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Veröffentlicht am 12.08.2025

Ein Traumwirbel und ein Albtraum

Sandman - Der Comic zur Netflix-Serie
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Dream stellt fest, dass manche der Bewohner seiner Gefilde seine Abwesenheit ausgenutzt haben, um in die Menschenwelt zu entkommen, unter anderem der Korinther, ein sehr gefährlicher Albtraum, es gilt ...

Dream stellt fest, dass manche der Bewohner seiner Gefilde seine Abwesenheit ausgenutzt haben, um in die Menschenwelt zu entkommen, unter anderem der Korinther, ein sehr gefährlicher Albtraum, es gilt nun, alle zurückzuholen. Darüberhinaus bekommt er es auch noch mit einemTraumwirbel zu tun, der schnellstmöglich entschärft werden muss. Von Dreams Geschwistern mischt hier Desire mit.

Der zweite Band der Sandman-Reihe ist wieder sehr spannend, und auch ziemlich blutig. Es gibt wieder interessante neue Charaktere, aber auch Bezug zu schon bekannten. Die Zeichnungen hat dieses Mal Michael Dringenberg übernommen, auch sie passen gut zur Geschichte, wirken ein bisschen gruselig und bringen die Stimmung gut herüber. Auch in diesem Band ist das Zusammenspiel zwischen Text und Bild wieder absolut gelungen, und macht den Charme der Reihe aus.

Gut gefallen hat mir auch die zwischen die Hauptstoryline geschobene Geschichte, in der Dream alle hundert Jahre einen Mann trifft, dem er Unsterblichkeit geschenkt hat. Diese Geschichte ist auch eine kleine geschichtliche – und menschliche – Lehrstunde.

Wie schon Band 1 hat mich auch Band 2 überzeugt, so dass ich mich jetzt auf Band 3 freuen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2025

Hat mich nicht durchgehend überzeugt, am Ende aber schon

Ein Cookie für den Dämon
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Robin Page stammt aus einer magischen Familie, doch ihre Eltern haben sie immer ermahnt, sich von Magie fernzuhalten. Nach deren Tod zieht sie zu ihrem Onkel Jack und dessen Familie. Eines Tages findet ...

Robin Page stammt aus einer magischen Familie, doch ihre Eltern haben sie immer ermahnt, sich von Magie fernzuhalten. Nach deren Tod zieht sie zu ihrem Onkel Jack und dessen Familie. Eines Tages findet sie einen Beschwörungskreis in der Bibliothek, und aus einer Laune heraus, gibt sie dem darin befindlichen Dämon einen Cookie, den sie gerade gebacken hatte. Bei diesem einen Cookie soll es nicht bleiben, und so kommen die beiden irgendwann miteinander ins Gespräch. Bis eines Tages beider Leben auf dem Spiel stehen.

Der Roman ist der erste einer Spinoff-Reihe der Spellbound-Reihe der Autorin, von der ich allerdings noch keinen Band kenne. Das macht aber nichts, der Roman ist auch ohne diese Kenntnis gut zu verstehen.

Zunächst hielt ich den Roman für einen Cosy-Fantasy-Vertreter, einen Dämon mit Cookies zu füttern, vor allem, wenn man damit rechnet, dass er lebensgefährlich ist, hat schon etwas sehr spezielles. Später wird es recht blutig und tatsächlich oft lebensgefährlich, was die Geschichte etwas weniger cosy macht.

Sehr speziell empfand ich auch die Protagonistin, ziemlich naiv, und oft unüberlegt handelnd, so etwas mag ich eigentlich nicht so gerne. Der Dämon dagegen entpuppte sich schnell als interessant und einzigartig.

Zwischendurch hatte ich so meine Probleme beim Lesen, die Protagonistin nervte mich, die Geschichte entwickelte sich nicht so richtig, ich verlor die Lust auf die weiteren Bände. Doch zum Glück wurde es gegen Ende doch wieder richtig spannend und interessant, es gab einige Informationen, die die Geschichte endlich weiterbrachten und mein Interesse so sehr weckten, dass ich nun sehr gespannt bin auf den nächsten Band.

Leider konnte mich der Roman nicht durchgehend überzeugen, jedoch finde ich die Prämisse recht witzig und am Ende gab es noch so viel Spannung und interessante Entwicklungen, dass ich die Reihe weiterlesen möchte.

Veröffentlicht am 10.08.2025

Hat meine Erwartungen nicht erfüllt

Die Queen
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Der Roman erzählt aus dem Leben Queen Elizabeths II, beginnend an ihrem 18. Geburtstag, dem 21.04.1944, endend mit ihrer Krönung am 06.02.1952.

Über die Protagonistin muss ich sicher nicht viel sagen, ...

Der Roman erzählt aus dem Leben Queen Elizabeths II, beginnend an ihrem 18. Geburtstag, dem 21.04.1944, endend mit ihrer Krönung am 06.02.1952.

