Rosie und Ford
Eine wunderbare Liebesgeschichte mit dem typischen Kleinstadt-Flair und der Start einer neuen Reihe.
Rosie und Ford kennen und ärgern sich bereits seit Kindertagen. Es ist eine ganz besondere ...
Rosie und Ford
Eine wunderbare Liebesgeschichte mit dem typischen Kleinstadt-Flair und der Start einer neuen Reihe.
Rosie und Ford kennen und ärgern sich bereits seit Kindertagen. Es ist eine ganz besondere bitter-süsse Beziehung, die die beiden zueinander haben.
Die Protagonisten, sowie auch viele weitere Figuren, allen voran natürlich Cora, fand ich super.
Tolle, entspannte Leseunterhaltung. Klasse
4 Sterne
Alex und Brayden
Dies ist bereits der vierte Teil dieser Reihe um die Men of Manhattan. Das bedeutet eine großes Wiedersehen mit altbekannten Figuren und Orten. Gerade der rote Faden um den tragischen ...
Alex und Brayden
Dies ist bereits der vierte Teil dieser Reihe um die Men of Manhattan. Das bedeutet eine großes Wiedersehen mit altbekannten Figuren und Orten. Gerade der rote Faden um den tragischen Tod des fünften Freundes Ryan, gibt der Reihe einen wichtigen Rahmen und vor allem Tiefgang. Toll, gerade die Szenen in "Ryans Haus" einer Einrichtung für Angehörige krebskranker Kinder.
An dieser Reihe mag ich auch sehr, dass die Protagonisten nicht mehr ganz jung sind, sondern sich bereits in ihren Dreißigern befinden.
Die Liebesgeschichte an sich hat mir auch diesmal wieder gut gefallen. allerdings konnte ich die Bedeutung des ein oder anderen Dramas nicht ganz nachvollziehen.
Insgesamt wieder eine lockere, angenehme Leseerfahrung.
4 Sterne.
Wildhof – Eva Strasser
Nach vielen Jahren kehrt Lina nach dem plötzlichen Tod der Eltern wieder zu ihrem Elternhaus in Wildhof zurück. Sie will das Haus ausräumen und verkaufen, die Eltern begraben und ...
Wildhof – Eva Strasser
Nach vielen Jahren kehrt Lina nach dem plötzlichen Tod der Eltern wieder zu ihrem Elternhaus in Wildhof zurück. Sie will das Haus ausräumen und verkaufen, die Eltern begraben und möglichst schnell wieder verschwinden. Zu düster sind die Erinnerungen, die damals als ihre Zwillingsschwester Luise spurlos verschwunden war, die Familie auseinandergerissen haben.
„Ich dachte irgendwie immer, deine Eltern sind schon tot.“
„Ja, das dachte ich auch.“
Eine düstere, etwas beklemmende Atmosphäre schwebt über der Geschichte. Das vernachlässigte, halb verfallene Haus mitten im Wald. Tannen, die undurchdringlich wirken, jedoch alles beobachten. Es ist eine auffallend detailreiche, poetisch schöne Sprache, die Linas Umgebung regelrecht zum Leben erweckt. Eine recht literarische Erzählweise, die den Leser durchaus fordert. Lina befindet sich mit ihren Gedanken oft in einem Bereich zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Kleinigkeiten triggern eine Erinnerung an früher, was ohne Vorwarnung auch gerne mitten im Absatz umgesetzt wird. Sehr dicht, naturverbunden, und vor allen Dingen gegen Ende wirklich spannend.
Grundthema ist das Familientrauma um das ungeklärte Verschwinden von Luise, dem sich Lina nun, nach dem Tod der Eltern, ganz allein stellen muss. Was ist damals wirklich passiert und wer trägt die Schuld daran? Man merkt schnell, dass Lina den Verlust nie verarbeitet hat – es sind nicht wenige Probleme, mit denen sie nun als Erwachsene kämpft.
Die Handlung ist raffiniert konstruiert. Man erfährt erst nach und nach, worum es damals gegangen sein könnte, jedoch werden immer wieder Hinweise und Schnipsel versteckt, deren Bedeutung man erst später erkennt.
Eine traurige, beklemmend sinnliche Geschichte, die vor allem in ihrer Erzählweise sehr speziell und besonders ist.
5 Sterne und eine dringende Leseempfehlung.
Hello Baby – Kim Eui-Kyung
„Hello Baby“ – das ist der Gruppenchat, in dem sich die sechs Frauen, die wir hier kennenlernen, austauschen. Sie alle sind nicht mehr ganz jung und haben einen unerfüllten Kinderwunsch. ...
Hello Baby – Kim Eui-Kyung
„Hello Baby“ – das ist der Gruppenchat, in dem sich die sechs Frauen, die wir hier kennenlernen, austauschen. Sie alle sind nicht mehr ganz jung und haben einen unerfüllten Kinderwunsch. Für diesen sind sie bereits, so einiges auf sich zu nehmen. Kennengelernt haben sich die Frauen in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul. Ein Jahr nachdem sie den Chat verlassen hat, taucht die 46-jährige Jeonghyo plötzlich wieder auf – mit einem Neugeborenen.
