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Veröffentlicht am 25.03.2023

Ein wirklich wichtiges Buch zum Thema Mobbing

Unsichtbar
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Ein Junge, der nichts besonders sein möchte, sondern einfach nur normal. Doch als er seinem Mitschüler nicht bei dem Mathetest die Lösungen vorsagen möchte, wird er zu seinem Opfer. Es beginnt mit einem ...

Ein Junge, der nichts besonders sein möchte, sondern einfach nur normal. Doch als er seinem Mitschüler nicht bei dem Mathetest die Lösungen vorsagen möchte, wird er zu seinem Opfer. Es beginnt mit einem auf dem Boden zertrampelten Pausenbrot und steigert sich nach und nach immer mehr. So lange bis der Junge sich wünscht unsichtbar zu sein.

Das Cover passt wunderbar zur Thematik, denn auf dem blauen Grund ist die Gestalt wirklich fast unsichtbar.
Diese Rezension ist nicht einfach zu schreiben, denn das Buch hat mich emotional sehr mitgenommen. Der Autor beschreibt das Thema Mobbing sehr eindrucksvoll und dazu trägt auch sein etwas unkonventioneller Schreibstil bei.
Einerseits erfahren wir aus der Ich-Perspektive die Geschehnisse von dem Jungen selbst, aber dann wechselt Eloy Moreno auch immer wieder in die Sicht des allwissenden Erzählers, der nicht nur den Jungen selber beobachtet, sondern auch die Leben einiger mitbetroffenen beschreibt. Zum Beispiel erfahren wir etwas über die Gedanken und Gefühle des Mobbers, wobei der Autor diesen natürlich nicht in Schutz nehmen möchte, oder auch aus der Sicht der besten Freundinnen des Opfers. Aber auch eine Lehrerin kommt immer wieder zu Wort. Und dann spricht der Autor uns als Leserinnen direkt an und hält uns vor Augen, diese nicht vor Mobbing zu verschließen. Diese Mischung zeigt die Konsequenzen und Qualen bei Mobbing sehr deutlich.
Es sei noch erwähnt, dass im Ganzen Buch keine Namen genannt werde, denn so fühlt es sich realer an. Der Autor möchte zeigen, dass es jeden treffen kann. Niemand ist vor Mobbing geschützt.
Der Junge, der einmal Nein sagt und damit ins Visier des Mobbers gerät, flüchtet sich immer mehr in eine Fantasiewelt, in der er glaubt, Superkräfte entwickeln zu können. Er möchte schneller laufen, unter Wasser atmen können und am Ende möchte er unsichtbar sein.
Das, das unsichtbar sein eine Konsequenz des Mobbings ist, nimmt er dabei in Kauf. Nur wenn ihn niemand mehr beachtet, wird die Angst und Scham enden.
Ganz zu Beginn des Buches wird ein Unfall erwähnt, bei dem der Protagonist wieder sichtbar wird. Auf einmal sehen ihn seine Eltern, die zu beschäftigt sind, um mitzubekommen, dass er immer kleiner wird und immer widerwilliger zur Schule geht. Oder auch seine Lehrer
innen und die Rektorin, die die Augen vor dem Mobben geschlossen haben. Sowas gibt es einfach nicht bei ihnen an der Schule.
Auf diesen Unfall also läuft alles hinaus, bei dem es noch glimpflich ausgegangen ist, denn nie ist er für alle unsichtbar gewesen. Seine kleine Schwester konnte ihn immer sehen und hat ihn gerettet.
Das Ende ist nicht ganz abgeschlossen, denn ich habe nicht erfahren, wie es letztendlich weitergegangen ist. Aber das ist vollkommen okay. Es passt zum Roman.
Nach der Geschichte wird nochmal kurz zusammengefasst, was genau Mobbing ist und wie man sich am besten verhalten sollte.

Mein Fazit: Ich bin so emotional eingenommen wurden von dem Buch, dass es mir schwer fällt alles in Worte zu fassen. Ich kann nur wiederholen, dass dieses Buch sehr wichtig ist und uns allen klar macht, dass es nicht okay ist wegzusehen und zu denken: „Das geht mich nichts an.“
Doch, auch die unsichtbaren Menschen gehen uns an und müssen sichtbar gemacht werden. Ich kann das Buch allen nur ans Herz legen und ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es als Schullektüre in den Unterricht gehört!

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Im Großen und Ganzen gut

Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht
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Bryce ist halb Mensch und halb Fae und lebt in Crescent City. Für sie ist es nicht immer leicht in dieser Welt der Wanen, in der auch Gestaltwandler oder Engel leben, zurecht zu kommen. Besonders, weil ...

