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Veröffentlicht am 11.12.2025

Ein ruhiger Roman über Verluste und Neuanfänge

Wilder Honig
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Hannah trauert um ihren geliebten Mann John, der nach langer Ehe von ihr gegangen ist. Ihr Leben lang hat Hannah den kleinen Ort in Wales nicht verlassen. Mit dem Obstgarten ist sie tief verwurzelt. Ihre ...

Hannah trauert um ihren geliebten Mann John, der nach langer Ehe von ihr gegangen ist. Ihr Leben lang hat Hannah den kleinen Ort in Wales nicht verlassen. Mit dem Obstgarten ist sie tief verwurzelt. Ihre Schwester Sadie, die schon früh diesen Ort verlassen hat, reist nun an, um ihrer Schwester beizustehen. John hat Hannah elf Briefe hinterlassen, in denen er ihr erklärt, warum ihr Leben so verlaufen ist. Nun erfahrt Hannah auch von Johns Geheimnis. In dem Obstgarten treffen Hannah, Sadie und Megan zusammen. Sie alle wirken verloren und müssen einen Neuanfang in ihrem Leben finden.
Dieser Roman von Caryl Lewis besticht durch seine schöne poetische Sprache. Die Handlung verläuft ruhig, manchmal geradezu langatmig. Immer wieder wird die Natur und ihre Veränderung im Laufe des Jahres detailliert beschrieben. Es ist eine melancholische Geschichte, in der nicht allzu viel geschieht.
Ich konnte mich nicht wirklich in die Charaktere einfühlen. John und Hannah haben sich geliebt. Die Bienen waren für John immer sehr wichtig. In seinen Briefen bezieht er sich auch immer wieder auf seine Bücher und die Bienen. Was bezweckte er mit diesen Vergleichen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Hannah, die wirklich trauert, Trost schenken können, zumal das Geheimnis Hannah verletzt. Jack hat von John viel über Bienen erfahren. Er kümmert sich nun weiter um die Völker und gibt sein Wissen an Megan weiter.
Alles braucht seine Zeit und am Ende finden alle ihren Weg.
Auf diesen ruhigen Roman muss man sich einlassen können, mich hat er nicht gepackt.

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Veröffentlicht am 04.12.2025

Eine tragische Familiengeschichte

Meine Mutter
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Als Bettina Flitner in ihre Heimatstadt Celle zurückkehrt, kommen Erinnerungen in ihr hoch und sie setzt sich mit Fragen auseinander, mit denen sie sich zuvor nicht beschäftigen wollte. Sie taucht ein ...

Als Bettina Flitner in ihre Heimatstadt Celle zurückkehrt, kommen Erinnerungen in ihr hoch und sie setzt sich mit Fragen auseinander, mit denen sie sich zuvor nicht beschäftigen wollte. Sie taucht ein in die Vergangenheit ihrer Familie.
Mütter und Töchter haben oft ein schwieriges Verhältnis, aber in dieser Geschichte geht es auch um die tragischen Geschehnisse in der Familie, die zur Depression wurden und zum Suizid führten. Die Autorin muss sich weit in die Vergangenheit begeben und damit in die Nazizeit und den Krieg, der zu Flucht und Vertreibung führte.
Erst nachdem sich die Autorin intensiv mit der Geschichte ihrer Familie auseinandergesetzt hat, gelingt es ihr, sich posthum mit der Mutter auszusöhnen.
Bei den verzweigten verwandtschaftlichen Verknüpfungen ist es nicht immer einfach den Überblick zu behalten. Bettinas Mutter Gila ist in gut bürgerlichen Verhältnissen ausgewachsen, doch schon die historischen Entwicklungen bereiten ihrem Gemütszustand Schwierigkeiten. War ihr Suizid vorauszusehen? Auch wenn sich Hinterbliebene oft Vorwürfe machen, dass sie Anzeichen nicht erkannt haben, denke ich nicht, dass man es hätte verhindern können.
Der Schreibstil ist recht distanziert, lässt sich aber gut lesen. Doch mir fehlte die angekündigte Hochspannung und auch die vielen Sprünge haben mich etwas gestört.
Dieses Buch ist keine einfache Lektüre, aber durchaus eine interessante Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.12.2025

Nicht so meins

Das glückliche Leben
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Éric Kherson ist erfolgreich in seinem Job, aber er ist auch ausgebrannt. Als er geschäftlich in Seoul ist, stößt er auf ein Self-Help-Ritual, bei dem eine Fake-Beerdigung angeboten wird. Er lässt sich ...

