Cover-Bild Hello Baby
(50)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 223
  • Ersterscheinung: 14.05.2025
  • ISBN: 9783351051280
Kim Eui-kyung

Hello Baby

Roman
Inwon Park (Übersetzer)

Sechs Frauen, ein Kampf: Der große Roman aus Südkorea über den sozialen Druck, der auf Frauen lastet, Mütter zu werden

Munjeong und ihre fünf Mitstreiterinnen lernen sich in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen. Sie alle sind getrieben von dem Wunsch nach einem Baby, der sich auf natürliche Art nicht erfüllen will. »Hello Baby« heißt der Gruppenchat, in dem sie sich gegenseitig beistehen. Bis eine von ihnen, die 46-jährige Jeonghyo, plötzlich offline geht und spurlos verschwindet. Ein Jahr später taucht sie auf mysteriöse Weise mit einem Baby wieder auf ...

Sechs unfruchtbare Frauen finden sich im blinden Fleck der Gesellschaft wieder, ihr Kampf schweißt sie in einer Freundschaft wider Willen zusammen. Ein bewegendes Porträt darüber, was es bedeutet, heute Frau zu sein und sich Erwartungen in patriarchalen Gesellschaften zu widersetzen.

»Dieser Roman fängt Momente der Sehnsucht ein, die Enttäuschung, die darauf folgt, und die Freundschaft, die danach bleibt.« Seo Yoo-mi

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2025

Die Sehnsucht bleibt

0

»Die Frauen waren sehr solidarisch miteinander, weil sie alle eine Gemeinsamkeit hatten. Trotz ihrer unterschiedlichen Berufe, Persönlichkeiten und finanziellen Situationen - im Gruppenchat waren sie alle ...

»Die Frauen waren sehr solidarisch miteinander, weil sie alle eine Gemeinsamkeit hatten. Trotz ihrer unterschiedlichen Berufe, Persönlichkeiten und finanziellen Situationen - im Gruppenchat waren sie alle gleich, waren alle werdende Mütter, die sehnsüchtig auf ein Baby warteten. Werdende Mütter, die in der Klinik als Frauen fortgeschrittenen Alters eingeordnet wurden.«

In einer Kinderwunschklinik in Südkorea lernen sich sechs Frauen kennen, sie alle eint der bisher unerfüllte Wunsch nach einem Baby. Als die Älteste unter ihnen entgegen aller Wahrscheinlichkeit ein Baby bekommt, ist die Freude groß, es gibt aber auch ein bisschen Neid. Die Frauen ahnen nicht, welchen Weg die frischgebackene Mutter beschritten hat.

Dem Nachwort zufolge hat die Autorin eigene Erfahrungen im Buch verarbeitet, sie weiß also gut, worüber sie schreibt. Ihre Figuren wünschen sich alle ein Baby, die Gründe dafür sind vielfältig und jede Frau begründet dies ausführlich. Ich war erstaunt darüber, was diese Frauen bereit sind, dafür zu tun, um Mutter zu werden, und zwar um jeden Preis. Schmerzhafte Eingriffe werden vorgenommen, Rückschläge mental nicht verarbeitet und Fehlgeburten schnell hinter sich gelassen, denn die Uhr tickt gnadenlos. Es gibt einen kleinen Einblick in die südkoreanische Gesellschaft, der Druck von außen auf die Frauen ist groß, der Zuspruch seitens der Familie dafür leider klein. Da tut es gut, Gleichgesinnte zu finden, um nicht ganz allein zu sein.

Mir hat der Einblick in eine mir völlig unbekannte Welt gut gefallen, es gab einige emotionale Momente und ich konnte mich in die ein oder andere Person gut hineinversetzen, auch wenn ich nicht weiß, wie es ist, wenn die Sehnsucht nach einem Kind so groß ist und sich nicht erfüllt. Gerne empfehle ich den Roman weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2025

Frauen zwischen persönlichen Wünschen und gesellschaftlichen Erwartungen

0

Sechs südkoreanische Frauen und ein Wunsch: Mutter werden. In einem Gruppenchat tauschen sie sich über ihren bislang unerfüllten Kinderwunsch und die Behandlung in einer Fruchtbarkeitsklinik in der Stadt ...

Sechs südkoreanische Frauen und ein Wunsch: Mutter werden. In einem Gruppenchat tauschen sie sich über ihren bislang unerfüllten Kinderwunsch und die Behandlung in einer Fruchtbarkeitsklinik in der Stadt Seoul aus. Dabei erfährt man viel über die verschiedenen Frauen, was den Leser*innen auch einen Einblick in die südkoreanische Gesellschaft gibt.