Dieser Roman erinnert manchmal eher an einen Sachtext denn an einen Roman. Denn die Informationen gehen durchaus in die Tiefe und werden gerne auch etwas hölzern und unbeholfen an die Leser gebracht. Generell ist es eine große Schwäche dieses Werkes, dass die Emotionen, die bei einem solchen Thema ja dahinterstecken müssen, nicht wirklich spürbar werden. Viele Behandlungen werden erklärt, beschrieben und auch mit teilweise schwer aushaltbaren Schmerzen bezeichnet. Dennoch bleibt alles distanziert. Die einzelnen Frauen werden nicht zugänglich. Ehrlich gesagt hatte ich sogar Probleme, die einzelnen Figuren auseinanderzuhalten. Das mag auch an den koreanischen Namen liegen – und sechs Protagonistinnen sind einfach ein wenig viel. Dazu kommen dann ja auch noch die dazugehörigen Ehemänner und Schwiegermütter.
Dabei ist dies so ein spannendes und wichtiges Thema. Südkorea als extrem patriarchalisch geprägte Gesellschaft, die jedoch medizinisch sehr weit entwickelt ist. Gerade der Druck der Gesellschaft, insbesondere der Ehemänner und Schwiegermütter, auf die Frauen, Kinder zu bekommen, ist immens. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, der eigene Kinderwunsch wäre gar nicht so ausschlaggebend. Besonders die Männer kommen hier aber sehr schlecht weg. Denn natürlich bleiben all die Schmerzen und Unannehmlichkeiten der Behandlungen und falls es denn soweit kommen würde, der Geburt, bei den Frauen – die Männer beschäftigen sich kaum mit der Materie. Hier wird dieses Buch sehr feministisch. Generell mag ich solche Werke gerne und habe auch schon einiges in der Richtung gelesen, hier wirkte es für mich aber eher wie generalisiertes Jammern. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich zu den Frauen schon gar keinen Zugang bekam.
Auch sprachlich war ich wenig angetan von diesem Roman. Kaum greifbare Emotionen, dafür sehr spröde und sachliche Abarbeitung von Fakten. Trotzdem ist das Buch sehr leicht und schnell lesbar. Dabei hilft, dass es immer wieder von Chat-Gesprächen der Frauen unterbrochen wird.
Schade, denn eigentlich interessiert mich das Thema sehr. Nur hier fand ich so gar keinen Zugang zu den Personen. Auch über Südkorea hätte ich gerne noch mehr erfahren.
Gerade noch so 3 Sterne.
Kaltblut – Wolfgang Maria Bauer
Elf Männer kommen bei einer Explosion in einer Hütte ums Leben. Der Schuldige ist schnell gefunden – der Sprengmeister, Stubber. War er nicht jahrelang verschwunden, nachdem ...
Kaltblut – Wolfgang Maria Bauer
Elf Männer kommen bei einer Explosion in einer Hütte ums Leben. Der Schuldige ist schnell gefunden – der Sprengmeister, Stubber. War er nicht jahrelang verschwunden, nachdem er vor sieben Jahren sein neugeborenes Kind einfach im Pfarrhaushalt zurückgelassen hatte? In den Augen der Dorfbewohner der Beweis für sein kaltes Herz. Stubber dagegen hat auch nach sieben Jahren seine persönliche Tragödie nicht überwunden und verzehrt sich nach wie vor nach einer Frau namens Alaska. Aber wer ist nun eigentlich der Schuldige an der Explosion der Hütte?
Ein fulminanter, literarisch anspruchsvoller Roman, der mich sehr positiv überrascht hat. Vordergründig ein Krimi, steckt doch so viel mehr darin. Insbesondere die besondere Atmosphäre der Bergwelt hat mich stark beeindruckt.
Die lakonisch, einfache, leicht bissige Sprache bildet ein perfektes Gegengewicht zum eigentlich sehr tragischen Inhalt der Geschichte. Es ist diese Einfachheit der Dorfbewohner, mit allen Vor- und Nachteilen und eine ordentliche Prise Lokalkolorit, die mich hier völlig überzeugen konnte. Auch ein überforderter Pfarrer, der seine liebe Not mit seinen Schäfchen hat, darf nicht fehlen und hat mir bei aller Tragik das ein oder andere Schmunzeln entlockt.
Ein Einzelgänger, der für kurze Zeit die Liebe findet und irgendwann doch wieder in sein Heimattal zurückkehrt, in dem er sich nie heimisch gefühlt hat.
„Ebenso die Menschen. Auch sie waren unverändert gewesen, verlogen, stumpfsinnig und heimtückisch. … Mit dem Tod der Eltern hatte das Tal seine Seele verloren.“
Diese Geschichte hat viele Facetten und ist dabei wunderbar geschrieben. Ich wurde regelrecht in diese Bergwelt hineingesogen.
Toll, 5 Sterne!