Bryce ist halb Mensch und halb Fae und lebt in Crescent City. Für sie ist es nicht immer leicht in dieser Welt der Wanen, in der auch Gestaltwandler oder Engel leben, zurecht zu kommen. Besonders, weil sie nicht sagen darf, wer ihr Vater ist. Und als dann auch noch ein brutalter Mord an ihrer besten Freundin verübt wird, bricht für sie eine Welt zusammen.

Die Printausgabe sieht echt toll aus, im Gegensatz zum eBook. Aber da ich mir nicht sicher war ob ich die Geschichte mag, ist es auf dem eReader eingezogen.
Und ja, ich mag das Buch. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil und konnte mich damit direkt fesseln. Sie beschreibt diese Welt in der Menschen, Engel, Gestaltwandler, Fae und noch viele andere Seite an Seite leben ganz wunderbar und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Einzig etwas nervig fand ich, dass alle so verdammt gut aussehen müssen. Jeder Mann hat einen durchtrainierten, muskulösen Oberkörper und auch die Frauen sind alle schlank und sexy. Das ist so total unrealistisch. Ja, es ist ein Fantasybuch, aber trotzdem müssen nicht immer alle nur gut aussehen.
Im Grunde mochte ich Bryce schon, denn sie ist unabhängig und lebt ihr leben. Zwar etwas zu übertrieben zu Beginn, aber später bekommt sie es doch ganz gut in den Griff. Sie sieht natürlich auch sehr gut aus und trägt immerzu kurze Kleider und High Heels. Was ich ganz gut fand, ist das sie mit diesem Image etwas spielt und bewusst die Leute in ihrer Umgebung so im Unklaren lässt. Man soll halt nicht direkt vom Äußeren auf den Charakter schließen. Allerdings kann sie das genauso gut, obwohl sie das bei anderen kritisiert. Nicht jede*r ist perfekt. 😉
Aber auch Hunt, ein weiterer wichtiger Charakter im Buch mochte ich. Er ist ein muskelbepackter Engel, der zusammen mit Bryce einen Mordfall auflösen soll. Hier wird es dann so langsam spannend, denn dieser Kriminalfall in der Geschichte konnte mich sehr packen.
Diese Liebes-Hass-Geschichte zwischen Hunt und Bryce dagegen so gar nicht. Das war immer schon so offensichtlich, dass ich einfach nur hätte schreien können. Hier hat das locker, lustige, was die Autorin wahrscheinlich reinbringen wollte, gefehlt. Es war einfach nur wahnsinnig nervig!
Von dieser nervige Liebesanbandelei und dem äußerst spannenden Mordfall abgesehen, konnte sich die Autorin manchmal etwas in Alltäglichem verlieren und so war der Anfang des letzten Drittel zunächst etwas langatmig. Allerdings wurde es dann doch wieder so richtig aufregend und das hat diesen langatmigen Teil dann wieder wett gemacht.
Mit einigen Wendungen hätte ich so gar nicht gerechnet und war dann über die Auflösung doch überrascht.
Und auch wenn ich einiges zu bemängeln habe, habe ich mir doch den zweiten Teil gekauft. Denn irgendwie konnte mich die Geschichte doch so weit packen, dass ich wissen möchte wie es weitergeht.

Mein Fazit: Ich war beim Lesen immer wieder hin und her gerissen zwischen großer Spannung, gefühlvollen Emotionen oder genervtem Augenrollen. Also für alles war was dabei. Und da die Spannung und die Emotionen doch überwogen, mochte ich das Buch. Die nervigen Stellen kann man ja getrost überblättern. 😉
Wer eine tolle Fantasywelt mit spannendem Mordfall sucht, sollte unbedingt mal in das Buch hineinschauen.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Sprachlich was anderes

Blutbuch
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Die Ich-Figur in diesem Buch versucht sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, nachdem die Großmutter an Demenz erkrankt ist. Warum kann sich das Ich nur bruchstückhaft an die eigene Kindheit erinnern? ...

Die Ich-Figur in diesem Buch versucht sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, nachdem die Großmutter an Demenz erkrankt ist. Warum kann sich das Ich nur bruchstückhaft an die eigene Kindheit erinnern? Warum schweigen Großmutter und Mutter über bestimmte Dinge?

