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Veröffentlicht am 16.03.2024

Ost-westdeutsche Polizeiarbeit nach der Wende

Das Schweigen des Wassers
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Hauptkommissar Groth wird in seine alte Heimatstadt geschickt, um den dortigen Kollegen die westdeutsche Polizeiarbeit zu vermitteln. Schon bald gibt es einen Toten und es war kein Unfall. Bei den Ermittlungen ...

Hauptkommissar Groth wird in seine alte Heimatstadt geschickt, um den dortigen Kollegen die westdeutsche Polizeiarbeit zu vermitteln. Schon bald gibt es einen Toten und es war kein Unfall. Bei den Ermittlungen stoßen die Polizisten auf einen ungeklärten Fall, der schon viele Jahre zurückliegt.

Dieser Krimi verläuft eher ruhig und unaufgeregt, nichtsdestotrotz ist es eine spannende Geschichte, die uns auch in die schwierige Zeit nach dem Mauerfall führt. Das Misstrauen in dieser Zeit ist spürbar. Groth soll den Kollegen zeigen, was westdeutsche Polizeiarbeit ist. Das kommt nicht gut an, denn die Mecklenburger Kollegen wissen, dass sie ihren Job können. Doch dieser Fall, zu dem sich dann noch ein Cold Case gesellt, bringt sie zusammen, denn alle haben das Interesse, die Fälle zu lösen. Sie lassen sich auch nicht durch Anordnungen von oben aufhalten.

Groth war viele Jahre im Westen und muss nun in seine alte Heimatstadt zurück. Dabei hat er genug mit sich selbst zu tun, denn er trauert um seine Tochter. Doch er ist ein guter Polizist, der auch seinem Baugefühl folgt und der seine Fälle unbedingt lösen möchte. Aber es gibt auch andere, die ein Verlust zu beklagen haben und trauern.

Die Autorin Susanne Tägder erzählt authentisch und eindringlich und auch die Personen sind glaubhaft dargestellt. Die Geschichte basiert auf einem wahren Fall.

Ein interessanter und spannender Krimi mit zeitgeschichtlichem Hintergrund.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Eine wundervolle Fortsetzung

Töchter des Nordmeeres – Lucias Entscheidung
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In einer Winternacht wurden vor vielen Jahren auf der Insel Smøla zwei Babys ausgesetzt. Lucia lag vor dem Pfarrhaus und Liv vor Frias Gästehaus. Liv ist inzwischen eine erfolgreiche Wissenschaftlerin, ...

In einer Winternacht wurden vor vielen Jahren auf der Insel Smøla zwei Babys ausgesetzt. Lucia lag vor dem Pfarrhaus und Liv vor Frias Gästehaus. Liv ist inzwischen eine erfolgreiche Wissenschaftlerin, aber um das zu erreichen, musste sie gegen viele Widerstände ankämpfen. Lucia hat sich immer eine Familie gewünscht, doch sie wurde enttäuscht und hat es als Geschiedene nun schwer. Obwohl beide liebevoll aufgenommen und umsorgt wurden und inzwischen junge Frauen sind, fühlen sie sich nicht richtig komplett. Daher macht sich Liv mit ihrem Mann Sverre auf den Weg nach Norden, um herauszufinden, woher sie stammen.
Schon der erste Band aus der Reihe „Töchter des Nordmeeres“ hat mich begeistert. Aber auch dieser Roman hat mich gleich wieder gepackt. Der Schreibstil ist sehr schön flüssig zu lesen und die Handlungsorte sind so bildhaft beschrieben, dass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Im ersten Band ging es im Wesentlichen um Liv, die sich dank der Unterstützung von ihren Freunden auf der Insel einen Traum erfüllen und ein Studium bei Fridtjof Nansen aufnehmen kann. Lucia hatte keine solchen Pläne. Sie sehnte sich einfach nach einer Familie, die sie umsorgen konnte. Doch sie wurde enttäuscht und sehr verletzt. Auf Smøla erfährt sie Unterstützung, auch wenn sie als Geschiedene schräg angesehen wird. Sie ist der kleinen Marie eine liebevolle Mutter und kann auch immer auf Livs Unterstützung bauen. Als die Fischfabrik, in der Lucia arbeitet, in Schwierigkeiten gerät, kann Lucia beweisen, was in ihr steckt. Doch damit rückt ihr persönliches Glück in weite Ferne.
Der Same, der für Liv immer wieder wie ein Vater war, verlässt die Insel und begleitet Liv und Sverre ein Stück weit nach Norden. Er verändert sich und Liv erkennt ihn kaum wieder. Dann muss sie sich mit ihrem Mann alleine durchschlagen auf der lebensgefährlichen Suche nach ihrer Herkunft. Sie lernt Menschen kennen, die selbstlos helfen und erfährt viel Neues. Aber wird sie auch herausfinden, woher sie und Lucia stammen?
Auch von diesem interessanten und spannenden historischen Roman bin ich wieder total begeistert und kann ihn nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Revolution in Dresden

Das Opernhaus: Rot das Feuer
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Auf diesen zweiten Band der Dresden-Reihe von Anne Stern hatte ich schon gewartet, da ich wissen wollte, wie es weitergeht.
Elise lebt mit ihrem Mann Adam Jacobi in Dresden, aber glücklich ist sie in dieser ...