Ich fand es erschütternd, was die Frauen auf ihrer „Kinderwunschreise“ so alles erleben müssen. Ich habe schon bei Frauen aus meinem Freundeskreis mitbekommen, dass eine Kinderwunschbehandlung körperlich und psychisch hart ist, aber die Einblicke aus dem Roman haben mir noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie hart dieser Weg tatsächlich ist. Die Autorin macht im Nachwort deutlich, dass sie persönliche Erfahrungen in diesem Bereich machen musste, weshalb ich die Schilderungen im Roman als sehr realistisch einschätze. Abgesehen von den Einblicken in die Kinderwunschbehandlung haben mich vor allem die Schilderungen der gesellschaftlichen Umstände sehr fasziniert. In Südkorea scheint das Paradoxon zu existieren, dass insbesondere die älteren Generationen die Frauen unter Druck setzen, doch bitte möglichst schnell Nachwuchs zur Welt zu bringen, während die Wirtschaft hofft, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt verfügbar bleiben und nicht durch Schwangerschaft und Eltern-Dasein ausfallen. Die Autorin Kim Eui-kyung verwebt diesen Widerspruch wunderbar in ihrem Roman und macht deutlich, was diese nicht miteinander vereinbaren Ansprüche auf emotionaler Ebene mit ihren Romanfiguren macht.

Auch wenn der Erzählsstil recht nüchtern ist, werden die Emotionen sehr gut deutlich und man fühlt sich schnell in die verschiedenen Frauen hinein. Ich mochte die abwechselnden Erzählperspektiven sehr gern und habe mich durch diesen Roman insgesamt sehr gut unterhalten, aber auch informiert gefühlt. In der Zukunft werde ich definitiv anders auf IVF blicken.

Für alle, die gesellschaftskritische Romane mögen und Interesse am Thema haben, kann ich diesen Roman nur wärmstens empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2025

Beeindruckend

0

„Hello Baby“ von Kim Eui-kyung spielt in Südkorea und vermittelt dabei Einblicke in das Leben dort, besonders von Frauen, Müttern und denen, die es werden wollen.
Sechs Protagonistinnen lernen sich in ...

„Hello Baby“ von Kim Eui-kyung spielt in Südkorea und vermittelt dabei Einblicke in das Leben dort, besonders von Frauen, Müttern und denen, die es werden wollen.
Sechs Protagonistinnen lernen sich in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen und bleiben über den Chat „Hello Baby“ verbunden. Sie stützen sich gegenseitig, begleiten sich durch schwierige Behandlungen und trösten einander nach Rückschlägen. Dieser Zusammenhalt ist beeindruckend.
Unfruchtbarkeit bleibt oft tabu, doch das Buch thematisiert offen, wie sie Paare – vor allem die Frauen – belastet. Die Protagonistinnen durchlaufen kostspielige und schmerzhafte Therapien für ihren Kinderwunsch, der manchmal mehr von der Schwiegermutter als von ihnen selbst ausgeht.
Auch im Beruf stehen sie unter Druck, keine Schwäche zu zeigen. Diese Aspekte hätten vertieft werden können.
Der sachliche, emotionsarme Schreibstil passt gut zur Thematik. Insgesamt eine lohnende Lektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2025

Eindrucksvoll

0

Ein Roman wie ein Gruppenchat voller Sehnsucht, Stärke und Solidarität
Was für ein wunderbarer Roman. Hello Baby ist kein lauter, dramatischer Titel – und trotzdem hallt er lange nach.
Kim Eui-kyung erzählt ...

Ein Roman wie ein Gruppenchat voller Sehnsucht, Stärke und Solidarität
Was für ein wunderbarer Roman. Hello Baby ist kein lauter, dramatischer Titel – und trotzdem hallt er lange nach.
Kim Eui-kyung erzählt die Geschichten mehrerer Frauen, die sich alle in einer südkoreanischen Kinderwunschklinik begegnen – nicht im Wartezimmer, sondern über einen Gruppenchat. Was sie verbindet, ist der Wunsch nach einem Kind. Doch wie unterschiedlich dieser Wunsch aussehen kann, wie individuell jeder Weg, jede Hoffnung, jedes Scheitern ist – das zeigt die Autorin mit beeindruckender Klarheit und viel Einfühlungsvermögen.
Wir erleben die ganze Bandbreite:
Frauen, deren Partner kaum befruchtungsfähige Spermien haben. Frauen, die vorsorgen und Eizellen einfrieren. Andere, die nach unzähligen Versuchen mit hormonellen Behandlungen kämpfen – und eine, die bereits Kinder hat und sich trotzdem alles andere als "angekommen" fühlt.
Was diese Frauen teilen, ist nicht nur der Ort, an dem sie medizinische Hilfe suchen. Es ist der Druck von außen, die Leere innen, das ständige Kreisen um Zyklus, Chancen und Scheitern. Es ist der gesellschaftliche Blick auf Frauen, die „noch keine Kinder haben“ – und die implizite Erwartung, dass man eben "alles dafür tun muss".
Mich hat der Roman auf mehreren Ebenen berührt:
Zum einen ist da der klare, unaufgeregte Schreibstil, der dennoch tief trifft. Jede Perspektive ist präzise und glaubhaft gezeichnet – nichts wirkt überzogen oder gekünstelt. Zum anderen war es die Ehrlichkeit, mit der Kim Eui-kyung die realen Schattenseiten von Kinderwunschbehandlungen zeigt: körperlich, emotional, gesellschaftlich. Und das, ohne zu verurteilen oder zu dramatisieren.
Besonders stark fand ich den Aspekt, dass nicht nur der unerfüllte Wunsch thematisiert wird, sondern auch, was danach kommt: das Muttersein, das eben nicht nur Glück bedeutet. Auch diese Stimme bekommt Raum. Und sie zeigt deutlich: Frau sein ist nie einfach – egal, ob mit oder ohne Kind.
Für Frauen mit Kinderwunsch kann dieser Roman eine stille Begleiterin sein, eine Stimme, die Verständnis schenkt. Für andere vielleicht ein Trigger – denn das Thema ist sensibel, schmerzhaft, sehr persönlich. Für mich war es vor allem ein eindrucksvoller Einblick in die Welt der Kinderwunschkliniken – und in die besondere Situation in Südkorea, wo der gesellschaftliche Druck auf Frauen besonders groß ist.
Kim Eui-kyung, selbst betroffen, lässt ihre eigene Erfahrung spürbar in den Text einfließen – ohne ihn zu dominieren. Dadurch wirkt der Roman authentisch und sehr nahbar.
Am Ende bleibt das Gefühl, Teil dieser Gruppe gewesen zu sein – und ein tiefer Respekt für jede einzelne dieser Geschichten.