Das Cover ist wirklich sehr farbenprächtig und springt mit seinen Rot- und Blautönen richtig ins Auge. Ansonsten bin ich kein so großer Fan davon.
Aber von dem Buch dafür umso mehr.
Kim de l’Horizon beschreibt zum Teil die eigene Vergangenheit und wie es ist, wenn sich mensch weder als Frau noch als Mann fühlt. Sehr lange brauchte die Ich-Figur, um sich aus den Strukturen von Großmutter und Mutter zu lösen und sich im non-binären Körper wohlzufühlen.
Gerade die Beschreibungen der Kindheit haben mich sehr mitgenommen. Die allseits präsente Großmutter, die irgendwie alles überschattet nimmt sehr viel Raum ein. Und das Kind fühlt einerseits Angst und andererseits auch Zuneigung.
Aus diesem Grund ist die Meersprache (Muttersprache) sehr wichtig und überall zu finden. Auch als das Kind größer wird und Hochdeutsch schreiben und sprechen soll, kommt es von der Meersprache nicht los. Die Mütter sind ein großer und wichtiger Teil des Lebens und doch findet sich im Stammbaum nur die väterliche Linie.
Deshalb ist es auch so interessant zu erfahren, was mit der weiblichen Blutslinie ist und auch dieser Teil nimmt einen großen Platz in dem Buch ein.
Einige Stellen sind so geschrieben, dass es vollkommen egal ist ob mensch sich ebenso als non-binäre Person fühlt oder nicht. Die Suche nach der eigenen Identität stehe im Vordergrund, vor allem als Kind bzw. Jugendliche*r weiß mensch nicht immer wo mensch hingehört.
Kim de l’Horizon setzt sich in dem Buch sehr viel mit Sprache auseinander und jedes Wort wird auf das genauste geprüft und bis ins Kleinste auseinandergepflückt, sodass aus einer vielleicht bekannten Redewendung etwas vollkommen Neues wird.
Der Stil des Buches ist für mich nirgendwo einzuordnen und war etwas vollkommen Neues. Wie gesagt konnte ich an vielen Stellen mitfühlen, aber genauso waren einige Stellen deshalb nicht so einfach für mich nachzuvollziehen.
Wenn Kim zum Bespiel beschreibt, wie sich die Ich-Person im Erwachsenenleben fühlt und die eigene Sexualität auslebt. Manchmal passte das für mich nicht so recht in das Buch, bzw. in den Lauf der Geschichte. Aber auch das alles gehört wohl doch dazu und ist wichtig, um zu begreifen, wie die Ich-Person fühlt und lebt.

Mein Fazit: Ein Buch, dass mir die Bedeutung der Sprache nochmal richtig deutlich gemacht hat, wenn die Ich-Person zum Beispiel das Wort man durch mensch ersetzt. Mir wurde bewusst, wie viel wir noch an uns arbeiten müssen, damit es für alle auf der Welt einfacherer wird sich frei zu entfalten. Obwohl es nicht immer leicht war Kim de l’Horizon zu folgen, war das Lesen dieses Buch für mich eine Bereicherung und ich bin froh das Leseerlebnis nicht verpasst zu haben. Um seinen eigenen Horizont zu erweitern kann ich dieses Buch nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Interessante Geschichten

Geschichten aus der Heimat
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Ich mag die Bücher von Dmitry Glukhovsky sehr gerne und so war es für mich auch nicht ungewöhnlich, dass ich auch seine Anthologie Geschichten aus der Heimat lesen wollte.

Ich mag das rot des Covers ...

Ich mag die Bücher von Dmitry Glukhovsky sehr gerne und so war es für mich auch nicht ungewöhnlich, dass ich auch seine Anthologie Geschichten aus der Heimat lesen wollte.

Ich mag das rot des Covers sehr gerne, denn es ist ein wirklich tolles rot. Ansonsten ist das Cover etwas chaotisch und man muss schon genau hinsehen. Von daher passt es sehr gut zu den Geschichten im Buch, denn diese sind auch nicht immer geradeheraus und bei der ein oder anderen muss man zwischen den Zeilen lesen um sie verstehen zu können.