Auf diesen zweiten Band der Dresden-Reihe von Anne Stern hatte ich schon gewartet, da ich wissen wollte, wie es weitergeht.
Elise lebt mit ihrem Mann Adam Jacobi in Dresden, aber glücklich ist sie in dieser arrangierten Ehe nicht geworden. Dafür kann sie aber weiterhin für ihre Musik leben und wird als Violinistin gefeiert. Doch als sie Christian wiederbegegnet, kommen ihre Gefühle wieder hoch. Doch dann brechen die sich schon lange angekündigten Aufstände los und es geht in Dresden blutig zu. Selbst in der Oper ist das zu spüren und der König ruft die Preußen zu Hilfe.
Der Autorin ist es wieder sehr gut gelungen, die politischen Verhältnisse jener Zeit, die Kunst und die Musik und das Geschehen um Elise und ihre Familie zu verbinden. Der Schreibstil ist wieder sehr schön und flüssig zu lesen.
Elise lebt seit jeher für die Musik, aber wie es damals so üblich ist, wurde ihr Ehemann vom Vater ausgesucht. Ihre heimliche Liebe zum Kulissenmaler Christian hat da keine Chance. Ihr viel älterer Ehemann behandelt sie lieblos und verletzend. Doch sie erkämpft sich, dass sie weiterhin musizieren kann und ihren Platz in der Oper. Da die Ehe kinderlos blieb, haben sie Annette, genannt Netty, adoptiert. Aber Elise sehnt sich auch nach Liebe und ihre Begegnung mit Christian lassen die alten Gefühle wieder hochkommen. Wie wird sich Elise entscheiden?
Dass es zu Unruhen, ja zu blutigen Aufständen, in Dresden kommen wird, war im vorherigen Band schon zu erkennen, denn den Menschen geht es nicht gut und sie sehen auch die Ungerechtigkeiten.
Mir hat dieser emotionale und packende historische Roman gut gefallen.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Einfach im Ofen

Kochen mit Christina
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Die Bloggerin Christina Bauer hat nun ein Kochbuch herausgegeben mit „Christinas allerbeste Ofengerichte für jede Gelegenheit“. Das ist ein Thema, das ich liebe, denn auch ich nutze gerne den Backofen, ...

Die Bloggerin Christina Bauer hat nun ein Kochbuch herausgegeben mit „Christinas allerbeste Ofengerichte für jede Gelegenheit“. Das ist ein Thema, das ich liebe, denn auch ich nutze gerne den Backofen, weil es einfach praktisch ist und meine Familie diese Gerichte lieben. Aber ich hole mir auch immer gerne neue Anregungen. Vor allem gefällt es mir, dass die Rezepte schnell und einfach zuzubereiten sind und keine ungewöhnlichen Zutaten notwendig sind, die man nicht überall bekommt. Inzwischen habe ich viel ausprobiert und bin begeistert. Nützlich ist auch, dass sich der Backofen vorzüglich zum Zubereiten größerer Mengen eignet.
Am Anfang des Buches gibt es aber erst einmal Informationen und Grundlagen. Dazu gehören auch Grundrezepte, die sich sehr gut variieren lassen. Aber auch Tipps, wie man etwas rettet, was nicht so optimal gelaufen ist, gibt es.
Die Einteilung des Buches gefällt mir auch und ganz besonders bin ich angetan von den fantastischen Fotos, die appetitanregend sind. Ich hätte allerdings schön gefunden, wenn zu den Rezepten auch die Nährwertangaben angegeben wären.
Alle Gerichte die ich bisher ausprobiert habe, haben uns geschmeckt.
Ein schönes Kochbuch, das mir eine Reihe von Anregungen geboten hat.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Der Junge aus dem Pott

Der Lärm des Lebens
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Der Name Jörg Hartmann sagte mir zunächst nichts, erst als ich im Internet nach einem Bild schaute, kam das große „Ah“. Natürlich habe ich den Schauspieler schon in einige Rollen gesehen und kenne ihn ...

Der Name Jörg Hartmann sagte mir zunächst nichts, erst als ich im Internet nach einem Bild schaute, kam das große „Ah“. Natürlich habe ich den Schauspieler schon in einige Rollen gesehen und kenne ihn natürlich auch als Kommissar Peter Faber.
In diesem Buch erzählt er eigentlich sehr leise vom „Lärm des Lebens“. Er stammt aus dem „Pott“ und das scheint auch immer wieder durch. Es scheint, als sei er immer bodenständig und heimatverbunden geblieben.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, sprachgewandt und authentisch. Dabei geht es manchmal etwas melancholisch zu, hin und wieder aber auch humorvoll.
Der Autor erzählt episoden- und etwas sprunghaft aus seinem Leben - von seiner Kindheit, wie er zur Schauspielerei kam und immer wieder auch von seinen Eltern, seinen Großeltern und seiner Familie. Im zweiten Teil dann macht er sich Gedanken zu allen möglichen Themen, hinterfragt auch sich selbst.
Es ist ein sehr persönliches Buch, in dem der Autor Jörg Hartmann uns tief in seine Gefühle und Gedanken blicken lässt.

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