Veröffentlicht am 26.07.2025

Hat mich emotional sehr mitgenommen

0

Die sechs Frauen in der Chatgruppe Hello Baby haben eines gemeinsam, sie alle befinden sie in einer Kinderwunschklinik und wünschen sich schwanger zu werden. Als es bei einer von ihnen dann auf natürlichem ...

Die sechs Frauen in der Chatgruppe Hello Baby haben eines gemeinsam, sie alle befinden sie in einer Kinderwunschklinik und wünschen sich schwanger zu werden. Als es bei einer von ihnen dann auf natürlichem Wege klappt, ist die Freude groß.

Das Cover ist ein wenig schräg finde ich, denn der bunte Embryo wirkt wirklich surreal.
Aber die Geschichte der Frauen in dem Buch ist alles andere als surreal. Sie ist leider nur allzu real, denn in einer Kinderwunschklinik gehen mehr Menschen als man wohl denkt. So geht es auch einigen der Frauen, denn bevor sie in Südkorea in einer der bekanntesten Kliniken gegangen sind, war ihnen nicht klar, wie viele Frauen dort ein und ausgehen.
Ich war während der Lektüre sehr betroffen, denn auch ich habe eine IVF hinter mir und weiß deshalb, wie es den Frauen in dem Buch gehen muss. Der Stress, die Heimlichtuerei, die Hoffnung, um dann am Ende doch wieder vollkommen am Boden zerstört zu sein, wenn es wieder nicht geklappt hat. All das beschreibt die Autorin sehr gut und mit einer Tiefe, die wohl niemanden kalt lässt.
Alle Frauen scheinen mitten im Leben zu stehen, denn sie sind berufstätig und scheinen nach außen hin alles zu haben, was man sich wünschen kann. Doch fehlt ihnen etwas, das Kind, dass sie gerne hätten.
Doch genau wegen der Berufstätigkeit, fällt es einigen schwer offen mit ihrer Umwelt umzugehen. Es wird nicht gerne gesehen, wenn Frauen wegen den Therapien, die teilweise schmerzhaft sein können, ausfallen und auch eine erfolgreiche Schwangerschaft lässt wieder alle in alte Muster zurückfallen. Der Mann ist der Versorger und die Frau, bleibt zu Hause und kümmert sich um den Nachwuchs. Druck, der nochmal zuschlägt.
Zusätzliche zu diesem hochemotionalen Thema, schreibt eine der Frauen, Jeonghyo, das es auf natürlichem Wege geklappt hat und sie möchte nun ihren Freundinnen ihr Wunderbaby vorstellen. Das bringt die kurze Geschichte nochmal auf eine andere Ebene, denn neben der Freude, gibt es Neid, das es bei einer anderen geklappt hat und auch Misstrauen, denn warum wusste niemand das Jeonghyo schwanger war?
Das Ende ist kein Happy End im klassischen Sinne, denn hier geht es nicht darum alles zu einem Happily Ever After zu bringen, sondern mir als Leserin einen Einblick in die Leben der Frauen zu geben. Das ist sehr gut gelungen.

Mein Fazit: Vielleicht war ich so sehr von der Geschichte eingenommen, weil ich weiß, wie es ist, sich ein Kind zu wünschen, dass aber nicht kommt. Auf jeden Fall beschreibt die Autorin die Leben der sechs Frauen sehr einfühlsam und interessant. Das Buch hat zwar nur etwas über 200 Seiten, aber mit der emotionalen Dichte reicht das vollkommen aus. Das Ende ist kein Ende im eigentlichen Sinne, denn das Hoffen der Frauen geht weiter. So kann man sich selbst überlegen, wie es ausgehen könnte. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde es weiterempfehlen. Vielleicht nicht für jede*n etwas, aber wer sich auf diese Reise einlassen möchte, hat hier ein gutes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere