rönne

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Titel: Wir kommen
Originaltitel: ---
Autor: Ronja von Rönne
Seitenanzahl: 205
Genre: Roman
Verlag: Aufbau

Noras beste Freundin Maja ist tot und so richtig glauben kann sie das noch nicht. Nora lebt in ...

Titel: Wir kommen
Originaltitel: ---
Autor: Ronja von Rönne
Seitenanzahl: 205
Genre: Roman
Verlag: Aufbau

Noras beste Freundin Maja ist tot und so richtig glauben kann sie das noch nicht. Nora lebt in einer Viererbeziehung gemeinsam mit Jonas, Karl und Leonie sowie deren kleiner Tochter Emma-Lou. Da Noras Therapeut im Urlaub ist, muss Nora nun alles aufschreiben, was sie bewegt. Gemeinsam mit ihren Freunden fährt sie raus aus der Stadt ans Meer. So verbringen die fünf ein paar Tage am Meer und denken über das Leben nach, dass sie führen....


Ronja von Rönne scheint in Deutschland ja schon ganz schön bekannt zu sein. Ich habe zugegeben von ihr bis vor wenigen Wochen noch nie was gehört. Dann habe ich vor ein paar Wochen zufällig ZDF laufen gehabt und siehe da, da war sie und plauderte über ihren Roman. Ich finde sie in Interviews ganz sympathisch. Ihr Buch klang in dieser Sendung auch ganz interessant und ich dachte mir so für mich selber, aww das Buch wird sicher voll cool. Und jaa, cool ist es!!




Ich finde das Buch eignet sich perfekt als Schullektüre für den Deutschunterricht. Dass es polarisiert kann ich auch verstehen, da der Schreibstil von Rönne mal etwas anderes ist. Und eine Geschichte, wie sie hier so erzählt wird, habe ich so auch noch nicht gelesen. Aber genau das war für mich das tolle an diesem Buch. Gerade eben, dass die Geschichte mal was anderes ist, ist doch toll. Für mich persönlich wäre so eine Liebe zu Viert (!) ja nichts, aber es war interessant, sowas mal zu lesen.




Ronja von Rönne ist gerademal vier Jahre älter als ich und ich glaube deswegen kann ich ihr Buch auch teilweise so gut verstehen bzw deswegen hat es mich, seit dem ersten Mal, als ich den Klappentext gelesen habe irgendwie angezogen. Sie beschreibt relativ gut das Leben und die Gedanken von vielen Menschen, die heute um die 20 sind. Es ist einfach nahe am realen Leben finde ich. (und nein ich habe keine Schildkröte oder lebe in so einer Beziehung wie die Hauptfigur Nora)

Das Buch lässt sich locker an einem Tag durchlesen. (es hat ja nur 205 Seiten)
Nebenbei bemerkt, gibt es neben der interessanten Geschichte auch noch ein paar wirklich gute Zitate.

Ich gehe jetzt schon mal stark davon aus, dass von Rönne sicherlich noch mehr Bücher veröffentlichen wird und bin schon jetzt gespannt auf ihr nächstes Werk. Ich kann verstehen, wenn es den ein oder anderen nicht gefällt, aber mir hat's echt gut gefallen, deswegen gibt es von mir gute vier von fünf Sternchen!

Veröffentlicht am 26.01.2018

Mal wieder zwiegespalten

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INHALT:
In Noras Heimatort gehört es sich, den Nachbarn zu grüßen, den Rasen zu mähen und am Ende des Lebens zu sterben. Dass sich plötzlich ausgerechnet Maja, Noras beste Freundin aus Kindheitstagen, ...

INHALT:
In Noras Heimatort gehört es sich, den Nachbarn zu grüßen, den Rasen zu mähen und am Ende des Lebens zu sterben. Dass sich plötzlich ausgerechnet Maja, Noras beste Freundin aus Kindheitstagen, an diese althergebrachten Regeln hält und einfach stirbt, kann Nora nicht glauben. Für eine Beerdigung hat Nora ohnehin keine Zeit: Nachts wecken sie Panikattacken, sie muss sich um eine Schildkröte kümmern und ihre einst so progressive Beziehung zu viert droht auseinanderzubrechen. Und dann fährt auch noch ihr Therapeut in Urlaub. Bis zu seiner Rückkehr soll Nora ihre Tage in einem Tagebuch dokumentieren. Also berichtet sie, wie sie sich mit Karl, Leonie, Jonas und einem schweigenden Kind ans Meer flüchtet, um das Verschworene zwischen ihnen zu retten. Doch statt hoffnungsvoller Zukunft drängt sich immer mehr Noras Vergangenheit in den Vordergrund. Es muss doch etwas geben, denken die vier, das sie wieder zusammenzuschweißen vermag, ein großes Fest etwa. Oder ein Mord.

MEINUNG:
Ich habe von Ronja von Rönne bereits Heute ist leider schlecht gelesen, wobei dies nicht ganz vergleichbar, denn Wir kommen ist ein Roman, dennoch erkennt man Ronja von Rönnes Erzählerstimme definitiv wieder. Schon bei erst genannter Veröffentlichung bin ich geschwankt zwischen „Super geschrieben. Mehr davon.“ und „Mhm, erreicht mich jetzt gar nicht. Habe ich Morgen schon wieder vergessen.“

Der Einstieg in das Buch gelang mir recht leicht. Auch die Sprache faszinierte mich sofort und ich dachte, dass das hier etwas ganz Großes werden wird. Leider trat dann doch die Ernüchterung ein. Zunächst war für mich gar nicht so klar, ob Maja wirklich tot war. Nora verkaufte es mir in ihrer Phase des Nicht-Wahrhaben-Wollens als könnte es tatsächlich nicht passiert sein. Auf jeden Fall merkt man, dass Maja eine wichtige Person für Nora war. Immer wieder schwelgt Nora in Erinnerungen und lässt den Leser daran teilhaben.

In der Gegenwart leidet Nora unter Panikattacken. Ihr Therapeut hat ihr aufgetragen diese zu Papier zu bringen. Das macht sie auch. Das Buch liest sicher daher wie ihr Tagebuch, da es auch in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Und hätte Nora nicht schon genug Probleme, kommt noch diese Beziehung zu viert dazu, bei der sofort spürbar ist, dann hier etwas im Ungleichgewicht ist. Die Idee war zumindest mal etwas Neues. Nora war zuerst mit Karl zusammen, ihr Freund aus Kindheitstagen, der auch Maja kannte. Dann kam Leonie mit ihrer kleinen Tochter, die nicht spricht, dazu und Karl führte auch mit Leonie eine Beziehung. Dann gibt es noch Jonas, der scheinbar der Vater von Leonies Kind ist und in den Nora sich dann verliebt. Das Konstrukt ist mehr als schwierig und niemand scheint wirklich glücklich zu sein. In meinen Augen leider ein ziemlich verkorkster Haufen, der Nora nicht den nötigen Halt, Liebe und Geborgenheit bietet.

Das wäre ja noch alles ok, wenn es irgendwie eine Handlung gegeben hätte. Für mich war die nicht so richtig erkennbar. Ging es um die Rettung der Vierer-Beziehung oder um den Umgang mit dem Abschied von Maja? Vielleicht etwas von Beidem. Dennoch verliert sich das Buch oft in Belanglosigkeiten und ist dann auch relativ abrupt zu Ende. Für mich mehr ein Tagebuch als ein Roman bzw. eine in sich abgeschlossene Handlung.

FAZIT:
Hier hat sich leider gezeigt, dass ein großes Sprach- und Schreibtalent wie Ronja von Rönne es definitiv ist, nicht immer ausreicht, um eine Geschichte mit nachvollziehbarer Handlung aufs Papier zu bringen. Trotzdem würde ich gerne noch etwas von ihr lesen wollen.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.