„Auch ich habe für mein Sprechen über das Schicksal meines Vaterlands das Genre der literarischen Metapaher, des literrarischen politischen Witzes gewählt und ihn wie ein Mosaik aufgebaut: In jeder der hier veröffentlichten Geschichten wird, wie in Splittern eines zerbrochenen Spiegels, ein winziges Stück meines Landes ersichtlich.“ S. 11/12 – Vorwort von Dmitry Glukhovsky

Der Autor

Seine wohl bekannteste Reihe ist wohl seine Metro-Trilogie. Es geht darum, dass die Menschen nach einem Krieg in den U-Bahn-Tunneln leben müssen. Eine Zukunftsvision, die leider nur zu wahr sein kann.
Aber auch seine anderen Bücher scheinen immer einen Funken Zukunft zu beinhalten oder sie handeln direkt davon, was leider in Russland schiefläuft. Aus diesem Grund musste der 1979 in Moskau geborene Schriftsteller auch im März 2022 sein Land verlassen und darf nicht mehr einreisen.
Ich persönlich wurde auf Dmitry Glukhovsky durch seinen Roman Text aufmerksam. In diesem Buch geht es um Ilja, der sieben Jahre zu Unrecht im Straflager verbringen musste. Als er endlich entlassen wird ist für ihn nichts mehr so wie es vorher war und im Affekt tötet er den Fahnder, der ihn damals hinter Gitter gebracht hat.
Ein wahnsinnig interessantes Buch, dass politische Willkür, sinnlose Rache, aber auch ein glasklar gezeichnetes Russland beschreibt.
Auf jeden Fall ist der Autor ein sehr sympathischer und netter Mensch, der sein Heimatland liebt und deshalb die Missstände dort anprangert.
Kurz angerissen, versucht er in seinem Vorwort zu Geschichten aus der Heimat herauszufinden, warum Russland so ist wie es ist. Doch um das genau festzustellen, bedarf es wohl mehr als 5 Seiten. Trotzdem hoch interessant.

Hat mir besonders gut gefallen

Um ehrlich zu sein fällt es mir ausgesprochen schwer eine Geschichte besonders hervor zu heben, denn alle Geschichten haben etwas verworrenes, was mir nicht so klar war. In den meisten Geschichten geht es um Macht und wie sie missbraucht oder benutzt wird.
Ganz deutlich wird das zum Beispiel in „Die Offenbarung“, die mir gut gefallen hat. Hier geht es um Walerik geht, der sich ein Rubbellos holt und damit eine Million Rubel gewinnt. Damit erkauft er sich einen Job in der Verwaltung, eher zufällig zunächst, aber dann hat er den Dreh raus.

„Ich gratuliere Ihnen natürlich“, sagte der Chef matt. „Aber Sie haben viel Arbeit vor sich. Einen Monat kriegen Sie, um sich umzusehen, und ab dem nächsten werden Sie je die Hälfte in den Lift legen.“
„Die Hälfte wovon?“, fragte Walerik verlegen.
„Von einer Million. Jeden Monat“, erklärte ihm der müde Präfekt geduldig.“ S. 377 – Die Offenbarung

Erschreckend wenn man bedenkt, dass es vielleicht nicht genau so funktioniert, aber die Korruption trotzdem einen großen Teil der Verwaltung ausmacht.
Sehr gerührt hingegen hat mich die Geschichte Ein Jahr wie drei. Andrej wurde von seiner Frau verlassen und das kurz vor seinem und ihrem 50. Geburtstag. Als es ihm nicht so gut geht, geht er zunächst davon aus, dass es am Alkohol des Vortages liegt, aber dem ist leider nicht so.
Andrej ist eine traurige Gestalt, denn eigentlich möchte er seine Frau Tanja wieder zurück haben, da er auch endlich eine Gehaltserhöhung bekommen hat und einen schönen Urlaub geplant hat. Doch leider kommt alles anders und wieder mal mahlen die Räder Russland nicht für die kleinen Bürger.
Noch erwähnen möchte ich hier From Hell. Eine Geschichte in der es um die Ressourcen von Russland geht und wie dieses auf ihnen sitzt. Professor Gotlib macht eine erstaunliche Entdeckung, aber als er davon berichten möchte, wird alles daran gelegt, dass er es nicht tut. Sogar seine Enkelin gerät in Gefahr. Doch was mir hier imponiert hat, so leicht ließ er sich nicht unterkriegen.

Hat mir nicht so gut gefallen

Ich fürchte hier kann ich leider wirklich keine Geschichte nennen, denn viele der einzelnen Geschichten verschwimmen in eine und lassen sich schwer voneinander trennen. Die Namen ähneln sich und so hatte ich das Gefühl nicht mehrere einzelne Geschichten zu lesen, sondern eine große zusammenhängende.
Ich glaube um das Buch verstehen zu können, muss man es gelesen haben.