Über die Protagonistin muss ich sicher nicht viel sagen, jede:r kennt sie wahrscheinlich, sie hat die meisten von uns zeitlebens bis zu ihrem Tod am 08.09.2022 begleitet, und hat ihre Vorfahrin Queen Victoria als längstregierende Monarchin abgelöst. Viele kennen sicher auch die Serie „The Crown“, die auch die Autorin im Nachwort anspricht. Ich persönlich kann allerdings nicht sagen, dass mir Elizabeth, hier vorwiegend noch Lilibet genannt, mit diesem Roman näher als in der Serie gekommen ist, eher im Gegenteil.

Erzählt wird nicht durchgehend, immer wieder gibt es Zeitsprünge, wir erleben nur einzelne Episoden in Elizabeths Leben mit, mir hätte besser gefallen, wenn es Übergänge gegeben hätte, alles mehr ineinandergegriffen hätte. Auch die oft sehr pathetische Erzählweise hat mich gestört. Und, noch viel mehr als in der Serie, habe ich mich gefragt, wozu man eine solche Monarchie mit etlichen althergebrachten Regeln, die oft völlig absurd wirken, überhaupt benötigt.

Eine große Rolle spielen natürlich auch Elizabeths Schwester Margaret sowie ihre Eltern, und natürlich Philip, den Elizabeth kurz vor Beginn der Handlung kennengelernt hat, und in den sie sich anscheinend sofort unsterblich verliebt hat. Dass die Beziehung nicht immer einfach ist, kann man hier schon deutlich erkennen. Auch die Beziehungen zu ihren Kindern, vor allem zu Charles, wird thematisiert, die Krone steht auch hier immer an erster Stelle. Ich wäre gerne ein wenig tiefer in ihre Gewissensnöte eingetaucht.

Die Krone, die Elizabeth letztlich nur tragen konnte, weil ihr Onkel wegen seiner Liebe zu Wallis Simpson darauf verzichtet hat, die sie aber schnell in den Mittelpunkt ihres Lebens gestellt hat, spielt für sie immer die erste Rolle. Daraus entwickelten sich ganz eigene Probleme, zum Beispiel auch mit Philip, und natürlich durch den relativ frühen Tod ihres Vaters, wodurch relativ jung Königin wurde und gewisse Freiheiten, die sie vorher hatte, aufgeben musste, und eben nicht nur sie, sondern auch ihr Ehemann.

Leider kam mir keiner der Charaktere wirklich nahe, auch wenn ich manche Probleme, die sich für sie ergaben, schon verstehen kann, eine Beziehung zu ihnen konnte ich nicht aufbauen, und so auch nur bedingt Gefühle für sie entwickeln. Das finde ich schade, und das hat die Serie, im positiven und im negativen, besser geschafft.

Vielleicht hatte ich zu viel erwartet, aber der Roman konnte meine Hoffnung, tiefer in das Leben der Queen einzutauchen, nicht ganz erfüllen, für mich blieb die Erzählung auch durch die vielen Zeitsprünge und den oftmals zu pathetischen Erzählstil zu oberflächlich. Die beiden Nachfolgeromane werde ich dennoch lesen, vielleicht treffen sie meine Erwartungen eher.

Veröffentlicht am 08.08.2025

Komplex und tiefsinnig

Ungebetene Gäste
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Ausgerechnet als sie alleine mit ihrem Baby in der Wohnung in Tel Aviv ist, hat ihr Mann Juval den arabischen Handwerker bestellt - Naomi kann es nicht fassen und ärgert sich über Juval. Als ein Hammer ...

Ausgerechnet als sie alleine mit ihrem Baby in der Wohnung in Tel Aviv ist, hat ihr Mann Juval den arabischen Handwerker bestellt - Naomi kann es nicht fassen und ärgert sich über Juval. Als ein Hammer vom Balkon fällt und einen Jugendlichen erschlägt, wird der Arbeiter sofort verdächtigt und verhaftet. Naomi sagt nichts, obwohl sie genau weiß, dass er unschuldig ist.

Ein Jahr später trifft man Naomi, Juval und den kleinen Uri in Nigeria wieder. Juval soll die nigerianische Luftwaffe beraten. Die israelische Community ist hier unter sich, sie lebt in einem bewachten Areal und hat vor allem unter sich Kontakt. Naomi lernt während ihres ehrenamtlichen Einsatzes allerdings die einheimische Staatswissenschaftlerin Ayobami Abara kennen, die sich mit ihr anfreundet, den Einsatz Juvals in ihrem Land aber nicht gutheißt.

In Nigeria arbeitet auch die Psychologin Noga Beniel, die die Familie wegen Uris Albträumen kontaktiert. Sie erhält eine eigene Perspektive, so dass man sie auch privat und mit anderen Patienten erlebt.

