Cover-Bild Alles ist anders
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 396
  • Ersterscheinung: 23.02.2019
  • ISBN: 9783608504163
Sobo Swobodnik

Alles ist anders

Roman

Manche Reisende haben schweres Gepäck. So auch der sexbesessene Einzelgänger Magnus, sein Großcousin Landolf aus dem Kloster und die vorlaute Oma Terese, die es plötzlich mit der Wahrheit ganz genau nimmt. Eine abenteuerliche Fahrt durch die osteuropäische Provinz beginnt, auf der sich die drei Familienangehörigen so nahe kommen wie nie.

Magnus, Fahrradkurier und Studienabbrecher, würde alles für seine geliebte Oma tun, die in einem Seniorenheim quickfidel auf den Tod wartet. Doch als sie ihn bittet, sich mit ihr und ihrem redseligen Papagei Pavel auf die Reise zum Soldatenfriedhof in Narva zu begeben, auf dem ihr Mann seit Jahrzenten begraben liegt, kommt Magnus an seine Grenzen.
Nicht nur, weil ihm seine kettenrauchende, eigenwillige Oma gehörig auf die Nerven geht, sondern auch, weil sie ihn damit überrascht, dass Landolf, Frater im Benediktinerkloster und Magnus’ Onkel, mit auf die Reise gehen wird. Eine Fahrt in einem geliehenen Wagen von der Schwäbischen Alb durch sechs Länder nach Estland beginnt, in dem nicht nur die dunkle Vergangenheit bisher unaufgeklärter Familiengeheimnisse mitfährt, sondern auch der sabbernde Bernhardiner Artur, der mit stoischer Gelassenheit die Geschehnisse beobachtet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2019

Roadmovie mit Großmutter

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Viel hat Fahrradkurier Magnus noch nicht auf die Reihe bekommen. Er ist ein Einzelgänger und hat das Studium abgebrochen. Eigentlich hält er eine Menge von Sex, aber während Liane gerade schreit „Ich komme ...

Viel hat Fahrradkurier Magnus noch nicht auf die Reihe bekommen. Er ist ein Einzelgänger und hat das Studium abgebrochen. Eigentlich hält er eine Menge von Sex, aber während Liane gerade schreit „Ich komme gleich“, ist er seltsam abwesend. Daher geht er auch ans Handy. Es ist ein Anruf des Seniorenheims auf der Schwäbischen Alb, in dem Seine Großmutter ist. Er solle schnell kommen, denn seiner Großmutter ginge es nicht gut. Mit dem Wagen seiner Geliebten macht er sich auf den Weg. Aber seine Großmutter ist fidel und verlangt von ihm, dass er sie zum Soldatenfriedhof in Narva, wo ihr Mann seit Ende des Krieges begraben liegt. Seiner Großmutter kann er schlecht etwas abschlagen und so machen sie sich in dem Wagen seiner Geliebten auf den Weg: er selbst, Großmutter Terese, Papagei Pavel, sein Onkel Landolf und Bernhardiner Artur.
Es wird eine Reise, welche diesen bunt gewürfelten Haufen durch eine Reihe von Ländern bringt und Magnus an seine Grenzen. Die eigenwillige Oma raucht Kette, der Papagei kann seinen Schnabel nicht halten und Artur müffelt und sabbert.
Es wird eine Reise, auf der einiges zur Sprache kommt und Probleme überwunden werden. Aber wird die Großmutter die strapaziöse Reise überstehen und ihr Ziel erreichen?
Ich will nicht zu viel verraten und empfehle, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen.
Die Geschichte ist skurril und unterhaltsam. Es ist ein ungewöhnliches Roadmovie, das mir gefallen hat.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Eine abenteuerliche, wahnwitzige Roadnovel

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Alles ist anders – Sobo Swobodnik

Eine abenteuerliche, wahnwitzige Roadnovel.

Die resolute Großmutter (Therese) von Magnus hat noch etwas zu erledigen, bevor sie stirbt. Die Dame hat Durchsetzungsvermögen ...

Alles ist anders – Sobo Swobodnik

Eine abenteuerliche, wahnwitzige Roadnovel.

Die resolute Großmutter (Therese) von Magnus hat noch etwas zu erledigen, bevor sie stirbt. Die Dame hat Durchsetzungsvermögen und so schafft sie es, dass sich der Einzelgänger Magnus mit ihr, Großcousin Landolf (ein Mönch mit Vergangenheit), Hund Arthur und einem Papagei, in einem geliehenen Auto auf den Weg macht. 5000 km durch Osteuropa, bis nach Estland, wo Thereses Ehemann seit Jahrzehnten auf einem Soldatenfriedhof in Narwa begraben liegen soll. Auf dieser langen Fahrt kommen etliche längst vergrabene Gefühle und Streitigkeiten zu Tage.

Der Protagonist Magnus ist zwar meiner Meinung nach nicht sexbesessen, wie der Klappentext behauptet, extrem unsympathisch und unreif ist er dennoch. Auch egozentrisch veranlagt. Vielmehr würde ich ihm ein gestörtes Verhältnis zu weiblichen Brüsten diagnostizieren. Dies ist im Verlauf immer wieder mal Thema und liegt in der Vergangenheit begründet.

Mit dem Schreibstil hatte ich leider so meine Schwierigkeiten. Es herrscht eine ruppige, umgangssprachliche Ausdrucksweise vor. Derb in Sprache und Handlungen. Das mag modern sein, schön sicher nicht.
Der Leser legt mit den Figuren nicht nur per Auto viele Kilometer zurück, die Geschichte wird zusätzlich ständig unterbrochen, durch Rückblenden in die Kindheit von Magnus und Landolf. Damals lag wohl einiges im Argen, was die Persönlichkeiten im negativen formte. Kann man die Kindheit und die Fehler der Eltern für alles verantwortlich machen? Insgesamt ein sehr unruhiger Erzählstil, wobei ich mich auch nicht immer sofort zurechtfand. Dies wurde aber im Verlauf besser.

Teilweise arg übertriebene Szenen, wie in einem Actionfilm, mitunter unrealistisch, einfach drüber. Ach ja, Swobodnik ist Filmemacher…
Doch auch hier fand ich den Autor nicht konsequent. Plötzlich tauchen wieder großartige, beinahe philosophische Stellen auf. Sprachlich ganz grandios.
Besonders was Landolf betrifft. Trotz krimineller Vergangenheit ist er wesentlich sympathischer als Magnus.
Irgendwo passte für mich etwas nicht zusammen.
So bin ich am Ende unschlüssig. Das Talent Swobodniks ist unverkennbar. Stellenweise hat mich der Roman auch wirklich berührt. Dennoch wirkte Vieles auf mich nicht rund, vermutlich wollte der Autor zu viel.