Fazit

Nicht immer leicht zu lesen bzw. zu verstehen waren die 20 Geschichten von Dmitry Glukhovsky. Wie schon erwähnt war ein Grund, weil sich die Namen ähnelten und ich aber auch nicht immer ganz sicher in russischer Geschichte bin.
Trotzdem konnte mich seine Geschichten teilweise abholen und erschrecken oder rühren. Eine Anthologie, die man nicht einfach mal so lesen kann und bei der man auch wirklich die Reihenfolge der Geschichten beibehalten sollte, ansonsten verliert man vollends den Überblick.
Ein kompliziertes, aber interessantes Buch.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Eines meiner Highlights 2022

Ganz gewöhnliche Monster – Dunkle Talente
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Marlowe und Charlie sind anders als die anderen Menschen, sie haben ein Talent. Doch in einer Welt, in der sie dieses besser verstecken, gelten sie als Monster. Bis Coulton und Alice auftauchen. Sie suchen ...

Marlowe und Charlie sind anders als die anderen Menschen, sie haben ein Talent. Doch in einer Welt, in der sie dieses besser verstecken, gelten sie als Monster. Bis Coulton und Alice auftauchen. Sie suchen Talente um sie ins Cairndale-Institut nach Schottland zu bringen. Doch wird ihnen beigebracht mit ihrem Talent umzugehen.

Das Cover ist mir als erstes ins Auge gefallen, denn es ist meiner Meinung nach wirklich sehr auffallend. Die Puppe wirkt schon etwas gruselig, obwohl es sich hier durchaus nicht um einen Horrorroman handelt.
Der Autor hat ein ganz wunderbares Fantasybuch erschaffen. Die Kinder haben sofort mein Herz erobert, allen voran der kleine Marlowe, der schon so einiges durchmachen musste und das mit seinen jungen Jahren.
Aber natürlich ist das nicht nur eine einfache Geschichte darüber, wie die Kinder nach Cairndale kommen und dort mehr über ihre Talente lernen und in Ruhe leben können. Dafür wären fast 800 Seiten einfach zu viel und das könnte schnell langweilig werden. Nein, es gibt auch noch Jacob Marber. Ein ehemaliges Talent aus Cairndale, der sich aber mit einem bösen Wesen namens Drughr zusammengetan hat. Er ist auf der Jagd nach Marlowe, denn neben seinem Talent gibt es noch mehr außergewöhnliches über ihn zu erfahren.
Von Anfang an war mir Dr. Berghast, der Leiter von Cairndale suspekt und nach und nach stellt sich heraus, dass man wirklich nicht alles glauben kann, was man sieht.
Das Buch ist eine sehr komplexe Geschichte, die in verschiedenen Zeiten spielt und viele starke Charaktere aufweist.
Neben Marlowe ist da Charlie, der ein großes Herz hat und sich als großer Bruder fühlt.
Alice Quicke, die zunächst keine Ahnung hat warum sie die Kinder zusammen mit ihrem Partner Coulton sucht und auf einmal in einem Abenteuer drinsteckt, dass sie so nicht wollte. Aber auch sie besitzt ein großes Herz und kann Marlowe und Charlie nicht einfach den Rücken kehren.
Mrs. Harrogate bleibt mir ein kleines Rätsel, denn sie ist Cairndale gegenüber blind loyal und hinterfragt kaum etwas. Obwohl sie eine starke Frau ist, die auch einige Rückschläge im Leben erlebt hat und weiß wie sie gut allein durch das Leben kommt.
Aber auch Jacob hat mir sehr gut gefallen, dadurch das man einiges über ihn erfährt, konnte ich seine Handlungen anders nachvollziehen. Ich heiße es natürlich nicht gut, dass er sich mit dem Bösen verbündet, aber wie schon gesagt, weiß man in diesem Buch nie so genau, wer denn genau zur dunklen Seite gehört.
Gegen Ende wird es dann nochmal richtig spannend und ein Kampf entbrennt. Und ich war wirklich traurig, als ich die letzten Seiten gelesen habe. Doch bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer, denn es scheint, als könnte hier noch ein zweiter Roman folgen. 😊

Mein Fazit: Hinten auf dem Buch steht ein Zitat, dass meint „Oliver Twist meets Harry Potter“. Jetzt habe ich nie Harry Potter gelesen, aber ich kann als Dickens Fan sagen, dass der Autor es wirklich geschafft hat die Atmosphäre des Endes des 19. Jahrhunderts einzufangen. Ich mochte die Verschmelzung mit dem magischen, wenn die verschiedenen Talente der Kinder beschrieben wurden. Und auch wie schön der Zusammenhalt dieser erfolgt. Eine Geschichte die einfach alles hat und ich nur weiterempfehlen kann!

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