Éric Kherson ist erfolgreich in seinem Job, aber er ist auch ausgebrannt. Als er geschäftlich in Seoul ist, stößt er auf ein Self-Help-Ritual, bei dem eine Fake-Beerdigung angeboten wird. Er lässt sich darauf ein und spürt, dass sein Leben bisher nicht richtig gelaufen ist und will sich künftig darauf konzentrieren, was wirklich wichtig im Leben ist. Er krempelt sein Leben um und bietet in Frankreich das koreanische Ritual an. Dabei findet er auch eine neue Beziehung.
Der Roman erzählt die Geschichte aus der Sicht eines auktorialen Erzählers. Da der Autor sehr viel indirekte Rede verwendet, muss man sich auf diesen Schreibstil einlassen, was mir nicht immer leichtgefallen ist.
Éric Kherson ist erfolgreich im Job, doch seine Ehe ist zerbrochen und zu seinem Sohn hat er eigentlich kein Verhältnis. Nachdem er an dem Ritual teilgenommen hat, verändert er sein Leben drastisch und findet dann auch eine neue Liebe. Ich konnte aber zu keiner der Personen eine Beziehung aufbauen, daher hat mich die Geschichte auch nicht berührt.
Es ist eine ungewöhnliche Idee, die in diesem Buch beschrieben wird und einen zum Nachdenken anregt. Aber leider hat mich die Geschichte nicht packen können. Schade!

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Veröffentlicht am 11.11.2025

Die Hoffnung auf bessere Zeiten

In den Scherben das Licht
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Hamburg, 1946: Im Keller des Hauses der einstigen Schauspielerin Friede Wahrlich treffen der fast 16-jährige Gerd und die 14-jährige Gisela aufeinander. Hamburg ist ein großes Trümmerfeld und eine Unterkunft ...

Hamburg, 1946: Im Keller des Hauses der einstigen Schauspielerin Friede Wahrlich treffen der fast 16-jährige Gerd und die 14-jährige Gisela aufeinander. Hamburg ist ein großes Trümmerfeld und eine Unterkunft zu finden, ist nicht leicht. Die Menschen hungern und frieren, müssen jeden Tag ums Überleben kämpfen, aber in ihnen ist auch die Hoffnung, dass bessere Zeiten kommen. Gerd und Gisela hoffen, dass sie ihre Familie wiederfinden.
Wieder einmal ist es der Autorin Carmen Korn gelungen, uns auf eine Zeitreise mitzunehmen, die es uns ermöglicht, ganz nahe bei den Menschen zu sein, die in der immer noch dunklen Zeit Hoffnung auf das Licht haben. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, wenn man sich erst einmal an die vielen Perspektivwechsel gewöhnt hat.
Die Charaktere sind so liebevoll gezeichnet, dass man selbst für die unsympathischen Personen Verständnis aufbringt. Friede Wahrlich lebt in der Vergangenheit, als sie als Schauspielerin erfolgreich war und die Männer sich um sie rissen. Sie macht sich Vorwürfe, weil ihr Freund Victor Franke deportiert wurde und glaubt, dass ihr eifersüchtiger Verehrer Palutke seine Finger im Spiel hatte. Die ehemaligen Garderobiere Marta ist aus Friedes Leben nicht wegzudenken. Sie ist mit allen Wassern gewaschen, stets auf ihren Vorteil bedacht und handelt auf dem Schwarzmarkt. Gisela und Gert muss man einfach mögen. Sie leben bei Friede im Keller und machen die Räume so wohnlich, wie es eben geht. Darüber hinaus versuchen beide in den Trümmern etwas zu finden, dass das Leben möglich macht. Mit der Zeit kommen noch andere Personen ins Haus, wie der praktisch veranlagte Robert und der sensible Ludwig. Immer mehr wachsen die Zusammengewürfelten zu einer Familie zusammen. Haben Gerds Mutter und seine Schwester Barbara überlebt? Was ist aus Giselas Eltern geworden?
Die Zustände in Hamburg in jener Zeit sind gut beschrieben. Ich selbst kann mich auch noch an die vielen Trümmer in der Nachkriegszeit in unserer Stadt erinnern und wie schwierig es damals für meine Eltern war, eine Wohnung zu finden.
Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.11.2025

Tolles saisonales Kochbuch mit oft ausgefallenen Rezepten

Saison
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Mit diesem Kochbuch wird 50 Jahre „Der Feinschmecker“ gefeiert. Mir gefällt die Einteilung zur saisonalen Küche, denn ich habe schon immer saisonale und regionale Zutaten bevorzugt. Gut für das Klima! ...

Mit diesem Kochbuch wird 50 Jahre „Der Feinschmecker“ gefeiert. Mir gefällt die Einteilung zur saisonalen Küche, denn ich habe schon immer saisonale und regionale Zutaten bevorzugt. Gut für das Klima! Aber auch geschmacklich geben die saisonalen Früchte und Gemüse viel mehr her. Aber es geht nicht nur um Obst und Gemüse; wer gerne Fleisch oder Fisch isst, kommt auch auf seine Kosten.
Die Rezepte sind vielfältig und kreativ und gut beschrieben, aber manchmal auch aufwendig. Leider gibt es aber auch Zutaten, die hier im ländlichen Bereich nicht zu bekommen sind. Hilfreich ist es, dass Zubereitungszeit und Schwierigkeitsgrad angegeben sind.
Schon das tolle Cover hatte mich angezogen, aber auch im Innenteil sind die Fotos einfach toll.
Ein ansprechendes Kochbuch, das anregt, einmal etwas Neues und Besonderes auszuprobieren.

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