Nicht nur derzeit gibt es in Israel viele Ressentiments gegenüber der arabischen Bevölkerung, und so hat auch Naomi ihre Vorurteile, die sie allerdings nicht offen ausleben möchte. Aber nicht nur das kommt hier zum Tragen. Mir war nicht bekannt, dass so viele Israelis in Nigeria leben, wenn auch oft nur auf Zeit, und dass es Abkommen zwischen den Ländern gibt. Aber auch das scheint nicht ohne Probleme.

Juval und Naomi haben einige Probleme, miteinander, mit ihrer Elternrolle, aber auch darüberhinaus. Naomi fühlt sich einsam und unverstanden und ist auf der Suche nach sozialen Kontakten, tut sich aber auch schwer damit, mit anderen zu interagieren. Juval fühlt sich von Naomi beiseite gedrückt, seiner Meinung nach konzentriert sie sich zu sehr auf Uri. Aber auch andere Charaktere, zum Beispiel Noga haben ihre ganz eigenen Probleme. So spielen auch die Familie des Handwerkers und das Umfeld des getöteten Teenagers eine Rolle.

Der Roman ist komplex und tiefsinnig, die Charaktere interessant, es gibt einiges zum Nachdenken. Nicht immer ist es leicht, die Handlungen und Gedankengänge zu verstehen, letztlich kann man aber doch vieles nachvollziehen, wenn man sich darauf einlässt. Nebenher lesen sollte man den Roman nicht, er verlangt Aufmerksamkeit. Ich bin neugierig geworden auf andere Werke der Autorin.

Veröffentlicht am 07.08.2025

Hat mich überzeugt

Faebound
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Die drei Gottheiten der Welt schufen jeweils eigene „Kinder“ die Menschen, die Fae und die Elfen. Tausend Jahre später sind die Menschen und die Fae verschwunden, und die Elfen kämpfen untereinander im ...

Die drei Gottheiten der Welt schufen jeweils eigene „Kinder“ die Menschen, die Fae und die Elfen. Tausend Jahre später sind die Menschen und die Fae verschwunden, und die Elfen kämpfen untereinander im Ewigen Krieg.

Yeeran ist gerade zur Kommandantin einer Elfen-Armee ernannt worden, als sie sich einen Fehler erlaubt und verbannt wird. Ihre Schwester Lettle und ihr Oberst, Rayan, folgen ihr. Lettle ist im Gegensatz zu ihrer Schwester nie in die Armee eingetreten, hat im Gegenteil ihr Talent für die Wahrsagerei entdeckt, und eigentlich gehofft, eines Tages die Schamanin ihres Heimatortes zu werden. Doch dann werden die Drei gefangengenommen und erleben eine ziemliche Überraschung, die ihr Leben erheblich verändern wird.

Auch ich erlebte eine kleine Überraschung, denn mir hat der Roman von Anfang bis Ende sehr gut gefallen. Ich war ein bisschen skeptisch, ob er nicht zu kitschig werden könnte, das „Fae“ im Namen hat mir zunächst nicht so ganz behagt, aber die Leseprobe sprach mich an, und so habe ich es, zum Glück, gewagt. Auch sonst hat die Geschichte eine ganze Reihe Überraschungen auf Lager, und alle finde ich interessant, auch wenn ich die eine oder andere schon vorausgeahnt habe, was aber eher ein zusätzliche Reiz war. Und kitschig finde ich persönlich tatsächlich nichts an ihr, lediglich auf die recht expliziten Liebesszenen hätte ich verzichten können, aber die sind sowieso eher rar gesät.

Besonders gut haben mir die Obeah, magische Kreaturen, gefallen, und die Beziehungen, die manche Charaktere zu ihnen aufbauten. Zunächst sind diese im Roman nur Jagdbeute, das ändert sich aber bald. Die Welt, die Saara El-Arifi erschaffen hat, ist interessant, und hat sicher noch einiges mehr zu bieten. Auch die Charaktere sind ihr gut gelungen, sie haben eine gewisse Tiefe, man kann mit ihnen mitfühlen, und auch mancher Nebencharakter, wie zum Beispiel der Stylist Golan, hat mein Interesse und meine Sympathien und Emotionen wecken können.

Erzählt wird abwechselnd aus Yeerans und Lettles Perspektiven, nur ganz am Ende erhält auch Rayan kurz das Wort. Die Autorin hat einen sehr ansprechenden Erzählstil, eingängig, bildhaft, atmosphärisch. Ich habe große Lust, mehr von ihr zu lesen, zunächst einmal natürlich den Nachfolgeband „Cursebound“, auf den ich mich schon sehr freue. Zum Glück endet „Faebound“ nicht mit einem schlimmen Cliffhanger, gibt aber natürlich schon den Weg für den nächsten Band vor, man darf gespannt sein. Am Ende des Romans findet sich ein Personenverzeichnis und ein Glossar, zu Beginn auch eine Karte.

„Faebound“ war für mich eine sehr angenehme Überraschung, ich wurde von Anfang an gefesselt, ich mag Schreibstil, Charaktere und Geschichte und bin gespannt darauf, wie es weitergeht. Genrefans sollten zugreifen.

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